#bazonbrock @FHPotsdam #kulturvermittlung #kommerzialisierungsdiktat #kunst #wissenschaft

#bazon­brock http://www.fh-potsdam.de/presse_archiv_2013.html?&no_cache=1&news_id=2381 Kul­turver­mit­tlung unter dem Kom­merzial­isierungs­dik­tat für Kün­ste und Wis­senschaften

(an der fhPots­dam lehrt heiko kleve. in #dfdu band 1 sind ein text von heiko und von bazon brock zwis­chen zwei deck­eln ;-)

Medi­en­in­for­ma­tion #104 vom Dien­stag, 15.10.2013

Kulturvermittlung unter dem Kommerzialisierungsdiktat für Künste und Wissenschaften

Vortrag von Bazon Brock am 21. Oktober 2013 an der FH Potsdam

Der Stu­di­en­gang Kul­tur­ar­beit der Fach­hochschule Pots­dam lädt am Mon­tag, dem 21. Okto­ber 2013, 17 Uhr zu einem Vor­trag von Bazon Brock zum The­ma ›“Kul­turver­mit­tlung unter dem Kom­merzial­isierungs­dik­tat für Kün­ste und Wis­senschaften” ein. Brock gilt als Vertreter der Fluxus-Bewe­gung und ist emer­i­tiert­er Pro­fes­sor für Ästhetik und Kul­turver­mit­tlung an der Ber­gis­chen Uni­ver­sität Wup­per­tal, Kün­stler und Kun­st­the­o­retik­er.

In seinem Vor­trag wird Bazon Brock Anreize und Erfol­gsindika­toren im Kun­st- und Kul­turbere­ich kri­tisch hin­ter­fra­gen und neue Mod­elle für die Kul­turver­mit­tlung disku­tieren: Erstaunlicher­weise propagieren alle Parteien und Insti­tu­tio­nen das ehre­namtliche Tätig­w­er­den der Bürg­er. Die andere Seite wäre dann die vom strik­ten kom­merziellen Ego­is­mus geprägte Unehre. Das wird nie­mand eingeste­hen wollen. Also bleibt es dabei, dass “Ehre­namtlichkeit” die Selb­staus­beu­tung oder die Frem­daus­beu­tung kaschieren soll — sozusagen Kap­i­tal­is­mus für Dumme.
Allzu häu­fig galt Kul­turver­mit­tlung als Überre­dung zum Ein­ver­ständ­nis, sich im ange­blichen Inter­esse höher­er Zwecke als dem Geld­ver­di­enen aus­beuten zu lassen und dafür noch dankbar zu sein. Logik: Es ist bess­er einen 1‑Eu­ro-Job zu haben als gar keinen. Dieses priester­liche Ver­ständ­nis von Ver­mit­tlung zwis­chen Lei­den und Dankbarkeit hat in den berüchtigten Kul­tur­päd­a­gogiken schlimme Fol­gen gezeit­igt. Volk­shochschulkurse blüht­en, die demon­stri­eren woll­ten, wie man lernt, sich selb­st­be­wusst für einen Kün­stler hal­ten zu dür­fen, ohne ein­er zu wer­den. Denn der Kün­stler­sta­tus wird heute nicht mehr durch das Feuil­leton oder Auswahlgremien bestätigt, son­dern auss­chließlich durch den Mark­twert. Am Kun­st­markt reüssieren besten­falls 4 % der Aktiv­en. Zu denen zu gehören, kann man nicht durch sys­tem­a­tis­che Aus­bil­dung zum Kün­stler anstreben — es sei denn man macht sich ver­rückt mit der Annahme, Ablehnung sei ein untrüglich­es Zeichen für die Bedeu­tung des eige­nen Tuns.
Viel zu lange konzen­tri­erten sich Ver­mit­tler / Päd­a­gogen auf die Frage, wie man durch Gestal­tung Attrak­toren für die Wahrnehmung pro­duziert. Es galt, die Aufmerk­samkeit der Betra­chter zu fes­seln. Spätestens seit den neu­ro­phys­i­ol­o­gis­chen Unter­suchun­gen Roger Sper­rys Anfang der 60er Jahre kann man wis­sen, dass die Abwen­dung von den Attrak­toren genau­so wichtig ist wie die Hin­wen­dung. Neu­ro­phys­i­ol­o­gisch sorgt für diese Bal­ance das lim­bis­che Reg­u­la­tiv im Zwis­chen­hirn. Die Wech­sel­wirkung von Hin­wen­dung und Abwen­dung kann durch kul­turelle Manip­u­la­tion wie Wer­bung oder falsches Pathos der Erziehung zur Kreativ­ität gestört wer­den — mit der fatal­en Folge, dass die heuti­gen Akademien von kun­st­gläu­bi­gen Jünglin­gen über­schwemmt wer­den. Kann man sich Abhil­fe gegenüber diesen Kar­ri­eren der merkan­tilen Erfol­glosigkeit von einem anderen Mod­ell der Ver­mit­tlung ver­sprechen?

Der Vor­trag wird durch Gruß­worte von Uwe Hanf, Leit­er des Stu­di­en­gangs Kul­tur­ar­beit, und des Kul­tur­ar­beit­ers Achim Trautvet­ter begleit­et. Im Anschluss find­et ein klein­er Emp­fang statt. Inter­essen­ten sind her­zlich ein­ge­laden.

Ver­anstal­tung­ster­min und ‑ort:
Mon­tag, 21. Okto­ber 2013, 17 Uhr
Cam­pus Fach­hochschule, Kiepen­heuer­allee 5, Haus 3, Raum 112


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