unser workflow unter rebell.tv, beschrieben in “die form der unruhe”, band 2, verlag junius hamburg:
aber eigentlich wars ja umgekehrt: nicht aby warburg hat uns den workflow — das gezielte pendeln zwischen zwei positionen — gelehrt. ganz anders. was bei ihm eine sache der psychiatrischen behandlung bei prof. binswanger war — in der bellevue-klinik am bodensee, unmittelbar neben welcher ich meine halbe jugend verbracht habe — wurde bei uns viel mehr aus ansätzen der sozialen arbeit (zb “grounded theory”) heraus entwickelt… und dann von kurt schmid, phtg, durch die brille von aby warburg entdeckt. er hat uns damit viele neue möglichkeiten eröffnet und unser letztes magazin — achterbahn — ist mit ihm zusammen entstanden.
wobei auch das nicht stimmt. es wäre nämlich bazon brock, welcher davon erzählt hat, dass wir das weh!weh!weh! als ein orakel nutzen sollten. (so kam es zu unserer arbeit am deutschen historischen museum zu berlin!) und er erzälte, wie sie “bücher werfen” gemacht hätten. bücher über die eigene schulte nach hinten in den freien raum werfen. und danach schauen gehen, was entstanden ist. als bild. als zusammenhänge. und daraus die wahre wahrheit abgelesen hätten, wie aus der bibel. etc. etc.
links: die beobachtung gottes, …
WORK IN PROGRESS
hinweis von kurt nachgehen:ernst cassirer — meine spontane these: nicht cassirer hat aby gefördert. es war umgekehrt: aby warburg hat dafür gesorgt, dass cassierer nach hamburg kommt. bin grad am schauen, ob es dazu hinweise geben könnte. offenbar ist das nicht gängige meinung ;-)
“1919 folgte er einem Ruf an die neu gegründete Universität Hamburg, wo er bis zu seiner Entfernung aus dieser Position 1933 als Professor für Philosophie tätig war und 1929/30 sogar das Rektorat innehatte.” (wikipedia)
“Anfang des 20. Jahrhunderts strebten vermögende Privatleute die Gründung einer staatlichen Universität an, Anträge an Hamburgs Senatund Bürgerschaft blieben aber ohne Erfolg.” (wikipedia)
wetten, die familie/bank warburg war teil dieser privatleute ;-)))
BINGO: “Ende 1904 begann Werner von Melle, Hamburger Senator und Präses der Oberschulbehörde, mit dem für die Errichtung einer Hochschule in Hamburg aufgeschlossenen Bankier Max Warburg über die Gründung einer wissenschaftlichen Stiftung zu beraten.” (wikipedia)
und wer hat dann im hintergrund die fäden gezogen, wenn es darum ging den cassirer nach hamburg zu holen? hä — das könnte wohl hier beantwortet werden:
“Seit dem Sommersemester 1997 existiert an der Universität Hamburg die Ernst-Cassirer-Arbeitsstelle. (…) Ernst Cassirer war unter den ersten, die 1919 an die neugegründete Reform-Universität Hamburg berufen wurden. Der damals 45jährige war nach seiner Habilitation 1906 bis dahin ohne Ruf geblieben und hatte sich als Privatdozent an der Berliner Universität auf ein zurückgezogenes und produktives Forscherleben eingestellt.”
nawersagtsdenn? ein einsamer, unverstandener… und ein durchgeknallter wie aby, hat den typ natürlich gefunden… schnell weiter:
“(…) die geistesgeschichtlichen Studie Freiheit und Form von 1916 (…)” (hervorhebung sms, kursiv im original)
Damit war Cassirer zum Zeitpunkt seiner Berufung im Grunde bereits der kenntnisreiche und umsichtige Interpret, der Bewahrer der philosophischen Tradition, den wir heute — mit Jürgen Habermas — als »einen der letzten Universalgelehrten des Jahrhunderts« schätzen.
“Doch die Hamburger Jahre zwischen 1919 und 1933 brachten zu dem bereits Erreichten noch eine produktive Steigerung, der wir jenes selbständige systematische Werk verdanken, dessen Anschlußfähigkeit und Produktivität für unsere gegenwärtigen Fragen — nach den Weisen der Welterzeugung und den Wirklichkeiten, in denen wir leben, nach dem Verhältnis von Natur und Kultur, von Sprache und Bewußtsein — heute nicht allein in der Philosophie wahrgenommen wird, sondern zunehmend auch in den Geistes- und Kulturwissenschaften mit ihrem interdisziplinären Bemühen um Verstehen und Orientierung in den komplexen Zusammenhängen der menschlichen Lebenswelt.”
und nur logisch, dass sich die warburg-stiftung bis heute um das erbe von cassirer bemüht:
“Die Hamburger Ausgabe verdankt sich einer beispielhaften Kooperation der Universität Hamburg, des Felix Meiner Verlages und der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft Darmstadt, der ZEITStiftung Gerd und Ebelin Bucerius und der Warburg-Stiftung: Am Philosophischen Seminar konnte die Wiederbesetzung einer Professur mit der Aufgabe der wissenschaftlichen Betreuung der geplanten Edition verbunden werden.”
kurzum: ich wette, meine these wurde schon lange bewiesen. ich frag jetzt mal direkt nach dem entsprechenden dokument: cassirer(ät)tu-harburg.de ;-)))
oooops: die adresse geht gar nicht mehr. dann also noch einmal. hier: http://www.warburg-haus.de/eca/kontakt.html
WORK IN PROGRESS
lernen vom “aufstand der steine”. es braucht drei punkte, zwischen denen der schwerpunkt des steines liegt. und dann steht das teil. will sagen: drei gute informationen genügen, um ziemlich sicher auf eine these los zu rennen. (warburg bank einfluss&reich. aby als ältester sohn und erbverzichter mit grossem einfluss auf die familie. cassirer versteht, was aby tut ;-)))
zudem: