@BundnerTagblatt weh!weh!weh! first @metamythos #lgir

MAKING OF (09/11/2013):

(1) BILDER

im anhang ein QR-code zu den videos auf youtube. ganz am ende auch die vernissage-rede von abt daniel zu ein­er inter­ven­tion mit dem titel: “wün­sche an die kun­st”. das wäre ja so ein typ­is­ches ele­ment, das auf holz gepresste im weh!weh!weh! zu erweit­ern ;-)

1.1
mehr bildern gäbe in unseren zettelkästen. allerd­ings hat­ten sowohl philipp und ich viel mate­r­i­al auf posterous.com. was ja von twit­ter gekauft und umge­hend geschlossen wurde. darum sind unsere online-archive in diesem pro­jekt grad etwas mager. aber wenn sie da ein bild sehen wür­den:
http://milieukoenig.ch/tagged/lgir
http://dissent.is/category/lgir/

1.2
zwei der bekan­nteren bilder von philipp meier im netz, welche er ihnen vielle­icht nicht selb­st geschickt hat… welche ihn aber mE tre­f­flich zeigen ;-)

1.3
philipp hat mir die bilder gezeigt, welche sie von ihm von der aktuellen ausstel­lung erhal­ten haben. ich habe nicht wirk­lich was besseres. auss­er ev. aus früheren inter­ven­tio­nen… da müsste aber auch ich suchen gehen.

(2) FRAGEN

2.1
vor­ab: öffentlichkeit­sar­beit für die schule, macht unser rek­tor. nicht ich. wenn ich also antworte, dann nur, damit sie ihren bericht über die arbeit von philipp meier leichter real­isieren kön­nen. ich würde also ungern in in/direkter rede zitiert wer­den. weil ich dafür gerne unsere offiziellen abläufe haus­in­tern einge­hal­ten haben wollte, was jet­zt in dieser über­raschen­den kurzzeit­igkeit nicht geht. überre­det?

2.2
weil sie noch KSD schreiben. offiziell nen­nen wir uns nicht mehr kloster­schule dis­en­tis, son­dern “gym­na­si­um kloster dis­en­tis” also GKD… zb: www.gkd.ch oder www.der-weg-nach-oben.ch etc ;-)

2.3 jet­zt aber endlich: ihre fra­gen:

> — Sie haben den Kon­takt zu Philipp hergses­tellt, wie sind Sie auf ihn gekom­men?

philipp war der kura­tor von rebell.tv. da war er noch direk­tor vom cabaret voltaire. das cv hat zb auch grosse arbeit­en von uns (tina piazzi und mir) in der roy­al acad­e­my of arts in lon­don kuratiert. etc. etc. also: SEHR lange vorgeschichte. ich habe damals bei ihm an der spiegel­gasse 1 ein monatlich­es “social work­er in res­i­dence” (s.w.i.r.)  gemacht. heute macht er bei uns ein “learn­scape gar­den­er in res­i­dence” #lgir ;-)))

antwort: Der Kon­takt zu Philipp Meier zum Präfek­ten (Inter­nat­sleitung) beste­ht seit vie­len Jahren ;-)

> — Was möcht­en Sie mit diesen Instal­la­tio­nen erre­ichen?

einen dia­log über kun­st und kura­tion führen? dort wo es noch geht. weit weg. hoch oben. in den bergen. an einem ort, wo seit hun­derten von jahren grossar­tige kun­st in auf­trag gegeben wurde. nicht nur kun­st “am” bau. son­dern “im” bau. und zb mit abt em. daniel schön­bäch­ler noch bis vor kurz­er zeit regelmäs­sig “artist in res­i­dence” pro­gramme real­isiert wur­den. also nicht nur die kun­st­pro­duk­tion, son­dern auch die kura­tion und die reflek­tion über kun­st in sen­sa­tionell­st­möglich­er tra­di­tion ste­ht ;-)

antwort: Das Kloster Dis­en­tis ist seit je her ein Ort, an welchem Kun­st real­isiert, kuratiert und reflek­tiert wurde.

> — Was hat dieser Glaskas­ten und und was haben diese Instal­la­tio­nen im Schu­lall­t­ag für eine Bedeu­tung?

der glaskas­ten ste­ht mit­ten drin. die kidz führen gle­ich daneben einen kiosk, an welchem sie pausen­verpfle­gung auf eigene rech­nung verkaufen. daneben machen sie auf­gaben. früher kauften sie bei pater theo aus diesem kas­ten her­aus schul­hefte und bleis­tifte und lin­eale…

zeit­genös­sis­che kun­st fordert ähn­liche kom­pe­ten­zen wie ler­nen. kommt neues wis­sen daher, kann es leicht entwertet, banal­isiert, ignori­ert, glo­ri­fiziert, naiv repetiert etc. etc. etc. wer­den. wenn es nicht gelingt, einen eigen­ständi­gen zugang zu entwick­eln und einen eige­nen umgang damit zu gestal­ten, ist alles nichts.

antwort: Die reflek­tierte Pflege und Gestal­tung ein­er ruhi­gen, beschei­de­nen und (ger­ade darin auch) inspiri­eren­den Ler­numge­bung lässt sich sehr direkt aus der Kloster­tra­di­tion ableit­en.

> — Inwiefern wird ein Diskurs über Kun­st lanciert und wie stellen Sie das fest?

- in dem sie einen bericht darüber schreiben wollen?
— in dem die arbeit von philipp bei http://www.kkj.ch/ aus­gestellt wird?
— in dem lehrper­so­n­en ihre kri­tik auch schon mal an die glaswand gek­lebt haben?
— in dem die kidz ihre kri­tik durch die ritzen des kas­tens ein­wer­fen? (daraus wurde dann die arbeit: “wün­sche an die kun­st”, welche abt daniel mit sein­er ver­ni­as­sage-rede eröffnete und einen eige­nen ersten ein­wurf machte)
— in dem die kidz selb­st ausstel­lun­gen real­isierten, beiträge macht­en) (die extrem­ste vari­a­tion war die anweisung von philipp: “öffne den kas­ten für 2 stun­den und schliesse ihn danach wieder. das was dann drin ist, ist für einen monat lang kun­st.” bei anderen bracht­en sie selb­st gegen­stände und wur­den kon­fron­tiert mit dem prob­lem, wie ein irgen­det­was durch welche arten von hand­lun­gen zu “kun­st” wird, wer­den kann oder eben ger­ade nicht.)
— in dem unsicht­bares sicht­bar wird: zb. die baste­lar­beit­en aus dem alter­sheim wur­den inte­gri­ert. oder aktuell seit zwei ausstel­lun­gen: kloster­ar­beit­en aus einem weit entle­ge­nen ate­lier im haus, sind im glaskas­ten?
in dem der haus­ab­wart über die ferien die ausstel­lung “ver­schön­ern” geht? (ver­gl. stich­worte “fet­tecke” oder “bade­wanne” von joseph beuys)
— in dem aufge­fordert wird, den glaskas­ten umgeben­den abfall auf tis­chen und böden auf den glaskas­ten­deck­el zu wer­fen und so in der nacht einzi­gar­tige lichtin­stal­la­tio­nen zu gener­ieren.
— etc.
— etc.

antwort: Pro­duk­tion, Kura­tion und Reflek­tion (nicht nur) von Kun­st, kön­nte — etwa mit Peter Her­sche (oder mit Axel Christoph Gampp, welchen ich aber nur aus einem artikel in der NZZ kenne: http://dissent.is/2013/10/19/axel-christoph-gampp-das-latente-barockproblem-die-sich-auspraegende-subjektivitaet-in-einer-stark-normierten-welt/) — als eine tra­di­tionelle Dre­it­eilung von Prax­is zu The­o­rie und zurück verortet wer­den, welche bere­its im Barock gepflegt wurde. Der Glaskas­ten, in welchen die monatlichen Inter­ven­tio­nen von Philipp Meier als “Learn­scape Gar­den­er in Res­i­dence” #lgir am Gym­na­si­um Kloster Dis­en­tis real­isiert, eröffnet jed­er dieser Schaf­fen­fase eine trans­par­ente Ober­fläche. Unser “Glas Cube” kön­nte in dieser Radikalität als offen­sivstes Gegen­stück zur Prax­is des “White Cube” gezeigt wer­den: “Leak­ing Art @beinvegni” odr so ;-)))

antwort (kurz­fas­sung): Pro­duk­tion, Kura­tion und Reflek­tion von Kun­st, kön­nte leicht als eine tra­di­tionelle Dre­it­eilung von “Prax­is zu The­o­rie und zurück” verortet wer­den, welche bere­its im Barock gepflegt wurde. Der Glaskas­ten, in welchen die monatlichen Inter­ven­tio­nen von Philipp Meier als “Learn­scape Gar­den­er in Res­i­dence” #lgir am Gym­na­si­um Kloster Dis­en­tis real­isiert, eröffnet jed­er dieser Schaf­fen­fase eine trans­par­ente Ober­fläche. Unser “Glas Cube” kön­nte in dieser Radikalität als offen­sivstes Gegen­stück zur Prax­is des “White Cube” gezeigt wer­den: “Leak­ing Art @beinvegni”.

geht das so?

ste­fan m. seydel/sms ;-)
http://gkd.ch/internat


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