übr die schwierigkeitn /w psüchoanalüse #bergbauern #zitate #kloster

ein schnelles copy/paste bei: kränkun­gen der men­schheit

Aber der „größere Anteil rührt davon her, daß durch den Inhalt der Lehre starke Gefüh­le der Men­schheit ver­let­zt wor­den sind.“

Freud nen­nt drei große Ein­schnitte, die der naive Narziss­mus des men­schlichen Bewusst­seins durch den his­torischen Fortschritt wis­senschaftlich­er Erken­nt­nis erlit­ten habe:

Die kos­mol­o­gis­che Kränkung: Die erste Erschüt­terung sei die mit dem Namen Kopernikus verknüpfte Ent­deck­ung gewe­sen, dass die Erde nicht der Mit­telpunkt des Weltalls ist (vgl. Kopernikanis­che Wende).
Die biol­o­gis­che Kränkung: Die zweite Kränkung lag in der Ent­deck­ung, dass der Men­sch aus der Tier­rei­he her­vorge­gan­gen ist (Charles Dar­win und andere).
Die psy­chol­o­gis­che Kränkung: Die dritte Kränkung sei die von ihm entwick­elte Libidothe­o­rie des Unbe­wussten; ein beträchtlich­er Teil des See­len­lebens entziehe sich der Ken­nt­nis und der Herrschaft des bewussten Wil­lens. Die Psy­cho­analyse kon­fron­tiere das Bewusst­sein mit der pein­lichen Ein­sicht, (…) daß das Ich nicht Herr sei in seinem eige­nen Haus.

// :: “inhalt der lehre” / “den his­torischen fortschritt wis­senschaftlich­er erken­nt­nis”

// :: “gefüh­le der men­schheit”

// :: “naive narziss­mus”

zuerst muss mann so tun, als gäbe es es ein “wir”. ein “uns”. “eine men­schheit”, mit beto­nung auf eine.

dann muss mann so tun, als gäbe es eine ein­heitliche “gram­matik”, an dessen regeln sich diese grosse masse halte. eine gram­matik, welche so lebendig ist, dass ihr gar emo­tions­fähigkeit zuge­s­tanden wird.

und schliesslich muss mann so naiv sein, sich dieser iden­tität aus­geliefert zu sehen und damit auch opfer­fähig sein. fähig, ein opfer dieses prozess­es zu sein.

das sind ziem­lich viele voraus­set­zun­gen.  die ziem­lich viel voraus­set­zen, um daran anzuset­zen.

welch­er berg­bauer in der sur­sel­va hätte auf die ver­stiegene idee kom­men kön­nen, sich selb­st im zen­trum von irgend­was anzunehmen? im zen­trum des tals? im zen­trum des berges? und wenn diese vorstel­lung gän­zlich absurd ist, wie kön­nte es ihn kränken,wenn ein kopernikuss in irgend­wo durch ein fernes rohr guckt und fest­stellt, was völ­lig unmöglich mit eige­nen sin­nen merk­bar ist?

welch­er berg­bauer in der sur­sel­va käme auf die naive idee, etwas grösseres und stärk­eres zu sein, als sein berg? und wie wird wichtig und entschei­dend und emo­tion­al so bedeu­tungsvoll, dass er grad krank wer­den muss, wenn er sich vorstellte, dass sein leben in ein­er rei­he mit huh,  kuh, stein­bock stünde?

und welch­er berg­bauer in der sur­sel­va wäre je auf die idee gekom­men, herr im eige­nen haus zu sein? ohne frau geht nix. und wenn die endlich da ist und so lange sie da ist — und unter der geburt eines kindes nicht ver­stor­ben ist, bloss um dann den jäger wieder auf die müh­same suche nach ein­er frau gehen zu müssen — gibts kein gefühl, was gekränkt wer­den kön­nte. freud hin. freud her.

freud sass ein­fach am falschen ende des bettes und star­rte durch sein starkes rohr in jenen auss­chnitt der vor sich hin reden­den schön­heit. er meinte sich im spiegel­bild des erzählten zu ent­deck­en. der narr. naiv. ein solch­er nar­rzis­mus.

ich glaube auch nicht mehr so ans reden.

dissent.is / 25.07.2014 / kar­ton bananistan / mache wieder mal nicht, was ich sollte. (ein­pack­en. odr wenig­stens hier weit­er arbeit­en ;-)

 


Kommentieren

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese HTML Tags kannst du verwenden:

<a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>