#STREAM IST DAS NEUE #LIVE — erfahrung&bericht (die bühne ist fake) @Maren_Lehmann @HUObrist

nachtrag

eintrag

habe mich als für c) entschieden

es hätte mir schon früher auf­fall­en kön­nen. zum beispiel bei #twau­to (der ein­trag im zettelka­s­ten ist abgestürzt… habe wohl zu viele tweets einge­baut ;-) oder noch früher: bei #twan­dern. aber gemerkt habe ich es erst am oster­son­ntag. im cabaret voltaire. ich habe mir noch grad ein plätzchen ergat­tern kön­nen. ganz vorne. (im ersten bild, ganz rechts ;-) mit stro­man­schluss und tisch. ide­al zum bloggen. (eben: bits ein­loggen lassen. in texte, bilder, töne.)

störungen haben vorrang

pflegte ruth kohn zu rufen. das wort “oster­mon­tag” löste die störung aus. musste kurz sam­meln gehen:

wowarich?ahja:

ich sass also ganz vorne im cabaret voltaire. an diesem ort — einen stock tiefer, in der kryp­ta — machte ich fünf jahre früher (2010) meinen social media sui­cide. unser kura­tor philipp meier sass dabei. adri­an notz auch. und ich löschte und löschte und löschte. und im hin­ter­grund lief das video aus mein­er ersten einze­lausstel­lung im kon­text der kun­st, in welch­er es unabläs­sig murmelte: kunst!kunst!kunst! (klar. auch dieses video hat der kura­tor für mich erfun­den ;-)

ich sass also an diesem oster­son­ntag — “Ekhrestos Anesti, Alisos Anesti” — ganz vorne im cabaret voltaire. mit einem aus den archivkof­fern rea­n­imierten iPhone. einem android. einem chrome­book. und machte einen zweit­en test mit periscope. das ist in diesen tagen der let­zte schrei. die antwort von twit­ter auf meerkat.

#OMG so viele wütende “störun­gen”, welche ihren vor­rang ein­fordern… wie auch immer… das inter­net im www.cabaretvoltaire.ch wie schon vor 10 jahren: gän­zlich unbrauch­bar. per­si­cope kam nicht in die gänge. und so musste ich umstellen. zum glück rief @HUO­brist grad zu beginn in den raum;

intelligenz beginnt mit improvisation

diesen mixlr kan­nte ich gar nicht. inner­halb von minuten instal­liert, kon­nte ich fast von beginn weg live audio über­tra­gen… aber eben… das war ja der punkt. jet­zt ist es mir aufge­fall­en: noch fünf jahre früher hätte ich das nie und nim­mer mit mir machen lassen. in äusserst sel­te­nen momenten hat die kam­era von rebell.tv auf die bühne geschaut. wir haben als prax­is-anleitung in unserem schlusskapi­tel von “die form der unruhe”, band 2, sog­ar — noch stärk­er — darauf ver­wiesen, nicht das “schaufen­ster” zu pfle­gen, son­dern den “lager­raum”.  aber an diesem oster­son­ntag gab es sog­ar den moment, wo ich mein smart­phone genom­men habe, um es näher zu HUO zu tra­gen, damit die über­tra­gung noch bess­er wird. wahn&sinn. das war eine erleuch­tung. ok. es gab noch eine zweite:

aber hier soll es um den ver­such ein­er erk­lärung gehen. warum es mir jet­zt plöt­zlich möglich gewor­den ist, das mikro­fon rich­tung bühne auszuricht­en. die antwort war ein­fach:

die bühne ist fake.

der nach­mit­tag hat­te drei teile.

1) die bei­den glob­alen shoot­ing stars (HUO und timo seh­gal) macht­en ein “ping-pong”. sie macht­en expliz­it, dass es irgend­wie um eines jen­er vie­len gespräche ging, welche später tran­skri­biert zwis­chen zwei buchdeck­el gepresst wer­den. der wein­felder — jen­er ort, in welchem vor 200 jahren die erste kan­tonale lib­erale ver­fas­sung der schweiz ent­stand (erin­nern — gedenken — erneuern) — studierte an der gewinnop­ti­mieren­den hochschule zu st. gallen. er hat sich an die spitze der kun­st­szene geschossen, in dem er sich bei den spitzen der kun­st­szene tre­f­fen liess. und die horde im cabaret voltaire an diesem oster­son­ntag, durfte nun an ein­er solchen tausend­fach wieder­holten wieder­hol­ung mit zu gegen sein. mit voller selb­stironie eröffnet HUO das gespräch mit sein­er “dig­i­tal­en para­noia”: es müssen immer drei auf­nah­megeräte den einzi­gar­ti­gen, unwieder­bringlichen moment fes­thal­ten. es gab ein fürchter­lich­es monolo­gisieren. timo seh­gal stot­terte ergrif­f­en und über­WELT­tigt an möglichen erk­lärun­gen von mod­erne herum. (und das pub­likum fragte neugierigst nach!) und das ganze ergeb­nis sollte irgend­wie wohl später dann geld gener­ieren. um einen pavil­lon zu bauen. in welchem — ich habe sich­er alles ganz falsch ver­standen — archive rea­n­imiert den kun­st­touris­ten zugänglich gemacht wer­den sollte. HUO rät­selte zwar, warum das sinn machen kön­nte, wo doch die archive im inter­net so prächtig möglich sind. aber die bei­den wollen diesen pavil­lon. ein palast. das macht fun. funpalace.ch #wen­nt­wais­chwan­i­main keine ahnung.

2) danach kam adri­an notz auf die bühne. auch er begann damit, dass die 3,5 fra­gen die jet­zt von ihm kom­men, die zu inter­viewende architek­tin ihm geschickt hätte. ganz spon­tan, beant­wortet die frau die wirk­lich tollen fra­gen.

3) es wur­den 12(?) kün­st­lerin­nen und/oder kün­stler und/oder kun­st­grup­pen vorgestellt. die haben sich mit lucius bur­ck­hardt und sein­er spazier­gangswis­senschaft beschäftigt. HUO wusste, dass es darum geht, neol­o­gis­men zu erfind­en. nur so kann u.a. aufge­fall­en wer­den. erfolg zeu­gen durch ein­führung eines eige­nen neol­o­gis­mus in den krieg der aufmerk­samkeit. und als krö­nen­der abschluss, hat HUO eine einzige frage, an welchen sich all diese kreativ­en (von kun­st kann ja keine rede mehr sein!) mutig abseilen liessen.

will sagen: alle drei teile trat­en im prächtig präsen­tieren­den ges­tus der bühne auf, waren aber (ganz expliz­it) “hin­tertrep­pen”.

wie ich das begrif­f­en habe, war ich sehr glück­lich.

wie ich das begriffen habe, war ich sehr glücklich.

wie ich das begrif­f­en habe, war ich sehr glück­lich.

nachträge

geblieben sind drei ton­doku­mente: http://mixlr.com/sms2sms/showreel/ keine ahnung wo die anderen schnipsel geblieben sind. ich erk­läre es mir, mit dem extrem dün­nen wLan zugang im cabaret voltaire und meinen ersten han­dlings­fehlern. HUO hat eben doch recht: es müssen immer drei geräte mit­laufen ;-)))

https://twitter.com/HHubchen/status/585183479429758978


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