★STERN — vorstellung des projektes bei #drehtage 2016 winterthur (workshop dr. theres steiner)

home­page: neugieronautik.ch/stern | hier entste­hen die noti­zen (und die doku) für einen 15min-input an drehtage 2016 im work­shop von dr. therese stein­er (27.04.2016, 9–12h).

★STERN

der kleine, näch­ste, mögliche schritt. lösung­sori­en­tierte arbeit mit kindern und jugendlichen und ihrem umfeld.

stern1PROBLEM
wir arbeit­en in unserem sozialpäd­a­gogis­chen kon­text mit dem “bezugsper­so­n­en­sys­tem”: jedes kind, jed­er jugendliche, wird ein­er fach­per­son zuge­ord­net. diese begleit­et, unter­stützt und übern­immt ver­ant­wor­tung für das kind. sie vere­in­baren gemein­sam ziele, gehen abmachun­gen und vere­in­barun­gen ein. dabei ist es mir per­sön­lich ein anliegen, dass ich lösungs­fokussiert arbeit­en kann. dieser ansatz — das men­schen­bild, die the­o­riebezüge, die meth­o­d­en — hier zu erläutern wäre “eulen nach athen zu tra­gen”. (ver­gl. dazu die büch­er von dr. therese stein­er.)

und ist es wichtig: zum prob­lem wurde, dass andere für das kind rel­e­vante per­so­n­en, nach ganz anderen ansätzen arbeit­en. sie arbeit­en weniger mit den anliegen und motiv­en des kindes, son­dern beobacht­en, ob sich bes­timmte ver­hal­tensweisen, bes­timmte ergeb­nisse, bes­timmte reak­tio­nen ein­stellen. und wenn diese nicht sicht­bar wer­den, gibt es einen kat­a­log von sank­tio­nen, kon­se­quen­zen und ver­fahren (kon­di­tion­ierung). das unter­gräbt und irri­tiert das ver­trauen des kindes in sein­er eigene arbeit an den eige­nen zie­len.

was ich bräuchte, wäre (a) eine möglichkeit, dem für die jugendlichen rel­e­van­ten umfeld zu kom­mun­zieren, dass sehr gezielt, sehr aktiv, sehr inten­siv gear­beit­et wird, ohne aber die intim­itäten, die bemühun­gen, die ver­suche im detail expliz­it wer­den zu lassen.

was ich bräuchte, wäre (b) eine für das kind attrak­tive umge­bung, in welch­er “das kind am ort sein­er kom­mu­nika­tion” abge­holt wird und dabei ein geschützter ein­blick zum entwick­lungsver­lauf dem rel­e­van­ten umfeld ange­boten wer­den kann.

.
stern2LöSUNG
im kon­text eines benedik­tinis­chen klosters, welch­es weit über 1000 jahre kinder erzieht, haben wir die drei tra­di­tionellen dimen­sio­nen des sozialen ler­nens — ora, lege, lab­o­ra — mit den päd­a­gogis­chen stan­dards von heute ver­glichen. wir haben mit den jugendlichen konkrete, mess­bare, sicht­bare ziele (so ein­fach, dass sie gefilmt wer­den kön­nten, ben fur­man, drehtage 2016) entwick­elt: ziele, welche ermöglichen, dass es ihnen per­sön­lich (1), in ihrem umfeld (2) und zb. in der schule (3) gut geht. ihrem ganzen pro­gramm, geben die jugendlichen einen namen, ein mot­to, einen slo­gan. ein­mal in der woche (typ­is­cher­weise am son­ntag abend), wer­den die in drei dimen­sio­nen, drei konkrete, mess­bare, sicht­bare ziele mit­tels ein­er ein­fachen skalierung über­prüft. dies hil­ft zugle­ich, sich die eige­nen ziele in erin­nerung zu rufen. diese ziele wer­den grafisch zur darstel­lung gebracht. getren­nt von den konkreten for­mulierung, entste­ht ein bild. in der form eines sterns. dieser ist nicht nur schön, son­dern erzählt auch, ohne dass gewusst wer­den muss, worum es hier geht. entwick­lung wird sicht­bar, ables­bar und kom­mun­ziert stark.

die grafis­che auswer­tung kann dem bezugssys­tem zur ein­sicht ange­boten wer­den, ohne geheimnisse zu ver­rat­en. die jugendlichen bes­tim­men selb­st, wem sie die fra­gen hin­ter den auswer­tun­gen zugänglich machen wollen. sie bes­tim­men selb­st, wer ihnen — neben der bezugsper­son — rück­mel­dun­gen geben kann. und: es sind die grafiken (und nicht die pädagog!nnen), welche zeigen, wann ein ziel zu hoch oder als erfüllt und etabliert gel­ten kann.

stern3

PARTNERSCHAFT
mich inter­essiert, ob diese vorge­hensweise auch andere fach­per­so­n­en inter­essieren und ansprechen kön­nte. ich selb­st teste das tool jet­zt bere­its in ein­er zweit­en insti­tu­tion. und es würde mich freuen, wenn ich weit­ere per­so­n­en, insti­tu­tio­nen und fachkreise find­en kön­nte, welche mit mir an dieser ver­such arbeit­en möcht­en.

ins­beson­dere will ich eine web­basierte umset­zung ange­hen. auch, weil ich sehe, wie stark, sich­er und verbindlich mit kindern und jugendlichen zusam­mengear­beit­et wer­den kann, wenn sie “am ort ihrer kom­mu­nika­tion” abge­holt wer­den.

MAGIE
was mich per­sön­lich an diesem mit den jugendlichen selb­st entwick­el­ten vorge­hen überzeugt und über­rascht hat? das ver­fahren ist extrem ein­fach. selb­st kleine kinder — auch men­schen mit ein­er beein­träch­ti­gung — ver­ste­hen die drei abge­fragten dimen­sio­nen, entwick­eln ein ver­ständis über zusam­men­hänge der her­aus­forderun­gen, sind prob­lem­los in der lage zu skalieren — sie ken­nen all das, bess­er als ich. selb­sständi­gere jugendliche unter­hal­ten ihren frageraster selb­st, wech­seln fra­gen aus und passen an. zusam­menge­fasst: das ver­fahren ist ein­fach. und es kom­mun­ziert. ein­fach.

DEMO
(…)

KONKURRENZ/äHNLICHE SUCHBEWEGUNGEN
(fast) jede schule, jede sozialpäd­a­gogis­che ein­rich­tung hat eine “vere­in­barung” mit kindern und jugendlichen. diese sind aber sel­ten mit den kindern selb­st entwick­elt wor­den. in: “wun­der­same wand­lun­gen zur selb­st­wirk­samkeit” (mit beiträ­gen von mar­i­anne und kas­par baeschlin, therese stein­er u.v.a.m) sind mir ins­beson­dere die vorschläge von tido cam­men­ga aufge­fall­en.

TEAM
pro­jek­tleitung: ste­fan m. sey­del sms(ät)dfdu.org
fach­be­gleitung: dr. therese stein­er (ange­fragt)
super­vi­sion: tina piazzi (ange­fragt)

NäCH­STE SCHRITTE
- adap­tio­nen in weit­eren insti­tu­tio­nen machen
- umset­zung ein­er web­basierten app­lika­tion

META & MAKING OF

FRAGEN/KRITIK