das ende der sprache. doch! das ende der #sprache, wie wir sie kennen.

seit ein paar wochen wiederholt sich ein problem.

seit ein paar wochen wieder­holt sich ein prob­lem. meis­tens am abend. manch­mal schon am mit­tag. /tp erzählt woran sie arbeit­et. und fragt dann: “und du?” und dann haben wir das prob­lem…

ein treiber in mein­er TL war ver­mut­lich @sozial­wel­ten. der scheint sich der auf­gabe angenom­men zu haben, die arbeit­en von @kusanowsky zu umkreisen. ein­er der pro­duk­tiv­en denker von dem, was wir uns nicht so richtig vorstellen kön­nen. schon länger fall­en mir die tweets von @Son­ntagssozio auf. ganz neu ken­nen gel­ernt — so gar mit einem “per­sön­lichen” spazier­gang im wald des tsüribergs ver­bun­den — macht mir @graw­zone sen­sa­tionelle hin­weise. und gefühlt ewig — seit den bluti­gen anfän­gen von rebell.tv — guckt mir uner­bit­tlich @latent_de  auf meine tweets. aber in den let­zten wochen wurde es heftiger. und es scheint mir ins­beson­dere um diese accounts gegan­gen zu sein. noch mit 1968kritik.de war dies weniger.

mich erin­nerte “das prob­lem” an tweet­kolon­nen, welche gewisse jour­nal­is­ten her­stellen. da entste­hen ellen­lange twee­t­rei­hen. und in jedem tweet kom­men ganz viele account-adressen vor. und so “disku­tieren” und “debat­tieren” und “dial­o­gisieren” und “chat­ten” sie in ihrer #echocham­ber. keine ahnung. sie miss­brauchen die wichtig­sten worte für solch­es getue auf ein­er völ­lig ungeeigneten umge­bung. sie nen­nen es “soziale medi­en”. und pinkeln sich dabei ins­beson­dere an ihr eigenes, asoziales bein…

schon etwas ele­gan­ter machen das gewisse päd­a­gogende. etwa “tre­f­fen” sich unter dem #EDchatDE “Lehrer(Innen), Bil­dungs­men­schen und Inter­essierte” jeden dien­stag von 20–21h auf twit­ter. vorher haben sie sich via edchat.de und mit­tels der FAV-funk­tion über vorgeschla­gene the­men­vorschläge entsch­ieden. und dann gibts vorgeschla­gene fra­gen, säu­ber­lich durch­num­meriert, welche dann im besagten moment im 5min-takt “besprochen” wer­den. ein “state­ment” zur Frage 3, etwa, muss dann lediglich mit einem “F3 #EDchatDE” im tweet beze­ich­net zu wer­den. das scheint ein mega hit zu sein. diese “bil­dungs­men­schen” ziehen das immer­schon mehr als 130x durch. (fussnote1)

aber das ist ja nicht mein problem.

mein prob­lem ist ein ganz anderes. eben. zum beispiel beim kochen die frage: “und du? wie war dein tag?”

meine mir — bis auf  @latent_de — per­sön­lich unbekan­nten “kol­le­gen” habe ich dann mal aus mein­er TL  bei @sms2sms genom­men. ich bin zwar allen von ihnen nie “gefol­gt”. aber ich habe die RT’s aus meinem für mich wichtig­sten account gelegt. ein RT nutze ich, um einen tweet in mein­er eige­nen TL zu haben, weil, wenn ich etwas suche, ich zuerst durch meine TL scrolle. ich habe ver­schiedene accounts. welche ich ver­suche the­ma­tisch zu ord­nen. RT’s verteile ich dann auf die ver­schiede­nen accounts. was mir tages- oder pro­jek­t­be­zo­gen aktuell ist — ziehe ich auf meinen haup­tac­count. von dort aus arbeite ich. von dort ziehe ich einzelne tweets in den zettelka­s­ten weit­er. (mehr dazu bei twitterradio.de) aber eben: mit diesen jungs wurde es mir zu mas­siv. obwohl…

was mir als erstes auffällt?

… stark mit diesen sozi­olo­gen-ker­le, stärk­er mit #1968kritik: ich arbeite vor mich hin. an meinen the­men. an meinen anliegen. an meinen fra­gen. ver­satzstücke lagern sich ab. andere accounts schliessen daran an. keine ahnung wie. irgend­wie halt.

  • anschlussfähigkeit ist aber nicht das prob­lem.
  • sie sind offen­sichtlich anschlussfähig.
  • noch mehr: sie sind prinzip­iell anschlussfähig. aus tech­nis­chen grün­den.

mit #1968kritik ist es zu pod­casts gekom­men. immer­hin 27. die meis­ten länger als 1,5h. mit @sozialwelten ein­mal auch. michael gab der ton­spurt den titel: “kom­mu­nika­tiv anschlussfähig”. mit einem frage- und einem aus­rufeze­ichen dazu. und dann schwirrt das ganz wieder auseinan­der. jed­er zu seinen fra­gen. zu sein­er dis­ser­ta­tion. zu sein­er mod­er­a­tion. zu sein­er verzettelung.

was mir als zweites auffällt?

diese her­stel­lung von dis­tanz, dieses “spiel” um nähe und dis­tanz, dieses rin­gen um eine “genü­gende nähe”… das ist keineswegs kein neues spiel. das ist ganz typ­isch für wis­senschaftlich­es schreiben/lesen. das ist ein ker­nele­ment von dem, was wir hier #buch­druck (buch­druck mit hash­tag) kennze­ich­nen. der hash­tag hier, ver­weist weniger auf die liste, welche twit­ter mit einem # beze­ich­nete zeichen­ket­ten gener­iert, als viel mehr auf eine gut doku­men­tierte rei­hung von #medi­en­wech­seln:

  1. #sprache
  2. #schrift
  3. #buch­druck
  4. #com­put­er

das geht (min­destens) zurück auf niklas luh­mann. gesellschaft der gesellschaft. kapi­tel 2. eine medi­en­the­o­rie, inner- oder vielle­icht eher ausser­halb sein­er sys­temthe­o­rie.

  • der mönch, welch­er in sein­er schreib­stube die heilige schrift ab_schreibt. den prozess der gebet­szeit­en prozessiert. und anson­sten schweigt. ein lehrstück im umgang mit dis­sens. ein lehrstück im zusam­men­leben von men­schen, welche nach frei­heit dürsten. ein lehrstück, welche direk­ten zugang zu “gott” (nie wusste jeman(n)d, wer oder was das sein kön­nte!) und nicht unter⤵werfung unter men­schen find­en — erfind­en! — kon­nten. (nicht vergessen: wer ins kloster gegeben wurde, war über­flüs­siger sohn, war über­flüs­sige tochter! geköpfte. kopflose. kopflose gemachte. #kephalophoren) so wur­den die mönche (und non­nen) vor­bilder für hun­derte von jahren von radikal-lib­erale, aufgek­lärte, aufrecht gehende, “empörte” men­schen. (ler­nen vom kloster­leben)
  • der wis­senschafter, welch­er ohne ökonomis­chen sor­gen im elfen­bein­turm sein­er uni­ver­sität die autorität sein­er autoren­schaft in seine texte goss (und nach­mit­tags seinen stu­den­ten vor­las…). der wis­senschafter — auch wenn es sich dabei um eine frau han­deln sollte! — hat die posi­tion des kün­stlers — auch wenn dies eine frau sein sollte, was auf grund der sozialen struk­tur sel­ten war! — ide­al ökonomisiert und gesellschaftlich etabliert. im kampf gegen die legit­i­ma­tion­s­macht der päp­ste, waren es die kün­stler, welche die posi­tion des indi­vidu­ums als quelle von aus­sagen etablierten. es waren also die rebellen, die unge­hor­samen, die rev­o­lu­tionäre, welche sich ein soziales biotop ergat­terten. (ver­gle­iche dazu bazon brock | ich machte dazu auch ein­mal einen ver­such #pdf. aber damals kan­nte ich noch wed­er dirk baeck­er noch bazon brock ;-)
  • der blog­ger, welch­er bits ein­loggen lässt, in seine beobach­tun­gen, in sein han­deln, in sein leben… (ver­gl. dazu: “die form der unruhe”, band 2, 2010, junius-ver­lag ham­burg)

was mir als drittes auffällt?

ich kann nichts mehr erzählen…

ja was jetzt? du sagst du hast einen intensiven morgen gehabt und es laufe grad so faszinierend prächtig und kannst nichts erzählen?

“ja! … ähm… also… keine ahnung…”

auch das. das ist kein neues prob­lem. (wie moritz richtig notiert. ganz im gegen­teil:) das ist sog­ar eine sehr typ­is­che sit­u­a­tion für jede art von experten. experten reden beson­ders gut mit experten ihres eige­nen exper­tise. mit allen andern experten entste­hen mas­sive kom­mu­nika­tion­sprob­leme. das find­en wir — die gemein­schaft der akademisch zer­ti­fizierten! — nicht prob­lema­tisch. ganz im gegen­teil. das find­en wir sog­ar zen­tralst wichtig: jede (nicht nur voll-)uni­ver­sität richtet ihren hoff­nungsvoll­sten expertenhor­den sofort ein neues insti­tut ein. und lassen sie machen, was sie — kein­er ver­ste­ht es, am wenig­sten der dekan! — halt eben machen…

und das erinnert mich erstens daran:

logo: die strate­gie der #hyper­af­fir­ma­tion als mit­tel der kom­mu­nika­tiv­en anschlussver­weigerung… aber das habe ich hier durchge­spielt: 

hier gehts weiter

original

nein. ich schreibe nicht zum pub­lizieren.

2do-liste

verlauf

FUSSNOTE1

https://twitter.com/sozialwelten/status/744234265672552448


Ein Kommentar für “das ende der sprache. doch! das ende der #sprache, wie wir sie kennen.

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