DAS IST EIN LIVE-TICKER #shZRH (das theater der medienkrise)

WORKFLOW/links

a | diese noti­zen nutzen das stück am schaus­piel­haus zürich: in_formation (pre­miere 17.12.2016, schiffs­bau)

b | alle tweets aus dem account @sms2sms mit dem hash­tag #shZRH in chro­nol­o­gisch absteigen­der liste offizielle hash­tags, welche das schaus­piel­haus zürich aus­gegeben haben sind: #infor­ma­tion­shz #tu_shz5 | mor­gen do, 15.12.2016 19.30h gehts los. ich aber twit­tere stur nur unter: #shZRH (beobacht­en 1)

c | während den twit­ter-ses­sions wird eine auswahl von tweets einem eige­nen #moments hinzuge­fügt (beobacht­en 2, self_curation)

d | in diesem ein­trag im zettelka­s­ten wer­den einzelne aspek­te in noti­zen abgelegt. ziel ist es, bessere tools für “live-tick­er” zu entwick­eln. #fall­beispiele für eine frühere begleitung war die sog. entköp­pelung. für frühere arbeit­en unter rebell.tv  ver­gl. “die form der unruhe”, band 2, junius ver­lag ham­burg 2010

e | ev fol­gt später eine zusam­men­fas­sung in medium.com/@sms2sms

f | div. aspek­te haben wir in #NoRa­dioShow 008 mit reg­u­la stämpfli und moritz klenk besprochen.

meta1: das ist etwas vom härtesten. in all den jahren. diese “prekären arbeits­be­din­gun­gen”. ich meine hier ein­fach dieses “always beta” (ver­gl. dazu auch: prof. dr. andrea back in “die form der unruhe”, band 1, 2009, junius-ver­lag ham­burg. dieses wis­sen — diese erfahrung — dass jede notiz sich verän­dern kann (ein link auf eine externe seite, kann meine ganze seite crashen lassen!). ver­schwinden (ein entscheid von ein­er plat­tform, sich aufzulösen, pleite zu gehen, abzuhauen). etc.

meta2: “warum notierst du dann hier, wenn du weisst, dass es “ein unsicher­er ort” ist?” — darauf habe ich eine antwort gegeben. seite 81, um präzis zu sein. — zudem: ich bin vielle­icht doof. aber dumm bin ich nicht :-P

meta3: wo war ich vor dem zusam­men­bruch des cms? ahja: ich wollte einige noti­zen able­gen:

1. MOMENTS ALS 1ST SELF-CURATION? gestern abend also die idee, moments von twit­ter zu nutzen. moments ist ein rel­a­tiv neues ange­bot von twit­ter, tweets in ein “album” zusam­men zu fassen. “the best of twit­ter in an instant.” (claim.) sie nen­nen es MOMENTS. das ist eine jen­er vie­len ver­schlimmbesserun­gen von twit­ter im über­leben­skampf und abgle­ich mit anderen sozial plat­ten for­men. es stellt tweets “hochw­er­tiger” dar. was ins­beson­dere für “hochw­er­tige” tweets ein “mehrw­ert” ist. das läuft alles meinen inter­essen und mein­er inter­pre­ta­tion von twit­ter ent­ge­gen. zudem: die schlimm­ste sache, welche twit­ter passieren kon­nte, war der ein­fall der jour­nal­is­ten… aber das wäre ein anderes the­ma… (und: mich inter­essiert auch gar nicht twit­ter. mich inter­essiert über­haupt gar keine (sozial plat­te) plat­tform. mich inter­essiert, was ich ler­nen kann über eine kom­mu­nika­tion unter den bedin­gun­gen von #com­put­er.) aber das passt zum the­ma des zusam­men­klap­pen­den CMS. (was mich aktuell grad am meis­ten aufwühlt :-( ich bleibe gezwun­gen, das beste aus dem zu machen, was ich (hier und jetz) habe. mir ist die chro­nol­o­gisch absteigende lis­ten­form wichtig. (umber­to eco. die unendliche liste!)

ich scrolle. und schiebe mit dem dau­men tweets nach oben. und gehe so zeitlich zurück. auf einen link zu moments gek­lickt, schiebe ich die die tweets bild­sprach­lich in die ver­gan­gen­heit. ich schiebe tweets jet­zt mit dem dau­men von rechts nach links. als würde die zeit ange­hal­ten. einen moment lang. witziger­weise fügt nun aber twit­ter einen zu einem moment gefügten tweet nicht “vorne”, als zeitlich zu oberst, hinzu. son­dern dreht jet­zt den zeitpfeil wieder um. der erst zuge­fügteste tweet wird als erster angezeigt… twit­ter — so inter­pretiere ich — geht davon aus, dass ein jemand da sitzt — ver­mut­lich ein wer­ber, ein pr-typ… — welch­er mit ein­er bes­timmten didak­tik ein sto­ry­telling insze­niert.  ich werde es aber anders nutzen. für diesen “live-tick­er” (jaja: wer das :-P nicht sieht, ist blind!) twit­tere ich also “ganz nor­mal” vor mich hin.

während ich beobachte, beobachte ich meine beobach­tun­gen. explizierte beobach­tung ist stets arro­gant. und kann — etwa durch kom­plizen­schaft — erträglich gemacht wer­den. moments erlaubt, ausseror­dentlich ein­fach diese beobach­tung während dem tun zu ord­nen. das machte ich vorher eher dadurch, dass ich nach ein­er twit­terserie hier im zettelka­s­ten dissent.is meine zettel aus dem zettelka­s­ten eines spez­i­fis­chen twit­ter­ac­counts (meis­tens @sms2sms) sortiert habe. nachträglich. am abend. in der nacht. noch in der frischen erin­nerung. die sucherei war aber jew­eils aufwändig und zeitraubend. ich erin­nerte mich an bes­timmte “momente” und musste dann suchen gehen etc. ich erwarte mir von diesem aktuellen ver­such einiges an erle­ichterung. dafür wird aber der zettelka­s­ten hier — wie ich ger­ade am merken bin — wieder etwas freier, um gedanken in weit­eren zusam­men­hän­gen zu sam­meln…

und damit wäre ich mit­ten bei #PaulWat­zlaw­ick und der re:interpretation der 5. axiome. hier expliziert sich also das spiel der beobach­tung (das 2. axiom). und hier gilt ein­mal mehr niklas luh­mann aus­ruf mit aus­rufeze­ichen: “NIE WIEDER VERNUNFT!” (ver­gl. dazu dirk baeck­er in unserem band 1 von “die form der unruhe”)

2. DIE PRIVILEGIERTE PRäSEN­TA­TION zur feld­forschung — so zeigt der name es an — wird in stifeln zur arbeit geschrit­ten… auch die hände wer­den schmutzig wer­den. für soziale arbeit, welche sich als eine arbeit am sozialen ver­ste­ht, kein über­raschen­der umstand. und darum tritt einem dies auch nicht über­raschend… jede hand­lungswis­senschaft musste sich zu diesem prob­lem einen umgang erfind­en… für soziale arbeit ist seit ihren anfän­gen — vor rund 200 jahren — gut beschrieben, wie mit diesem umstand umge­gan­gen wer­den kann. es ist mass­ge­blich das gespräch (dis­ser­ta­tion gisela hauss, noti­zen aus dem rauhen haus, ham­burg). in kom­plex­en sit­u­a­tio­nen ist beobach­tung involviert. punkt du erkennst daran, wie selb­st die gesteswis­senschaften, tech­nokratisch, lin­ear-kausal, mech­a­nis­tisch dacht­en, als sie selb­st davon aus­ge­hen kon­nten, es gäbe so was wie eine aussen­sicht, ein “absti­nentes” beobacht­en.  sie glaubten selb­st an die objek­tiv­ität ihrer objek­te, die sie mit­tels tas­tatur ihrer schreib­mas­chine hin­ter das farb­band jagten (zif­ferblatt 32). der prozess von “sich involvieren” und “sich dis­tanzieren” muss fol­glich anders erfol­gen. THEORIE IST AUCH PRAXIS nur nicht so ver­schwitzt (maren lehmann) ein the­ater­stück zu nutzen, um beobach­tun­gen zu beobacht­en, scheint unter den aktuellen medi­alen bedin­gun­gen eine unter­priv­iliegierte posi­tion. die zeitung, das feuil­leton, hat die idee der kri­tik auf augen­höhe gebracht. was wis­senschaft (im elfen­bein­turm, abgeschot­tet, finanziell abgesichert, sozial mit pres­tige aufge­laden etc.) in gröss­er ruhe und an grösseren ideen zuge­s­tanden wurde — nein! bis heute einge­fordert wird! —  musste jour­nal­is­mus tage­sak­tuell realis­eren. jour­nal­is­mus kon­nte davon aus­ge­hen, dass das pub­likum am näch­sten tag in der zeitung nach­le­sen wollte, was es gestern im the­ater gese­hen hat­te. jour­nal­is­mus ord­nete ein. (eine kurze phase eines jun­gen berufs.) selb­stver­ständlich ori­en­tierten sich die grossen inten­dan­ten in jen­er hoch­phase von jour­nal­is­mus ebene ger­ade nicht am feuil­leton. und auch nicht jene, welche dafür sorgten, dass sie ihr schaus­piel­haus auf der höhe der zeit mit spie­len lassen woll­ten. wie auch immer… die zeit­en sind vor­bei. und wir erleben komis­chste komik. wenn auch nicht auf der bühne des the­aters. wir sehen, wie sich the­ater gän­geln lässt. sich in den wind­schat­ten der ver­meintlich starken stellt. mit jour­nal­is­mus mitheult. mit poli­tik. mit wis­senschaft. mit all jenen, welche in der “aufk­lärung 1″ zu siegern wur­den. als wäre the­ater abhängig von der form der #massen­me­di­en. ein drama­tis­ch­er fehler. ein fehler, welch­er selb­stver­ständlich von den grossen dieser tage prob­lema­tisiert wird. aber­nu… nein. die per­spek­tive via twit­ter, via moments, via zettelka­s­ten, via blog-post… scheint jenen unat­trak­tiv, welche noch nicht zugeben kön­nen, dass sie sich im freien fall befind­en. dass sie keinen fes­ten grund mehr unter sich haben. ein pro­log.

3. DIE TRADITION DER PUBLIKUMSBESCHIMPFUNG hier noch ein­mal der offizielle text zur ankündi­gung des stücks:

Die Pres­se­land­schaft befind­et sich im Umbruch. Die vierte Gewalt weicht der Gewalt der User. Diese suchen ihre Infor­ma­tio­nen und Argu­mente lieber im Netz, statt sich eine Zeitung zu kaufen. Ein Graben tut sich auf: Auf der einen Seite die als „Lügen­presse“ verunglimpften Zeitun­gen, die unter dem Gen­er­alver­dacht ste­hen, von poli­tis­chen Eliten und kalt­blüti­gen Finanz­in­ve­storen bee­in­flusst zu sein. Auf der anderen Seite die „Kon­sumentin­nen und Kon­sumenten“, die sich online informieren, deren virtuelle Bewe­gun­gen jedoch die Algo­rith­men der Such­maschi­nen und Online-Plat­tfor­men speisen und gle­ichzeit­ig ihnen aus­ge­set­zt sind. Ste­ht mit dem beschwore­nen Unter­gang der Zeitung gar die Demokratie auf dem Prüf­stein? Spo­ken-Word-Autor Guy Krne­ta und Regis­seur Sebas­t­ian Nübling haben das Stück auf Basis ihrer Recherche in den Redak­tion­sstuben, Hin­terz­im­mern der Mächti­gen und Brut­stät­ten des neuen Jour­nal­is­mus entwick­elt. Im Anschluss an die meis­ten Vorstel­lun­gen find­et jew­eils ein Pub­likums­ge­spräch mit Exper­tIn­nen aus der Medi­en­land­schaft statt.

ist das pub­likums­beschimp­fung? — ja. klar!

Die Pres­se­land­schaft befind­et sich im Umbruch. das ist evi­dent. Die vierte Gewalt weicht der Gewalt der User. das ist polemisch. der zweite satz passt zum let­zten satz. dort wird so getan, als würde ger­fragt wer­den, ob der unter­gang der demokratie gekom­men sei. die sug­ges­tion wird hier geset­zt. selb­stver­ständlich. es geht um nichts weniger als die höch­sten ide­ale, die heilige demokratie. dieses denken, dass nach der aufk­lärung nichts anderes kom­men kön­nte, als aufgek­lärtere aufk­lärung. bessere aufk­lärung. bessere demokratie. etc. etc.

Diese suchen ihre Infor­ma­tio­nen und Argu­mente lieber im Netz, statt sich eine Zeitung zu kaufen. diese. wer ist diese? diese user. diese gewalti­gen user. diese gewalt­bere­it­en user. diese pöbel­herrschaft. es wird also eine unter­schei­dung angenom­men, welche danach als unter­schei­dung prob­lema­tisiert wer­den kann. eine falsche vorstel­lung wird vorgestellt um sie danach als falsch zu insze­nieren. das sind bil­lige tricks. und so was von un-aufgek­lärt. aber es geht ja gle­ich weit­er:

Ein Graben tut sich auf: der insze­nierte gra­gen wird als graben insze­niert.

Auf der einen Seite die als „Lügen­presse“ verunglimpften Zeitun­gen, die unter dem Gen­er­alver­dacht ste­hen, von poli­tis­chen Eliten und kalt­blüti­gen Finanz­in­ve­storen bee­in­flusst zu sein. lügen­presse. [ 1 (märkische zeitung), lady gaga, warum muss ich bsp suchen? nein] lügen­presse, post­fak­tisch… zeichen­ket­ten, welche das kön­nen, was rund um 9/11 nur die zeichen­kette “ver­schwörungs­the­o­rie” schaffte. eine denksperre. eben noch war die elite-diskus­sion aktuell. wohl ganz anders. jet­zt aber wird deut­lich, wer elite ist: alle, welche sich im zyk­lus von “aufk­lärung 1” (wolf­gang ess­bach) oder #buch­druck (dirk baeck­er) noch unterord­nen. wie kaltherzig die finanz­in­ve­storen die 20 jahre jam­mern der jour­nal­is­ten nutzten, um ihre ver­lage umzubauen: das bleibt so genial ver­steckt.

Auf der anderen Seite die „Kon­sumentin­nen und Kon­sumenten“, die sich online informieren, deren virtuelle Bewe­gun­gen jedoch die Algo­rith­men der Such­maschi­nen und Online-Plat­tfor­men speisen und gle­ichzeit­ig ihnen aus­ge­set­zt sind. langsam lesen ver­weist darauf, dass ja ver­bal so getan wird, dass die unter­schei­dung «zeitung>konsumentinnen< geset­zt wor­den sei. die seite der zeitun­gen ist aber so ver­schüt­tet unter der gewalti­gen “gewalt der user”, dass sie selb­st gar nicht pos­i­tiv definiert zu wer­den braucht. die “kon­s­tu­mentin­nen und kon­sumenten” poli­tisch kor­rekt — wenn auch nicht ganz hip — gegen­dert notiert, bekommt jet­zt aber noch ein zweites mal auf den deck­el: die sind ja voll blöd! die speisen die such­maschi­nen und online-plat­tfor­men und sind ihnen aus­ge­set­zt. was natür­lich auch blödsinn ist. aber­nu. wichtige fra­gen. kom­plizierte ver­strick­un­gen. keine frage. aber so geht es wohl nicht. auss­er… eben… worum gehts eigentlich? genau:

Ste­ht mit dem beschwore­nen Unter­gang der Zeitung gar die Demokratie auf dem Prüf­stein? ein jour­nal­ist bekommt die grosse bühne des the­aters. und hyper­ven­tiliert die angst vor dem unter­gang der demokratie. und tut so, als wäre ein zeitungsabo zu kaufen die grosse ret­tung. (das ist zunächst bloss ärg­er­lich.)

Spo­ken-Word-Autor Guy Krne­ta und Regis­seur Sebas­t­ian Nübling haben das Stück auf Basis ihrer Recherche in den Redak­tion­sstuben, Hin­terz­im­mern der Mächti­gen und Brut­stät­ten des neuen Jour­nal­is­mus entwick­elt. recherche ist was gutes. hin­terz­im­mer der mächti­gen. wo sind die eigentlich? und was wäre, wenn es die so gar nicht gäbe? wozu aber hil­ft diese meta­pher? und ist das nicht genau jene art der verdäch­ti­gung, welche vorher der gewalt der user, den kon­sumentIn­nen unter­stellt wurde? brut­stätte. die brut der jour­nal­is­ten. ist brut­stätte ein absichtlich gesuchte abw­er­tung, um dis­tanz zum eige­nen beruf zu demon­stri­eren und “rechere” zu edeln?

Im Anschluss an die meis­ten Vorstel­lun­gen find­et jew­eils ein Pub­likums­ge­spräch mit Exper­tIn­nen aus der Medi­en­land­schaft statt. angekündigt aber noch nicht ter­miniert scheinen aktuell: Elis­a­beth Bron­fen, Miri­am Meck­el und Con­stan­tin Seibt. und warum sind “exper­tin­nen aus der medi­en­land­schaft” (meta­pher!) eigentlich exper­tIn­nen. wenn sie doch — so die nötige unter­stel­lung — doch eher teil des prob­lems sind? odr? kurzum:

die tra­di­tion der pub­likums­beschimp­fung hat eine gute tra­di­tion: “Hand­ke ging es darum, Nach­denken über das The­ater selb­st zu fördern.” klaus kin­s­ki kon­nte das auch ganz gut. ABER:

1. lässt sich kein pub­likum beschimpfen. beschimpftes pub­likum läuft raus und knallt die türen. und ist dann nicht mehr da. und kann aus prinzip­iellen grün­den nicht mehr beschimpft wer­den.

2. wenn ein pub­likum sich vor­würfe anhören würde, dann wäre es eine anhörung und das pub­likum würde ger­ade durch dieses aushal­ten von vorgekotzten auswür­fen grösse und for­mat gewin­nen. der erschöpfte schaus­piel­er bräche zusam­men und dann wäre klar, dass der schaus­piel­er keine ansprech­per­son ist. wenn das pub­likum jet­zt in dia­log (!) und nicht nur diskurs treten wollte, gin­ge es mit diesem “gesprächs­for­mat” eben ger­ade nicht weit­er.

3. pub­likums­beschimp­fung ist also eine form der insze­nierung. und wir kön­nen uns fra­gen, was die pro­fes­sionell­sten aller mul­ti­me­di­al insze­nieren­den — die the­ater­hand­lungswis­senschaften — wollen mit der wahl dieser form. wie kom­men sie auf die idee, dass dies die geeignete insze­nierungs­form sein kön­nte. für dieses prob­lem. (was höchst polemisch als prob­lem insze­niert wurde.)

4. mir kommt als erstes in den sinn: dass die pub­likums­beschimp­fung eine hier­ar­chie ver­langt. eine hier­ar­chie, welche als hier­ar­chie nicht mehr funk­tion­iert.

am 14.12. ist mir das CMS zusam­menge­brochen… bis jet­zt brach es jew­eils zusam­men, wenn links auf face­book, face­book live etc. einge­fügt wor­den sind. vielle­icht ist es jet­zt wegen “moments” von twit­ter… ich weiss es noch nicht… ;-) 

habe mich dann (prag­ma­tisch) dazu entschlossen… ein­fach alles ste­hen zu lassen und oben drüber völ­lig neu anz­u­fan­gen… ver­mut­lich geht das aber auch nicht… ich weiss es nicht… 

konzen­triere mich aktuell auf kom­bi twitter/moments… das kön­nte eine gute sache für mich sein… 

/end ALT_ ALT_ ALT_ ALT_ cms bricht zusam­men: 14.12.2016 keine anpas­sun­gen mehr https://twitter.com/sms2sms/status/808952055213813760 https://twitter.com/zierbuerger/status/808808859297021952

check #moments ;-)

diese idee ist mir eben erst gekom­men… das hinzufü­gen von tweets zu einem moment als “zwis­chen­zusam­men­fas­sung” während eines live-tweet­ings… ähm… kön­nte was sein… zack: bricht mein cms zusam­men :-( bin am fehler suchen :-) https://twitter.com/shzrh/status/808303097965641728

theater bringt sich in stellung und marschiert in_formation - mit #massenmedien - mit #demokratie

- mit #wis­senschaft SCHON WIEDER https://twitter.com/sms2sms/status/808650142110928896

HIER GEHTS ZUM LIVE-TICKER: alle tweets @sms2sms zu #shZRH

MEDIENKOMPETENZ ERKENNEN WIR HEUTE DARAN, DASS NICHT AUF DAS GEZEIGTE GESCHAUT WIRD. /SMS ;-)

PROLOG | am 6.11.2016 fand ich den hin­weis auf “In For­ma­tion”. (und besorgte mir nach ein paar tweets eine karte für die pre­miere.) am 13.12.2016 meldete ich mich zusät­zlich zum tweet­UP an. an die 2. haupt­probe wer­den twit­ter­er und insta­gram­mer zuge­lassen. die entköp­pelung begleit­ete ich mit tweets, ange­hängt an einen tweet an einen kul­tur­jour­nal­is­ten vom tage­sanzeiger. bei dieser län­geren serie habe ich mich für die zusam­men­bringung der tweets via hash­tag entsch­ieden. hier gehts zum livet­ick­er.

  • sie find­en das alles unüber­sichtlich?
  • unat­trak­tiv?
  • wenig nachvol­lziehbar?

das finde ich auch. ein buch zu lesen ist schön­er. einen ein­trag bei medium.com auch. ich beschäftige mich mit

#medienlǝsɥɔǝʍ

und hier kön­nte präzis dies ein zeichen für “qual­ität” sein: die kom­mu­nika­tive anschlussver­weigerung an ein vorgänger­medi­um. (aber das wäre eine anderes the­ma ;-)

mein workflow ist nicht für sie gedacht!

aber dieser ist offen zugänglich abgelegt. twit­ter ist kein SMS für viele. es geht bei twit­ter auch nicht ums senden. das ver­ste­ht jour­nal­is­mus nicht. und the­ater auch nicht. und poli­tik auch nicht. und wis­senschaft — über­raschen­der­weise — auch nicht. mein work­flow geht hier also so: ich beobachte. ich twit­tere. ich samm­le hier im blog dissent.is einige tweets, welche mir aufge­fall­en sind. aus welchen grün­den auch immer. vielle­icht entste­ht aus den ein­trä­gen ein text. vielle­icht. muss aber nicht. twit­tern meint, eine notiz in einen offen zugänglichen zettelka­s­ten abzule­gen. (mehr nicht. weniger aber auch nicht.)

https://twitter.com/sms2sms/status/808650901367955456 https://twitter.com/NoRadioPodcast/status/808728755178979333

the­ater insze­niert medi­enthe­ater. schre­it mit, es werde lügen­presse geschrien. hyper­ven­tiliert die furcht — oder ist es eine dro­hung? — vor dem unter­gang der demokratie. (über­sieht grosszügig, dass #massen­me­di­en vom dümm­sten wahlkampf aller zeit­en des aushängeschildes aller demokra­tien grandios prof­i­tieren. und erwäh­nen dabei nicht, dass die steigerungs­for­men des poli­tis­chen elen­des noch längst nicht erre­icht ist. fort­set­zung fol­gt.)

professionelle inszenierende inszenieren. ihnen zu unterstellen, dass sie ihre inszenierungen nicht zu reflektieren vermögen, wäre eine beleidigung. und so nehmen wir dieses theater sehr, sehr ernst.

die inten­sive zusam­me­nar­beit von #massen­me­di­en und zeit­genös­sis­chem the­ater ist schw­er zu überse­hen. (dabei schiesst sich die szene “vor laufend­er kam­era” sel­ber ins knie: entköp­pelung, neu­markt. die ehe­mals inno­v­a­tivsten the­ater­grup­pen im deutschsprachi­gen raum — rim­i­ni-pro­tokoll, milo rauh, zen­trum für poli­tis­che schön­heit; alle mit engen bezü­gen zum deutschsprachi­gen quarti­er der kle­in­stadt schweiz — schot­ten sich, je erfol­gre­ich­er und etabliert­er sie wer­den, ab. sie ziehen sich für ihre pro­duk­tio­nen in den schutz der pro­fes­sionell kuratierten häuser zurück. die strate­gie ist trans­par­ent: die volks­bühne berlin weist den weg: skan­dalösere, gewagtere, aufmerk­samkeit­sökonomisch gewaltigere pro­duk­tio­nen brin­gen mehr leute ins the­ater. falls was schief geht, wars nicht das haus, son­dern die the­ater­gruppe. risiko­min­imierung. out­sourc­ing. gewin­n­max­imierung. das the­ater. die kun­st. die massen­me­di­en. die demokratie. wis­senschaft. öffentliche intellek­tuelle. SCHON WIEDER! dass zeit­genös­sis­che kun­st die krise der kun­st selb­st expliziert, ist ein ganz typ­is­ches ele­ment von entleert­er #hyper­af­fir­ma­tion. die funk­tion ist ein­fach zu erken­nen: es wird  lau­thals KRITIK gerufen:

  • falls es scheit­ert, war es gute kri­tik.
  • falls es erfol­gre­ich ist, ist es gute kri­tik.

hyper­af­fir­ma­tion war unter #DADA ein zen­trales instru­ment des wider­standes: WIEDER SINN, DURCH WIDERSINN. diese inhaltliche über­drehung der anliegen, ist aber heute teil von #massen­me­di­en, poli­tik, wis­senschaft, wer­bung gewor­den. main­stream, also. aber es funk­tion­iert so eben ger­ade gar nicht mehr. bzw: es wirkt impräg­nierend. ster­il­isierend. kon­servierend. es hil­ft mit, abzuschot­ten und sich im ges­tus der total­en kri­tik (#1968kritik) gar kein­er kri­tik mehr stellen zu müssen. der markt entschei­det. der ökonomis­che erfolg. der erfolg, im net­zw­erk — der ökonomisch poten­ten — nüt­zlich zu sein und weit­er getra­gen zu wer­den.

ich beobachte ausschliesslich mit dem hashtag #shZRH (nur auf twitter). 

sebas­t­ian nübling und #GuyKr­ne­ta kenne ich bei­de nicht. (wed­er per­sön­lich, noch deren arbeit­en.) ps: das stadtthe­ater hat bere­its 4x ein “tweet up” organ­isiert. das the­ater will dabei twit­ter­er und insta­gramer in real-life zusam­men brin­gen. der hash­tag lautet dann jew­eils #tu_shz1 … #tu_shz4 ver­mut­lich hier nun #tu_shz5

https://twitter.com/sms2sms/status/795548614332469252

https://twitter.com/sms2sms/status/742976723667542016

17.12.2016 | uraufführung

15.12.2016 

14.12.2016 — die tradition der publikumsbeschimpfung, eine notiz

der orig­inal­text als copy/paste:

Die Pres­se­land­schaft befind­et sich im Umbruch. Die vierte Gewalt weicht der Gewalt der User. Diese suchen ihre Infor­ma­tio­nen und Argu­mente lieber im Netz, statt sich eine Zeitung zu kaufen. Ein Graben tut sich auf: Auf der einen Seite die als „Lügen­presse“ verunglimpften Zeitun­gen, die unter dem Gen­er­alver­dacht ste­hen, von poli­tis­chen Eliten und kalt­blüti­gen Finanz­in­ve­storen bee­in­flusst zu sein. Auf der anderen Seite die „Kon­sumentin­nen und Kon­sumenten“, die sich online informieren, deren virtuelle Bewe­gun­gen jedoch die Algo­rith­men der Such­maschi­nen und Online-Plat­tfor­men speisen und gle­ichzeit­ig ihnen aus­ge­set­zt sind. Ste­ht mit dem beschwore­nen Unter­gang der Zeitung gar die Demokratie auf dem Prüf­stein? Spo­ken-Word-Autor Guy Krne­ta und Regis­seur Sebas­t­ian Nübling haben das Stück auf Basis ihrer Recherche in den Redak­tion­sstuben, Hin­terz­im­mern der Mächti­gen und Brut­stät­ten des neuen Jour­nal­is­mus entwick­elt. Im Anschluss an die meis­ten Vorstel­lun­gen find­et jew­eils ein Pub­likums­ge­spräch mit Exper­tIn­nen aus der Medi­en­land­schaft statt.

EINTRAG IN ARBEIT

13.12.2016

was in der zwis­chen­zeit geschah? — don­ald trump wurde gewählt. er twit­tert. whorst case 4 #schur­nal­ism

was den mach­ern dieses the­aters ja nicht vorge­wor­fen wer­den kann: trans­par­ent sind sie. und wie. sie zeigen ihre machart, ihre net­zw­erke, ihre inter­essen. offen sicht­bar. nackt. trans­par­ent sind sie. offen­bar ist trans­parenz kein prob­lem für sie. sie fühlen sich sich­er. sie sind auf der richti­gen seite. DIE ACHSE DES GUTEN.

07.11.2016

06.11.2016

früher

@NZZ @nachtkritik @shzrh

früher. #theater

frühere liveticker rund um theater

aktuell beim aufsetzen war:

#JourTag16 und #SchurTag16

um DIE FREIE REDE geht es nicht mehr

PS: 17.11.2016, 18h, asylstrasse 9: #NoRadioShow mit dr. regula stämpli, moritz klenk und /sms ;-)

ein­tritt: 10x chf 1000.-

http://noradioshow.noradio.eu/termine/lange-nacht-der-philosophie-in-zurich-das-live-event/


0 Kommentare für “DAS IST EIN LIVE-TICKER #shZRH (das theater der medienkrise)

Kommentieren

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese HTML Tags kannst du verwenden:

<a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>