die ausgangslage
die herausforderung
#blockalsammlung #kinderkram @guentzels @janboehm pic.twitter.com/DjfV6uVo3x
— ████████dissent.is (@sms2sms) February 15, 2017
das problem
AMEN @SchweizerMonat Peter Sloterdijk @NZZ Standpunkt, SRF 14.04.2013 pic.twitter.com/xEP0Jf4LMY
— ████████dissent.is (@sms2sms) March 2, 2016
#medienlǝsɥɔǝʍ als erfahrung von weltuntergang Weh!Weh!Weh!
- sprache
+ schrift
≠ buchdruck
# computer
einschub: persönliche notizen
halbzeit: http://dfdu.org/projekte/
— max ist tot (stern)
— annette muss verschieben (fluidcare)
— #DearDemocracy ist stärker als #ANARCHkonf
-/+ aggressivität (als zeichen von machtverlust)
-/+ bockigkeitsfaktor (2001–2017)
-/+ #blockalsammlung (jan zuppinger/claude longchamp)
+ #PaulWatzlawick (krems)
+ grundeinkommen
+ #NoRadioShow
+ #SNAPeriment
+ nach #entköppelung und #shZRH nun #zhdkTHTR (#SRFarena)
+ jesaja 28 @guentzels
+ #buchtage2017
#PaulWatzlawick WARUM #METAKOMMUNIKATION ZWINGEND WIRD @klosterarbeiten @UteHabenicht @moritzklenk pic.twitter.com/dyfD8gFBwP
— ████████dissent.is (@sms2sms) February 28, 2017
formen, störungen, paradoxien
sei spontan!
— machst du danach was, war es nicht spontan. sondern eine befehlsausführung. was beweist, was du bist.
— machst du danach nichts, ist das der beweis, dass der vorwurf stimmt.
eines der bekanntesten double-binds.
#zhdkTHTR
wenn fachpersonen eine skandalisierung im vorfeld ihrer theateraufführung realisieren, was ist das dann?
— wir sind empört
— wir sind fachleute
weil wir empört sind, können wir nicht mehr professionellen prozess gestalten.
der “unprofessionelle prozess” ermöglicht einbindung von emotionen dritter.
ist es vorstellbar, dass auch professionellen ihre fassade zusammenbricht?
— klar. aber: woran kann ich erkennen, ob die zur beobachtung kommende aufregung nicht eine ganz typische inszenierung ist, wie sie in jedem zeitgenössischen theater — denken wir an die letzten vielen jahre an der volksbühne! — perfekt zelebriert worden ist?
wenn du professionellen den auftrag gibst, aufmerksamkeitsökonomische profitmaximierung zu gestalten, was schlagen dir dann diese profis vor?
— eben.
sie theaterprofis sind gefangen in einer paradoxen situation.
— #PaulWatzlawick hätte eine idee gehabt, wie daraus sich befreit werden kann…
und weil es hochschullehrer sind, dürfen wir davon ausgehen, dass sie diese hinweise nicht nur kennen, sondern auch lehren.
und jetzt siehst du, dass sie diese hinweise aus der theorie nicht nutzen. und dann denkst du…
beobachtung:
die re:aktion = digital
der prozess = symmetrisch
die wirkung ist, dass es so scheint, als gäbe es bloss noch zwei positionen. und diese beiden positionen werden so eng mit einander verbunden und verflochten — oder oben: faschiert! — dass eine ideale eskalation inszeniert werden kann.
das framing ändern und neues double-bind einführen
eine möglichkeit, den laufenden faschierungsprozess zu nutzen und ein konter-argument einführen:
beispiele:
— projer vs ganser — für beide ist digitaler/symmetrischer prozess ideal
— wochenzeitung vs ganser — nicht die inhalte sind das problem, sondern dass ganser ein “brand” in social media ist
— warum waren #massenmedien als #massenmedien ein problem für die jungen wilden damals. und seit sie professoren sind, ist es nicht mehr so. warum?
— etc.
LERNEN VON DEN PROtestANTEN
die aggressive respektlosigkeit des making of in der tradition der aufklärung. wer könnte es besser einordnen als @stporombka @Zeit ?!? https://t.co/R3eqLb3vnK
— ████████dissent.is (@sms2sms) March 1, 2017
das soziale? kommunikation! #medienlǝsɥɔǝʍ #computer ARBEIT AM SOZIALEN #sozialarbeit pic.twitter.com/6udhifOypo
— ████████dissent.is (@sms2sms) February 28, 2017
(…)
GANZ GROSSES THEATER @nachtkritik
1 @politicalbeauty @TheaterNeumarkt
2 @shzrh #shZRH
3 #zhdkTHTR https://t.co/AiDAX6uq4S @GessneralleeZ pic.twitter.com/oeKevBSW35— ████████dissent.is (@sms2sms) February 22, 2017
#zhdkTHTR
Vor (ziemlich genau) einem Jahr, sass ich (schon wieder) im Theater. Es war der 18. März 2016. Eine jener erfolgreichen, spektakulären, freien Theatergruppen inszenierte am Theater Neumarkt in Zürich. Eben noch reisten sie mit Bussen an die Grenzen Europas um Zäune für Flüchtlinge zu öffnen. Jetzt will das Zentrum für politische Schönheit einem Chefredakteur im deutschsprachigen Kiez der Kleinstadt Schweiz die bösen Geister austreiben. Freilich gegen seinen Willen.
Klar: Auch diese Theatergruppe spielt insbesondere mit den Massenmedien. Aufmerksamkeit muss sein. Ohne Publikumserfolg, keine neuen Produktionen, keine Einladungen an andere Häuser. Die Theaterhäuser haben weniger Geld, bekommen aber immer mehr Angebote von wilden Theatertruppen. Eine Win:Win-Situation, wie Zyniker wohl kichern würden. So auch hier.
Und nun kommt es zur Situation, dass die Theatergruppe die Zuschauenden an diesem Abend auffordert, den Theaterraum zu verlassen und mit ihnen durch die Stadt zum Haus jenes Medienunternehmers und Politikers zu ziehen. Aber gerade wo alle aufstehen wollen, treten von der anderen Seite des Saals drei Männer auf. Sie stellen sich als Theaterleitung vor. (Ich weiss es nicht mehr genau.) Jedenfalls erklären die drei Herren die Veranstaltung hiermit beendet. Wer trotzdem mitgeht, geht nicht im Rahmen dieses Theaterstücks mit. Ok. Was jetzt? Hat das Theater nun angefangen? Wurde es soeben beendet? Hat es erst mit dem erklärten Ende angefangen? Oder war vielmehr das Theater in den Massenmedien all die Tage davor das eigentliche Theater und muss es als Theater gar nicht mehr realisiert werden? Keine Ahnung. Aber dann ziehen alle los. Auch die drei Herren vom Theater. Ich sowieso. Ich beobachte. Twitternd.
Als Publikum hast du es nun mit zwei professionellen Inszenatorenteams zu tun. Ein radikal freies. Ein örtlich-lokales. Und du sollst nun annehmen, das sei alles nicht inszeniert? — Eben. Das sind Profis. Und die nachträgliche Budgetkürzung von CHF 50’000 Franken ist beste Werbung. Jeder Plakataktion im Stadtgebiet kostet so viel. Und die Botschaft ist klar: Politik ist reaktionär. Theater befreit.
Das zweite Fallbeispiel spielt im Schauspielhaus. Hinter der Oper das zweit grösste Theaterhaus von Zürich. Auch hier inszeniert ein externes Team. Auch sie arbeiten intensiv mit Medienbrands. Jetzt aber wird das Thema Journalismus explizit zum Thema gemacht. Das Theater der Medien wird im Theater zum Medientheater.
Mir gefällt insbesondere das Bühnenbild. In einem riesigen Betonkasten wird eine ovale Arena eingebaut. Die Römer verteilten in solchen Settings Brot und Spiele. Der Kaiser konnte mit Daumen hoch und Daumen runter über Leben und Tod entscheiden. So erzählt es Hollywood. Hier nun aber sind die Daumen jene von Facebook. Aber auch so geht es um Leben und Tod. Knallhart. Und an jedem Spielabend werden echte GladiatorInnen vorgeführt. JournalistInnen, welche erzählen dürfen, wie schlimm es steht um Journalismus.
Lautsprecher — 4 an der Zahl — spielen Statements aus dem OFF ein. Irgendwo “da draussen” gibt es also wahrlich noch ganz andere reale Wirklichkeiten. Gescheite Menschen mit gescheiten Hinweisen. Es ist einfach, mehr von diesen Stimmen zu hören. Ein Griff in die Jackentasche ermöglichte das. Aber dort inszenieren die Inszenatoren nichts mehr. Alles konzentriert sich auf den Moment im Theater. Es ist gerade diese Stille hinter den Betonwänden, welche irritiert. Weil aber die Inszenierung ja inszeniert hat, dass es dort Stimmen gibt, wirkt gerade diese Leere als Befreiung. Das Theater läuft leer. Und die Neugier auf ganz anderes Positionen wächst.
Das dritte Fallbeispiel ist gerade jetzt am dampfen. Auch hier ist es offiziell wieder eine freie Theatergruppe die inszeniert. (Vermutlich ist noch eine zweite Involviert. ) Jetzt spielt das Ganze an der Gessneralle. Eine Infrastruktur für die freie Theaterszene. Ein Dozent und ein ein Professor an der örtlichen Kunsthochschule scheinen den Prozess dieser Inszenierung zu inszenieren. Sie wollen ein Podiumsgespräch machen. Sagen Sie. Die Zusammensetzung ist so gewählt, dass Empörung leicht zu organisieren ist. (Sie kommt aus Berlin. Online.) Und jetzt kommt es zur ersten Überraschung: Sie sind alle ganz überrascht.
Wer ein Podiumsgespräch als Theater ankündigt…
Die Inszenierung der Inszenierung: Das ist ein bekanntes Thema im Kontext der Kunst.
work in progress | reload
Die Form der Unruhe: Band 2 — Die Praxis #dfdu 2010 hamburg https://t.co/QABg7R6Snh
— ████████dissent.is (@sms2sms) February 26, 2017