die panische angst der #massenmedien vor multiperspektive. ist eine angemessene reaktion (so?)

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in einem kleinen neben­satz bemerk­te der rast­los emer­i­tierte, dass wenn er heute work­shop machen würde… er würde mit dem buch­druck begin­nen würde. und was die ein­führung dessen für eine wirkung gehabt habe… (irgend­wie so) und dann: der buch­druck habe die mul­ti­per­spek­tive ger­adezu verun­möglicht… (keine ahnung… irgend­wie so hab ichs gehört. hab ich mir gewün­scht, dass er es gesagt hat… habs lei­der nicht aufgenom­men… seine per­spek­tive fehlt hier. ich habe gehört. ich habe notiert. ich schliesse seine per­spek­tive hier aus. radikal. HIER SCHREIBE ICH.)

kurzum: tan­ner macht den präzisen punkt. und wenn er es sagt, ist es was anderes.

  • NICHTS ZU SAGEN
  • NICHTS ZU ZEIGEN
  • BLOSS ABZULEGEN

wir haben noch ein anderes prob­lem: immer mehr super­fitte alte (ü65, also rent­ner!) sehen nicht nur 20 jahre jünger aus (als ich), son­dern wer­den auch 20 jahre länger leben (als ich). sta­tis­tisch gese­hen. sie fühlen sich erst ger­ade so richtig gut angkom­men nach ihrem unendlich lan­gen marsch durch die insti­tu­tio­nen. sie hock­en auf den podi­en. und wenn sie es nicht tun, spon­sern sie halt das podi­um, damit sie es tun. und dann leg­en sie los…

sie hätte noch so viel zu sagen. und jet­zt, wo sie rente beziehen, auch ganz “unab­hängig” vom led­er ziehen dür­fen… nein. tan­ner meine ich damit nicht. es gäbe da andere namen, die mir vorher in den sinn kämen. aber tan­ner auch. ein biss­chen. eben: in solchen sätzchen wie: “wenn ich heute work­shops machen würde…” seit wann gibts tech­nisch-ver­mit­telte mul­ti­per­spek­tive? eben. spätestens seit es html gibt. und das reicht weit in seine aktive zeit hinein. weit. sehr, sehr weit.

ich gebe es zu: solche lauschi­gen nach­mit­tage in einem so hüb­schen häuschen zwis­chen den bunkern der uni­ver­sitären spitäler mit­ten in zürich: sie machen mich auch immer etwas… nei­disch?

  • diese neugi­er!
  • diese sen­si­bil­ität!
  • diese empathie!

solange es sich um ein buch, einen text, ein pro­dukt aus einem massen­medi­um han­delt…

wenn dann die dok­torandin ihre predigt abschliesst und die frage­grunde vom mod­er­a­tor mit einem AMEN (was er sofort wieder zurück nimmt) been­det wird, ist das eigentlich schon eine erfrischende sache. die junge frau arbeit­et über einem men­schlichen ver­hal­ten. über eine men­schliche prax­is. über die beobach­tung von men­schen, welche in den raum hinein — vor sich hin, in sich hinein — reden. men­schen, welche in ihrem kör­p­er ein grun­zen und schnalzen so zu for­men wis­sen, dass es wun­der wirkt. die stimme wirkt, weit in den psy­chis­chen, physis­chen, sozialen raum!raum!raum! hinein…

auch tan­ner. ein­mal nutzt er die zeichen­kette #hyper­text. und dann ren­nt er sofort in stu­di­en aus dem 19. jahrhungert. bloss weg von hier. wie eine heisse kartof­fel. dieses weh!weh!weh!

  • noch ist es so, dass ein ICH beobachtet.
  • schon länger ist es so, dass KOLLEKTIVE zu beobacht­en ver­suchen.
  • was wir noch kaum zu erah­nen wagen, ist, dass RECHNER RECHNEND RECHNER beobacht­en.

das sen­si­ble ICH ahnt, dass es erst im DU zu jen­em ICH gewor­den ist. dass ICH das ist, wozu andere DU sagen. freilich klopfe ich mit meinen hän­den auf meine schenkel. und ich sage: ICH. aber ich sass schon neben men­schen, welche mir vom schmerz in ihrem fuss erzählten. präzis am ende jenen beins, was vor jahren amputiert wor­den war… sich auf seine für-wahr-nehmungen all zu viel einzu­bilden wäre nack­te ein­bil­dung.

wenn ich meine per­spek­tive auf einen sachver­halt beschreibe, schreibe ich so, dass deut­lich wird, dass es meine per­spek­tive ist. als schreiber eines textes, welch­er sich expliz­it an andere richtet — ich schliesse diese noti­zen expliz­it davon aus! — geht es darum, die skep­sis in jedem einzel­nen abschnitt, in jedem einzel­nen satz, in möglichst jedem einzeln wort aufquellen zu lassen.

der leser — die leserin — die rezip­i­en­ten sollen von anfang bis ende — so denn sie die frage inter­essiert — darin unter­stützt wer­den, sich für die frage zu inter­essieren. sie selb­st zu stellen. sich ihr selb­st zu stellen… für soziale arbeit — für arbeit am sozialen — ist mul­ti­per­spek­tive keine selb­stver­ständlichkeit, son­dern eine notwendigkeit… (aber das wäre jet­zt ein ander­er diskurs.)

#massenmedien waren ein problemlösungsversuch. und zwar ein erfolgreicher. sehr

aber das habe (nicht nur ich) an anderen stellen genü­gend ent­fal­tet… darum gle­ich weit­er zu jenen sätzen, welche mir bei jakob tan­ner hän­gen geblieben sind…

eine prob­lema­tisierung der sich wan­del­nden ermöglichungsbedin­gun­gen von “ver­ste­hen” über­haupt

dazu hat mE #PaulWat­zlaw­ick gear­beit­et. wir feiern seine 5 axiome heuer zum 50 male. und (nicht nur) ich bin der begrün­de­ten ansicht, dass wir diese 5 ersten vorschläge noch gar nicht ver­standen haben — bzw erst jet­zt unter dem ein­druck von “mithandel­nden” rech­n­er erst recht erah­nen kön­nen… aktuell arbeite ich an einem text, welch­er (hof­fentlich) vorschla­gen wird, dass wir die annah­men heute auf 9 axiome (3x3) aus­bauen kön­nen. die ersten 3 ste­hen. etc. etc.

die kon­sti­tu­tion, die trans­for­ma­tion, die neu­for­matierung von feldern in denen wis­sen zirkuliert, auf den sich denkmöglichkeit­en und glauben­sprak­tiken über­haupt erst konkretisieren kön­nen

hier würde ich mit #medi­en­lǝsɥɔǝʍ reagieren und vorschla­gen, dass wir einen vorschlag auf dem tisch haben, welch­er erk­lären kann, wie sich dieses felder — (eine meta­pher, welche ich eher umge­hen würde, weil sie mir zu biol­o­gis­tisch-spir­ituell ist ;-) kon­sti­tu­ieren, trans­formieren, neu­for­matieren. der vorschlag geht weit über luh­mann zurück: #sprache, #schrift, #buch­druck, #com­put­er. wobei ich — nach einem gespräch mit hans-jörg rhein­berg­er eine zusam­men­fas­sung (und erweiterung) von sprache + schrift (und rhyt­mus + musik) vorschla­gen würde. um dann auf #massen­me­di­en und #com­put­er einzus­tim­men. ich finde das zwar nicht so wichtig. die vier schritte sind im “sto­ry­telling” gut unterzubrin­gen… (ich mache hier ja keine the­o­rie, son­dern the­o­riegedichte. im aller­aller­allerbesten falle ;-)

es geht hier zunächst weniger um per­spek­tiven­wech­sel, als um jene hor­i­zontver­schiebun­gen, ‑erweiterun­gen und ‑veren­gun­gen

das finde ich einen sehr inter­es­san­ten und möglicher­weisen pro­duk­tiv­en zwis­chen­schritt… aber wohl eher nicht für mich. son­dern für die erb­sen­zählen, welche kilo­me­ter­weise lit­er­atur hät­ten, den per­spek­tiven­wech­sel zu the­ma­tisieren. ver­gl. dazu #PaulWat­zlaw­ick

auch die reli­gio­nen haben für diesen wan­del nur eine geringe selb­st­beobach­tungsmöglichkeit aus­ge­bildet, wie ich meine

witziger­weise ver­weist tan­ner hier aus­gerech­net auf reli­gion. (was wohl dem tagungs­the­ma zu gerech­net wer­den muss.) wer küm­mert sich denn hier um reli­gion und deren ver­säum­nisse? ger­ade die reli­gion MUSS sich NICHT wan­deln. DAS ist ja der PUNKT. die drei monothe­is­tis­chen reli­gion haben alles mate­r­i­al beieinan­der das soziale zu prozessieren. (und das ist wohl auch die einzige auf­gabe!) der vor­wurf kann mE allein der wis­senschaft gemacht wer­den. und wis­senschaft ste­ht mE (nicht nur) in diesem punkt auf höchst beden­klichem ter­rain. oder FELD! grauen­voll. blind. stolz. mächtig. (nackt. wie kaiser)

#medienlǝsɥɔǝʍ #dfdu

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