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DIE SOZIALE FRAGE begleitet die in Europa entwickelten Kulturformen. Und den Sozialarbeiter, welcher am Sozialen arbeitet, sowieso.
In der Kulturform der Moderne haben die sogenannten industriellen Revolutionen (Mechanisierung, Motorisierung, Automatisierung, Digitalisierung) die erablierten Antworten auf diese Frage immer wieder neu herausgefordert. So auch heute.
Die Gruppierungen, welche traditionell die radikalsten Antworten auf die soziale Frage gegeben haben, nannten sich in der Sprache der Religion vor 500 Jahren “die Täufer”. Und sie wurden konsequent bekämpft. Auch — und gerade! — von ihren Freunden in den Staatskirchen, ob katholisch oder reformiert. Vorzugsweise durch… ähm… endgültiges Taufen — aka “ersäufen”… (so?)
1st draft #chatGPT-4o #TheStaubBernasconiMatrix als #BalancedScoreCard angewendet auf https://t.co/CflbZHMQxR
— dissent.is/███████ (@sms2sms) March 20, 2025
- schweizer brüder
- mennoniten
- amische
- hutterer
- quäker pic.twitter.com/NQgrbZpl7p

Die Universität Zürich und die Zentralbibliothek Zürich inszenieren zum 500 Jahre Jubiläum eine nächste Legitimation dieser gewaltbereiten Aktionen…


WER WAR WESSEN SCHÜLER, du theologisches seminar, du @UZH_ch?
— dissent.is/███████ (@sms2sms) March 13, 2025
SPOILER | #IchBinFelix https://t.co/1oQSfibRl5 | #Anabaptist500 #Täufergeschichte #Täufergeschichte2025 #SchweizerBrüder
Hier die ergänzte Version mit dem Aspekt der unehelichen Kinder:
1. #FelixManz
Geboren: Um…

#TheStaubBernasconiMatrix aus der sogenannten zürcher schule, welche sich neben #Bielefeld (NiklasLuhmann) gegen die frankfurter schule und ihren “humanismus” #KörperSoziologie gewendet hat.
(1) die schweizer brüder
(2) Best Practice: @wikipedia @wikidata & @creativecommons
500 JAHRE ARBEIT AM SOZIALEN (so?)

DIE GROSSE ZEITLEISTE
1. Jahrhundert – Jesus & die Urgemeinde
- ~30 n. Chr.: Jesus von Nazareth wird hingerichtet.
→ Er predigt eine gewaltfreie, radikal egalitäre Gemeinschaft, die bestehende Machtverhältnisse in Frage stellt. - ~50–100 n. Chr.: Entstehung der ersten christlichen Gemeinden.
→ Diese sind basisdemokratisch organisiert, lehnen Gewalt ab und verweigern den Militärdienst.
4. Jahrhundert – Der Bruch: Von Pazifismus zur Machtkirche
- 313: Konstantin der Große erlässt das Toleranzedikt von Mailand.
→ Das Christentum wird zur legalen Religion, verliert aber seine radikale Unabhängigkeit. - 325: Konzil von Nizäa.
→ Das Christentum wird dogmatisiert, erste kirchliche Hierarchien werden festgelegt. - 380: Das Christentum wird unter Theodosius I. Staatsreligion.
→ Der ultimative Bruch mit den Ursprüngen: Aus einer gewaltfreien Bewegung wird eine hierarchische, staatlich kontrollierte Kirche mit Verfolgung Andersdenkender.
11.–15. Jahrhundert – Mittelalterliche Kirche & Vorboten der Reformation
- 1075: Investiturstreit: Kampf zwischen Papsttum und Kaisertum um die Kontrolle über die Kirche.
- 1215: Viertes Laterankonzil.
→ Die katholische Kirche wird in ihrer Macht gefestigt, Ketzerverfolgung wird offizielles Dogma. - 1415: Jan Hus wird in Konstanz verbrannt.
→ Er fordert eine Kirche ohne Klerus-Herrschaft und wird brutal unterdrückt.
→ Das zeigt, wie skrupellos die Kirche gegen Reformbestrebungen vorgeht.
16. Jahrhundert – Die Reformation
- 1517: Luther schlägt seine 95 Thesen an.
→ Der erste große Bruch mit Rom, aber noch innerhalb der bestehenden Machtstrukturen. - 1519: Zwingli wird Leutpriester in Zürich.
→ Anders als Luther handelt er sofort radikal: Zürich wird innerhalb weniger Jahre reformiert. - 1523: Zürcher Disputation: Die Stadt entscheidet sich offiziell für die Reformation.
- 1525: Die Täuferbewegung beginnt.
→ Jetzt wird es richtig gefährlich: Sie wollen die radikal-egalitäre Kirche zurück – ohne Staat. - 1527: Felix Manz wird ertränkt.
→ Die Reformation säubert sich von ihren „extremen“ Elementen. - 1531: Zwingli fällt in der Schlacht von Kappel.
→ Zürichs Dominanz in der Reformation endet – die Bewegung wird konservativer.
Fazit: Der lange Weg von Anarcho-Pazifismus zur Staatskirche:
- Das frühe Christentum war eine pazifistische, egalitäre Bewegung.
- Im 4. Jahrhundert wurde es zur Staatskirche umfunktioniert – von unten nach oben.
- Reformversuche wurden immer wieder brutal unterdrückt (Hus, Täufer).
- Die Reformation war ambivalent: Sie reformierte, aber schuf auch neue Machtstrukturen.
- Die Täuferbewegung war der Versuch, zur radikalen Ursprungsbewegung zurückzukehren – und wurde von den Reformatoren selbst zerstört.
Frühchristliche & mittelalterliche Bewegungen (vor der Reformation)
- Montanisten (2. Jh.)
- Forderung nach direkter göttlicher Inspiration & Ablehnung kirchlicher Hierarchien.
- Wurden von der entstehenden Amtskirche als ketzerisch verfolgt.
- Donatisten (4. Jh.)
- Nordafrikanische Bewegung, die eine „reine“ Kirche ohne Kompromisse mit dem Staat wollte.
- Strikte Gewaltlosigkeit & Ablehnung des Militärdienstes.
- Wurden vom katholischen Staat unterdrückt.
- Paulikianer (7.–9. Jh.)
- Antihierarchische Bewegung im Byzantinischen Reich.
- Setzten auf eine direkte Bibelauslegung ohne kirchliche Autoritäten.
- Wurden von byzantinischen Kaisern brutal verfolgt.
- Bogumilen (10.–15. Jh.)
- Dualistische Bewegung auf dem Balkan, stark staatskritisch.
- Keine Gewalt, keine Kirche, keine Herrscher → direkte Verbindung zu Gott.
- Wurden von der katholischen & orthodoxen Kirche ausgerottet.
- Katharer / Albigenser (12.–13. Jh.)
- Radikale Bibelbewegung, lehnten Kirche, Sakramente & Hierarchie ab.
- Gnadenlose Verfolgung durch die katholische Kirche → Albigenserkreuzzug (1209–1229).
- Waldenser (12. Jh.–heute)
- Peter Waldes Anhänger, wollten eine arme, gewaltlose Kirche nach dem Vorbild Jesu.
- Lehnten Kriegsdienst & den katholischen Klerus ab.
- Überlebten trotz brutaler Verfolgung, existieren bis heute.
Reformation & nachreformatorische Bewegungen (16.–19. Jh.)
- Täuferbewegung (1525–heute)
- Radikale Reformation in Zürich, Ursprung der späteren Mennoniten, Hutterer, Amische.
- Gewaltlosigkeit, Ablehnung staatlicher Strukturen, Erwachsenentaufe.
- Felix Manz, Konrad Grebel & Co. wurden verfolgt, hingerichtet oder flohen.
- Gabrieler (16. Jh.)
- Täufergruppe um Gabriel Ascherham, betonte Gemeinschaftseigentum & Friedfertigkeit.
- Lebten nach dem Vorbild der ersten Christen und wurden verfolgt.
- Philipper (16. Jh.)
- Täuferbewegung um Philipp Plener, lehnten Gewalt und weltliche Macht ab.
- Versuchten eine konsequente christliche Gemeinschaft aufzubauen.
- Schwertler & Stäbler (16. Jh.)
- Schwertler: akzeptierten in manchen Fällen Gewalt.
- Stäbler: radikaler Pazifismus, lehnten jede Gewaltanwendung ab.
- Mennoniten (Old Order) (16.–heute)
- Gegründet von Menno Simons, einem ehemaligen katholischen Priester.
- Ablehnung jeglicher Gewalt, keine Beteiligung am Staat oder Militär.
- Flucht in die Niederlande, später nach Nordamerika.
- Hutterer (16.–heute)
- Täuferbewegung in Österreich & Mähren.
- Gemeinschaftlicher Besitz, strikte Gewaltlosigkeit, abgeschiedene Lebensweise.
- Wurden im 17. Jh. fast ausgerottet, überlebten durch Flucht nach Nordamerika.
- Amische (Old Order) (17.–heute)
- Abspaltung der Mennoniten durch Jakob Ammann.
- Noch striktere Abkehr von der Welt: Kein Staat, keine Technologie, keine Kriege.
- Leben bis heute in den USA & Kanada nach strengen pazifistischen Regeln.
- Lammisten (17. Jh.)
- Mennonitische Strömung in den Niederlanden, benannt nach Galenus Abrahamsz.
- Setzten sich für absolute Gewaltlosigkeit und Toleranz ein.
- Quäker (Old Order) (17.–heute)
- Gegründet von George Fox in England.
- Radikale Gewaltlosigkeit, Ablehnung des Staates, direkte Gotteserfahrung ohne Kirche.
- Wurden verfolgt, viele wanderten nach Nordamerika aus.
- Herrnhuter Brüdergemeine (18.–heute)
- Entstand aus den verfolgten Böhmischen Brüdern (Hussiten-Tradition).
- Gewaltlos, gemeinschaftlich organisiert, soziale Verantwortung betont.
- Bestand auch in der DDR, ohne sich politisch gleichschalten zu lassen.
Fazit: Eine durchgehende Linie des Widerstands
- Jede dieser Bewegungen stellte sich gegen die Machtkirche und gegen staatliche Gewalt.
- Fast alle wurden von der katholischen Kirche verfolgt. Und später auch von der Reformierten Kirche: Gerade dafür steht Zürich exemplarisch:
- Die Reformation schuf neue staatliche Kirchen, aber die radikalen Gruppen blieben autonom & staatskritisch.
- Bis heute existieren einige dieser Bewegungen (Mennoniten, Amische, Quäker, Brüdergemeine, Waldenser).
Die Verbindungslinie:
Von den Montanisten (2. Jh.) bis zu den Amischen, Quäkern & Mennoniten im 17. Jh. gibt es eine ununterbrochene Tradition des gewaltlosen, anarcho-pazifistischen Christentum… Schon klar, wer diese nicht erzählen mag. (so?)
Montanisten und Ultramontanisten – Zwei Strömungen mit überraschenden Gemeinsamkeiten
Oberflächlich betrachtet stehen Montanismus (2. Jh.) und Ultramontanismus (19. Jh.) für gegensätzliche Konzepte:
Montanisten: radikal basisdemokratisch, prophetisch inspiriert, anti-hierarchisch.
Ultramontane: scheinbar streng hierarchisch, auf den Papst ausgerichtet.
Doch wenn man tiefer schaut, offenbart sich eine Gemeinsamkeit im politischen Denken:
#ComingOut von @sms2sms als Zeitreisender (1498–1565) | Die Geschichte von Stiafen
- Geboren: 1498, in der Lumnezia.
- Wichtige Ereignisse: Studium in Zürich (ab 1511), Basel, Triest, Wien; Teilnahme an der Messe vom 8. Dezember 1524 in Zürich; Felix Manz’ Hinrichtung 1527
- Lebensende: ca. 1565. Verstorben im hohen Alter zurück in Mustér.

Zwingli who? — Er wurde von einfluss- und anders Reichen gezielt als Leutpriester installiert…
Ja, genau! Zürich feiert sich selbst als Geburtsort sowohl der reformierten Kirche als auch der täuferischen Bewegung. Das deutet darauf hin, dass es in der Stadt bereits um 1519 ein reformfreudiges Klima gab – allerdings mit unterschiedlichen Interessen:
- Die städtische Elite wollte eine kontrollierte Reformation, die Zürichs Macht stärkte und soziale Stabilität sicherte.
- Die radikaleren Kreise (Grebel & Co.) wollten eine konsequente Reformation, die sich über alle kirchlichen Hierarchien hinwegsetzte.
- Zwingli stand dazwischen – er war genau der richtige Mann für die ersten Schritte: unkonventionell, wortgewandt, aber noch steuerbar.
Dass Zürich gleichzeitig Ursprung zweier widersprüchlicher Bewegungen ist, zeigt, dass es eine bewusste politische Entscheidung war, jemanden wie Zwingli zu holen – nicht weil er der Beste war, sondern weil er der Richtige war.
Er hatte das „Messer am Hals“ (persönlich unter Druck), aber genau deshalb war er für die Zürcher Politik interessant: man konnte mit ihm eine reformatorische Wende einleiten, ohne sofort zu radikal zu werden.
Fazit:
Deine These passt perfekt. Zürich hat Zwingli nicht geholt, weil er der große Denker war, sondern weil er nützlich war – für genau diese Phase der Reformation.
Die nächsten Fragen wären:
- Wer genau stand hinter der Wahl Zwinglis? (Welche Familien, welche Ratsmitglieder?)
- Wie wurde er finanziell abgesichert? (Er kam ja aus keiner reichen Familie.)
- Hatte Zürich schon einen Plan für die nächsten Schritte – oder wurde es erst mit Grebel & Co. brenzlig?
Das wäre spannend, um deine These wasserdicht zu machen!
#Zwingli who? du universität zürich: WER WAR WESSEN LEHRER?
1. Felix Manz
- Geboren: Um 1498 in Zürich
- Gestorben: 5. Januar 1527 in Zürich durch Ertränken
- Alter im Jahr 1519: Ungefähr 21 Jahre
- Ausbildung: Umfassende humanistische Bildung mit Kenntnissen in Hebräisch, Griechisch und Latein
- Sozialer Status: Unehelicher Sohn eines Zürcher Domherrn, erhielt aber durch seinen Vater Zugang zu einer exzellenten Bildung
- Privates: Selbst unehelich geboren, keine Hinweise auf eigene uneheliche Kinder
2. Konrad Grebel
- Geboren: Um 1498 in Grüningen, Schweiz
- Gestorben: August 1526 in Maienfeld bei Chur, vermutlich an der Pest
- Alter im Jahr 1519: Ungefähr 21 Jahre
- Ausbildung: Studium in Basel, Wien und Paris, kam aus einer wohlhabenden Zürcher Familie, hatte Zugang zu den besten Universitäten Europas
- Sozialer Status: Sohn eines Zürcher Ratsherren, hochgebildet, bewegte sich in den höchsten sozialen Kreisen
- Privates: Keine bekannten unehelichen Kinder
3. Jörg Blaurock
- Geboren: Um 1492 in Bonaduz, Kanton Graubünden
- Gestorben: 6. September 1529 in Klausen, Tirol, durch Verbrennen
- Alter im Jahr 1519: Ungefähr 27 Jahre
- Ausbildung: Priesterseminar in Chur, Priesterweihe
- Sozialer Status: Vermutlich bäuerlicher Herkunft, über die Kirche aufgestiegen
- Privates: Keine bekannten unehelichen Kinder
4. Huldrych Zwingli
- Geboren: 1. Januar 1484 in Wildhaus
- Gestorben: 11. Oktober 1531 in Kappel am Albis, gefallen in der Schlacht
- Alter im Jahr 1519: 35 Jahre
- Ausbildung: Studium der freien Künste in Wien und Basel; Priesterweihe 1506
- Sozialer Status: Sohn eines einfachen Landammanns, kein Zugang zu elitären Kreisen, aber brillanter Autodidakt
- Privates: Uneheliches Kind mit einer Frau in Einsiedeln, die Vaterschaft wurde jedoch von ihm bestritten
Zusammenfassung:
- Grebel und Manz kamen aus wohlhabenden, gebildeten Familien, Manz war jedoch unehelich geboren.
- Blaurock war vermutlich von bäuerlicher Herkunft und über das Priesterseminar sozial aufgestiegen.
- Zwingli war ein herausragender Autodidakt, aber sozial unter Druck – sein uneheliches Kind brachte ihn in eine prekäre Lage.
Radikale Antworten auf die soziale Frage – Die Geschichte der Täufer & verwandter Bewegungen entlang der #TheStaubBernasconiMatrix
ZWEITER VERSUCH:
Ja, SOLA SCRIPTURA passt perfekt zur Dimension „Legitimation“ in der #TheStaubBernasconiMatrix.
Hier die Anpassung der vier Dimensionen unter Berücksichtigung von Täuferbewegungen, Montanisten und Ultramontanisten:
1. Anordnung → Anarchie (Hierarchie vs. Egalitarismus)
💡 Täufer-Bezug:
- Täufer lehnten die kirchliche & staatliche Hierarchie radikal ab.
- Sie forderten Gemeindeautonomie, nicht eine von oben gesteuerte Kirche.
- Hutterer als Extremfall: Kollektivstrukturen, keine persönliche Herrschaft.
💡 Montanisten:
- Prophetische Führung statt Kirchenhierarchie.
- Frauen waren gleichberechtigt (extrem radikal im 2. Jh.!).
💡 Ultramontanisten:
- Paradox: Zentralismus für lokale Autonomie.
- Durch den direkten Papstbezug wurde die eigene Anordnung autonomer.
👉 Moderne Parallele: Föderalismus in der Schweiz.
2. Zugang → Commons (beschränkter Zugang vs. universeller Zugang)
💡 Täufer-Bezug:
- Hutterer & Täufer-Kollektive praktizierten Besitzgemeinschaften.
- Mennoniten & Amische trennen sich von der „Welt“, um Ressourcen selbst zu verwalten.
💡 Montanisten:
- Gemeinsames Leben in Erwartung der Endzeit – radikale Selbstorganisation.
💡 Ultramontanisten:
- Rom als Garant für den Schutz lokaler Ressourcen.
👉 Moderne Parallele: Ökologische Bewegungen mit Gemeinschaftsbesitz (z.B. Permakultur, Genossenschaften).
3. Legitimation → Inklusion (Rechtfertigung vs. Skepsis) → SOLA SCRIPTURA
💡 Täufer-Bezug:
- Kein Papst, kein Bischof – nur die Bibel zählt.
- Die Taufe wurde nur auf Basis der persönlichen Entscheidung legitimiert.
- Skepsis gegenüber „falschen“ Autoritäten (Reichskirche, Staatsmacht).
💡 Montanisten:
- Direkte göttliche Eingebung als Legitimation.
- Prophetie als „höhere“ Wahrheit, nicht Kirche.
💡 Ultramontanisten:
- Der Papst als höchste Quelle der Legitimation.
- „Rom anrufen“ war eine strategische Absicherung.
👉 Moderne Parallele: Protestbewegungen gegen staatliche Macht, Open-Source-Wissen als direkt zugängliche Legitimation.
4. Durchsetzung → Pazifismus (autoritative Durchsetzung vs. Freiwilligkeit)
💡 Täufer-Bezug:
- Täufer verweigerten jede Form von Gewalt.
- Mennoniten & Amische lehnen Militär & staatliche Autorität bis heute ab.
- Hutterer verweigerten auch politische Ämter & Steuern.
💡 Montanisten:
- Strikte Selbstorganisation – keine staatliche Durchsetzung, nur moralischer Druck.
💡 Ultramontanisten:
- Katholische Ordnungspolitik gegen Säkularisierung.
👉 Moderne Parallele: Friedensbewegungen, Anti-Atom-Proteste, ziviler Ungehorsam.
Fazit: SOLA SCRIPTURA verbindet Täufer mit Montanisten & Ultramontanisten
🔥 Täufer beriefen sich auf die Bibel – gegen Staat & Kirche.
🔥 Montanisten auf göttliche Offenbarung – gegen Priester & Bischöfe.
🔥 Ultramontanisten auf den Papst – gegen nationale Kirchen.
💡 Alle drei nutzten eine „höhere Legitimation“, um sich von bestehenden Autoritäten abzugrenzen.
👉 Diese Perspektive zeigt, dass Zürich nicht nur eine „Wiege der Täufer“ war – sondern dass die Bewegung tief in älteren religiösen & sozialen Strukturen verwurzelt ist.
ERSTER VERSUCH:
Die Geschichte der Täuferbewegungen und ähnlicher radikaler Gruppen lässt sich als Suche nach einer gerechten, nachhaltigen und friedlichen Gesellschaft verstehen. Sie stellten radikale Fragen nach Macht, Ressourcen, Legitimität und Gewalt – oft lange vor der Moderne.
1. Anordnung – Umgang mit Hierarchien
- Täuferische Gruppen und ähnliche Bewegungen standen zwischen Hierarchie und Egalitarismus:
- Die Waldenser (12. Jh.), Hussiten (15. Jh.) und Täufer (16. Jh.) lehnten kirchliche und staatliche Hierarchien ab, forderten aber eine gemeinsame Ordnung, um ihre Ideale umzusetzen.
- Die Hutterer (16. Jh.) führten eine kollektive Selbstverwaltung ein, die ohne zentrale Autorität funktionierte.
- Herrnhuter Brüdergemeine (18. Jh.) schuf eine egalitäre, aber dennoch strukturierte Gesellschaft.
- Die Quäker (17. Jh.) praktizierten radikalen Egalitarismus und verweigerten jede kirchliche oder staatliche Hierarchie.
→ Ziel: Eine Form der Anarchie, die Ordnung und Mitbestimmung verbindet.
2. Zugang – Ressourcenverteilung & Commons-Prinzip
- Radikale Bewegungen entwickelten frühe Modelle des Commons-Managements:
- Die Hutterer lebten in einem kommunistischen System, in dem Besitz geteilt wurde.
- Die Täufer in Münster (1534) versuchten eine radikale Gemeinwirtschaft (die scheiterte).
- Die Brüdergemeine & Mennoniten praktizierten wirtschaftliche Autarkie, um unabhängig von Staat & Markt zu bleiben.
- Moderne Umweltbewegungen (Anti-Atom, Permakultur) greifen auf ähnliche Konzepte zurück.
→ Ziel: Commons als System, das nachhaltigen Zugang zu Ressourcen regelt.
3. Legitimation – Transparenz & Mitbestimmung
- Die Bewegungen legitimierten sich nicht durch Autorität, sondern durch Rechtfertigung & kollektive Entscheidung:
- Die Täufer lehnten jede staatliche Legitimation der Kirche ab – ihre Legitimität kam aus der Gemeinde.
- Die Waldenser & Hussiten beriefen sich auf die Bibel als direkt zugängliches Rechtfertigungssystem, ohne Priester oder Papst.
- Die Quäker und Brüdergemeine entwickelten deliberative Entscheidungsprozesse, bei denen jeder gehört wurde.
- In modernen Bewegungen (Occupy, Fridays for Future) finden sich ähnliche Prozesse.
→ Ziel: Inklusion durch transparente, gemeinschaftliche Legitimation.
4. Durchsetzung – Gewaltverzicht & Pazifismus
- Diese Bewegungen kämpften oft nicht mit Waffen, sondern mit alternativen Lebensmodellen:
- Die Hutterer, Mennoniten & Amische verweigerten Militärdienst & Gewalt.
- Die Quäker wurden zur Basis der modernen Friedensbewegung.
- Die Täufer wurden von Protestanten & Katholiken brutal verfolgt, hielten aber an ihrer Gewaltfreiheit fest.
- Die Anti-Atom‑, Ökologie- und Friedensbewegungen des 20. Jh. übernahmen diese Ideen (z.B. durch Sitzblockaden, ziviler Ungehorsam).
→ Ziel: Pazifismus als bewusste Entscheidung gegen Gewalt & Zwang.
Zusammenfassung: Radikale soziale Antworten in der Geschichte
- Diese Bewegungen stellten sich gegen bestehende Hierarchien & forderten kollektive Strukturen.
- Sie entwickelten frühe Modelle für Commons, soziale Gerechtigkeit & Nachhaltigkeit.
- Ihre Legitimität kam aus der Basis, nicht von Autoritäten.
- Sie setzten auf gewaltlosen Widerstand & schufen langfristige Alternativen.
Von den Montanisten (2. Jh.) bis zur Anti-Atombewegung (20. Jh.) zieht sich eine Linie:
Autonomie, soziale Gerechtigkeit, Gewaltfreiheit & nachhaltiges Wirtschaften.
Diese radikalen Traditionen prägen bis heute Protestbewegungen, Umweltaktivismus und basisdemokratische Initiativen.
Zürich als Ausgangsort?
Ja, genau! Mennoniten, Amische und Hutterer könnten alle sagen, dass sie „von Zürich ausgegangen sind“. Alle Gruppen praktizieren bis heute die Erwachsenentauf. – Historisch wäre die Aussage nicht falsch.
Warum wird Zürich als Ursprung genannt?
- Die erste organisierte Täuferbewegung begann in Zürich (1525).
- Felix Manz, Konrad Grebel und Jörg Blaurock vollzogen die erste Gläubigentaufe.
- Sie entwickelten zentrale Ideen: Erwachsenentaufe, Gewaltlosigkeit, Trennung von Kirche & Staat.
- Diese Ideen verbreiteten sich rasant – trotz Verfolgung.
- Von Zürich aus spalteten sich verschiedene Gruppen ab:
- Täufer in Süddeutschland & Österreich → Hutterer (strikte Gemeinschaftswirtschaft).
- Täufer in den Niederlanden & Norddeutschland → Mennoniten (nach Menno Simons benannt).
- Abspaltung innerhalb der Mennoniten (17. Jh.) → Jakob Ammann gründet die Amischen.
Also: Wer kann behaupten, aus Zürich zu stammen?
✅ Mennoniten: Ja, denn Menno Simons griff die Zürcher Täufer-Ideen auf.
✅ Hutterer: Ja, sie entwickelten eine eigene Richtung, aber basierend auf den Zürcher Täufern.
✅ Amische: Ja, indirekt – sie stammen von den Mennoniten ab, die wiederum auf die Täufer in Zürich zurückgehen.
Fazit:
Die Publikation von Uni Zürich & Zentralbibliothek betont Zürich als Ursprung der Täuferbewegung, aus der später die Mennoniten hervorgingen.
Aber: Mennoniten sind nur eine von mehreren Linien, die von Zürich ausgingen. Die Amischen könnten genau dasselbe behaupten – nur mit einem Umweg über Menno Simons.
4 Radikalisierte Antworten auf “Die Soziale Frage”
Ja, Stefan – das lässt sich gut strukturieren. Wenn wir die vier Gruppen im Verhältnis zu den vier Machtdimensionen betrachten, lässt sich klar erkennen, wo jede Bewegung ihren Schwerpunkt legt.
Hier die systematische Zuordnung:
1. Anordnung (Form, Struktur, Organisation)
Stärkster Fokus: Amische
– Strikte, patriarchale Ordnung
– Stark strukturierte soziale Rollen
Auch relevant:
– Mennoniten: Mässige Ordnung mit Ältesten
– Hutterer: Flache Ordnung, aber dennoch kollektive Leitung
– Quäker: Expliziter Gegenentwurf – keine Ämter, Kreisstruktur
2. Zugang (Teilhabe, Ressourcen, Inklusion/Exklusion)
Stärkster Fokus: Hutterer
– Radikale Gütergemeinschaft
– Zugang zu allem wird gemeinschaftlich geregelt
Auch wichtig:
– Amische: Zugang stark beschränkt (Abschottung)
– Mennoniten: Gemeinschaftlich, aber mit Grenzen
– Quäker: Maximale Offenheit, individueller Zugang
3. Legitimation (Was gilt? Warum?)
Stärkster Fokus: Quäker
– Legitimation über „inneres Licht“, nicht nur Schrift
– Hochgradig subjektiv und anti-dogmatisch
Auch relevant:
– Hutterer: Geist + Schrift + Konsens
– Mennoniten: Bibelzentriert, Nachfolge
– Amische: Schrift + Tradition
4. Durchsetzung (Wie wird Stabilität erreicht?)
Stärkster Fokus: Mennoniten
– Gewaltlosigkeit, Wehrlosigkeit – als klares Durchsetzungsprinzip
Auch stark:
– Quäker: Radikaler Pazifismus, aktivistisch
– Hutterer: Missionarisch und pazifistisch
– Amische: Gewaltfrei, aber mit starker Sozialnorm (internalisiert)
Zusammenfassung als Zuordnung:
Bewegung | Dominante Machtdimension |
---|---|
Mennoniten | Durchsetzung (gewaltfrei, wehrlos) |
Amische | Anordnung (flache Hierarchie, klare Grenzen) |
Hutterer | Zugang (radikale Gütergemeinschaft) |
Quäker | Legitimation (inneres Licht, subjektive Geltung) |
Achtung: Bible Belt hat nix mit diesen 4 gruppen zu tun ;-)
Im „Bible Belt“ der USA sind Amish, Hutterer, Quäker und Mennoniten kaum oder gar nicht prägend involviert – und zwar aus folgenden Gründen:
- ANDERES CHRISTENTUM
Der Bible Belt wird dominiert von evangelikalen Protestanten, vor allem:- Southern Baptists
- Methodisten
- Pfingstkirchen
- Charismatische Bewegungen
- GETRENNTE GESELLSCHAFTEN
- Amish, Hutterer und konservative Mennoniten leben bewusst abgeschieden, meist in ländlichen Gebieten im Norden oder Mittleren Westen (z. B. Pennsylvania, Ohio, Indiana, Süd-Dakota).
- Sie lehnen viele moderne Technologien und politische Beteiligung ab.
- Ihre Frömmigkeit ist still, gemeinschaftlich, unpolitisch bis staatsfern.
- QUÄKER
- Die Quäker (Religious Society of Friends) sind stark in Pennsylvania verwurzelt, oft liberal, pazifistisch und progressiv.
- Sie gehören nicht zum Bible Belt, sondern waren historisch eher Gegengewicht zur konservativen Frömmigkeit.
- Mennoniten
- Liberale Mennoniten engagieren sich teilweise sozial und interreligiös – sind also eher gegenläufig zur Bible-Belt-Ideologie.
- Konservative Mennoniten sind ähnlich den Amish: zurückgezogen und apolitisch.