Das Denken in der Form von #Kulturform (so?)

Denken in der Kon­stel­la­tion von unter­schiedlichen Kul­tur­for­men: Wer hat es vorgschla­gen?

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Langsam: M/ein Blog ist m/ein Karten­raum und k/eine Bühne. Ich weiss wie man pub­liziert. Das hier ist etwas anderes. d!a!n!k!e | WORK IN PROGRESS reload für aktuellen schreib­stand | warum ich nicht pub­liziere? weil ich es kann. weil es geht. weil ich es für angemessen halte.

(progress)

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Anlass zu diesem Eintrag:

(…)

Summary

(…)

Anlass: Europäischer Tag des Denkmals 2025


– Für + (alpin-barock) beschreiben wir die soziale Prax­is.
– Für ≠ (Mod­erne) nen­nen wir die dom­i­nante akademis­che Diszi­plin, die den Blick prägt und zugle­ich reduziert.
– Für # (Next / Com­moroque) öff­nen wir die Com­mons-ori­en­tierte Per­spek­tive.

Beispiel+ Alpin-Barock≠ Mod­erne (mit dominieren­der Diszi­plin)# Com­moroque (Next)
Caschlatsch vs. KapelleKapelle als Res­o­nanzraum für Heilige, Rit­uale, SchutzArchitek­tur / Bauin­ge­nieur­we­sen: Holzbau = Tech­nik, Nach­haltigkeitZwei Gebäude als unter­schiedliche Antworten auf die gle­iche soziale Frage: Schutz, Hoff­nung, Gemein­schaft
Schulleitung Dis­en­tis (2011) Pädagogik/ErziehungErziehung als religiös-kul­turelle Prax­is (Sünde, Beichte, Messe)Päd­a­gogik / Erziehungswis­senschaft: Kom­pe­tenz­mod­elle, Out­put-Mes­sungLer­nen als Com­mons: geteilte Räume, kollek­tive Pro­jek­te, Res­o­nanzpäd­a­gogik
Brun­nen vs. Wasser­leitungWasser­holen als soziales Rit­u­al am Brun­nenInge­nieur­wis­senschaften / Pub­lic Health: Wasser­leitung = Hygiene, EffizienzWass­er als Com­mons: gemein­schaftliche Quel­lenpflege, nach­haltige Nutzung
Back­haus vs. Bäck­ereiGemein­sames Back­en im Ofen als soziales Ereig­nisWirtschaftswis­senschaft / Betrieb­swirtschaft: Markt, Arbeit­steilung, Prof­itCom­mons-Bäck­erei: kollek­tive Pro­duk­tion, geteilte Ver­sorgung
Kapelle am Weg vs. Bushal­testelleKapelle als Ort für Gebet, Schutz, Innehal­tenVerkehrs­pla­nung / Inge­nieur­wis­senschaft: Hal­testelle = Infra­struk­turHal­tepunk­te als soziale Orte: Begeg­nung, Aus­tausch, Für­sorge
Prozes­sion vs. Demon­stra­tionProzes­sion als religiös­es Gemein­schaft­sritu­alPoli­tik­wis­senschaft / Rechtswis­senschaft: Demo = Recht, Kon­fliktNeue kollek­tive Per­for­mances: Flash­mobs, Com­mons-Aktio­nen, Res­o­nanzprak­tiken
Feld­kreuz vs. Straßen­schildKreuz markiert Raum mit spir­itueller Deu­tungRechtswis­senschaft / Ver­wal­tungswis­senschaft: Schild = Ord­nung, NormCom­mons-Markierun­gen: Zeichen des Teilens, Erin­nerns, Gedenkens

Damit wird sicht­bar:

  1. Die Mod­erne (≠) hat für jedes Phänomen eine Diszi­plin, die es lin­ear-kausal-deter­min­is­tisch bear­beit­bar macht.
  2. Andere Dimen­sio­nen wer­den verdeckt – weil nur das gilt, was wis­senschaftlich oper­a­tional­isiert wer­den kann.
  3. Die Next-Per­spek­tive (#Com­moroque) hebt genau diese verdeck­ten Dimen­sio­nen wieder her­vor, aber nicht nos­tal­gisch, son­dern als aktu­al­isierte Com­mons-Prax­is.

8. September 2025: Die Genese dieses Eintrages

Ja. Exakt.
Danke für die Geduld – du zwingst zur Präzi­sion.

Dann jet­zt ein neuer Ver­such, ohne Zirkelschluss, ohne metapho­rischen Bal­last, ohne All­t­ags­be­deu­tun­gen – nur in dein­er Logik:


Vorschlag:

Kul­tur­for­men bes­tim­men, welche Unter­schei­dun­gen als rel­e­vant gel­ten – und damit, welche For­men von Selek­tion sta­bil­isiert wer­den kön­nen.

oder:

Kul­tur­for­men struk­turi­eren den Möglichkeit­sraum sozialer Selek­tion – durch präferierte Unter­schei­dun­gen.


Wenn wir präzis­er auf das Soziale zie­len wollen:

Das Soziale beste­ht aus selek­tiv­en Verknüp­fun­gen. Kul­tur­for­men leg­en fest, welche Unter­schei­dun­gen bevorzugt selek­tiert und repro­duziert wer­den.

Oder reduziert auf ein oper­a­tives Min­i­mum:

Kul­tur­form = Selek­tion­slogik bevorzugter Unter­schei­dun­gen.


Tre­ffe ich deinen Denkraum bess­er? Oder zu abstrakt?

Was ist Kultur?

Was ist Kultur?

Kul­tur ist all das, was Men­schen als nor­mal für wahr nehmen. Sie bes­timmt, was selb­stver­ständlich ist, welche Ord­nun­gen gel­ten und was als denkbar oder undenkbar erscheint.

  • Kul­tur ist keine Samm­lung von Arte­fak­ten oder Tra­di­tio­nen, son­dern eine lebendi­ge Nor­mal­itätsstruk­tur.
  • Sie verän­dert sich ständig, aber aus eige­nen inneren Dynamiken

Was ist eine Kulturform?

Eine Kul­tur­form ist die spez­i­fis­che Art und Weise, wie eine Gesellschaft ihre Nor­mal­ität gestal­tet, sta­bil­isiert und weit­ergibt.

  • Jede Kul­tur­form hat eigene Ord­nung­sprinzip­i­en, Insti­tu­tio­nen und Kom­mu­nika­tion­sweisen.
  • Kul­tur­for­men entste­hen nie isoliert, son­dern immer in Abgren­zung zu anderen – indem sie Ele­mente übern­immt, trans­formiert oder ver­drängt.
  • Die Kel­ten, der Alpin-Barock, die Spät­mod­erne sind Beispiele für Kul­tur­for­men, welche die Sur­sel­va geprägt haben. Touris­mus ist keine Kul­tur­form.

Was ist Kultur?

Kul­tur ist all das, was Men­schen als nor­mal für wahr nehmen. Sie bes­timmt, was selb­stver­ständlich ist, welche Ord­nun­gen gel­ten und was als denkbar oder undenkbar erscheint.

  • Kul­tur ist keine Samm­lung von Arte­fak­ten oder Tra­di­tio­nen, son­dern eine lebendi­ge Nor­mal­itätsstruk­tur.
  • Sie verän­dert sich ständig, aber aus eige­nen inneren Dynamiken – nicht durch äußere Mark­t­nach­frage.

Was ist eine Kulturform?

Eine Kul­tur­form ist die spez­i­fis­che Art und Weise, wie eine Gesellschaft ihre Nor­mal­ität gestal­tet, sta­bil­isiert und weit­ergibt.

  • Jede Kul­tur­form hat eigene Ord­nung­sprinzip­i­en, Insti­tu­tio­nen und Kom­mu­nika­tion­sweisen.
  • Kul­tur­for­men entste­hen nie isoliert, son­dern immer in Abgren­zung zu anderen – indem sie Ele­mente übern­immt, trans­formiert oder ver­drängt.
  • Die Kel­ten, der Alpin-Barock, die Mod­erne sind Beispiele für die Kul­tur­for­men, welche sie Sur­sel­va geprägt haben. Touris­mus ist keine Kul­tur­form.

Textsorte: Memo,
Arbeits­form: Work in Progress
Anlass: (…)
TL;DR: (…)
Bildquelle: (…)
URL/Hashtag: #DataL­it­er­a­cy

(…)

Mem­os & Links zum #SNAPer­i­ment vom ??.??.202?
Die ganze Playliste: WikiDienstag.ch Pro­dUs­ing #DataL­it­er­a­cy

WORK IN PROGRESS

Was meine ich, wenn ich “System” sage?

https://de.wikipedia.org/wiki/System

Wenn ich als Sozialar­beit­er (all­t­agssprach­lich) von einem “Sys­tem” — oder von “Sys­te­men” — spreche, dann beze­ichne ich damit meist Zusam­men­hän­gen­des, welch­es nicht nur ich als eine Ein­heit für Wahr nehme, als für etwas, was sich von Anderem abgren­zt: Ein Kon­ti­nent, von anderen Kon­ti­nen­ten. Ein Staat, von anderen Staat­en. Ein Dorf, von anderen Dör­fern. Ein Geschlecht, von anderen Geschlechtern. Eine Haut­farbe, von anderen Haut­far­ben. Eine Fam­i­lie, von anderen Lebens­ge­mein­schaften. Ein Unternehmen, von Mitkonkur­renten. Ein Sport­club, von anderen Fans. Keine Ahnung. Jeden­falls: Ich spreche von Beobach­tun­gen über Ein­heit­en, welche von einem “Wir” reden kön­nen und damit “Alle Anderen” abzu­gren­zen ver­mö­gen. (So?)

Es gibt unter dieser Art des Redens, sich Aus­tauschens, sich Ver­ständi­gens die Möglichkeit ein Internes von einem Exter­nen zu unter­schei­den: Interne Kon­flik­te. Bedro­hun­gen von Aussen. Was weiss ich.

Ich kön­nte diesen Ver­wen­dung des Begriffs “Sys­tem” prob­lem­los mit “Gruppe”, “Ein­heit”, “Organ­i­sa­tion” erset­zen. Es änderte sich wenig. All­t­agssprach­lich.

Sobald das Wörtchen “WIR” fällt, kann auf­fall­en, dass dem Sprechen­den eine solche Unter­schei­dung möglich ist. Auch dann, wenn ich selb­st die mit diesem Wörtchen beze­ich­nete Gren­ze wed­er sehen, fotografieren, beobacht­en kann…

Wenn ich nicht in All­t­ags­ge­sprächen ver­wick­elt bin, wenn ich — wie hier & jet­zt — schreibend am vor mich hin mäan­dern bin, dann gelingt es mir bess­er, die Zeichen­kette “Sys­tem” noch anders nutzen:

Ich denke dann noch immer an etwas lebendi­ges, dynamis­ches, prozes­suales was stets klar zu Unter­schei­den ver­mag, was dazuge­hört und was nicht dazuge­hört.

Aber einen Motor etwa, würde ich dann nicht “Sys­tem” nen­nen wollen. Obwohl es knat­tert und pfeifft, sich Teile wild bewe­gen mögen, dieses Ding stärk­er oder schwäch­er arbeit­et. Es würde mir fehlen, dass der Motor wed­er sich selb­st herzustellen ver­mag, noch sich selb­st zu erset­zen, abzuän­dern, zu vari­ieren. Ein Motor läuft. Und wenn er nicht mehr läuft, ist er defekt. Kann vielle­icht repari­ert wer­den, oder wird entsorgt. Ein Sys­tem hätte andere Möglichkeit­en.

Du fragst jet­zt, was ich sagen würde, wenn “Motor” durch “Soft­ware” erset­zt wer­den würde? Pro­gramme, welche Inputs prozessieren und die Ergeb­nisse ihres Rechen­vor­ganges — ihren Out­put — gle­ich wieder als Input aufnehmen und ewig weit­er machen…

Das Stich­wort, was hier sticheln würde, wäre “ewig”. Die Soft­ware weiss zwar zu “kom­mun­zieren”, sie “weiss” zwar, was zu tun ist, sie braucht dazu aber zwin­gen Energie für ihren Rechen­vor­gang.

Von einem Sys­tem will ich also reden, wenn diese 3 Ele­mente zusam­men kom­men:

  1. Die Fähigkeit ein Innen von einem Aussen zu unter­schei­den
  2. Die Fähigkeit Energie so zu ver­ar­beit­en, dass .… autopiese
  3. … repro­duk­tion

Was meine ich, wenn ich “Kultur” sage?

Was meine ich, wenn ich “Form” sage?

Hastu komplexe plobreme — musstu vernertzen. laloux holo bla!bla (so?)

Vloggen­des Schreiben:

Sprint & Feedlog

Die Form der Unruhe, Band 2, 2010, Junius-Ver­lag Ham­burg (zum PDF)

Alle Arbeit­en wer­den stur und “dig­i­tal” (ein­deutig #PaulWat­zlaw­ick) einem dieser zwei Pole zugerech­net. Aby War­burg: “Sophrosyne” (Sprint) oder “Orgiastik” (Feed­log).

Sprint:
- vor Inter­netz nan­nten wir es “Smart” ;-)

tolle Darstel­lung der Idee: https://www.ionos.de/startupguide/produktivitaet/smart-methode/

Feed­logs:

(…)

Thread: Noti­zen während der Real­i­sa­tion von “Soziale Arbeit als Men­schen­recht­spro­fes­sion?” für FH Ostschweiz

Arbeit mit Bal­anced Score Card:

Peter Kruse revisited

Peter Kruse (Transkript aus der Videobeschreibung | Hervorhebung sms)

ein ding was sie immer tun koen­nen — also, sie koen­nen ja nicht wirk­lich die kreativ­i­taet und inno­va­tions­fae­higkeit der mitar­beit­er foerdern — da muss man ja schon mal sagen, bitte unter­schei­den sie bei allem, was sie tun, zwis­chen indi­rek­ten vari­ablen und direk­ten vari­ablen.

das ist sehr wichtig.

also, wenn mir jemand sagt, wir machen ein kul­turver­aen­derung­spro­jekt, dann krieg’ ich weisse haare; jen­seits der haare, die ich schon habe, die weiss sind.

weil kul­tur ist eine indi­rek­te vari­able, kul­tur kann ich nicht erzeu­gen, kul­tur ist keine pro­jek­tar­beit. ich kann nur rah­menbe­din­gun­gen erzeu­gen, in denen bes­timmte kul­tur­muster emergieren.

also, wenn sie kreativ­i­taet erzeu­gen wollen, koen­nen sie sich fra­gen: was sind sys­temis­che rah­menbe­din­gun­gen, in denen kreativ­i­taet erscheint? aber sie koen­nen nicht kreativ­i­taet ‘machen’. son­st kom­men wir in diese fre­undliche meth­ode, dass ich sage: ‘sei kreativ!’

Huch, erschreckt man sich, wie geht das?

das ist min­destens so absurd wie zu sagen, ‘sei spon­tan, aber bitte jet­zt! denk auf keinen fall an einen rosaroten ele­phanten!’ was machen wir da? wir machen etwas, was nicht wirk­lich geht.

also bitte, wenn sie ueber kreativ­i­taet reden, reden sie ueber indi­rek­te moeglichkeit­sraeume, und nicht ueber das direk­te erzeu­gen. und ein­er der indi­rek­ten moeglichkeit­sraeume von kreativ­i­taet ist diver­si­ty. wenn sie unter­schiedlichkeit im sys­tem erhoe­hen — ob das kul­turell ist, oder stil­maes­sig, voel­lig egal. intel­li­gente sys­teme, die in der lage sind zu akku­mulieren, und nicht nur zu assim­i­lieren, die im prozess­muster wech­seln koen­nen, sind immer sys­teme, die mit inter­nen span­nungsver­haelt­nis­sen arbeit­en: weil sys­teme mit inter­nen span­nungsver­haelt­nis­sen erzeu­gen insta­bile phasen, und sys­teme mit insta­bilen phasen erzeu­gen die moeglichkeit zum ueber­gang zum neuen muster, und das nen­nen wir kreativ­i­taet.

also erhoe­hen sie die span­nung im sys­tem! schaf­fen sie unter­schiedlichkeit, dann schaf­fen sie die moeglichkeit zum prozess­muster­wech­sel. machen sie keine ein­heitlichkeit! har­monis­che sys­teme sind dumme sys­teme.

in der natur entste­ht ord­nungsmuster immer aus wider­spruch, nicht aus har­monie. das heisst, wenn sie wirk­lich kom­plexe ord­nungsmuster haben wollen, erhoe­hen sie bitte die unter­schiedlichkeit im sys­tem. geben sie quer­denkern eine chance, lassen sie die sto­er­er zu, und — und das ist fast triv­ial — bauen sie net­zw­erke;

weil in dem moment, wo sie ein net­zw­erk bauen, schaf­fen sie eine sit­u­a­tion, wo die nicht­lin­earen rueck­kop­plungsef­fek­te immer wieder fuer das aufloe­sen von sta­bilen zus­taen­den sor­gen. d.h., rueck­kop­plungsmech­a­nis­men und diver­si­taet sind extrem pos­i­tiv fuer kreativ­i­taet.

bauen sie net­zw­erke! sor­gen sie dafuer, dass der kol­lege in chi­na eine unmit­tel­bare wirkung hat auf den kol­le­gen in deutsch­land. wenn das passiert, und das wirk­lich funk­tion­iert, dann wird der kol­lege in chi­na mit sein­er unter­schiedlichkeit, wenn er denn ver­net­zt ist, den kol­le­gen in deutsch­land immer hin­re­ichend aerg­ern und sto­eren, dass der eine chance hat, kreativ zu wer­den; und wenn sie das nicht nur mit einem kol­le­gen und einem kol­le­gen machen, son­dern mit einem gigan­tis­chen net­zw­erk, dann, kann ich ihnen sagen, wird die ueber­sum­ma­tive intel­li­genz dieses net­zw­erkes groess­er sein als die summe der einzelin­tel­li­gen­zen: und dann haben wir wirk­lich was geschafft, und dann reden wir hin­ter­her davon, dass wir viele kreative men­schen haben.

suchen sie bitte, vielle­icht koen­nen sie nat­uer­lich suchen nach dem einzel­beispiel des kreativ­en, so wars frue­her: da hat man immer den einzel­nen gesucht, der durch irgen­deinen biographis­chen unfall die schmerzen so gut ertraegt, dass er kreativ ist. heute suche ich nicht mehr diesen biographis­chen unfall; heute ver­suche ich sys­teme mir anzuschauen, die diesen biographis­chen unfall nicht mehr brauchen, weil sie sel­ber ein unfall sind.

und, also, bauen sie sys­teme, die sto­eren!

weil, sys­teme die nicht sto­eren, sind immer sta­bil­i­taet­sori­en­tierte sys­teme. sor­gen sie dafuer, dass die kom­plex­i­taet und dynamik inner­halb des sys­temes min­destens so gross ist, wie die kom­plex­i­taet und dynamik am markt.

fol­gen sie ein­fach Ashby’s Law.

Ash­by als sys­temthe­o­retik­er hat in den fuen­fziger­jahren gesagt: wo immer wir ein hochkom­plex­es dynamis­ches prob­lem­sys­tem haben, brauchen wir im min­i­mum ein so kom­plex­es dynamis­ches loe­sungssytem.

d.h., wenn wir keine gegen­gle­iche kom­plex­i­taet haben, sind wir nicht loe­sung­fae­hig.

wenn jet­zt unsere welt immer kom­plex­er wird, durch ver­net­zung, kann man sagen: die einzige loe­sung, die wir haben, ist kom­plex­i­taet durch ver­net­zung; weil dann haben wir die chance. und das gehirn — da sind wir wieder bei meinem aus­gangsstate­ment, das ich nur ver­sucht habe, das gehirn auf man­age­ment zu ueber­tra­gen -

das gehirn macht das vor.

der men­sch mit seinem gehirn ist in der lage, vom aequa­tor bis zum nord­pol zu ueber­leben — das einzige lebe­we­sen, was das kann. warum? weil wir ein kom­plex­es dynamis­ches sys­tem haben, das uns in die lage ver­set­zt, mit kom­plex­en dynamis­chen sys­te­men zu leben. d.h., nur weil unser gehirn unkalkulier­bare dynamiken erzeugt, nur deshalb koen­nen wir mit unkalkulier­baren dynamiken einiger­massen umge­hen.

d.h., das gehirn ist eine grosse erfind­ung der natur im umgang mit unvorher­sag­barkeit­en. die andere grosse erfind­ung, die die natur gemacht hat, ist nicht die indi­vidu­elle intel­li­genz des gehirns, son­dern die kollek­tive intel­li­genz des schwarms. das war eine min­destens so grosse intel­li­gen­zleis­tung, d.h. es gibt eigentlich nur zwei durch­set­zungs­fae­hige, wirk­lich durch­set­zungs­fae­hige mech­a­nis­men: das eine sind staaten­bildende insek­ten, die find­en sie ueber­all auf der welt, sind unglaublich erfol­gre­ich als spezies; und sie haben das indi­vidu­elle gehirn in der hochen­twick­lung des men­schen. das ist wirk­lich erfol­gre­ich, weil sie ein­mal ein dynamis­ches kom­plex­es sys­tem haben, und bei den staaten­bilden­den insek­ten auch — nur, beim einen steckt es im indi­vidu­um, und beim anderen steckt es in der menge der indi­viduen; aber das prinzip ist das gle­iche:

hohe inter­ak­tiv­i­taet, hohe rueck­kop­plungsef­fek­te; und dann koen­nen sie ord­nungsmuster erzeu­gen.

das ist ein­fach sehr, sehr effek­tiv.

und ich ver­suche in meinen eige­nen zusam­men­haen­gen heute, solche sys­teme immer zu bauen. also, wenn sie sagen wuer­den, was machst du eigentlich um erfol­gre­ich zu sein, dann wuerd ich nicht mehr sagen: ‘klug sein’; son­dern markt beobacht­en; das ist schon fast ableit­bar. ich ver­suche immer zu ver­ste­hen, was ist da draussen los?

und anson­sten ver­suche ich, net­zw­erke zu bauen, und da baue ich eigentlich nur das gehirn nach.

in meinen net­zw­erken gibt es immer drei charak­tere von men­schen:

es gibt die Cre­ators, das sind die spin­ner, die mich immer sto­eren, die immer mit neuen ideen kom­men. es gibt die Own­er, das sind die wis­sen­seign­er. das sind die leute, die etwas im tz beherrschen. und, es gibt die Bro­ker; das sind die, die leute ken­nen, die etwas wis­sen; die ver­mit­teln. und jet­zt kann man eigentlich sagen: diese drei per­so­n­en­grup­pen bilden zusam­men ein gehirn.

wenn ich den Cre­ator und den Own­er zusam­men­bringe, bekomme ich ideen. da entste­ht naem­lich aus wis­sen und aus insta­bil­i­taet ein ideen­pool: das ist der cor­tex.

wenn ich den Own­er und den Bro­ker zusam­men­bringe, habe ich zwei bew­ert­er zusam­men. weil, der Bro­ker muss bew­erten koen­nen, ob ein wis­sen was taugt, und der Own­er muss bew­erten koen­nen. hier habe ich das lim­bis­che sys­tem.

und wenn ich den Bro­ker und den Cre­ator zusam­men­bringe, dann habe ich erre­gung. weil, der Bro­ker sto­ert mich, und der Cre­ator sto­ert mich. d.h., was bekomme ich dann? eine auf­steigend retiku­laer aktivierende for­ma­tion, die mich immer wieder erregt.

und wenn sie die drei dinge zusam­men­brin­gen, Errge­gung, Loe­sungs­bil­dung und Bew­er­tung, dann haben sie ein Gehirn.

was anderes tu ich nicht; ich such mir ein­fach immer nur diese leute, die diese charak­ter­is­tiken haben. und glauben sie mir: die unter­schei­den sich. sie find­en nach kurz­er zeit raus, wer ein guter Bro­ker ist. die sind nicht tief in ihren ken­nt­nis­sen, aber die wis­sen immer genau, wer’s weiss. und diese Cre­ator, die sind nicht tief in ihren ken­nt­nis­sen unbe­d­ingt, aber die spin­nen wie die welt­meis­ter; die koen­nen unglaublich schnell neue muster erzeu­gen.

und die Own­er sind diese wertvollen leute, die etwas wirk­lich gut wis­sen; die aber, wenn sie alleine sind, meis­tens keine neuen loe­sun­gen find­en, weil sie die insta­bil­i­taet nicht hin­bekom­men.

d.h., ohne die erre­gung und ohne die stoerung wird das ganz, ganz schw­er.

und so kann man, wenn sie so wollen, intel­li­gente sys­teme bauen, deren sum­menin­tel­li­genz groess­er ist als die intel­li­genz der beteiligten men­schen.

und das ist mein gross­es ziel.

Ste­fan M. Sey­del, aka sms, aka sms2sms in «Zürcher Fest­spiel 1901″ (2019):
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Stefan M. Seydel/sms ;-)

(*1965), M.A., Studi­um der Sozialen Arbeit in St. Gallen und Berlin. Unternehmer, Sozialar­beit­er, Kün­stler.

Ausstel­lun­gen und Per­for­mances in der Roy­al Acad­e­my of Arts in Lon­don (Frieze/Swiss Cul­tur­al Fund UK), im Deutsches His­torisches Muse­um Berlin (Kura­tion Bazon Brock), in der Cryp­ta Cabaret Voltaire Zürich (Kura­tion Philipp Meier) uam. Gewin­ner Migros Jubilée Award, Kat­e­gorie Wis­sensver­mit­tlung. Diverse Ehrun­gen mit rocketboom.com durch Web­by Award (2006–2009). Jury-Mit­glied “Next Idea” Prix Ars Elec­tron­i­ca 2010. Pen­delte bis 2010 als Mach­er von rebell.tv zwölf Jahre zwis­chen Bodensee und Berlin. Co-Autor von “Die Form der Unruhe“, Umgang mit Infor­ma­tion auf der Höhe der Zeit, Band 1 und 2, Junius Ver­lag Ham­burg. Ruhen­des Mit­glied im P.E.N.-Club Liecht­en­stein. Er war drei Jahre Mit­glied der Schulleitung Gym­na­si­um Kloster Dis­en­tis. Seit Ende 2018 entwick­elte er in Zürich-Hot­tin­gen in vie­len Live-Streams – u.a. in Zusam­me­nar­beit mit Sta­tis­tik Stadt Zürich und Wiki­me­dia Schweiz – den Work­flow WikiDienstag.ch, pub­lizierte während der Coro­na-Krise in der NZZ einen Text über Wikipedia, ini­ti­ierte das #PaulWat­zlaw­ick-Fes­ti­val 2020 mit und schreibt aktuell an: #DataL­it­er­a­cy – Ele­mente ein­er Kul­tur­form der Dig­i­tal­isierung im Carl Auer Ver­lag, Hei­del­berg. Im Juli 2020 kehrt er mit seinem 1997 gegrün­de­ten Unternehmen (Spin-Off mit Aufträ­gen der FH St. Gallen, Gesund­heits­di­rek­tion Kan­ton St. Gallen, Bun­de­samt für Gesund­heit (BAG) und der EU aus ein­er Anstel­lung als Leit­er Impuls- und Pilot­in­ter­ven­tio­nen für die Aids-Hil­fe St. Gallen/Appenzell) zurück nach Dissent.is/Muster, mit­ten in die Schweiz­er Alpen.