
Langsam: Mein Blog ist mein Kartenraum und keine Bühne. Ich weiss wie man publiziert. Das hier ist etwas anderes. d!a!n!k!e | WORK IN PROGRESS reload für aktuellen schreibstand | warum ich nicht publiziere? weil ich es kann. weil es geht. weil ich es für angemessen halte. | This Blog in Englisch | هذه المدونة باللغة العربية | 这个博客是中文的 | Ce blog en français | Questo blog in italiano | Tgi èn ils inimis da la translaziun automatica? — Ils medems che #Wikipedia/#Wikidata han odià sco il diavel l’aua benedida.
@mattzehn: Welches Medium darf bei Dir zum Frühstück nie fehlen?Alle Fragen und alle Fragenbogen-Interviews unter: https://www.matthiaszehnder.ch/category/menschenmedien | Dieser Eintrag wurde am 21. Juli 2021 gemacht | letztes update von diesem Text hier: 15.08.22 | 15.09.21, 16:27h Im Fragebogeninterview von Ladina Heimgartner eine zusätzlich Frage gefunden (Alexa/GoogleHome) und beantwortet | Am 10. August 2022 habe ich bei Michael Gerber eine ersetzung einer Frage gefunden, beide Fragen behalten und beantwortet ;-)
@sms2sms: Ein Espresso und ein Müesli.
Wie hältst Du es mit Facebook, Twitter und Instagram?Twitter war sehr interessant vor der Erweiterung auf 280 Zeichen: Die völlig andere Notationsform verunmöglichte die Zitierung in Funk und Fernsehen und brachte eine seit 100 Jahren ersehnte Musterunterbrechung in der Vorstellung von Menschlicher Kommunikation zur Darstellung. Facebook erlebte ich von Beginn weg als das, was lange als “Interaktives Fernsehen” (Fortsetzung von Unterhaltung, Infotainment etc. unter gänzlich neuen Bedingungen) erwartet wurde. Instagram finde ich spannend, weil es den “Iconic Turn” zur Darstellung bringt. Snapchat und TikTok sind für mich wichtig, weil ich schnelle Video-Notizen für WikiDienstag.ch missbrauchen kann. Mein Workflow startet und endet tagtäglich im eigenen Blog: dissent.is. Sozial Platte Formen interessieren mich nicht. Ich bin Sozialarbeiter.
Wie hat das Corona-Virus Deinen medialen Alltag verändert?Gar nicht. Lächerlich ist, dass der Zoom-Overkill “velwechsert” wird mit dem, was “Die Vierte Industrielle Revolution” mit #Digitalisierung einfordert. Ich leiste mir den mönchischen Luxus der Einsamkeit schon viel länger, als es der “Liberale Paternalismus” der bundesrätlichen Massnahmen verlangen.
Wenn Du an die Medien in der Schweiz denkst – war früher alles besser oder schlechter?Interessant ist ja die Kombination von deinem Wort “Medien” und “nationaler Grenzziehung”. Die totalitären Regierungen früherer Zeiten in unseren Gegenden waren insofern ehrlicher, aufrichtiger, transparenter, als dass sie dazu gestanden sind, dass sie gleich selbst die gültige Wahrheiten, welche nicht mehr hinterfragt werden dürfen, distribuiert und diese nicht versteckt hinter sogenannt “freien Medien” inszeniert haben.
“Im Redaktionsstatur werden Wahrheiten definiert, welche nicht mehr hinterfragt werden.” #medientalk 26.06.2021 @srf
Haben geschriebene Worte noch Zukunft?Für mich ganz sicher. Aber ich bin ja ausch schon alt. (lacht) Verschriftliche Sprache ist ideal “effektiv & effizient”. Nicht zuletzt in der Rezeption und in Zusammenarbeit mit aktuellen GPT-3-Bots. Die Möglichkeit grafischer Notationsformen (zB Mindmaps) oder “Systemtischen Strukturaufstellungen” sind für mich ergänzend in meinem “Umgang mit Information auf der Höhe der Zeit” auch sehr wichtig.
Was soll man heute unbedingt lesen?Lesen wird total überschätzt und ist in der Entkoppelung von “Lesen : Schreiben” umstandlos gegenreformatorisch, antiaufklärerisch, antiwissenschaftlich. Es wird viel zu viel gelesen, konsumiert, bezogen, gehorcht (und gefolgt). Das SOLA SCRIPTURA vor 500 Jahren, war eine Aufforderung zum Schreiben. Das SAPERE AUDE vor 200 Jahren die Ermutigung, einen eigenen Workflow im Umgang mit Daten, Information, Wissen zu kultivieren. Der Wahlspruch SEI MUTIG der Wikipedia seit 20 Jahren ist kein zufällig erfundener Spruch ;-)
Kannst Du schlechte Bücher weglegen oder musst Du Bücher zu Ende lesen?Wenn ich Bücher kaufe — und ich kaufe viele Bücher — sind diese nie schlecht. Ich weiss ja schon vorher, was drin steht. Wüsste ich es nicht, hätte ich sie nicht gekauft.
Wo erfährst Du Dinge, von denen Du nicht gewusst hast, dass sie Dich interessieren?In dem ich in Social Media intensiv mit Hashtags arbeite und ich bei WikiDienstag.ch in einem unter ((( rebell.tv ))) entwickelten Workflow des Wissen-schaffens arbeite, welcher sich an Aby Warburg inspiriert hat. Hyperlinks untergraben Hierarchien. Und damit auch die Filterbubbles, welche für das Businesmodell von “professionellem Informationsjournalismus” so wichtig sind.
Wie lange gibt es noch gedruckte Tageszeitungen?Solange Simonetta Sommaruga den superreichen Unternehmerfamilien aus dem Selbstbediengungsparlament zu Bern Geld zu kommen lässt. Aus ökonomischen Gründen bräuchten diese Konzerne solche auf “tote Bäume” gedruckten Tageszeitungen schon lange nicht mehr.
Sind Fake News eine Gefahr – oder eine Chance für die Medien?Ja.
Wie hältst Du es mit linearem (live) Radio und Fernsehen?Ich bin Newsdepriviert. Gott sei Dank.
Hörst Du Podcasts? Hast Du einen Lieblingspodcast?Ich bin ein Text-Mensch. Aber wenn ich angefragt werde, mache ich auch Podcasts. Highlights waren 1968kritik.de und noradioshow.noradio.eu mit Dr. Regula Stämpfli dem inzwischen als “Prof. Dr. Podcast” WWWeltweit bekannten Moritz Klenk. Ich habe keine Zeit für Podcasts. Und menschliche Stimmen in 2‑facher Geschwindigkeit hören ist quatsch. Ist ein Podcast distributiv: Dann lassen sich die Inhalte verschriftlichen. Ist ein Podcast Diskursiv: Lassen sich beide Positionen nachlesen und das Ergebnis verschriftlichen. Ist ein Podcast dialogisch, dann ist dies für die Protagonisten interessant: Das Ergebnis lässt sich verschriftlichen. Kurzum: Podcast überschreitet nicht die Grenze, welche Massenmedien definieren: Medien ohne Rückkanal. Darum interessiert mich Podcast nur, wenn ich selbst dialogisch oder im Sinne von Oral History mitarbeite.
Sind digitale Assistenten wie Alexa oder Google Home eine neue Chance für das Radio – oder eine Gefahr für die Menschheit?Radio? — Eine Chance für Massenmedien? Klar. Die Menschheit? — “Kommunikation kommuniziert, nicht Menschen.” Wie auch immer: #GAMBA alleine Zuhause zu lassen, das ist einfach bloss dumm. Aber “professioneller Informationsjournalismus” und die Universitären Salbierung garantieren ja eben gerade diese Dummheit.
Was bedeutet es für die Medien (und die Gesellschaft), dass laut fög 55 % der 16- bis 29-Jährigen zu den News-Deprivierten gehört?Gilles Marchand sagte 2016 in seinem “Die Drei Wellen”-Blogpost, dass es keinen Grund gibt, dass Jugendliche Zeit vergeuden mit den Produkten Massen leitender Medien. Darum wurde er wohl zum Boss von SRGSSR hinaufwegbefördert: Damit er nicht weitere solch gefährlichen Aussagen macht. Bemerkenswert — eine Bemerkung Wert — ist jedenfalls, dass Marchand noch kein einziges Projekt auf den Weg gebracht hat, welche auch nur ein bisschen seinen Thesen nachkommen würde. Zum Beispiel: Q102014.xyz
Tamedia-VR-Präsident Pietro Supino geht davon aus, dass in zehn Jahren zwischen einem Viertel und einem Drittel der Artikel im «Tages-Anzeiger» von Robotern geschrieben werden. Lässt sich Journalismus automatisieren?Selbstverständlichst. Grösste Teile. Klar. Dazu braucht es keine Prophetien mehr. Das ist längst bewiesen.
Führt die Digitalisierung zum Tod der Medien oder im Gegenteil zur Befreiung des Journalismus?Es war ein früher Fehler von “Professionellem Informationsjournalismus” Blogs, Vlogs, Podcasts, Wikipedia, Wikidata … über Jahrzehnte hinweg als ihre Feinde zu beschreiben. Wir nannten es 2010 #AIBS — Acquired Internet Bashing Syndrom. Auf die schöpferische Zerstörung warte ich schon lange…
Brauchen wir in der Schweiz eine Medienförderung?Die Schweiz nicht. Nein. Aber einen völlig anderen informationellen #ServicePublic auf der Höhe der Zeit schon. Die Zeit der Massenmedien ist vor 100 Jahren abgelaufen. Heute gilt: “Wikipedia/Wikidata ist die schlechteste Umgebung im Umgang mit Daten, Information, Wissen auf der Höhe der Zeit. Ausser aller Anderen.”
Siehst Du für professionellen Journalismus noch eine Zukunft?An meiner Einschätzung von 2008 für das MAZ muss ich nichts ändern. Konkret: Ja! Klar. Eine sehr grosse Zukunft sehe ich für Journalismus. Nicht für den aktuellen. Aber einen Nächsten. (so?)
Schreibst Du manchmal noch von Hand?Täglich. Sehr viel. Klar. Was sonst?
Ist (oder war) Donald Trump gut oder schlecht für die Medien?Er war und ist sensationell. Aber in der Schweiz hat es unter den CR’s nur @dickmo zugegeben. Aber für die Zerstörung von Demokratie war der Friedensnobelpreistragende Kriegsfürst und Google-Fan Barack Obama unendlich viel schädlicher. Trump wirkt dagegeben ideal aufklärerisch. Es zeigte “Die Kulturform der Moderne” als das, was es ist: Als die kaputte Form von #Caputalismus.
Wem glaubst Du?Glauben? Wenn es um Glauben geht, wähle ich: IHWH — Allah — Gott. Die Anrufung des prinzipiell nie Anwesenden war eine der grössten Zivilisierungsschübe in unserer Kulturtradition. Das was du Digitalisierung nennst, könnte als eine Update auf diese Idee gezeigt werden: #prinziAbwe
Dein letztes Wort?“Anfänge und Enden sind Interpunktionen.”

Stefan M. Seydel, aka sms, aka sms2sms in «Zürcher Festspiel 1901″ (2019, Fotocredit: Charles Schnyder): Twitter, Wikipedia, Youtube (aktuell), Soundcloud, Instagram, Snapchat, TikTok, Twitch
Stefan M. Seydel/sms ;-)
(*1965), M.A., Studium der Sozialen Arbeit in St. Gallen und Berlin. Unternehmer, Sozialarbeiter, Künstler.
Ausstellungen und Performances in der Royal Academy of Arts in London (Frieze/Swiss Cultural Fund UK), im Deutsches Historisches Museum Berlin (Kuration Bazon Brock), in der Crypta Cabaret Voltaire Zürich (Kuration Philipp Meier) uam. Gewinner Migros Jubilée Award, Kategorie Wissensvermittlung. Diverse Ehrungen mit rocketboom.com durch Webby Award (2006–2009). Jury-Mitglied “Next Idea” Prix Ars Electronica 2010. Pendelte bis 2010 als Macher von rebell.tv zwölf Jahre zwischen Bodensee und Berlin. Co-Autor von “Die Form der Unruhe“, Umgang mit Information auf der Höhe der Zeit, Band 1 und 2, Junius Verlag Hamburg. Ruhendes Mitglied im P.E.N.-Club Liechtenstein. Er war drei Jahre Mitglied der Schulleitung Gymnasium Kloster Disentis. Seit Ende 2018 entwickelte er in Zürich-Hottingen in vielen Live-Streams – u.a. in Zusammenarbeit mit Statistik Stadt Zürich und Wikimedia Schweiz – den Workflow WikiDienstag.ch, publizierte während der Corona-Krise in der NZZ einen Text über Wikipedia, initiierte das #PaulWatzlawick-Festival 2020 mit und sammelt im Blog von Carl Auer Verlag, Heidelberg, «Elemente einer nächsten Kulturform». Im Juli 2020 kehrt er mit seinem 1997 gegründeten Unternehmen (Spin-Off mit Aufträgen der FH St. Gallen, Gesundheitsdirektion Kanton St. Gallen, Bundesamt für Gesundheit (BAG) und der EU aus einer Anstellung als Leiter Impuls- und Pilotinterventionen für die Aids-Hilfe St. Gallen/Appenzell) zurück nach Dissent.is/Muster, mitten in die Schweizer Alpen.
Textsorte:(6) Drama
Arbeitsform: Dokumentation, Listenbildung, Work in Progress
Anlass: (…)
TL;DR: (…)
Bildquelle: (…)
URL/Hashtag: (…)
@SRFkultur über den Medienkunstphilosophen Stefan M. Seydel aka @sms2sms /sms ;-)
Der Marcel Proust Fragebogen, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung Promis inszenierte:
Was ist für Sie das größte Unglück?
Wo möchten Sie leben?
Was ist für Sie das vollkommene irdische Glück?
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Ihre liebsten Romanhelden?
Ihre Lieblingsgestalt in der Geschichte?
Ihre Lieblingsheldinnen in der Wirklichkeit?
Ihre Lieblingsheldinnen in der Dichtung?
Ihre Lieblingsmaler?
Ihr Lieblingskomponist?
Welche Eigenschaft schätzen Sie bei einem Mann am meisten?
Welche Eigenschaft schätzen Sie bei einer Frau am meisten?
Ihre Lieblingstugend?
Ihre Lieblingsbeschäftigung?
Wer oder was hätten Sie sein mögen?
Ihr Hauptcharakterzug?
Was schätzen Sie bei Ihren Freunden am meisten?
Ihr größter Fehler?
Ihr Traum vom Glück?
Was wäre für Sie das größte Unglück?
Was möchten Sie sein?
Ihre Lieblingsfarbe?
Ihre Lieblingsblume?
Ihr Lieblingsvogel?
Ihr Lieblingsschriftsteller?
Ihr Lieblingslyriker?
Ihre Helden in der Wirklichkeit?
Ihre Lieblingsnamen?
Was verabscheuen Sie am meisten?
Welche geschichtlichen Gestalten verabscheuen Sie am meisten?
Welche militärischen Leistungen bewundern Sie am meisten?
Welche Reform bewundern Sie am meisten?
Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen?
Wie möchten Sie sterben?
Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?
Ihr Motto?
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