Sieht aus wie eine Drohung aus einem PR-Film von Wikimedia für Wikipedia. (Aug 2021) Sie suchen neue Mitwirkenden bei Wikipedia, ihre Schlusstafel bei 00:02:48 macht aber eine “freudscher versprecher”(?) WHO KILLED WIKIPEDIA? — Die Professionellen :-(
Sonntag, 25. Juli 2021, 12.30h — Ich bespreche den aktuellen Stand dieses schnellen Eintrages. | wow: Der Ton aus den Youtube-Videos kommt nicht mehr mit. Eine Schutzmassnahme um Rechtskonflikte zu vermeiden? :-(
Auf solche Vorschläge warte ich. Typisch, dass ich solche Aktionen nicht selber finde. Sondern dass sie mir gezeigt werden. Von anderen Accounts, welche wissen, welche Themen mein Account interessiert. In diesem Falle — zeittypisch ebenfalls — via Direct Message. Von einem Freund, welcher von Twitter auf Telegramm migriert ist...
So stellt Larry Sanger stellt #Encyclosphere vor:
WORK IN PROGRESS
Larry Sanger sucht Mithilfe für #Encyclosphere.
Larry wie Jimbo geniessen in der Community der Wikipedianernden legendären Ruf. Sie ermöglichten Wikipedia. Sie zerstörten Wikipedia. Sie haben beide den Erfolg ihrer Idee am wenigstens verstanden: WIKIPEDIA IS NOT PAPER (9. Januar 2002). Beide haben Wikipedia verlassen. Beide basteln 20 Jahre später an ihrem Comeback. Es kommt auch dieses mal nicht gut. Aber das ist wiederum keine Problem.
Es geht nicht um Menschen. Kommunikation kommunziert. Es geht um Kommunikation. Aber das wäre m/ein anderer Zugang ;-)
Was ist die Problemanalyse von Larry Sanger?
Larry Sanger lässt — amerikanisch-selbstbewusst — sein Erklärvideo zu #Encyclopshere so beginnen: “Wikipedia is great, right? — I started it.” Das sagt viel. Interessanter aber sein erster Satz im dazugehörigen Long-Read in seinem Blog: “Wikipedia’s “NPOV” is dead.”
NPOV ist die Abkürzung für “Neutral Point of View”. Wenn im Suchfeld auf Wikipedia die Zeichenkette WP:NPOV eingegeben wird, gibts die Infos dazu. Diese Seite ist nicht Teil der Wikipedia, sondern Teil der Diskussionen über Wikipedia. Interessant ist diese Bemerkung, weil Larry seine Idee #Encyclopshere in Slack entwickelt. Und das wiederum ist ein interessanter Hinweis, wie Jimbo Wales und sein erster Angestellter für die Realisation von Nupedia, dem späteren Wikipedia durch ihren umwerfenden Erfolg schlingern.
Neben NPOV war um 2000 ein anderer Spruch wichtig: WIKIPEDIA IS NOT PAPER. Um es volkstümlich zu formulieren:
Wenn niemand die Wahrheit kennt, ist es besser, wenn sich Viele an der Suche beteiligen. Eine Perspektive gut. Eine Zweite besser. Und genial wird es, wenn Multiperspektive zur Darstellung gebracht werden kann. Wenn keine Platzverhältnisse weitere Perspektiven beschränken oder behindern. Unsere Kulturtradition feierte die Idee einst unter dem Namen von #FreeSpeech.
Das war den Flüchtlingen aus der Alten Welt von grösster Sorge: Dass in der Neuen Welt keine Königin, kein Papst, keine Bischöfe, Kaiser, Landlords, Raufbolde und andere gewaltbereit Mächtige die Meinungs- und Glaubensfreiheit beschränkten würden.
Wikipedia ist in der Tradition des Wissen schaffens höchst konservativ und gleichsam die ideale Erfüllung akdemischer Ideale:
- Es wird gezeigt, an welchem Thema gearbeitet wird.
- Dann wird dieses Wort — das Lemma, das Thema, das Problem — in verschriftlichter Sprache geklärt.
- Und egal was eingetragen wird: All dies wird — auf die Hundertstelssekunde genau — protokolliert: ideal transparent und nachvollziehbar (über die Versionsgeschichte).
Dass Larry wortreich erzählen kann, wie die Meritokratie Wikipedia zerstört hat, das ist längst nicht mehr nötig. Tausende von Vertriebenen, Verleideter, weggehasster und gesperrter User könnten die üblen Prozesse beschreiben. Von den ersten Stunden an, war dies so.
Ist das schlimm?
- Nicht wirklich.
Es kommt darauf an, die Unterscheidungen zu benennen, welche einen praktischen Unterschied machen. NPOV und WIKIPEDIA IS NOT PAPER sind solche zwei Hinweise, um welche es sich zu streiten lohnt.
Und ja: Streit wird es sein. Denn “die Dickhäuter” — allein in der Schweiz — stehen im Informationskrieg mit einem Budget von locker 2 Milliarden Franken. Pro Jahr. Und hunderte von Wissenschaftern, Journalistenden und Propagandamitarbeitenden und ihre Berufsorganisationen zeigen unter #CoronaVirus ihre dramatische “Durchschlagskraft”. Allein 400 gruppiert um die Exekutive, welche Social Media fluten.
Wenn Larry die zerstörte NPOV in der Wikipedia skandalisiert, schlägt er den Sack. Meinen müsste er den Esel. Welchen er durchaus kennt. Ihn aber nicht benennt.
Was ist der Vorschlag von Larry Sanger?
Larry will nicht Wikipedia reparieren. Er weitet die Idee auf die Blogosphäre aus. Er nutzt weiter das Wort “Free” — ohne es zu klären — und formuliert die Idee, dass jeder Blogpost — booom — Teil seiner #Encyclosphere wird.
Als zweite Idee wird ein dezentralisiertes Ratingsystem vorgeschlagen. Dort kommt dann auch sein Lieblingswort “Experte” vor. Und Larry findet, dieses neue Datenbank müsste dann zusätzlich entlang von Religions‑, Staats- oder politischer Ausrichtung sortiert werden können.
Umgesetzt werden diese zwei Ideen mit seiner #KSF Knowledge Standards Foundation. Welche Prinzipien hat. Independence. Neutrality. Credibility. Free Speech. Responsibility. Openness. Decentralization. Weltfrieden wird nicht erwähnt, gehört aber sicher mit dazu (so?)
Was sind die Vorschläge, welche in der Arbeit an WikiDienstag.ch entstanden sind?
Zwei konkrete Vorschläge habe ich angedacht. Wichtiger aber ist wohl, dass ich eine andere Problembeschreibung mache. Und dort gehe ich davon aus: “Lösungen ist es völlig egal, wie das Problem entstanden ist.” ;-)
(1) #wFrühling zielt darauf ab…
- ein professionelles #CommunityCare aufzuziehen, welche die Arbeit im #SmartSetting garantiert und #Xerokratie schützt. (Und damit auch vertriebene Communities — zum Beispiel die RegioWikis — zurück zu Wikipedia holen kann und die Relevanzkriterien aus der Koppelung an Massen leitende Medien befreien. ;-)
- die Suchfunktion und die Arbeit innerhalb der Versionsgeschichte massiv auszubauen.
- die grafische Oberfläche zu aktualisieren und die drei wesentlichen Elemente besser zu positionieren: “Vorderseite” (Thema der Seite) — “Rückseite” (Diskussion des Themas) — Versionsgeschichte (Die Genese des Textes).
- Die #WikiBridge — der Austausch von Wikipedia : Wikidata — zu integrieren und Anpassung auf beiden Seite für beide Seiten zu automatisieren.
(2) #Q102014 zielt darauf ab…
die Attraktivität der Inhalte von Wikipedia/Wikidata für Blogs, Vlogs und Podcasts massiv zu erhöhen, in dem diese Inhalte direkt beziehen können.
Und dann liegt da ja noch eine andere Innovation auf der Halde:
(3) #WikiSearch zielt darauf ab…
Das ist eine alte Idee von Jimbo Wales. Dazu baute ich eine ganze “Verschwörungstheorie” ;-) Es muss um 2007 gewesen sein, wie das explosionsartig gewachsene Wikipedia vor selbstbewusstsein bloss so strotzte und Jimbo verkündete, er würde nun die transparente und nachvollziehbare darstellung von Findeergebnissen in der Suchmaschine #WikiSearch bauen lassen.
- Wer fand das nicht so lustig?
- Wer wurde einer der Hauptsponsoren von Wikimedia?
- Wer integrierte Wikipedia am vorbildlichsten?
Yepppo :-)
Sammlung weiterer Links & Hinweise
#wikipedia20 @srfKultur stellt @sms2sms vor:
Der dramatische Zustand von #ServicePublic
#ZwingliFilm als Metapher
Woran würdest du einen #ServicePublic auf der Höhe der Zeit erkennen?
Stefan M. Seydel, aka sms, aka sms2sms in «Zürcher Festspiel 1901″ (2019, Fotocredit: Charles Schnyder): Twitter, Wikipedia, Youtube (aktuell), Soundcloud, Instagram, Snapchat, TikTok, Twitch
Stefan M. Seydel/sms ;-)
(*1965), M.A., Studium der Sozialen Arbeit in St. Gallen und Berlin. Unternehmer, Sozialarbeiter, Künstler.
Ausstellungen und Performances in der Royal Academy of Arts in London (Frieze/Swiss Cultural Fund UK), im Deutsches Historisches Museum Berlin (Kuration Bazon Brock), in der Crypta Cabaret Voltaire Zürich (Kuration Philipp Meier) uam. Gewinner Migros Jubilée Award, Kategorie Wissensvermittlung. Diverse Ehrungen mit rocketboom.com durch Webby Award (2006–2009). Jury-Mitglied “Next Idea” Prix Ars Electronica 2010. Pendelte bis 2010 als Macher von rebell.tv zwölf Jahre zwischen Bodensee und Berlin. Co-Autor von “Die Form der Unruhe“, Umgang mit Information auf der Höhe der Zeit, Band 1 und 2, Junius Verlag Hamburg. Ruhendes Mitglied im P.E.N.-Club Liechtenstein. Er war drei Jahre Mitglied der Schulleitung Gymnasium Kloster Disentis. Seit Ende 2018 entwickelte er in Zürich-Hottingen in vielen Live-Streams – u.a. in Zusammenarbeit mit Statistik Stadt Zürich und Wikimedia Schweiz – den Workflow WikiDienstag.ch, publizierte während der Corona-Krise in der NZZ einen Text über Wikipedia, initiierte das #PaulWatzlawick-Festival 2020 mit und sammelt im Blog von Carl Auer Verlag, Heidelberg, «Elemente einer nächsten Kulturform». Im Juli 2020 kehrt er mit seinem 1997 gegründeten Unternehmen (Spin-Off mit Aufträgen der FH St. Gallen, Gesundheitsdirektion Kanton St. Gallen, Bundesamt für Gesundheit (BAG) und der EU aus einer Anstellung als Leiter Impuls- und Pilotinterventionen für die Aids-Hilfe St. Gallen/Appenzell) zurück nach Dissent.is/Muster, mitten in die Schweizer Alpen.
Textsorte: (1) Traum, (2) Blitz, (3) Bekenntnis, (4) Memo, (5) Märchen, (6) Drama, (7) Tabu
Arbeitsform: Dokumentation, Listenbildung, Work in Progress
Anlass: (…)
TL;DR: (…)
Bildquelle: (…)
URL/Hashtag: #wikipediaisttotlanglebewikipiedia, #Encyclosphere
0 Kommentare für “#Wikipedia ist tot. Lang lebe die Idee @Wikipedia. — Oder: Ist #Encyclosphere @lSanger der ersehnte #wFrühling? Spoiler: Nein :-P”
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