Memos & Links zum #MedienTheater vom 11.10.2021
Die ganze Playliste: WikiDienstag.ch ProdUsing #DataLiteracy
Der Stein, welcher eben an Ihnen vorbeidonnerte? Ja. Der gehört zu mir…
Es tut mir leid, ich kann jetzt nicht reden. Ich muss den Stein suchen gehen. Und wie ich ihn gefunden habe, werde ich ihn ein nächstes Mal den Berg hinauf stossen. So geht das jeden Tag. Mehrere Male…
Ja. Das mache ich schon schon lange so. Drei Jahrzehnte sicher. Ich muss jetzt los. Entschuldigen Sie…
Lächerlich? Peinlich? Zwanghaft? So, so…
Ich hörte schon unfreundlichere Worte. Aber wissen Sie, ich gehe dann von einer mir hilfreichen Annahme aus. Es werden wohl Menschen sein, welche so denken und mich innigst zu sehen suchen, welche ihr eigenes Urteil nie vernommen haben:
Ich gehe also davon aus, dass sie das genau Gleiche tun wie ich. Und dann fliegt mir Kraft zu. Ich lache in mich hinein und freue mich über den mir gegebenen, wunderprächtig grossen, runden — durch feinste Gräser geschliffenen — Stein und hüpfe ihm den Berg hinunter fröhlich nach…
Als junger Mann? — Ich kenne die Richter nicht. Aber ihr Urteil habe ich vernommen. Unmissverständlich. Furchterregend. Unausweichlich. Seit dieser Zeit tue ich, was mir aufgetragen. Und ersuche mir einen Umgang damit…
Als Kind? — Ich machte das Gleiche. Ich träumte. Ich spielte. Im grossen Haus. Im Keller und unter dem Dach. Im grossen Garten. Auf den Bäumen und zwischen den dicken Blättern der Kartoffeln.
Das Urteil damals weckte mich. So horchte ich dann den Weisen, Heiligen und Herrlichen im Lande, die mir so ganz mühelos gefielen…
Ich lernte prächtige Unterschiede kennen:
Unsinn und Sinn.
Wertvoll und Wertlos.
Unwürdig und Würdig.
Mir wurde ganz schlecht dabei…
So haben sie mich schliesslich dann bestraft. Ich sollte fortan nicht mehr horchen, sondern gehorchen. Sie haben sich die dümmst anzunehmende Blödheit ersonnen, mit welcher ein Mensch sein Leben verschwenden könnte und gaben mir diese als Strafe auf:
Einen Stein.
Einen Berg.
Einen Loop.
Ich muss jetzt weiter. Ich wünsche auch Ihnen einen glücklichen Tag.
dissent.is/muster 11. Oktober 2021 /sms ;-)
es ist falsch, dass ihr mich weckt, wenn ich träume…
ich soll aufstehen und euch zuhören?
- ihr wollt, dass ich nicht meinen träumen horche?
lasst mich träumen. ich träume.
Psalm 16. Komplet am Vorabend (zum Sonntag)
Über die “Heiligen”, die im Land sind, sage ich
und über die “Herrlichen”, die mir so gefielen…
Albert Camus, 1942. “Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.” Nachgelesen bei: Otfried Höffe, Lesebuch zur Ehtik. Quellenangabe: Der Mythos des Sisyphos, übers . v. Uli Aumüller, Rowohlt: Hamburg 1971, 98–101, Copyright by Rowohl Verlag GmbH, Reinbek.
Mein Name Sei Gantenbein, Max Frisch
“Frisch greift in Mein Name sei Gantenbein mit der Frage nach der Identität eines Menschen und seiner sozialen Rolle ein Hauptthema seines Werks auf. Der Erzähler erfindet für sich nach einer gescheiterten Beziehung wechselnde Identitäten, um der eigenen Erfahrung aus unterschiedlichen Blickwinkeln nachzuspüren. Der spielerische Umgang mit Biografien und Fiktionen folgt dem Motto „Ich probiere Geschichten an wie Kleider“ und findet in einer literarischen Montage kurzer Erzählabschnitte seine formale Umsetzung.”
Stefan M. Seydel, aka sms, aka sms2sms in «Zürcher Festspiel 1901″ (2019, Fotocredit: Charles Schnyder): Twitter, Wikipedia, Youtube (aktuell), Soundcloud, Instagram, Snapchat, TikTok, Twitch
Stefan M. Seydel/sms ;-)
(*1965), M.A., Studium der Sozialen Arbeit in St. Gallen und Berlin. Unternehmer, Sozialarbeiter, Künstler.
Ausstellungen und Performances in der Royal Academy of Arts in London (Frieze/Swiss Cultural Fund UK), im Deutsches Historisches Museum Berlin (Kuration Bazon Brock), in der Crypta Cabaret Voltaire Zürich (Kuration Philipp Meier) uam. Gewinner Migros Jubilée Award, Kategorie Wissensvermittlung. Diverse Ehrungen mit rocketboom.com durch Webby Award (2006–2009). Jury-Mitglied “Next Idea” Prix Ars Electronica 2010. Pendelte bis 2010 als Macher von rebell.tv zwölf Jahre zwischen Bodensee und Berlin. Co-Autor von “Die Form der Unruhe“, Umgang mit Information auf der Höhe der Zeit, Band 1 und 2, Junius Verlag Hamburg. Ruhendes Mitglied im P.E.N.-Club Liechtenstein. Er war drei Jahre Mitglied der Schulleitung Gymnasium Kloster Disentis. Seit Ende 2018 entwickelte er in Zürich-Hottingen in vielen Live-Streams – u.a. in Zusammenarbeit mit Statistik Stadt Zürich und Wikimedia Schweiz – den Workflow WikiDienstag.ch, publizierte während der Corona-Krise in der NZZ einen Text über Wikipedia, initiierte das #PaulWatzlawick-Festival 2020 mit und sammelt im Blog von Carl Auer Verlag, Heidelberg, «Elemente einer nächsten Kulturform». Im Juli 2020 kehrt er mit seinem 1997 gegründeten Unternehmen (Spin-Off mit Aufträgen der FH St. Gallen, Gesundheitsdirektion Kanton St. Gallen, Bundesamt für Gesundheit (BAG) und der EU aus einer Anstellung als Leiter Impuls- und Pilotinterventionen für die Aids-Hilfe St. Gallen/Appenzell) zurück nach Dissent.is/Muster, mitten in die Schweizer Alpen.
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