dieser eintrag wird nicht mehr weiter entwickelt. hier geht es weiter: https://dissent.is/lof/
IN WELCHEM STAAT LEBEN WIR EIGENTLICH, Rainer J. Schweizer?
13.12.2021, 19h Prof. Dr. Rainer J. Schweizer (End of #DearDemocracy? — Das Primat der Exekutive)
19.03.21 #CovidGesetz 1 | 13.06.21 #PMT (offener Brief | Kritik kann präemtptiv weg gemacht werden) | 28.11.21 #CovidGesetz 2 (Aufruf Schweizer Juristinnen und Juristen | Bundesrat/Exekutive setzt die Kriterien des Regierens selbst fest) | 24.12.2021 2G-Zertifikationspflicht Verfassungswidrig (Gegen 150 Rechtsgelehrte erheben Einspruch)
Vorrede:
- Das Rechtsstaat — Demokratie — Föderalismus — Sozialstaat (Häfelin/Haller nicht mehr funktioniert, scheint mir schon länger klar.
- Dass die Idee des Individuum (Grundrecht, Würde etc.) nicht mehr funktioniert: Lepra, Pest, Pocken, Aids, Corona
- Dass die Idee von Wissenschaft (Befragung der Prämissen, Nachvollziehbarkeit und Transparenz der Argumente etc) nicht mehr funktioniert: Schafft bloss noch Virologie Fakten?
- Luhmann 1994: Warum Jurisprudenz und nicht VielOh!sofWie?
- das Ordnungsproblem
- das Argumentationspotenzial - Was passierte mit den tragenden Grundwerten des Bundesstaatsrechtes in bloss 3 Abstimmungen?
- Welches sind die tragenden Grundwerte? (6 Axiome)
- An welchem Punkt stehen wir? (“Globalisierung”, “Weltgesellschaft”, …)
- Schon wieder dieses Aussetzen von Journalismus (Befragung der Potentaten, dass diese als Wohltätiger und gute Paternalisten auftauchen…)
- Verhältnismässigkeit — ohne Diskussion der Prämissen
- Körpergeschichte — die OrganismusAnalogie…
- Es geht nicht um Freiheit — Es geht um Grundrechte.
- …
- …
- …
- …
Tragende Bilder der Kulturform der Moderne:
Der Körper der Körper (Leviathan, Hobbes, 1651) | Die Mechanische Ente (1738) | Der Markt (Adam Smith, 1776) | …
Stand der Arbeit: 3. Lesung (coming soon) | Stand der Arbeit: 2. Lesung: 26.11.2021, Fazit: Es hat noch viele Fehler ;-| Doku am Dokumentende: 1. Lesung: 25.11.2021 | 1. Memo: 24.11.2021 | Die ganze Playliste: WikiDienstag.ch ProdUsing #DataLiteracy | Hier nun ein Versuch einer textlichen Umsetzung:
WORK IN PROGRESS
Eine Idee für Larissa Bieler und/oder @murschetg (so?)
- Gebt mir ein paar Minuten.
- ReLoad für aktuellen Schreibstand.
Literatur:
- Larry Siedentop: Die Erfindung des Individuums
- Häfelin/Haller Schweizerisches Bundesstaatsrecht (5. Auflage)
DAS WAR #DirekteDemokratie SCHWEIZ:
.ch — Community Hub 1291 — 2021
Krisen sind Chancen. Insbesondere, um in noch grössere Krisen zu geraten, weiss der Sozialarbeiter. Ich sammle in einer offenen Liste, die tragenden Grunderwerte der “Kulturform der Moderne”. Freilich nur darum, um die tragenden Grundwerte einer “Nächsten Kulturform” zu beschreiben.
Axiome sind Grundannahmen, welche als gesetzt gelten.
Bitte verstehe mich nicht zu schnell: Damit wird nicht gesagt, dass diese Axiome wahr, richtig, wirklich sind. Es wird gesagt: “Diese Annahmen machen mir einen praktischen Unterschied.” Ich lege diese offen zugänglich ab, damit du mich kritisieren und mir zeigen kannst, was ich nicht sehe. Ich weiss, dass ich nicht sehe, was ich nicht sehe. Darum suche ich offensiv nach Widerspruch. Weiter:
Axiome musst du nicht begründen können. Du musst — wenn du den Gedankengang nachvollziehen willst — die Axiome als unhinterfragte Ausgangspunkt kennen, akzeptieren und dich daran halten.
Nimm als Beispiel die Mathematik: In der “Kulturform der Moderne” kann ein aufgemalter Kreis vieles bedeuten. Aber du erkennst das Zeichen sofort als eine mögliche “Null”. Ein gerader, senkrechter Strich kann vieles bezeichnen. Aber du erkennst es sofort als eine mögliche “Eins”.
NULLEN UND EINSEN: BEGRÜNDE
Ich kann es auch nicht. Und es ist auch gar nicht nötig. Freilich kannst du sagen:
- “Die Null steht für das Loch der Frau — Die Eins für den Stengel des Mannes.” So What? Hörst du jetzt auf zu rechnen, weil dir das zu peinlich ist? Eben.
- Die Eins steht für das eindeutige, das aufrechte, das wirkliche. Die Null steht steht für das diffuse, das sowohl-also-auch, das ambigue. Okheeee — Oder du kicherst:
- “1 + 0 = grün”. Das ist durchaus kreativ und mega inspirierend. Aber wenn du rechnen willst, ist es halt eben Quatsch. Weiter:
Ich brauche für diesen Gedankengang noch einen zweiten Begriff: Nach “Axiome”, den Begriff “Kultur”.
Kultur ist all das, was dir selbst als Normal erscheint.
Wenn du deine eigene Kultur kennen lernen willst, ist es am einfachsten, wenn du auf Reisen gehst. Möglichst alleine. Möglichst weit weg. Du triffst dann auf Menschen die sich erstaunlich anders verhalten. Sie essen nicht nur etwas Anderes. Sie essen Anderes. Du kannst die Unterschiede fotografieren, riechen, schmecken, berühren. Zuerst bist du fasziniert. Später bekommst du Heimweh. Aber das wäre ein anderes Thema.
Kultur — all das was du als Normal empfindest — wandelt sich stetig. Einmal ist es toll, einen Bart zu tragen. Im nächsten Jahr trägst du Kleider in pink. Plötzlich merkst du, dass du Fondue magst. Und am nächsten Morgen rümpfst du komischerweise nicht die Nase, sondern kicherst: “Es bizzeli stinkä muäs es.” Wenn dir Google zeigt, was du vor 5 Jahren gemacht hast, dein Gesicht siehst, deine Stimme hörst, dann staunst du nicht schlecht: “Das also empfand ich damals als Normal?”
Wenn der zeitliche Bogen grösser gespannt wird — Google gibt es ja erst seit kurzem — dann lässt sich nicht nur stetiger “Kultur-Wandel” beobachten, sondern umstandlos “Kultur-Wechsel” beschreiben. Plötzlich scheinen andere Normalitäten, Grundannahmen, Axiome zu gelten.
Genau darum geht es mir in dieser kleinen Zusammenstellung. Es ist ein Spiel.
Was Google für uns heute ist, war vor 100 Jahren die Eisenbahn, die Post, das Radio. Google transportiert Daten. Päng. Einen Nachmittag am Bahnhof stehen und schmachtend darauf warten, bis ein Zug einfährt und du zum aller ersten Mal deine Brieffreundin siehst: Lächerlich.
Das Museum spielt für die “Kulturform der Moderne” eine kaum zu unterschätzende Rolle: Jedem Kind wird in der Schule mit vielen Exkursionen und Schulreisen kulturelle “Zeitreisen” ermöglicht:
- Das Landesmuseum am Hauptbahnhof in Zürich, ist dafür eines der beliebtesten Ziele.
- Unvergesslicher ist wohl bloss noch das Freilichtmuseum Ballenberg, mitten in den Schweizer Alpen.
Es geht darum, bereits den kleinen Kindern erlebbar zu machen — und es ihnen nicht nur auf Bildern und in Texten näher zu bringen — wie Menschen in unserer Gegend noch vor wenigen hundert Jahren gelebt haben. Es geht darum, die eigene Kultur kennen zu lernen. Es geht darum, “ein Gefühl” für die eigene Identität zu pflegen. Und das gelingt am einfachsten, wenn das, was ich als Normal empfinde, vergleichen kann, was Andere als Normal empfinden. “Museen vergleichen Normalitäten.” Aber das wäre eine andere Geschichte.
Abstrakter gesagt: Es lassen sich nicht nur drei “Kultur-Formen” unterscheiden, welche im wissenschaftlichen Kontext ganz unverdächtig aufgerufen werden können, sie provozieren umstandslos die Frage nach einer “Nächsten Kulturform”:
- Die Archaische Kulturform
Symbol: -
Besuchte Beispiele: Höhlen, Feuer, Fallen, Felle, Speere, Schalen, …
Axiome: … - Die Antike Kulturform
Symbol: +
Besuchte Beispiele: Schlösser, Klöster, Zünfte, Bauernhöfe, Märchen, …
Axiome: … - Die Moderne Kulturform
Symbol: ≠
Besuchte Beispiele: Parlamente, Gerichtshöfe, Universitäten, Fabriken, Theorien, …
Axiome: … - Die Nächste Kulturform
Symbol: #
Besuchte Beispiele: …
Axiome: …
- + ≠ #kulturlǝsɥɔǝʍ ¯\_(ツ)_/¯
Je distanzierter zur jeweiligen Kulturform vermittelt werden kann, umso einfacher ist zu sehen — und zu zeigen — was deren jeweiligen Axiome waren. Jede Kulturform muss auf ein recht konstant bleibendes Set von Phänomen eine Antwort erfinden:
Menschen brauchen seit jeher — je nach Schöpfungsgeschichte zwischen 3 un 50 tausend Jahren:
- nach wenigen Sekunden frische Luft.
- nach einigen Minuten Wasser.
- nach ein paar Stunden Brot.
- nach einem langen Tag, viele Stunden Schlaf. (Acht zusammenhänge, wären toll (So?)
Und dann geht es ja erst so richtig los:
- Wie entspannt schlafen, wenn draussen der Wolf heult? Hä?
- Wie Ruhe finden, wenn jenes geheimnisvolle Wesen mich noch keines einzigen Blickes gewürdigt hat? HuHu…
- Was tun mit diesem schreienden, wunderhübschen, wunderbar riechenden Bengelchen, welches zwei Personen vollständig aus dem Lebensrythmus zu verschieben vermag? Und immer so weiter.
Im Vergleich der drei bekannten Kulturformen — der archaischen, der antiken und der modernen — fällt auf, dass sie jeweils gar nicht viele Axiome ausformuliert haben. Es nicht kompliziert. Komplex aber sehr wohl: Die wenigen Axiome, verbinden sich vielfältigst. Kombinieren sich immer wieder neu. Sie koppeln sich und lösen sich wieder auf. Bis — eben! — sie aus zeitlicher Distanz betrachtet, plötzlich in eine nächste Kulturform hüpfen.
Auffallend auch: Die vorangehende Kultur erscheinen jeweils in einem beschwerlicheren, gefährlicheren, rückständigeren Licht. Die “Antike Kulturform” zum Beispiel wurde in den Abgrund gestossen in platten Slogans wie: “Neuzeit”, “Aufklärung”, “Moderne”, “Humanismus”.
Und auch die “Nächste Kulturform” ringt um Worte und Begriffe, sich von der maroden, ekligen, grausligen “Kulturform der Moderne” zu verabschieden. Das Stichwort, welches sich wie ein Dolch mitten in jedes fühlende Herz bohrt, heisst “Holocaust”:
Millionen von “übeflüssigen”, “gefährlichen”, “unnützen” Menschen wurden in Gaskammern ermordet. Nicht ohne vorher noch alles an ihren Körpern verwendbare genutzt zu haben: Zuerst wurde ihre Arbeitskraft bis zum Zusammenbruch eingefordert. Danach konnten Haare, Finger- und Zehennägel, Haut und Knochen verarbeitet werden. Zu Seifen. Zum Beispiel. Mit grossem Schaudern erwachten die Menschen aus diesem Albtraum und riefen danach unter Tränen: “Wir haben von allem nichts gewusst”. Aber auch:
NIE WIEDER
Die Staaten schrieben neue Präambeln über ihre Gesetze. Ein internationaler Gerichtshof für Menschenrechte wurde eingerichtet. Ein weites System der Beobachtung wurde installiert um möglichst früh zu erkennen, falls sich wiederum Praktiken durchsetzen sollten, welche ein derart abartiges Desaster begünstigen könnte.
Unabhängiger, kritischer, wachsamer Journalismus war ein wichtiges Element. Aber auch völlig freie, ungehinderte, tabulose Forschung an der Universität. Nicht zu vergessen die frühe Erziehung der Kinder ausserhalb ihrer Familen in den Schulen: Sie sollten befähigt werden, selber zu denken und laut NEIN zu rufen, wenn mit ihnen etwas angestellt wird, was diese nicht wollen:
MEIN KÖRPER GEHÖRT MIR.
Die Liste der Axiome dieser Kulturform sind sehr einfach nach zu vollziehen. Genau darum ging es auch: Spätestens mit 10 Jahren, sollte jedes Kind daran offensiv mitgestaltet können. Immerhin: Vor 200 Jahren hat dann — mit also 10 Jahren Lebenszeit — ein Mensch bereits einen Drittel seiner Lebenszeit verbracht. Es geht los:
Das war “Die Message”.
Das waren die heiligen Grundannahmen.
Das waren die knallharten Axiome der “Kulturform der Moderne”:
1. INDIVIDUUM
“Die Würde des Menschen ist unantasbar.”
Anders als in der “Antiken Kulturform” davor, ist in der “Modernen Kulturform” jeder Körper — auch ein kranker, auch ein Körper mit Gebrechen — egal ob Mann, Frau oder Kind, egal ob reich oder arm, schön oder hässlich, gescheit oder dumm wie Brot, egal ob lesbisch, religiös, rauchend wie Hedwig Richter, Verschwörungstheorien nachhängend trallalla… Noch einmal von vorne:
In der Kulturform der Moderne hat jeder menschliche Körper hat das Recht zu Leben und nach seinem Lebensglück zu streben.
Die Freiheit des Einzelnen wird lediglich begrenzt durch die Freiheit des Anderen.
Und damit all das gelingen kann, werden Schulen eingerichtet. Aber davon später mehr…
2. RECHTSSTAAT
“Das starke Recht, vor die Rechte der Stärkeren.”
Wenn ein menschlicher Körper ein Problem hat mit einem anderen Körper, dann steht diesem das Recht zu, sein Recht in Anspruch zu nehmen. Dazu wird jedem Körper freien Zugang zu einem vermittelnden und entscheidenden Gericht garantiert. Wer streitet, stellt sich vor die Justizia. Dargestellt als eine junge, sensible, gebärfähige, Menschen hervorbringende — auch Männer! — empathische Frau…
Die Augen der Justizia sind verbunden. Sie schaut nicht darauf, welche zwei Körperschaften vor ihr stehen und streiten: “Vor dem Gesetz sind alle gleich.”
3. DEMOKRATIE
“Machtwechsel ohne Blutvergiessen.”
Nie wieder sollen Körper in den Krieg gegen andere Körper ziehen. Nicht einmal gegen jene, welche über ihre Körper herrschen: Nämlich jene, welche als Abgeordnete aus dem Volk auf begrenzte Zeit in Parlamenten darüber parlieren, worüber gestritten werden soll.
Die langen Speeren werden ausgetauscht durch spitze Federn. Alle Gedanken werden aus dem Körper herausgepresst und auf die Strasse geworfen. Dieses Littering wurde Litteratur. Journalismus der Beruf, welcher tagesaktuell sammelte, sortierte, einordnete. Professorende an der Universität zum Beruf, welcher thematische Vertiefungen und Entfaltungen ermöglichen.
Jeder Körper darf alles sagen, aussprechen, explizieren, publizieren. Das Recht der freien Meinungsäusserung ist geschützt, wie in der “Antiken Kulturform” die heilige Hostie in einem güldenen Schrein.
Aber morden sollte kein Mensch mehr müssen. Und auch nicht dürfen: Das Gewaltmonopol — Speere, Pistolen und Gewehre — stehen nur dem Staat zu. Und dieser muss sich ebenfalls vor der Justizia verantworten. Der Staat darf nur tun, was ein Gesetz ihm ausdrücklich erlaubt. Die einzelnen Körper, dürfen alles tun, was nicht verboten ist. “Freiheit, Gleichheit, Geschwisterlichkeit.”
4. FÖDERALISMUS
“Dort entscheiden wo umgesetzt wird.”
Im Gegensatz zu den Königreichen jener Tage vor 200 Jahren: England, Frankreich, Spanien, Italien… lehnte die vielfältig durch viele Falten der Alpentäler geprägte Schweiz jedweden Zentralismus rigoros ab. Die aller höchste Staatsebene ist der Kanton. Und dieser Kanton kann durchaus so winzig sein, dass dieser bloss ein einziges Tal umfasst, zusammen mit dem Land rund die Seitenbäche. Ich denke an den Urkanton Uri. Zum Beispiel.
Nur auf der Kantonsebene werden die Orte der Verwaltung “Hauptstädte” genannt. Bern -“Bundesbern” — ist lediglich der Sitz der Administration eines Bündnisses von Kantonen: admin.ch — Die Administration von Community Hub since 1291.
5. SOZIALSTAAT
“Befähigung zur Mitgestaltung.”
Der Begriff “Sozialstaat” hören wir — 200 Jahre nach seiner Einführugen — völlig anders. Ganz zur Recht.
Aber damals meinte es lediglich: Bildung.
Die Menschen lebten in sich selbst versorgende Einheiten. Familien. Familien mit Anhang. Gesindel. Knechten. Mägden. Experten auf Zeit. Tagelöhnern.
Die Institution, welche sich herausgebilet hat, hiess Schule. Dort hin müssen alle Kinder hin. Bis heute besteht ein Schul-Zwang. Dies aber wird als eine Befreiung gesehen. Eben: Weil vorher Kinder von ihren Eltern zur Arbeit gezwungen wurden: Die Geissen zu melken war wichtiger als — WAS? — schreiben, lesen, rechnen zu lernen? Klar: Weil vielleicht will das Kind ja Professorin an einer Universität werden und eben nicht eine Gebärmaschine wie ihre Mutter? — Eben. Also werden die jungen Körpern aus ihren klebrigen sozialen Verhältnissen gerissen, gezerrt und gezwungen. Und es wird ihnen in der Schule alles gelehrt und gezeigt, was nötig ist, um Teil dieser “Kulturform der Moderne” zu sein und daran mitzuwirken: Offensivst. Agressivst. Kreativ.
6. WISSENSCHAFT
“Alles Wissen ist von Menschen geschaffenes Wissen. Und darum modischen Moden unterworfen. Auch — und insbesondere — die Prämissen.”
Das Wort zeigt es an: Wissen ist in der “Kulturform der Moderne” — im schroffen Gegensatz anders als in der davorgehenden “Kulturform der Antike” — etwas, was geschaffen wird. Wissen ist gemacht. Von Menschenhand. Von Körpern. Von Individuuen. Und eben gerade nicht von Gott. Nicht von Patern, welche Paternalistisch die Schäfchen der Kirchgemeinde auf grünen Auen weiden lassen und diese Kinder Gottes durch finstere Täler führen, so, dass die überforderten, ängstlichen, verwirrten Geschöpfchen sich nicht zu fürchten brauchen. Diese Pädagogik der in Schwarz gekleideten Patern, nennt die “Kulturform der Moderne”: “Schwarze Pädagogik”. Sie spuckt auf die vergangene Kulturform, wann immer sie bloss kann. Wissen wird weder vom Papst noch vom König kontrolliert und bestimmt. Ende der Durchsage.
Von diesem Axiom schliesslich, bezieht die Kulturform auch ihren Namen: Wenn nicht mehr der ewige Gott das Wissen bestimmt, sondern Menschen diese selber herstellen, dann ist dieses Wissen wie die Herstellung eines Schuhs, einer Bratpfanne oder eines Automobils: Moden unterworfen. Das war ein Vorteil.
An der Universität haben sich verschiedenste wissenschaftliche Disziplinen herausgearbeitet: Physik, Chemie, Biologie, Mathematik, Soziologie, Psychologie, Sozialarbeit, Informatik. Was weiss ich… Später auch die Virologie, die LifeSciences, die HumanGenomIrgendWie? Und so ;-)
All diese wissenschaftlichen Disziplinen schaffen Fakten.
Auf Grund ihrer eigenen Definitionen, nach Axiomen, welche der entfaltung ihrer Fachperspektiven einen praktischen Unterschied zu machen vermögen. Fakten sind vorläufige Ergebnisse aus Untersuchungen, welche von anderen des Fachs rigoros überprüft, beim winzigsten Fehler, hemmungslos verworfen und tabulos weiter entwickelt werden. Ein riesiges, sich entfaltendes — nein: explodierendes! — Meer von “Daten — Information — Wissen” ist entstanden. Dieses wurde in der Universitären Bibliothek gesammelt und verwaltet. Und dort lodert eine dramatische Unruhe, welche darauf wartet, ein nächste Form zu finden.
aktueller schreibstand… any feedbacks?
7. #agree2disagree führt zu #how2disagree
8. ?!?
(…)
9. ?!?
(…)
(So?)
Wie die Dickhäuter die Axiome löschen?
Wie die Axiome der “Nächsten Kulturform” heissen?
… Das wäre ein anderes Anliegen.
/end
Dass die Kulturform der Moderne an ihr Ende stösst, ist nicht das Problem…
“Die #Kulturform der #Moderne” an ihrem Ende sagt: “Auf die Knie du #Individuum, du! Sprich es laut aus: “mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa” — Und erwarte bloss keine Vergebung, du #Arschloch, du.” (so?)
Und so kommentierte @nzz:
#Kontaktschuld & #Demokratie als Legitimation der Exekutive durch Masse (50% der Abstimmenden + 1 Stimme) — GOTT STEH UNS BEI :-(
Beobachtung des Abstimmungssonntags vom 28. November 2021
- GoogleDoc
2002/2008 #CoronVirus von menschen hergestellt
märz 2020 globale massenpanik
9. März 2021 #CovidGesetz
13. juni 2021 #PMT
28. november 2021
Vor 5 Jahren so:
1/4 — + ≠ #medienlǝsɥɔǝʍ ¯\_(ツ)_/¯ SPRACHE
2/4 — + ≠ #medienlǝsɥɔǝʍ ¯\_(ツ)_/¯ SCHRIFT
3/4 — + ≠ #medienlǝsɥɔǝʍ ¯\_(ツ)_/¯ BUCHDRUCK
4/4 — + ≠ #medienlǝsɥɔǝʍ ¯\_(ツ)_/¯ COMPUTER
DIE FORM DER UNRUHE
Internetz ist Teil von Lösung.
- nicht Teil von Problem.
Siehst du, was ich sehe?
- Diese Axiome gelten heute nicht mehr…
Und was ich zeigen kann, ist, dass JEDES dieser “Axiome” von #Dickhäutern” offensiv zu zerstören, zu irritieren, zu verquirrlen gesucht wird…
#NextSociety
#TestRegime #WortDesJahresCH
#MakingOf:
2. Lesung 26.11.2021
- Lesung 25.11.2021
Erstes Memo: 24.11.2021
Vorbereitung Prof. Dr. Rainer J. Schweizer
Häfelin/Müller ist zwar Verwaltungsrecht hier, aber es geht mir darum:
Verhältnissmässigkeit — Zulässig — Geeignet — Notwendig
- sachlich
- räumlich
- zeitlich
- personell
Eine Verwaltungsmassnahme ist nur gerechtfertigt, wenn sie eine vernüfntiges Verhältnis zwischen dem angestrebten ziel und dem Eingriff, den sie für dn betroffenen Privaten bewirkt, wahrt.
Der staatliche Eingriff muss durch ein das privat Interesse überweiegendes öffentliches Interessse gerechtfertigt sein.
Stefan M. Seydel, aka sms, aka sms2sms in «Zürcher Festspiel 1901″ (2019, Fotocredit: Charles Schnyder): Twitter, Wikipedia (Lemma), Youtube (aktuell), Soundcloud, Mastodon, Instagram (gesperrt), Snapchat, TikTok, Twitch, t.me/WikiDienstag
Stefan M. Seydel/sms ;-)
(*1965), M.A., Studium der Sozialen Arbeit in St. Gallen und Berlin. Unternehmer, Sozialarbeiter, Künstler.
Ausstellungen und Performances in der Royal Academy of Arts in London (Frieze/Swiss Cultural Fund UK), im Deutsches Historisches Museum Berlin (Kuration Bazon Brock), in der Crypta Cabaret Voltaire Zürich (Kuration Philipp Meier) uam. Gewinner Migros Jubilée Award, Kategorie Wissensvermittlung. Diverse Ehrungen mit rocketboom.com durch Webby Award (2006–2009). Jury-Mitglied “Next Idea” Prix Ars Electronica 2010. Pendelte bis 2010 als Macher von rebell.tv zwölf Jahre zwischen Bodensee und Berlin. Co-Autor von “Die Form der Unruhe“, Umgang mit Information auf der Höhe der Zeit, Band 1 und 2, Junius Verlag Hamburg. Ruhendes Mitglied im P.E.N.-Club Liechtenstein. Er war drei Jahre Mitglied der Schulleitung Gymnasium Kloster Disentis. Seit Ende 2018 entwickelte er in Zürich-Hottingen in vielen Live-Streams – u.a. in Zusammenarbeit mit Statistik Stadt Zürich und Wikimedia Schweiz – den Workflow WikiDienstag.ch, publizierte während der Corona-Krise in der NZZ einen Text über Wikipedia, initiierte das #PaulWatzlawick-Festival 2020 mit und sammelt im Blog von Carl Auer Verlag, Heidelberg, «Elemente einer nächsten Kulturform». Im Juli 2020 kehrt er mit seinem 1997 gegründeten Unternehmen (Spin-Off mit Aufträgen der FH St. Gallen, Gesundheitsdirektion Kanton St. Gallen, Bundesamt für Gesundheit (BAG) und der EU aus einer Anstellung als Leiter Impuls- und Pilotinterventionen für die Aids-Hilfe St. Gallen/Appenzell) zurück nach Dissent.is/Muster, mitten in die Schweizer Alpen.
Monika Wirthgen sagt:
Kultur das ist, was mir normal erscheint und wird mir erst deutlich, wenn ich mich von meiner Norm distanziere. (Seydel). „Je distanzierter zur jeweiligen Kulturform vermittelt werden kann, umso einfacher ist zu sehen – und zu zeigen – was deren jeweiligen Axiome waren.“(Seydel)
Ich ergänze dies mit einem von mir abgewandelten Gedanken von Antonio Gramsci, dass immer schon in der Sprache eine bestimmte kulturelle Weltsicht enthalten sein dürfte. Es gehe dann auch um die Entscheidung, ob man in dieser vorgegebenen Sprache verharren möchte, oder ob man eine eigene entwickeln möchte. (Wer den Unterschied nachlesen möchte, vgl. Ralf Konersmann (Hg.):“Kulturphilosophie” Leipzig 1998, S. 68f.)
Ich habe – wie auch andere – in meiner Biographie entdeckt, wie kulturelle Normen tradiert werden. In dem, was ich als ‚kulturell geprägt‘ beschreiben kann, fand ich, dass ‚kulturell geprägtes‘ Verhalten anderer das korrigierte oder verhinderte, was ich getan hatte oder tun wollte. ‚Du sollst nicht‘ oder ‚du sollst‘ … zieht sich durch alles, was Kindern von Beginn ihres Lebens an durch Erwachsene gesagt wird, so wird erzogen. Eigentlich wird mit den Befehlen ‚Du sollst nicht‘ oder ‚du sollst‘ nur gehorsames Handeln bewirkt. Als Erwachsene haben wir vergessen, wie wir ‚normal‘ gemacht wurden und halten das für normal, was uns als Norm oktroyiert wurde. Dieser Umstand macht Kulturen möglicherweise so resilient, dass sie Jahrhunderte leben.
Auch andere Menschen sind wie ich durch ‚vermitteln‘ kultureller Normen in ihrer Entwicklung und in ihrem Verhalten beeinträchtigt worden. Kulturelle Normen und Axiome fungieren für mich als gesellschaftliche Zwangsmaßnahmen. Nebenbei: Sind wir uns deshalb darin einig, die Zwangsanstalt ‚Schule‘ als ein notwendiges und nützliches Übel behalten zu wollen?
Vielleicht könnten die Menschen gemeinsamen Erfahrungen des Zwangs als Motor von Kultur und der Trend zum Wert des Individuellen Kulturen zum Auslaufmodell werden lassen. Der inflationäre Gebrauch des Terminus ‚Kultur‘ (z. B. Wohnkultur, Esskultur, Trinkkultur, Buchkultur, Subkultur …) könnte darauf hindeuten.
Mein Axiom für die Gegenwart und die Zukunft ist: Menschen brauchen ‚gemeinsam handeln‘. Auf diese Weise könnte es gelingen, jedem und allen ein lebenswertes Leben zu ermöglichen. Dafür brauchen wir weder Kultur noch Religion.
/sms ;-) sagt:
danke monika ;-)
wir haben noch kurz darüber geredet: https://www.youtube.com/watch?v=Cy0hcMWePis
zu konersmann:
https://twitter.com/sms2sms/status/635165118230360064
https://twitter.com/sms2sms/status/861829842358161408
früher renzensierte er unseren band 1 — band 2 leider nie ;-)
https://www.perlentaucher.de/buch/tina-piazzi-stefan-m-seydel/die-form-der-unruhe-band‑1.html