Die 6 tragenden Axiome der “Kulturform der Moderne” — sind tot. Gemeuchelt durch die #Dickhäuter selbst | @nzz 18/4/2020, Seite 7

dieser ein­trag wird nicht mehr weit­er entwick­elt. hier geht es weit­er: https://dissent.is/lof/

IN WELCHEM STAAT LEBEN WIR EIGENTLICH, Rainer J. Schweizer?

13.12.2021, 19h Prof. Dr. Rain­er J. Schweiz­er (End of #DearDemoc­ra­cy? — Das Pri­mat der Exeku­tive)

19.03.21 #CovidGe­setz 1 | 13.06.21 #PMT (offen­er Brief | Kri­tik kann präemtp­tiv weg gemacht wer­den) | 28.11.21 #CovidGe­setz 2 (Aufruf Schweiz­er Juristin­nen und Juris­ten | Bundesrat/Exekutive set­zt die Kri­te­rien des Regierens selb­st fest) | 24.12.2021 2G-Zer­ti­fika­tion­spflicht Ver­fas­sungswidrig (Gegen 150 Rechts­gelehrte erheben Ein­spruch)

Vorrede:

  • Das Rechtsstaat — Demokratie — Föder­al­is­mus — Sozial­staat (Häfelin/Haller nicht mehr funk­tion­iert, scheint mir schon länger klar.
  • Dass die Idee des Indi­vidu­um (Grun­drecht, Würde etc.) nicht mehr funk­tion­iert: Lep­ra, Pest, Pock­en, Aids, Coro­na
  • Dass die Idee von Wis­senschaft (Befra­gung der Prämis­sen, Nachvol­lziehbarkeit und Trans­parenz der Argu­mente etc) nicht mehr funk­tion­iert: Schafft bloss noch Virolo­gie Fak­ten?
  1. Luh­mann 1994: Warum Jurispru­denz und nicht VielOh!sofWie?
    - das Ord­nung­sprob­lem
    - das Argu­men­ta­tionspoten­zial
  2. Was passierte mit den tra­gen­den Grundw­erten des Bun­desstaat­srecht­es in bloss 3 Abstim­mungen?
  3. Welch­es sind die tra­gen­den Grundw­erte? (6 Axiome)
  4. An welchem Punkt ste­hen wir? (“Glob­al­isierung”, “Welt­ge­sellschaft”, …)
  5. Schon wieder dieses Aus­set­zen von Jour­nal­is­mus (Befra­gung der Poten­tat­en, dass diese als Wohltätiger und gute Pater­nal­is­ten auf­tauchen…)
  6. Ver­hält­nis­mäs­sigkeit — ohne Diskus­sion der Prämis­sen
  7. Kör­pergeschichte — die Organ­is­mu­sAnalo­gie…
  8. Es geht nicht um Frei­heit — Es geht um Grun­drechte.

Tragende Bilder der Kulturform der Moderne:

Der Kör­p­er der Kör­p­er (Leviathan, Hobbes, 1651) | Die Mech­a­nis­che Ente (1738) | Der Markt (Adam Smith, 1776) | …

Stand der Arbeit: 3. Lesung (com­ing soon) | Stand der Arbeit: 2. Lesung: 26.11.2021, Faz­it: Es hat noch viele Fehler ;-| Doku am Doku­mentende: 1. Lesung: 25.11.2021 | 1. Memo: 24.11.2021 | Die ganze Playliste: WikiDienstag.ch Pro­dUs­ing #DataL­it­er­a­cy | Hier nun ein Ver­such ein­er textlichen Umset­zung:

WORK IN PROGRESS

Eine Idee für Laris­sa Biel­er und/oder @murschetg (so?)
- Gebt mir ein paar Minuten.
- ReLoad für aktuellen Schreib­stand.

Literatur:

DAS WAR #DirekteDemokratie SCHWEIZ:
.ch — Community Hub 1291 — 2021

Krisen sind Chan­cen. Ins­beson­dere, um in noch grössere Krisen zu ger­at­en, weiss der Sozialar­beit­er. Ich samm­le in ein­er offe­nen Liste, die tra­gen­den Grun­der­w­erte der “Kul­tur­form der Mod­erne”. Freilich nur darum, um die tra­gen­den Grundw­erte ein­er “Näch­sten Kul­tur­form” zu beschreiben.

Axiome sind Grun­dan­nah­men, welche als geset­zt gel­ten.

Bitte ver­ste­he mich nicht zu schnell: Damit wird nicht gesagt, dass diese Axiome wahr, richtig, wirk­lich sind. Es wird gesagt: “Diese Annah­men machen mir einen prak­tis­chen Unter­schied.” Ich lege diese offen zugänglich ab, damit du mich kri­tisieren und mir zeigen kannst, was ich nicht sehe. Ich weiss, dass ich nicht sehe, was ich nicht sehe. Darum suche ich offen­siv nach Wider­spruch. Weit­er:

Axiome musst du nicht begrün­den kön­nen. Du musst — wenn du den Gedanken­gang nachvol­lziehen willst — die Axiome als unhin­ter­fragte Aus­gangspunkt ken­nen, akzep­tieren und dich daran hal­ten.

Nimm als Beispiel die Math­e­matik: In der “Kul­tur­form der Mod­erne” kann ein aufge­mal­ter Kreis vieles bedeuten. Aber du erkennst das Zeichen sofort als eine mögliche “Null”. Ein ger­ad­er, senkrechter Strich kann vieles beze­ich­nen. Aber du erkennst es sofort als eine mögliche “Eins”.

NULLEN UND EINSEN: BEGRÜNDE

Ich kann es auch nicht. Und es ist auch gar nicht nötig. Freilich kannst du sagen:

  • “Die Null ste­ht für das Loch der Frau — Die Eins für den Sten­gel des Mannes.” So What? Hörst du jet­zt auf zu rech­nen, weil dir das zu pein­lich ist? Eben.
  • Die Eins ste­ht für das ein­deutige, das aufrechte, das wirk­liche. Die Null ste­ht ste­ht für das dif­fuse, das sowohl-also-auch, das ambigue. Okheeee — Oder du kich­erst:
  • “1 + 0 = grün”. Das ist dur­chaus kreativ und mega inspiri­erend. Aber wenn du rech­nen willst, ist es halt eben Quatsch. Weit­er:

Ich brauche für diesen Gedanken­gang noch einen zweit­en Begriff: Nach “Axiome”, den Begriff “Kul­tur”.

Kul­tur ist all das, was dir selb­st als Nor­mal erscheint.

Wenn du deine eigene Kul­tur ken­nen ler­nen willst, ist es am ein­fach­sten, wenn du auf Reisen gehst. Möglichst alleine. Möglichst weit weg. Du triff­st dann auf Men­schen die sich erstaunlich anders ver­hal­ten. Sie essen nicht nur etwas Anderes. Sie essen Anderes. Du kannst die Unter­schiede fotografieren, riechen, schmeck­en, berühren. Zuerst bist du fasziniert. Später bekommst du Heimweh. Aber das wäre ein anderes The­ma.

Kul­tur — all das was du als Nor­mal empfind­est — wan­delt sich stetig. Ein­mal ist es toll, einen Bart zu tra­gen. Im näch­sten Jahr trägst du Klei­der in pink. Plöt­zlich merkst du, dass du Fon­due magst. Und am näch­sten Mor­gen rümpf­st du komis­cher­weise nicht die Nase, son­dern kich­erst: “Es bizzeli stinkä muäs es.” Wenn dir Google zeigt, was du vor 5 Jahren gemacht hast, dein Gesicht siehst, deine Stimme hörst, dann staunst du nicht schlecht: “Das also emp­fand ich damals als Nor­mal?”

Wenn der zeitliche Bogen gröss­er ges­pan­nt wird — Google gibt es ja erst seit kurzem — dann lässt sich nicht nur stetiger “Kul­tur-Wan­del beobacht­en, son­dern umstand­los “Kul­tur-Wech­sel beschreiben. Plöt­zlich scheinen andere Nor­mal­itäten, Grun­dan­nah­men, Axiome zu gel­ten.

Genau darum geht es mir in dieser kleinen Zusam­men­stel­lung. Es ist ein Spiel.

Was Google für uns heute ist, war vor 100 Jahren die Eisen­bahn, die Post, das Radio. Google trans­portiert Dat­en. Päng. Einen Nach­mit­tag am Bahn­hof ste­hen und schmach­t­end darauf warten, bis ein Zug ein­fährt und du zum aller ersten Mal deine Brief­fre­undin siehst: Lächer­lich.

Das Muse­um spielt für die “Kul­tur­form der Mod­erne” eine kaum zu unter­schätzende Rolle: Jedem Kind wird in der Schule mit vie­len Exkur­sio­nen und Schul­reisen kul­turelle “Zeitreisen” ermöglicht:

Es geht darum, bere­its den kleinen Kindern erleb­bar zu machen — und es ihnen nicht nur auf Bildern und in Tex­ten näher zu brin­gen — wie Men­schen in unser­er Gegend noch vor weni­gen hun­dert Jahren gelebt haben. Es geht darum, die eigene Kul­tur ken­nen zu ler­nen. Es geht darum, “ein Gefühl” für die eigene Iden­tität zu pfle­gen. Und das gelingt am ein­fach­sten, wenn das, was ich als Nor­mal empfinde, ver­gle­ichen kann, was Andere als Nor­mal empfind­en. “Museen ver­gle­ichen Nor­mal­itäten.” Aber das wäre eine andere Geschichte.

Abstrak­ter gesagt: Es lassen sich nicht nur drei “Kul­tur-For­men” unter­schei­den, welche im wis­senschaftlichen Kon­text ganz unverdächtig aufgerufen wer­den kön­nen, sie provozieren umstand­s­los die Frage nach ein­er “Näch­sten Kul­tur­form”:

  1. Die Archais­che Kul­tur­form
    Sym­bol: -
    Besuchte Beispiele: Höhlen, Feuer, Fall­en, Felle, Speere, Schalen, …
    Axiome: …
  2. Die Antike Kul­tur­form
    Sym­bol: +
    Besuchte Beispiele: Schlöss­er, Klöster, Zün­fte, Bauern­höfe, Märchen, …
    Axiome: …
  3. Die Mod­erne Kul­tur­form
    Sym­bol: ≠
    Besuchte Beispiele: Par­la­mente, Gericht­shöfe, Uni­ver­sitäten, Fab­riken, The­o­rien, …
    Axiome: …
  4. Die Näch­ste Kul­tur­form
    Sym­bol: #
    Besuchte Beispiele: …
    Axiome: …

- + ≠ #kulturlǝsɥɔǝʍ ¯\_(ツ)_/¯

Je dis­tanziert­er zur jew­eili­gen Kul­tur­form ver­mit­telt wer­den kann, umso ein­fach­er ist zu sehen — und zu zeigen — was deren jew­eili­gen Axiome waren. Jede Kul­tur­form muss auf ein recht kon­stant bleiben­des Set von Phänomen eine Antwort erfind­en:

Men­schen brauchen seit jeher — je nach Schöp­fungs­geschichte zwis­chen 3 un 50 tausend Jahren:

  • nach weni­gen Sekun­den frische Luft.
  • nach eini­gen Minuten Wass­er.
  • nach ein paar Stun­den Brot.
  • nach einem lan­gen Tag, viele Stun­den Schlaf. (Acht zusam­men­hänge, wären toll (So?)

Und dann geht es ja erst so richtig los:

  • Wie entspan­nt schlafen, wenn draussen der Wolf heult? Hä?
  • Wie Ruhe find­en, wenn jenes geheimnisvolle Wesen mich noch keines einzi­gen Blick­es gewürdigt hat? HuHu…
  • Was tun mit diesem schreien­den, wun­der­hüb­schen, wun­der­bar riechen­den Ben­gelchen, welch­es zwei Per­so­n­en voll­ständig aus dem Leben­sry­th­mus zu ver­schieben ver­mag? Und immer so weit­er.

Im Ver­gle­ich der drei bekan­nten Kul­tur­for­men — der archais­chen, der antiken und der mod­er­nen — fällt auf, dass sie jew­eils gar nicht viele Axiome aus­for­muliert haben. Es nicht kom­pliziert. Kom­plex aber sehr wohl: Die weni­gen Axiome, verbinden sich vielfältigst. Kom­binieren sich immer wieder neu. Sie kop­peln sich und lösen sich wieder auf. Bis — eben! — sie aus zeitlich­er Dis­tanz betra­chtet, plöt­zlich in eine näch­ste Kul­tur­form hüpfen.

Auf­fal­l­end auch: Die vor­ange­hende Kul­tur erscheinen jew­eils in einem beschw­er­licheren, gefährlicheren, rück­ständi­geren Licht. Die “Antike Kul­tur­form” zum Beispiel wurde in den Abgrund gestossen in plat­ten Slo­gans wie: “Neuzeit”, “Aufk­lärung”, “Mod­erne”, “Human­is­mus”.

Und auch die “Näch­ste Kul­tur­form” ringt um Worte und Begriffe, sich von der mar­o­den, ekli­gen, graus­li­gen “Kul­tur­form der Mod­erne” zu ver­ab­schieden. Das Stich­wort, welch­es sich wie ein Dolch mit­ten in jedes füh­lende Herz bohrt, heisst “Holo­caust”:

Mil­lio­nen von “übe­flüs­si­gen”, “gefährlichen”, “unnützen” Men­schen wur­den in Gaskam­mern ermordet. Nicht ohne vorher noch alles an ihren Kör­pern ver­wend­bare genutzt zu haben: Zuerst wurde ihre Arbeit­skraft bis zum Zusam­men­bruch einge­fordert. Danach kon­nten Haare, Fin­ger- und Zehen­nägel, Haut und Knochen ver­ar­beit­et wer­den. Zu Seifen. Zum Beispiel. Mit grossem Schaud­ern erwacht­en die Men­schen aus diesem Alb­traum und riefen danach unter Trä­nen: “Wir haben von allem nichts gewusst”. Aber auch:

NIE WIEDER

Die Staat­en schrieben neue Präam­beln über ihre Geset­ze. Ein inter­na­tionaler Gericht­shof für Men­schen­rechte wurde ein­gerichtet. Ein weites Sys­tem der Beobach­tung wurde instal­liert um möglichst früh zu erken­nen, falls sich wiederum Prak­tiken durch­set­zen soll­ten, welche ein der­art abar­tiges Desaster begün­sti­gen kön­nte.

Unab­hängiger, kri­tis­ch­er, wach­samer Jour­nal­is­mus war ein wichtiges Ele­ment. Aber auch völ­lig freie, unge­hin­derte, tab­u­lose Forschung an der Uni­ver­sität. Nicht zu vergessen die frühe Erziehung der Kinder ausser­halb ihrer Familen in den Schulen: Sie soll­ten befähigt wer­den, sel­ber zu denken und laut NEIN zu rufen, wenn mit ihnen etwas angestellt wird, was diese nicht wollen:

MEIN KÖRPER GEHÖRT MIR.

Die Liste der Axiome dieser Kul­tur­form sind sehr ein­fach nach zu vol­lziehen. Genau darum ging es auch: Spätestens mit 10 Jahren, sollte jedes Kind daran offen­siv mit­gestal­tet kön­nen. Immer­hin: Vor 200 Jahren hat dann — mit also 10 Jahren Leben­szeit — ein Men­sch bere­its einen Drit­tel sein­er Leben­szeit ver­bracht. Es geht los:

Das war “Die Mes­sage”.
Das waren die heili­gen Grun­dan­nah­men.
Das waren die knall­harten Axiome der “Kul­tur­form der Mod­erne”:

1. INDIVIDUUM

“Die Würde des Men­schen ist unan­tas­bar.”

Anders als in der “Antiken Kul­tur­form” davor, ist in der “Mod­er­nen Kul­tur­form” jed­er Kör­p­er — auch ein kranker, auch ein Kör­p­er mit Gebrechen — egal ob Mann, Frau oder Kind, egal ob reich oder arm, schön oder hässlich, gescheit oder dumm wie Brot, egal ob les­bisch, religiös, rauchend wie Hed­wig Richter, Ver­schwörungs­the­o­rien nach­hän­gend tral­lal­la… Noch ein­mal von vorne:

In der Kul­tur­form der Mod­erne hat jed­er men­schliche Kör­p­er hat das Recht zu Leben und nach seinem Lebens­glück zu streben.

Die Frei­heit des Einzel­nen wird lediglich begren­zt durch die Frei­heit des Anderen.

Und damit all das gelin­gen kann, wer­den Schulen ein­gerichtet. Aber davon später mehr…

2. RECHTSSTAAT

“Das starke Recht, vor die Rechte der Stärk­eren.”

Wenn ein men­schlich­er Kör­p­er ein Prob­lem hat mit einem anderen Kör­p­er, dann ste­ht diesem das Recht zu, sein Recht in Anspruch zu nehmen. Dazu wird jedem Kör­p­er freien Zugang zu einem ver­mit­tel­nden und entschei­den­den Gericht garantiert. Wer stre­it­et, stellt sich vor die Jus­tizia. Dargestellt als eine junge, sen­si­ble, gebär­fähige, Men­schen her­vor­brin­gende — auch Män­ner! — empathis­che Frau…

Die Augen der Jus­tizia sind ver­bun­den. Sie schaut nicht darauf, welche zwei Kör­per­schaften vor ihr ste­hen und stre­it­en: “Vor dem Gesetz sind alle gle­ich.”

3. DEMOKRATIE

“Machtwech­sel ohne Blutvergiessen.”

Nie wieder sollen Kör­p­er in den Krieg gegen andere Kör­p­er ziehen. Nicht ein­mal gegen jene, welche über ihre Kör­p­er herrschen: Näm­lich jene, welche als Abge­ord­nete aus dem Volk auf begren­zte Zeit in Par­la­menten darüber par­lieren, worüber gestrit­ten wer­den soll.

Die lan­gen Speeren wer­den aus­ge­tauscht durch spitze Fed­ern. Alle Gedanken wer­den aus dem Kör­p­er her­aus­ge­presst und auf die Strasse gewor­fen. Dieses Lit­ter­ing wurde Lit­ter­atur. Jour­nal­is­mus der Beruf, welch­er tage­sak­tuell sam­melte, sortierte, einord­nete. Pro­fes­sorende an der Uni­ver­sität zum Beruf, welch­er the­ma­tis­che Ver­tiefun­gen und Ent­fal­tun­gen ermöglichen.

Jed­er Kör­p­er darf alles sagen, aussprechen, explizieren, pub­lizieren. Das Recht der freien Mei­n­ungsäusserung ist geschützt, wie in der “Antiken Kul­tur­form” die heilige Hostie in einem gülde­nen Schrein.

Aber mor­den sollte kein Men­sch mehr müssen. Und auch nicht dür­fen: Das Gewalt­monopol — Speere, Pis­tolen und Gewehre — ste­hen nur dem Staat zu. Und dieser muss sich eben­falls vor der Jus­tizia ver­ant­worten. Der Staat darf nur tun, was ein Gesetz ihm aus­drück­lich erlaubt. Die einzel­nen Kör­p­er, dür­fen alles tun, was nicht ver­boten ist. “Frei­heit, Gle­ich­heit, Geschwis­ter­lichkeit.”

4. FÖDERALISMUS

“Dort entschei­den wo umge­set­zt wird.”

Im Gegen­satz zu den Kön­i­gre­ichen jen­er Tage vor 200 Jahren: Eng­land, Frankre­ich, Spanien, Ital­ien… lehnte die vielfältig durch viele Fal­ten der Alpen­täler geprägte Schweiz jed­we­den Zen­tral­is­mus rig­oros ab. Die aller höch­ste Staat­sebene ist der Kan­ton. Und dieser Kan­ton kann dur­chaus so winzig sein, dass dieser bloss ein einziges Tal umfasst, zusam­men mit dem Land rund die Seit­en­bäche. Ich denke an den Urkan­ton Uri. Zum Beispiel.

Nur auf der Kan­ton­sebene wer­den die Orte der Ver­wal­tung “Haupt­städte” genan­nt. Bern -“Bun­des­bern” — ist lediglich der Sitz der Admin­is­tra­tion eines Bünd­niss­es von Kan­to­nen: admin.ch — Die Admin­is­tra­tion von Com­mu­ni­ty Hub since 1291.

5. SOZIALSTAAT

“Befähi­gung zur Mit­gestal­tung.”

Der Begriff “Sozial­staat” hören wir — 200 Jahre nach sein­er Ein­führu­gen — völ­lig anders. Ganz zur Recht.

Aber damals meinte es lediglich: Bil­dung.

Die Men­schen lebten in sich selb­st ver­sor­gende Ein­heit­en. Fam­i­lien. Fam­i­lien mit Anhang. Gesin­del. Knecht­en. Mäg­den. Experten auf Zeit. Tagelöh­n­ern.

Die Insti­tu­tion, welche sich her­aus­ge­bilet hat, hiess Schule. Dort hin müssen alle Kinder hin. Bis heute beste­ht ein Schul-Zwang. Dies aber wird als eine Befreiung gese­hen. Eben: Weil vorher Kinder von ihren Eltern zur Arbeit gezwun­gen wur­den: Die Geis­sen zu melken war wichtiger als — WAS? — schreiben, lesen, rech­nen zu ler­nen? Klar: Weil vielle­icht will das Kind ja Pro­fes­sorin an ein­er Uni­ver­sität wer­den und eben nicht eine Gebär­mas­chine wie ihre Mut­ter? — Eben. Also wer­den die jun­gen Kör­pern aus ihren kle­bri­gen sozialen Ver­hält­nis­sen geris­sen, gez­er­rt und gezwun­gen. Und es wird ihnen in der Schule alles gelehrt und gezeigt, was nötig ist, um Teil dieser “Kul­tur­form der Mod­erne” zu sein und daran mitzuwirken: Offen­sivst. Agres­sivst. Kreativ.

6. WISSENSCHAFT

“Alles Wis­sen ist von Men­schen geschaf­fenes Wis­sen. Und darum modis­chen Mod­en unter­wor­fen. Auch — und ins­beson­dere — die Prämis­sen.”

Das Wort zeigt es an: Wis­sen ist in der “Kul­tur­form der Mod­erne” — im schrof­fen Gegen­satz anders als in der davorge­hen­den “Kul­tur­form der Antike” — etwas, was geschaf­fen wird. Wis­sen ist gemacht. Von Men­schen­hand. Von Kör­pern. Von Indi­vidu­uen. Und eben ger­ade nicht von Gott. Nicht von Patern, welche Pater­nal­is­tisch die Schäfchen der Kirchge­meinde auf grü­nen Auen wei­den lassen und diese Kinder Gottes durch fin­stere Täler führen, so, dass die über­forderten, ängstlichen, ver­wirrten Geschöpfchen sich nicht zu fürcht­en brauchen. Diese Päd­a­gogik der in Schwarz gek­lei­de­ten Patern, nen­nt die “Kul­tur­form der Mod­erne”: “Schwarze Päd­a­gogik”. Sie spuckt auf die ver­gan­gene Kul­tur­form, wann immer sie bloss kann. Wis­sen wird wed­er vom Papst noch vom König kon­trol­liert und bes­timmt. Ende der Durch­sage.

Von diesem Axiom schliesslich, bezieht die Kul­tur­form auch ihren Namen: Wenn nicht mehr der ewige Gott das Wis­sen bes­timmt, son­dern Men­schen diese sel­ber her­stellen, dann ist dieses Wis­sen wie die Her­stel­lung eines Schuhs, ein­er Bratp­fanne oder eines Auto­mo­bils: Mod­en unter­wor­fen. Das war ein Vorteil.

An der Uni­ver­sität haben sich ver­schieden­ste wis­senschaftliche Diszi­plinen her­aus­gear­beit­et: Physik, Chemie, Biolo­gie, Math­e­matik, Sozi­olo­gie, Psy­cholo­gie, Sozialar­beit, Infor­matik. Was weiss ich… Später auch die Virolo­gie, die Life­Sciences, die HumanGenomIr­gend­Wie? Und so ;-)

All diese wis­senschaftlichen Diszi­plinen schaf­fen Fak­ten.

Auf Grund ihrer eige­nen Def­i­n­i­tio­nen, nach Axiomen, welche der ent­fal­tung ihrer Fach­per­spek­tiv­en einen prak­tis­chen Unter­schied zu machen ver­mö­gen. Fak­ten sind vor­läu­fige Ergeb­nisse aus Unter­suchun­gen, welche von anderen des Fachs rig­oros über­prüft, beim winzig­sten Fehler, hem­mungs­los ver­wor­fen und tab­u­los weit­er entwick­elt wer­den. Ein riesiges, sich ent­fal­tendes — nein: explodieren­des! — Meer von “Dat­en — Infor­ma­tion — Wis­sen” ist ent­standen. Dieses wurde in der Uni­ver­sitären Bib­lio­thek gesam­melt und ver­wal­tet. Und dort lodert eine drama­tis­che Unruhe, welche darauf wartet, ein näch­ste Form zu find­en.


aktueller schreib­stand… any feed­backs?


7. #agree2disagree führt zu #how2disagree

#how2disagree
https://en.wikipedia.org/wiki/File:Graham%27s_Hierarchy_of_Disagreement.svg

8. ?!?

(…)

9. ?!?

(…)

(So?)

Wie die Dick­häuter die Axiome löschen?
Wie die Axiome der “Näch­sten Kul­tur­form” heis­sen?
Das wäre ein anderes Anliegen.

/end

Dass die Kulturform der Moderne an ihr Ende stösst, ist nicht das Problem…

“Die #Kul­tur­form der #Mod­erne” an ihrem Ende sagt: “Auf die Knie du #Indi­vidu­um, du! Sprich es laut aus: “mea cul­pa, mea cul­pa, mea max­i­ma cul­pa” — Und erwarte bloss keine Verge­bung, du #Arschloch, du.” (so?)

Und so kommentierte @nzz:

#Kon­tak­tschuld & #Demokratie als Legit­i­ma­tion der Exeku­tive durch Masse (50% der Abstim­menden + 1 Stimme) — GOTT STEH UNS BEI :-(

tweet

Beobach­tung des Abstim­mungsson­ntags vom 28. Novem­ber 2021
- Google­Doc

2002/2008 #Coro­n­Virus von men­schen hergestellt
märz 2020 glob­ale massen­panik
9. März 2021 #CovidGe­setz
13. juni 2021 #PMT
28. novem­ber 2021

Vor 5 Jahren so:

1/4 — + ≠ #medienlǝsɥɔǝʍ ¯\_(ツ)_/¯ SPRACHE

2/4 — + ≠ #medienlǝsɥɔǝʍ ¯\_(ツ)_/¯ SCHRIFT

3/4 — + ≠ #medienlǝsɥɔǝʍ ¯\_(ツ)_/¯ BUCHDRUCK

4/4 — + ≠ #medienlǝsɥɔǝʍ ¯\_(ツ)_/¯ COMPUTER

DIE FORM DER UNRUHE

Inter­netz ist Teil von Lösung.
- nicht Teil von Prob­lem.

Siehst du, was ich sehe?
- Diese Axiome gel­ten heute nicht mehr…

Und was ich zeigen kann, ist, dass JEDES dieser “Axiome” von #Dick­häutern” offen­siv zu zer­stören, zu irri­tieren, zu verquir­rlen gesucht wird…

#NextSociety

WikiDienstag.ch/WhtsNxt

#TestRegime #WortDesJahresCH

#MakingOf:

2. Lesung 26.11.2021

  1. Lesung 25.11.2021

Erstes Memo: 24.11.2021

https://www.pnas.org/content/pnas/early/2008/11/26/0808116105.full.pdf

Vorbereitung Prof. Dr. Rainer J. Schweizer

Häfelin/Müller ist zwar Ver­wal­tungsrecht hier, aber es geht mir darum:

Ver­hält­niss­mäs­sigkeit — Zuläs­sig — Geeignet — Notwendig

  • sach­lich
  • räum­lich
  • zeitlich
  • per­son­ell

Eine Ver­wal­tungs­mass­nahme ist nur gerecht­fer­tigt, wenn sie eine vernüfntiges Ver­hält­nis zwis­chen dem angestrebten ziel und dem Ein­griff, den sie für dn betrof­fe­nen Pri­vat­en bewirkt, wahrt.

Der staatliche Ein­griff muss durch ein das pri­vat Inter­esse über­weiegen­des öffentlich­es Inter­essse gerecht­fer­tigt sein.

Ste­fan M. Sey­del, aka sms, aka sms2sms in «Zürcher Fest­spiel 1901″ (2019, Foto­cre­d­it: Charles Schny­der):  Twit­terWikipedia (Lem­ma), Youtube (aktuell), Sound­cloudMastodonInsta­gram (ges­per­rt), SnapchatTik­TokTwitcht.me/WikiDienstag

Stefan M. Seydel/sms ;-)

(*1965), M.A., Studi­um der Sozialen Arbeit in St. Gallen und Berlin. Unternehmer, Sozialar­beit­er, Kün­stler.

Ausstel­lun­gen und Per­for­mances in der Roy­al Acad­e­my of Arts in Lon­don (Frieze/Swiss Cul­tur­al Fund UK), im Deutsches His­torisches Muse­um Berlin (Kura­tion Bazon Brock), in der Cryp­ta Cabaret Voltaire Zürich (Kura­tion Philipp Meier) uam. Gewin­ner Migros Jubilée Award, Kat­e­gorie Wis­sensver­mit­tlung. Diverse Ehrun­gen mit rocketboom.com durch Web­by Award (2006–2009). Jury-Mit­glied “Next Idea” Prix Ars Elec­tron­i­ca 2010. Pen­delte bis 2010 als Mach­er von rebell.tv zwölf Jahre zwis­chen Bodensee und Berlin. Co-Autor von “Die Form der Unruhe“, Umgang mit Infor­ma­tion auf der Höhe der Zeit, Band 1 und 2, Junius Ver­lag Ham­burg. Ruhen­des Mit­glied im P.E.N.-Club Liecht­en­stein. Er war drei Jahre Mit­glied der Schulleitung Gym­na­si­um Kloster Dis­en­tis. Seit Ende 2018 entwick­elte er in Zürich-Hot­tin­gen in vie­len Live-Streams – u.a. in Zusam­me­nar­beit mit Sta­tis­tik Stadt Zürich und Wiki­me­dia Schweiz – den Work­flow WikiDienstag.ch, pub­lizierte während der Coro­na-Krise in der NZZ einen Text über Wikipedia, ini­ti­ierte das #PaulWat­zlaw­ick-Fes­ti­val 2020 mit und sam­melt im Blog von Carl Auer Ver­lag, Hei­del­berg, «Ele­mente ein­er näch­sten Kul­tur­form». Im Juli 2020 kehrt er mit seinem 1997 gegrün­de­ten Unternehmen (Spin-Off mit Aufträ­gen der FH St. Gallen, Gesund­heits­di­rek­tion Kan­ton St. Gallen, Bun­de­samt für Gesund­heit (BAG) und der EU aus ein­er Anstel­lung als Leit­er Impuls- und Pilot­in­ter­ven­tio­nen für die Aids-Hil­fe St. Gallen/Appenzell) zurück nach Dissent.is/Muster, mit­ten in die Schweiz­er Alpen.


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