#ArbeitAmSozialen

LIVE BLOGGING 31. Mai 2022

LIVE BLOGGING 17. +18. März 2022

Mem­os & Links zum #Medi­enThe­ater vom 17.03.2022
Die ganze Playliste: WikiDienstag.ch Pro­dUs­ing #DataL­it­er­a­cy

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WORK IN PROGRESS

Mem­os & Links zum #Medi­enThe­ater vom 17.+18.03.2022

  • Was ist das Soziale?
  • Was ist Kom­mu­nika­tion?
  • Was ist Gesellschaft?
Wel­come to the Ger­man-Speak­ing part of Europe

Mein Name ist Ste­fan M. Sey­del
sms
Ich lege auf Social­Me­dia offen zugänglich Noti­zen an mich selb­st ab. Darum heis­sen diese nervi­gen Accounts, welche auch immer mal wieder ges­per­rt und von den hipp­sten Algo­rith­men von Google, Meta, Twit­ter & Co ge-shad­ow-banned wer­den:

@sms2sms

Diese Noti­zen, drüben auf den Sozial plat­ten For­men — vielfach und barock umspühlt von Tweets aus anderen Accounts — ver­ar­beite ich dann Mit­ten in den Schweiz­er Bergen — in dissent.is/mustér, 1133 Meter über Meer — in mein Blog:

dissent.is

Woraus ich hier ger­ade am vor­lesen bin
- was ich eben erst geschrieben hab und
- jet­zt auch selb­st, hier & etzt zum ersten Mal zu hören bekomme…

Der Text wird nicht fer­tig sein
- so kön­nte der Text nie und nim­mer “pub­liziert” wer­den
- würde ich den Text — schon wieder — der NZZ abgeben: müsste dieser mas­siv umgeschrieben wer­den. (so?)

Diesen Work­flow — diese Art und Weise zu arbeit­en, meine Gedanken zu ent­fal­ten und zu entwick­eln, “Wis­sen zu schaf­fen” — habe nicht ich erfun­den, son­dern… — keine Ahnung. Lin­eare Kausal­ität in dynamis­chen Prozessen zu erfind­en und dort auch wieder zu reflek­tieren ist eine uralte Prax­is. Und diese trans­par­ent und nachvol­lziehbar zur Darstel­lung zu brin­gen, ein Anspruch von klas­sich­er Wis­senschaftlichkeit.

Beson­ders schön hat Aby War­burg diese Arbeitsweise gemacht. Vor hun­dert Jahren. In der psy­chi­a­trischen Klinik Kreu­zlin­gen am Bodensee bei Prof. Bin­swanger. Im Exil in Lon­don. In sein­er Heimat­stadt Ham­burg hat sich der Bankerssohn dafür gar einen bis heute besuch­baren Raum gebaut — eine Pri­vat­bib­lio­thek. Er kon­nte sich in seinem “Merzbau” kör­per­lich bewe­gen…

In unserem Band 2 von “Die Form der Unruhe” (pdf), Junius Ver­lag Ham­burg, haben wir — Tina Piazzi und der hier vor­tra­gende — solch­es zum Abschluss unser­er Zeit mit ((( rebell.tv ))) 2010 beschrieben. Heute arbeite ich jeden Dien­stag mit WikiDienstag.ch in dieser Pen­del­be­we­gung von “Sophrosyne & Orgiastik” wie es War­burg nan­nte — oder mit aktueller tönen­den Worten — zwis­chen “Sprints & Feed­logs”. Aber:

Darum geht es hier
heute
nicht

  • Was ist das Soziale?
  • Was ist Kom­mu­nika­tion?
  • Was ist Gesellschaft?
Wel­come to the Ger­man-Speak­ing part of Europe

Mein Name ist Ste­fan M. Sey­del

An meinen Wän­den hän­gen ins­beson­dere Zer­ti­fikate von Soziale Arbeit. “Soziale Arbeit als Men­schen­recht­spro­fes­sion.” Ich bin ein Kind der soge­nan­nten “Zürcher-Schule”, in welch­er der Name Prof. Dr. Sil­via Staub-Bernasconi der leuch­t­ende Fixstern ist. Sie wurde an der TU-Berlin emer­i­tiert und erzählt über lock­er 150 Jahre hin­weg die Geschichte pro­fes­sioneller Sozialer Arbeit, in welch­er kein einziger Name eines weis­sen, priv­iliegierten Mannes rel­e­vant wird. Ich habe bei Mut­ter Sil­via schon meine — heute wür­den wir sagen — “Bach­e­lor-Arbeit” geschrieben. Und während mein­er 12 Jahren in Berlin, machte ich bei ihr den Mas­ter: Der erste Mas­ter­lehrgang für Soziale Arbeit im deutschsprachi­gen Raum. Ich sass — nach einem auf­fordern­den Tele­fonat von Mut­ti, mich endlich anzumelden — in der zweit­en Durch­führungsklasse und habe mich dort mit Typen wie dem dem heuti­gen Mit­glied des Ethikrates Andreas Lob-Hüde­pohl herum­stre­it­en müssen. Und: Dass ich Sil­via liebevoll Mut­ti nenne — natür­lich nur hier im Inter­netz, wo sie selb­st es gar nie hören wird — hat mit meinen dama­li­gen Studienkolleg:nnen zu tun: Sie wussten jew­eils, wann es wieder deftig wer­den wird im Vor­lesungssaal und mein­ten: “Ihr habt einen typ­is­chen Mutter:Sohn-Konflikt.” Wie auch immer:

Es gab zu jen­er Zeit zum Glück noch noch die Volks­bühne, ab und an ein Bier mit C. Wolf­gang Müller und Heiko Kleve hat mich während der Stu­dien­zeit min­destens 2x für grosse 50-Minuten Vorträge ins Audi­to­ri­um der Alice Salomon Fach­hochschule geholt. Kleve gehörte zum Lieblings­feind der Zürcher-Schule. Kleve gehörte selb­st zur “Bielefelder”-Schule. Das waren frucht­bare Stre­it­ereien. Und sie wur­den ziem­lich furcht­bar, ver­let­zend, belei­di­gend umge­set­zt. Aber: Offen­er Stre­it, ist für die Tra­di­tion der alt-68er ja erst mit dem Aufkom­men von Social Media zu Teil von Prob­lem gewor­den. Vorher waren wüste, grobe, wilde Auseinan­der­set­zung Zeichen für Wichtigkeit, Dringlichkeit, Notwendigkeit und als Teil von Lösung inter­pretiert wor­den. Ich war damals bere­its selb­st­ständig mit inter­ven­tion gmbh und arbeit­ete in EU-Pro­gram­men, für das Bun­de­samt für Gesund­heit in der Schweiz (HIV/Aids & so), Kan­tone (“Bun­deslän­der”), auch für Pri­vate und hat­te grosse Lehraufträge an mein­er Alma Mater der Fach­hochschule Ost-(schweiz)… Aber:

Darum geht es hier
heute
- not

Die Hin­weise erk­lären aber ver­mut­lich in ein­er ersten Annäherung, wie es dazu kommt, dass die 3 Fra­gen, welche ich hier beant­worten will, für mich ganz zen­tral sein müssen:

  • Was ist das Soziale?
  • Was ist Kom­mu­nika­tion?
  • Was ist Gesellschaft?

Für “Men­schliche Kom­mu­nika­tion” (Paul Wat­zlaw­ick) ist es nicht nötig, dass wir “Miteinan­der reden” (Friede­mann Schulz von Thun), Sprache benutzen, Wörter definieren, dass sich Men­schen und Grup­pen von Men­schen sich auf Begriffe stre­it­en und eini­gen.

GANZ IM GEGENTEIL

Der Pro­fet Jesus soll gesagt haben: “An ihren Tat­en sollt ihr sie erken­nen.” (1. Johannes 2, 1–6) oder vielle­icht noch ätzen­der: “An ihren Frücht­en sollt ihr sie erken­nen.” (Matthäus 7, 15–23).

Ich will hier & jet­zt damit nur sagen:

Dass Worte,
dass Reden,
dass “Miteinan­der Reden” nicht der Königsweg “Men­schlich­er Kom­mu­nika­tion” ist: Dieses Wis­sen — dieses “All­t­agswis­sen”, dieses Prax­iswis­sen — ist so alt, wie davon erzählt wird, dass sich Men­schen darüber ver­ständi­gen, wie sich Men­schen zu miss- und ver­ste­hen meinen. (so?)

DIE WELT IST EIN GESPRÄCH
20 jahre: DIE WELT IST EINE GESPRÄCH #dwieg

DIE KULTURFORM DER MODERNE

Um endlich einen Aus­gang aus der selb­stver­schulde­ten Unmündigkeit zu find­en, hat die die Per­spek­tive der Per­spek­tive, die Gesellschaft der Gesellschaft so beschreiben:

Was ist das Soziale?

  • nicht das Biol­o­gis­che AND
  • nicht das Psy­chis­che.

Und pos­i­tiv for­muliert?

  • Kom­mu­nika­tion.

Was ist Kommunikation?

  • das, was für das biol­o­gis­che “Leben” und für das psy­chis­che “Bewusst­sein” ist.

Und pos­i­tiv for­muliert?

  • Kom­mu­nika­tion ist eine dreifache Selek­tion:
    1. Die Selek­tion ein­er Infor­ma­tion AND
    2. Die Selek­tion ein­er Mit­teilung AND
    3. Die Selek­tion von Ver­ste­hen. GO TO 1

Achtung: Die drei Begriffe für die jew­eili­gen Selek­tio­nen sind Homonyme. Die dür­fen also inhaltlich nicht zu schnell “ver­standen” wer­den. Dazu hil­ft die berühmt gewor­dene Aus­sage von Niklas Luh­mann im Früh­ling 1986 in Hei­del­berg:

Kom­mu­nika­tion kom­mun­ziert.
Nicht Men­schen.

Was ist Gesellschaft?

  • Keine Summe von Kör­pern, Men­schen, Indi­vidu­uen. AND
  • Keine regionalen, ter­ri­to­ri­alen, staatlichen Ein­heit­en. AND
  • Und schon grad gar nichts, dass “Irgend­wie von Aussen” beobachtet wer­den kann.

Und pos­i­tiv for­muliert?

  • Gute Frage…
  • durchge­set­zt hat sich für ein paar wenige Jahre der Begriff der “Welt­ge­sellschaft”. Aber selb­st die gewichtig­sten Stim­men dieses Vorschlags, sind späte­sens während #Coro­n­aVirus von dieser Idee abg­fall­en.

    Als ein “schönes” Beispiel: Prof. Dr. Rudolf Stich­weh, 49. Römer­bergge­spräche, 22. Mai 2021: “Die Repu­lik auf allen Viren”.

    Aber auch Prof. Dr. Heiko Kleve, ist in einem Vor­trag vom 9. Juni 2021 direkt auf Johann Hein­rich Pestalozzi zurück­ge­fall­en: “Mit Kopf, Hand und Herz.” Es liessen sich leicht weit­ere Beispiele zeigen.
  • … will sagen: Das Wort Gesellschaft — das Konzept, die Idee, die Vorstel­lung von “Gesellschaft” — kann als Türe gezeigt wer­den, durch welche den Aus­gang aus der so lange propagierten “selb­stver­schulde­ten Unmündigkeit” gefun­den wer­den kann. So jeden­falls erschliesst sich mir der Grundgedanke des 72-jähri­gen Niklas Luh­mann in seinem als “Hauptwerk” beschriebe­nen Schrift. (Seite 24, Die Geselleschaft der Gesellschaft, Suhrkamp, 1999). Das ist ein Ansatz, an welchen meine Über­legun­gen noch ein­mal frisch anset­zen wollen.

SAPERE AUDE — SEI MUTIG.

Niklas Luh­mann, Früh­ling 1986, Hei­del­berg (pdf, audio). In Rei­he 1 vor ihm sassen: Fran­cis­co J. Varela (aka “Philosophis­ch­er Biologe”) und Heinz von Foer­ster (aka “Philosophis­ch­er Math­e­matik­er”)

Im Haupt­teil meines Vor­trag möchte ich nun ver­suchen, einen entsprechen­den Begriff von Gesellschaft vorzustellen — und zwar einen Begriff, der jede Bezug­nahme auf Bewusst­sein oder Leben — also auf andere Ebe­nen der Real­i­sa­tion autopoi­etis­ch­er Sys­teme, streng ver­mei­det. Nur vor­soglich sei ange­merkt, dass dies natür­lich nicht besagen will, dass Gesellschaft ohne Leben und ohne Bewusst­sein möglich wäre. Sie ist auch ohne Kohlen­stoff, ohne gemäs­sigte Tem­per­a­turen, ohne Erd­mag­net­ismus, ohne atom­are Fes­ti­gung der Materie nicht möglich. Man kann angesichts der Kom­plex­ität der Welt nicht alle Bedin­gun­gen der Möglichkeit eines Sachver­haltes in den Begriff des Sachver­halts aufnehmen; denn damit würde der Begriff jede Kon­tur und jede the­o­riebautschnis­che Ver­wend­barkeit ver­lieren.

Die Landkarte ist nicht das Land.

Alfred Korzyb­s­ki, 1933 (Wikipedia, Doku­ment)

Alle Modelle sind falsch.
- Einige nützlich.

George Box, 1976 (Wikipedia, Doku­ment)

End of Theory

@chr1sa, 2008 (Wired, Dirk Baeck­er kom­men­tiert 2018, Ver­such ein­er Kon­tak­tver­mit­tlung 2022)

Faden­git­ter, Vor­rich­tung zum per­spek­tivis­chen Zeich­nen (1710)

“Die Per­spek­tive der Per­spek­tive” legt nahe, dass der Begriff der Gesellschaft auf die Kul­tur im Umgang mit der Macht­frage ver­weist, während der Begriff der Kom­mu­nika­tion, eine neue Ebene der Real­i­sa­tion eines näch­sten autopoi­etis­chen Sys­tems the­ma­tisiert.

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  • Was ist das Soziale?
  • Was ist Kom­mu­nika­tion?
  • Was ist Gesellschaft?

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muss mor­gen, fre­itag 18. märz weit­er machen…

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WIR SCHREIBEN EINE ZEILE

dann hack­en wir sie klein

dann wür­feln wir die teile

in bunt gemis­chte rei­hn

die folge der aspek­te braucht

uns keine sorge sein.

frei nach #Lewis­Caroll (1832–1898), Alice im Wun­der­land | Bild­cred­it: https://lem.pl/ | #StanisławLem-Fes­ti­val 2021

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ZUM MAKING OF dieses Textes

(Zu überarbeitende & andere) Bilder

Threads auf Twitter während dem Schreibprozess

Ste­fan M. Sey­del, aka sms, aka sms2sms in «Zürcher Fest­spiel 1901″ (2019, Foto­cre­d­it: Charles Schny­der):  Twit­terWikipedia (Lem­ma), Youtube (aktuell), Sound­cloudMastodonInsta­gram (ges­per­rt), SnapchatTik­TokTwitcht.me/WikiDienstag

Stefan M. Seydel/sms ;-)

(*1965), M.A., Studi­um der Sozialen Arbeit in St. Gallen und Berlin. Unternehmer, Sozialar­beit­er, Kün­stler.

Ausstel­lun­gen und Per­for­mances in der Roy­al Acad­e­my of Arts in Lon­don (Frieze/Swiss Cul­tur­al Fund UK), im Deutsches His­torisches Muse­um Berlin (Kura­tion Bazon Brock), in der Cryp­ta Cabaret Voltaire Zürich (Kura­tion Philipp Meier) uam. Gewin­ner Migros Jubilée Award, Kat­e­gorie Wis­sensver­mit­tlung. Diverse Ehrun­gen mit rocketboom.com durch Web­by Award (2006–2009). Jury-Mit­glied “Next Idea” Prix Ars Elec­tron­i­ca 2010. Pen­delte bis 2010 als Mach­er von rebell.tv zwölf Jahre zwis­chen Bodensee und Berlin. Co-Autor von “Die Form der Unruhe“, Umgang mit Infor­ma­tion auf der Höhe der Zeit, Band 1 und 2, Junius Ver­lag Ham­burg. Ruhen­des Mit­glied im P.E.N.-Club Liecht­en­stein. Er war drei Jahre Mit­glied der Schulleitung Gym­na­si­um Kloster Dis­en­tis. Seit Ende 2018 entwick­elte er in Zürich-Hot­tin­gen in vie­len Live-Streams – u.a. in Zusam­me­nar­beit mit Sta­tis­tik Stadt Zürich und Wiki­me­dia Schweiz – den Work­flow WikiDienstag.ch, pub­lizierte während der Coro­na-Krise in der NZZ einen Text über Wikipedia, ini­ti­ierte das #PaulWat­zlaw­ick-Fes­ti­val 2020 mit und sam­melt im Blog von Carl Auer Ver­lag, Hei­del­berg, «Ele­mente ein­er näch­sten Kul­tur­form». Im Juli 2020 kehrt er mit seinem 1997 gegrün­de­ten Unternehmen (Spin-Off mit Aufträ­gen der FH St. Gallen, Gesund­heits­di­rek­tion Kan­ton St. Gallen, Bun­de­samt für Gesund­heit (BAG) und der EU aus ein­er Anstel­lung als Leit­er Impuls- und Pilot­in­ter­ven­tio­nen für die Aids-Hil­fe St. Gallen/Appenzell) zurück nach Dissent.is/Muster, mit­ten in die Schweiz­er Alpen.

Textsorte: (1) Traum, (2) Blitz, (3) Beken­nt­nis, (4) Memo, (5) Märchen, (6) Dra­ma, (7) Tabu
Arbeits­form: Doku­men­ta­tion, Lis­ten­bil­dung, Work in Progress
Anlass: (…)
TL;DR: (…)
Bildquelle: (…)
URL/Hashtag: (…)


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