soundcloud.com/sms2sms/aam | dissent.is/aam | #dfdu Band 2, Junius-Verlag Hamburg, 2010
Ziel:
- Ich versuche den (eigenen) Gedankengang — welchen wir (piazzi/seydel) vor 12 jahren gemacht haben — noch einmal nach zu vollziehen…
- Der Kreislauf 1–4 : A‑D
- Und diesen — falls ich ihn noch immer mitgehen würde! — als Grafik darstellen
- schon jetzt weiss ich, dass der Gedanken der x‑Achse von der (heutigen) #TheLuhmannMap zuzu ordnen ist: — + ≠ #kulturlǝsɥɔǝʍ ¯\_(ツ)_/¯
WORK IN PROGRESS
- Am 13. Dezember 2022, 8h LIVE wird an diesem Eintrag weitergearbeitet… bzw. auf diesen Termin hin, muss ich hier weiter sein… ;-)
Die Information-Overload wird als Problem Die im ersten Moment durchaus als entlastend empfundene Dienstleistung wirkt tatsächlich höchst beunruhigend. Denn selbstverständlich ist jede Information stets von einer blitzartigen Unterlaufung durch eine ganz andere Information bedroht.
Wir leiden unter der Bedingung von #Netzmedien nicht mehr bloss unter einem Information-Overkill. Das Problem ist wesentlich dramatischer: Alles was gewusst werden kann, wird tatsächlich gleichzeitig auch ganz anders gewusst.
#MASSENMEDIEN
- Medien ohne Rückkanal
Die Dienstsleistung von Journalismus unter der Bedingung von Informationsüberfluss:
(1) Auswählen
(2) Aufbereiten
(3) Konservieren
(4) Distribuieren
Ein Jemand wählt das «Richtige» für jemand anders aus (1) und entfernt in der Aufarbeitung (2) alles Störende, Überflüssige, Unnötige und Ablenkende, fixiert diesen «Content» in gekonnt strategisch gestalteten, konservierenden Kanälen (3) und übermittelt diese ruckelfrei zur unterhaltenden Konsumation (4).
KRITIK(1) Wer meint, Informationsüberfluss durch härtere, präzisere, konsistentere Analyse in beruhigende Übersicht zu verwandeln, irrt. (Gründlich. Grundsätzlich. Prinzipiell.)
(2) Wer meint, Informationen seien kontrollierbar, disziplinierbar, normierbar, der muss sich sagen lassen, dass jeder Totalitarismus genau diese Ziele verfolgt hat. (Autsch!)
(3) Wer meint, weiterhin Informationen beschränken, bündeln, sortieren, kanalisieren zu können, darf den Einsatz von gewaltiger Macht nicht scheuen. (Just do it. Yes we can.)
(4) Wer meint, eine Information müsse bloss «kurz, knackig, knackiger» vermittelt werden, es gewinne einfach jener, welcher länger, lauter, penetranter penetriere, hat vermutlich Recht. (Und jetzt? Wir haben verstanden.)
#NETZMEDIEN
- Medien mit Rückkanal
Unter #Netzmedien ist (1–4) weiterhin möglich. Dieser Ablauf kann aber so rasend schnell bis hin zur beliebigen Beliebigkeit simuliert werden.
(A) Robustheit einer Information
(B) Kontextualisierung
© freie Erkenntnisgewinnung
(D) Vertrauen
(A) Über viele, unterschiedliche, widersprüchliche, kontroverse Informationen zu verfügen, ist Zeichen von freier Information.
(B) Eine Information kann noch so «richtig und wahr» sein. Erst wenn es gelingt, die facettenreiche Vielfalt erlebter Realität zu integrieren, entfaltet sich die Qualität einer Information. Oder einfacher: «The Context ist the Message.» (Bazon Brock)
© Mehrdeutige, ambigue, kontextualisierte Information stabilisiert eine freie, individuelle, offene Erkenntnisgewinnung und unterläuft verkrustete, illegitime Machtstrukturen.
(D) Die Herstellung von «Eindeutigkeit» einer Information entsteht im Rezipienten.
Gerade darum wird die (A) Robustheit einer Information, die (B) Kontextualisierung, die © freie Erkenntnisgewinnung, die Möglichkeit zu einem (D) Vertrauen in die eigene Wahrnehmung so zentral.
Wenn also das Problem der Informationsüberschuss ist, dann wird die Verharrung auf die Problemlösung mit den Mitteln aus dem Kreislauf 1 bis 4 zum Problem selbst.
Hingegen verschwindet das Problem gänzlich, wenn mit der Erfüllung der unter A bis D aufgezählten Kriterien «gerechnet» (Dirk Baecker/Maren Lehmann) wird.
(…)
(…)
Aktuelle Arbeiten:
Stefan M. Seydel, aka sms, aka sms2sms in «Zürcher Festspiel 1901″ (2019, Fotocredit: Charles Schnyder): Twitter, Wikipedia (Lemma), Youtube (aktuell), Soundcloud, Mastodon, Instagram (gesperrt), Snapchat, TikTok, Twitch, t.me/WikiDienstag (Nicht in Betrieb)
Stefan M. Seydel/sms ;-)
(*1965), M.A., Studium der Sozialen Arbeit in St. Gallen und Berlin. Unternehmer, Sozialarbeiter, Künstler.
Ausstellungen und Performances in der Royal Academy of Arts in London (Frieze/Swiss Cultural Fund UK), im Deutsches Historisches Museum Berlin (Kuration Bazon Brock), in der Crypta Cabaret Voltaire Zürich (Kuration Philipp Meier) uam. Gewinner Migros Jubilée Award, Kategorie Wissensvermittlung. Diverse Ehrungen mit rocketboom.com durch Webby Award (2006–2009). Jury-Mitglied “Next Idea” Prix Ars Electronica 2010. Pendelte bis 2010 als Macher von rebell.tv zwölf Jahre zwischen Bodensee und Berlin. Co-Autor von “Die Form der Unruhe“, Umgang mit Information auf der Höhe der Zeit, Band 1 und 2, Junius Verlag Hamburg. Ruhendes Mitglied als Ex-Vice-Präsident im P.E.N.-Club Liechtenstein. Er war drei Jahre Mitglied der Schulleitung Gymnasium Kloster Disentis. Ab 2018 arbeitete er in Zürich-Hottingen im unter rebell.tv entwickelten Workflow u.a. in Zusammenarbeit mit Statistik Stadt Zürich und Wikimedia Schweiz unter dem Label “WikiDienstag.ch”. Er publizierte während der Corona-Krise im Frühling 2020 in der NZZ einen Text über Wikipedia, initiierte Jahresfestivals #PaulWatzlawick, #StanisławLem (doi: 10.55301/9783849770006), #KatharinaVonZimmern und sammelt im Blog von Carl Auer Verlag, Heidelberg, “Elemente einer nächsten Kulturform”. Im Juli 2020 kehrt er mit seinem 1997 gegründeten Unternehmen (Spin-Off mit Aufträgen der FH St. Gallen, Gesundheitsdirektion Kanton St. Gallen, Bundesamt für Gesundheit (BAG) und der EU aus einer Anstellung als Leiter Impuls- und Pilotinterventionen für die Aids-Hilfe St. Gallen/Appenzell) zurück nach Dissent.is/Muster, mitten in die Schweizer Alpen.
Textsorte: (1) Traum, (2) Blitz, (3) Bekenntnis, (4) Memo, (5) Märchen, (6) Drama, (7) Tabu
Arbeitsform: Dokumentation, Listenbildung, Work in Progress
Anlass: (…)
TL;DR: (…)
Bildquelle: (…)
URL/Hashtag: (…)
Ein Kommentar für “#AnderesAndersMachen #aam (2010 — 2022)”
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