#LavinaNera in, dus, treis (1712, 1877, 2024)

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Wer löst die näch­ste #Lav­inaN­era aus? das kloster oder das dorf? | @graubun­den in angriff­sstel­lung

700 und 500 und 200 jahre sind genug. überredet?

während die regierun­gen mit ihrem san­ft­mütig gehaucht­en lib­eralen pater­nal­is­mus bratwürste verteilen und die kün­stlern­den ARTiges #medi­enthe­ater auf­führen, sam­melt sich im pünt­ner-ober­land schnee… sehr viel schnee… sehr, sehr viel schnee… (so?)

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catch #caschlatsch — if you can

der tag danach: #ostermontag 2024

#LavinaNera in, dus, treis

3. März 2024

8. Januar 2024

Was? Lav­ina Nera? Was?
Das heisst “Schwarze Law­ine” auf Sur­selvisch, das meist ver­bre­iteste Idiom der rätoro­man­is­chen Sprachen in der Schweiz...

Wer hat die Lav­ina Nera erfun­den?
Wie der 22-jährige Cas­par Decurtins aus Trun 1877 diesen Begriff zu prä­gen begann, stand er in ein­er fast 200-jähri­gen Tra­di­tion der Organ­i­sa­tion von “Staatsstre­ich”:

1707 hat der (eben­falls blutjunge) Pater Flo­ri­ano da Bres­cia in der Dor­fkirche zu Mustér — direkt unter­halb des fürstlichen Closters Dis­sentis — den beliebten Altar der Jakob­s­brud­er­schaft hin­aus­ge­wor­fen…

Was danach passiert, don­nerte den jun­gen Rhein hinab. Nicht nur bis Chur… Aber diese Geschichte erzäh­le ich wo anders ;-)


Warum ist die Law­ine schwarz?
Ist doch klar: Die Pater flat­tern bis heute in boden­lan­gen, schwarzen Röck­en durchs Kloster. Und was die sagen, ist seit über 1000 Jahren so was von Law­ine: Du kannst beten, dass dich diese nicht erfasst und hof­fen, dass wenn doch, dich mutige Fre­unde inner­halb von Sekun­den ret­ten kom­men. (Weiss der #Bügel­ge­ber.)

Wann hat der Pater­nal­is­mus der Pater zu ner­ven begonnen?
Das war schon immer so. Der Pater­nal­is­mus der Lib­eralen nervt auch. Pater­nal­is­mus nervt. Jed­er Pater­nal­is­mus nervt. Wikipedia hil­ft.

Im Übri­gen war das eine der drei wichtig­sten Mes­sages des Zeloten Jesus von Nazareth, welch­er nach dessen Ermor­dung durch die römis­chen Besatzer durch einen radikalen jüdis­chen Kon­ver­titen zum Chris­tus (nicht nur) der Hei­den gemacht wurde: “Kein Men­sch hat das Recht zu gehorchen.” Die heilige Schrift dieser Chris­ten berichtet bis heute, dass dieser Jesus diesen Satz den gewalt­bere­it Mächti­gen, diesen elen­den Heuch­lern, diesen pater­nal­is­tis­chen Besser­wis­sern in den Sand geschrieben hat…

Warum hat dann die Bevölkerung der Sur­sel­va seit so vie­len hun­derten von Jahren eine so sen­sa­tionelle Beziehung zu diesen Patern?
Haben sie das? Komm ein­mal an das höch­ste Hochfest des Klosters. 2023 wird “Sogn Placi (grond)” am Son­ntag, 9. Juli gefeiert. Komm bess­er einen Tag früher, son­st hast du keine Platz in der Kirche. Und wenn du am Mit­tag etwas essen willst: Bestelle dir noch heute einen Tisch. Irgend­wo zwis­chen Sedrun und Trun. In Dis­en­tis wird es dir ver­mut­lich schon heute nicht mehr gelin­gen. (Auss­er du gehst zu meinem Fre­und Mustafa eine Dön­er Box holen: Das ist die beste wwweltweit ;-)

Das ver­ste­he ich nicht. Das Dorf und die Kirche platzen an diesem Woch­enende aus allen Näht­en und ich soll kom­men, um zu sehen dass… Was…?
Was denkst du, wer diesen Geis­sen- und Kuh­hirten mit­ten in den Schweiz­er Alpen die Ideen von “Gewal­tenteilung”, “Rechtsstaatlichkeit”, “Direk­te Demokratie”, “Föder­al­is­mus” (und immer so weit­er) beige­bracht hat? Napoleon? Die Köni­gin von Eng­land? Gen­er­al Alexan­der Was­sil­je­w­itsch Suworow?

Ok. Das leuchtet ein. Also: Was werde ich dann am Hochfest Sogn Placidus sehen?
Zum Beispiel der Einzug in die Kirche. Das ganze Mil­itär läuft auf. Mit Trom­meln, Fah­nen und Trompe­ten. Und bleibt dann während der ganze Messe im Kirchen­raum ste­hen. Natür­lich mit gelade­nen Waf­fen. Dass diese tat­säch­lich geladen sind, demon­stri­eren die jun­gen kampf­bere­it­en Ker­le — begleit­et von den noch unver­heirateten jun­gen Frauen (sic!) — nach der Prozes­sion. (Halte dir frühzeit­ig die Ohren zu, es lohnt sich!)

Ich ver­ste­he immer weniger…
Das ver­ste­he ich gut. Das hat dir wed­er Schule noch Uni­ver­sität einget­richtert, wie sie dir die Fähigkeit zum freien Denken zer­ti­fiziert haben. (So?)

Warum willst du es mir nicht bess­er erk­lären?
So wie heute das wis­senschaftliche Wis­sen schaf­fen in der Uni­ver­sität — durch das was wir bis heute Inter­netz nen­nen — fun­da­men­tal bedro­ht wird, so wurde die Katholis­che Machtkirche vor 500 Jahren durch die Ref­or­ma­tion her­aus­ge­fordert.

Im Unter­schied zur Uni­ver­sität, ist es der Kirche gelun­gen, die Her­aus­forderung anzunehmen und noch ein­mal — vielle­icht gar zum ersten Mal — zur Darstel­lung zu brin­gen, worum es ihr geht. Wir nen­nen diese unfass­bar grandiose Bewe­gung bis heute Barock (Peter Her­sche: Musse und Veschwen­dung).

Die Sur­sel­va wurde damals Cadi genan­nt. Das eigene Tal als Haus Gottes. Der Gottesstaat als Gesamtkunst­werk. Der Bischof zu Chur, Chris­tianus Cam­i­na­da, kon­nte noch 1962 unir­ri­tiert notieren: “Man ver­langte Antwort vom Stein, man frug das Feuer, und man frug das Wass­er; erst das Chris­ten­tum gab die ganze Antwort.”

unir­ri­tiert?
Das ganze Buch von Chris­tianus ist ein riesiger, akribis­ch­er, inbrün­stiger Beleg, wie die keltische Kul­tur die Sur­sel­va geprägt hat. Die Men­schen leben in diesem Tal so innig ver­bun­den mit der Natur, dass sie sich nicht von ihr Unter­schei­den. Nicht unter­schei­den kön­nen? (Doch!Doch!) Nicht unter­schei­den WOLLEN

Auch darin kann die Geschichte des Pater Flo­ri­ano da Bres­cia hil­fre­ich sein:

Er kam 1695 in die Cadi, wie eben ger­ade Abt Adal­bert II de Medell die Umfor­mulierung des heil­losen Durcheinan­ders in ein prächtiges Barock­kloster aufge­set­zt hat und war dann 25 Jahre lang in wilden Auseinan­der­set­zun­gen mit Abt Adal­bert III Defuns: Den jun­gen Rhein hinab bis Chur und wieder zurück bis zur Quelle flat­ternd…

Rück­blick­end kann diese Zeit als eine der frucht­barsten, vor­bildlich­sten, muster­haftesten For­men im Umgang mit Dis­sens erzählt wer­den, welche für die Entwick­lung der Mod­er­nen Schweiz — wenn auch völ­lig unbekan­nt, den­noch — gän­zlich unumgänglich und beispiel­gebend ist.

Jet­zt übertreib­st du.
Das hat doch jedes Kind gemerkt. Was daran ist das Prob­lem?

Ein drama­tis­ches Prob­lem ist, dass sich die ehe­ma­lige Christliche Volkspartei (CVP) als Kriegstreiberin insze­niert… Das ist ein Prob­lem. Ein drama­tis­ches… :-(

(…)

(…)

(…)

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WORK IN PROGRESS

RELOAD für aktuellen Schreib­st­stand

ausnhemende pein­lich #Cas­parDe­curtins

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https://dissent.is/2016/01/01/agenda2030-landingpage-innerhalb-meines-blogs/

Am 19. Januar 2023 war #MartinCandinas in Dissentis/Mustér und ich stellte dann doch noch eine Frage:

Heute war im am löschen von Tonauf­nah­men auf meinem Handy. Was zu 3 Kurzno­ti­zen führte:

Aber die Auf­nahme, wie ich die Frage an Mar­tin Can­d­i­nas zu for­mulieren ver­suchte, kon­nte ich nicht löschen…

@murschetg zeigt mir wenig später seine Transkription von diesem (sehr schlechten) Tondokument, was ich hier einkopieren will:

Mar­tin Can­d­i­nas:Jeu sai era dar per romontsch… Sco pres­i­dent dil cussegl naz­i­u­nal fetg jeu quei onn buca polit­i­ca, jeu dun segir buca rispos­ta, quei stoss capir, pert­gei quei setschen­ta curs­era segir sin twit­ter. Jeu sun per­schua­dius, jeu enconuschel è l’entira debat­ta cul­la democrazia, essan nus demo­c­ra­t­ics avun­da ed era stai en nies temps da coro­na ni buc. Sche nus cum­paregliein, havein nus giu ina fetg fetg buna mesira en tut. Clar essan nus seg­ri­ten­tai si cun bia caus­sas, per exem­pel las ter­ras­sas. Den­ton, sche jeu patrat­gel a Vien­na tschel­l’­jam­na sil­la staz­i­un era ei aunc da pur­tar mascra, lu stoss jeu gir nus vivin verdeivlamein el par­adis, e havein era viviu el par­adis avon coro­na, en cum­paregli­az­i­u­un cun autras tiaras. Aschia ast­gas sur­pren­der ei, aber en cum­paregli­az­i­un vai jeu getg!

Las restricz­i­uns ein stadas mas­si­vas. Cheu essan nus tuts crei d’accord. Biars han que­tau ellas fetg bunas e fussen aunc i pli lun­sch. E fetg biars han que­tau igl ei iu memia. Jeu vai getg in pèr gadas miu mei­ni en quei temps da coro­na, ch’ins ha sav­iu perse­quitar miu mei­ni sch’jeu fuss pli strengs ni meins strengs. Jeu crei nus stuein haver la fer­mezia da dir ussa quei temps atras e nus havein schon daditg negi­nas restricz­i­uns. Lein mirar egl aveg­nir, nus fes­tivein uonn 175 onns con­sti­tuz­i­un fed­er­ala, 175 onns Svizra mod­er­na, 175 onns l’emprema – para vai jeu getg ina­ga­da en in plaid 150 – jeu sai aber igl ei 175, quei for­sa stau in sbagl dal­la gnervu­sadad – era quei vai jeu legiu, ti vesas jeu legiel tiu account! Also 175 onns e patert­gein­sa leu co lein nus svillu­par quei mod­el da suc­cess svizzer vinavon e buca sefo­cusar sin quei ch’ei stau en in pign mument da pan­demia cun fetg fetg biaras enzen­nas da damon­da nua che negin save­va tgei spet­ga nus. E da leu eno­ra stun jeu cumpleinamein davos il cussegl naz­i­u­nal che ha decid­iu nus calein cun quel­las mesir­as e nus prendin uss era buca … mesir­as cun­i­na­ga­da encunter ils chines. Sche nus havein getg igl ei atras e nus mein naven da quei, sche stuein nus era buc entscheiv­er ussa pus­pei cun ils chines en in emprem pass e suenter encunter auters.” – “Grazia! ” – “Ton­scha quei?”

Trans­latz­i­un (wie es @murschetg in 8 Tweets gelegt hat)

MARTIN CANDINAS: Ich kann auch auf Roman­isch antworten, als Präsi­dent des Nation­al­rates mache ich dieses Jahr keine Poli­tik, ich gebe sich­er keine Antwort, dass musst du ver­ste­hen, denn das lan­det heute Abend sich­er auf Twit­ter. Ich bin überzeugt, ich kenne auch die ganze Debat­te mit der Demokratie, sind wir demokratisch genug gewe­sen in unser­er Zeit der Coro­na oder nicht. Wenn wir ver­gle­ichen, haben wir ins­ge­samt ein sehr gutes Mass gehabt. Natür­lich haben wir uns mit vie­len Din­gen aufgeregt, zum Beispiel die Ter­rassen. Aber wenn ich nach­denke, let­zte Woche in Wien, muss man auf dem Bahn­hof immer noch Masken tra­gen, dann muss ich wahrhaftig sagen, wir leben im Paradies, und wir haben auch im Paradies gelebt vor Coro­na, im Ver­gle­ich mit anderen Län­dern. So kannst du es übernehmen, aber im Ver­gle­ich dazu hani gsait! Die Ein­schränkun­gen sind mas­siv gewe­sen. Hier sind wir glaube ich alle ein­ver­standen. Viele fan­den sie sehr gut und wären noch weit­er gegan­gen. Sehr viele haben gemeint, es sei zuviel. Ich habe meine Mei­n­ung ein paar Mal in dieser Coro­n­azeit gesagt, in der man meine Mei­n­ung ver­fol­gen kon­nte, ob ich strenger oder weniger streng wäre. #Ichglaube, wir müssen jet­zt die Stärke haben, jet­zt ist diese Zeit durch und wir haben schon lange keine Ein­schränkun­gen. Lasst uns in die Zukun­ft schauen, wir feiern dieses Jahr 175 Jahre Bun­desver­fas­sung, Jahre mod­erne Schweiz, 175 Jahre die erste – anscheinend habe ich ein­mal in ein­er Rede 150 Jahre lang gesagt – ich weiss aber, dass es 175 war, das war vielle­icht die Ner­vosität – auch das habe ich gele­sen, du siehst, ich lese deinen Account! Also 175 Jahre und über­legen wir dabei, wie wir dieses Erfol­gsmod­ell der Schweiz weit­er­en­twick­eln wollen und nicht auf das fokussieren, was in einem kleinen Moment der Pan­demie mit sehr vie­len Frageze­ichen war, bei denen nie­mand wusste, was uns erwartet. Und von dem her, kann ich ganz hin­ter dem Nation­al­rat ste­hen, der entsch­ied, mit Mass­nah­men hören wir jet­zt, und wir ergreifen auf ein­mal keine Mass­nah­men gegen Chi­ne­sen. Wir haben gesagt, es ist durch und wir lassens, dann müssen wir nicht wieder mit Chi­ne­sen in einem 1. Schritt anfan­gen und dann gegen andere gehen. Reicht das?

Übri­gens: Das Argu­ment, mit dem Ver­gle­ich mit den Nach­bar­län­dern, das hat auch Alain Berset an der Uni­ver­sität Zürich genutzt. Aber anders kom­men­tiert: (ich suche noch die genaue Stelle…)

Heute kam via #Nebelspal­ter und #Schweiz­er­Monat wesentlich härtere Kri­tik. (Ok. die Kri­tik der Heuch­ler nach knapp einem Jahr der Abschluss der Mass­nah­men vom 1. April 2022 ;-)

Wenn Grun­drechtsver­let­zun­gen gemacht wor­den sind — und es wur­den Grun­drechtsver­let­zun­gen gemacht — dann nützt kein Ver­gle­ichen mit anderen Län­dern und der Hin­weis, die Schweiz sei aber “Lib­eraler” gewe­sen als andere Län­der…

Es ist nicht wahr, dass die Regierun­gen dieser Welt über­rascht waren von ein­er Pan­demie. Ganz im Gegen­teil. Seit der Pest wird beschrieben, wie die Mächti­gen dieser Welt mit bak­teriellen und viralen Bedro­hun­gen umge­hen… Ver­gl. Alessan­dro Man­zoni ;-)

Und weil nicht #TINA (there are no alter­na­tives), son­dern #TATA (there are thouse­nds of alter­na­tives) gilt, genau darum braucht es eine näch­ste #Lav­inaN­era ;-)

Wie heisst #Staatsstre­ich auf Rätoro­man­isch?
- #Lav­inaN­era (so?)

Die 2 “Fehler” in der Antrittsrede von Martin Candinas am 28.11.2022 in Bern

Die Noti­zen zu diesem Gedanken­gang: #Nor­male­Lage

Der 1. Fehler:

Im Text der Rede heisst es: “Näch­stes Jahr feiert unsere Schweiz “175 Jahre Bun­desver­fas­sung” und damit 175 Jahre mod­erne Schweiz.” Gesagt hat Mar­tin Can­d­i­nas aber: “Näch­stes Jahr feiert unsere Schweiz “175 Jahre Bun­desver­fas­sung” und damit 150 Jahre mod­erne Schweiz.”

Die let­zten 25 Jahren waren also etwas anderes? Andere nan­nten es Dig­i­tal­isierung: “Ein­er der drama­tis­chsten Umbrüche der Men­schheits­geschichte.” (Angela Merkel)

Mes­sage? Das was sich in den let­zten 25 Jahren etablierte ist irgend­was, aber ganz sich­er nicht mehr Demokratie. (so?)

Der 2. Fehler:

Im Text der Rede heisst es: “Nutzen wir diese Gele­gen­heit dazu, uns mit unserem poli­tis­chen Sys­tem, aber auch mit unseren Werten wie direk­te Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Sub­sidiar­ität auseinan­derzuset­zen. Speziell erwäh­nen möchte ich den Föder­al­is­mus.” Und wenig später: “Das poli­tis­che Sys­tem der Schweiz ist weltweit ein­ma­lig. Unsere Form der Demokratie sorgt für Sta­bil­ität. Sie ist aber nicht gottgegeben.” 

Mar­tin Can­d­i­nas macht eine sehr son­der­bare, auf­fäl­lig selt­same, Aufzäh­lung:

  1. Demokratie
  2. Rechtsstaatlichkeit
  3. Sub­sidiar­ität
  4. Föder­al­is­mus

Häfelin/Haller wür­den die Punk­te 3/4 selb­stver­ständlich zusam­men nehmen und als 4. Punkt “Sozial­staatlichkeit” benen­nen und es so inter­pretieren:

#Rechtsstaat: “Das starke Recht vor die Rechte der Stärk­eren.”
#Demokratie: “Macht auf Zeit”
#Föder­al­is­mus: “Dort entschei­den, wo umge­set­zt wird.”
#Sozial­staat: “Befähi­gung zur Mit­gestal­tung, aka Bil­dung.”

Mar­tin Can­d­i­nas ver­dop­pelt aus­gerech­net den drit­ten Punkt, welchen ich als #Lav­inaN­era inter­pretieren will . Auch, weil klar ist, dass er als “christlich­er Poli­tik­er” den vierten Punkt von Sozial­staat nicht vergessen hat. Das zeigt auch ein Blick auf seine Engage­ments, welche sich deut­lich von anderen Lob­by­is­ten im Nation­al­rat unter­schei­det. Kurzum: Es KANN gar kein Fehler gewe­sen sein. Es MUSS ein Zeichen sein. (so?)

Apro­pos “gottgegeben”: Wenn Wis­sen nicht mehr lateinisch vom Him­mel fällt und pater­nal­is­tisch von Patern (mit dem Rück­en zum Volk) ver­mit­telt wird, dann ist alles Wis­sen men­schlich­es Wis­sen und ist fehlbar, zeit­ge­bun­den und wird sich verän­dern. Darum heisst die NEUZEIT ja auch MODERNE: Weil es Mod­en in der Inter­pre­ta­tion des fest­geschriebe­nen Wis­sens geben wird…

Jörg Paul Müller über die Anrufung Gottes in der Schweiz­erischen Bun­desver­fas­sung hebt präzis diesen Gedanken her­aus:

Martin Candinas | Präsident des Nationalrates 2023

Die ganze Rede des antre­tenden Präsi­den­ten | Thread auf Twit­ter

Abt Daniel freut sich mit Mar­tin Can­d­i­nas:

WORK IN PROGRESS

Hiermit bewerbe ich mich beim Präsidenten des Nationalrates zum Gegenlesen seiner Vorträge… (so?)

Gefall­en hat mir, dass Mar­tin Can­d­i­nas die ausseror­dentliche Sit­u­a­tion beim Namen nen­nt:

“Noch nie seit dem Ende des Zweit­en Weltkriegs haben sich Krisen so sehr gehäuft wie in den let­zten Jahren.” 

Aber der gle­ich anschliessende Satz ist meines Eracht­ens ausseror­dentlich prob­lema­tisch:

“Nach der Coro­na-Pan­demie hat der Angriff­skrieg von Rus­s­land Europa in seinen Bann gezo­gen.”

Das ist alles viel zu pas­siv for­muliert. Und die Akzep­tanz der Inter­punk­tion “Angriff­skrieg” ist aggres­siv. Die Leg­isla­tive — welche Mar­tin Can­d­i­nas prä­si­diert — war an bei­den Phänome­nen — und ihrer Inter­pre­ta­tion — mass­ge­blich beteiligt: Das ist ja die Funk­tion eines Par­la­mentes.

Was auch nicht “gottgegeben” ist — wie “Die Form der Demokratie”:

“Lief­er­eng­pässe, steigende Energiepreise, dro­hen­der Man­gel von Gas und Strom sowie eine hohe Infla­tion gesellen sich zu den beste­hen­den Her­aus­forderun­gen.”

Das hätte sprach­lich — und dipol­ma­tisch — umgan­gen wer­den kön­nen. Aber­nu… Schnell weit­er zur Darstel­lung des Staatsver­ständ­niss­es. Mar­tin Can­d­i­nas zählt vier tra­gende Grundw­erte auf:

  • Direk­te Demokratie
  • Rechtsstaatlichkeit
  • Sub­sidiar­ität
  • “Speziell erwäh­nen möchte ich den Föder­al­is­mus”

Keine Ahnung, woher Mar­tin Can­d­i­nas diese Liste bezieht. Und was kön­nte der Unter­schied sein zwis­chen #Sub­sidiar­ität und #Föder­al­is­mus, welche einen prak­tis­chen Unter­schied macht? Vor allem, weil nach Häfelin/Haller der Grundw­ert #Sozial­staat fehlt, welch­er für einen “christlichen Poli­tik­er” (sie nen­nen sich heute unaus­ge­wogen und sich gegen Rechts abgren­zend “Die Mitte”) doch etwas über­raschend ist.

Wie auch immer. Mar­tin Can­d­i­nas ver­spricht, sich für etwas einzuset­zen, was ganz offen­sichtlich nicht mehr funk­tion­iert. Der Rei­he nach:

Was meinen die vier tragenden Grundwerte (frei nach Häfelin/Haller)?

#Rechtsstaat: “Das starke Recht vor die Rechte der Stärk­eren.”
#Demokratie: “Machtwech­sel ohne Blutvergiessen.”
#Föder­al­is­mus: “Dort entschei­den, wo umge­set­zt wird.”
#Sozial­staat: “Befähi­gung zur Mit­gestal­tung, aka Bil­dung.”

Was daran so dramatisch problematisch und zu dem offensichtlich ist?

O Das Recht hält sich an keine Län­der­gren­zen mehr.
O Geld und (famil­iäre) Hor­den­bil­dun­gen sich­ern “sol­i­darisch” Allianzen der (gewalt­bere­it­en) Mächti­gen.
O Unerr­e­ich­bare Kon­glom­er­ate bes­tim­men die Stan­dards ein­er sog. «dig­i­tal­isierten» Welt.
O lesen, schreiben, rech­nen (und still­sitzen, gehorchen) garantieren keine Mitbes­tim­mung mehr.

Wie das Vertrauen zurück gewonnen werden kann?

Es ist, auch in einem Wahl­jahr, unsere gemein­same Auf­gabe, unser poli­tis­ches Sys­tem zu acht­en, mit Respekt zu debat­tieren und gute Lösun­gen zu find­en. Ger­ade in ein­er Zeit mit vie­len Her­aus­forderun­gen ist das Ver­trauen in die Insti­tu­tio­nen zen­tral. Poli­tik ist kein Selb­stzweck, und es geht nicht um Eigen­in­ter­essen, son­dern um Gemein­schaft und Gemein­wohl.”

  • Gute Lösun­gen find­en, geste­ht ein, dass es Prob­leme gibt, ja?
  • Nichts ist schwieriger, als ver­lorenes Ver­trauen zurück zu holen, ja?
  • … und dann kommt diese Rei­he: Eigen­in­ter­essse — Gemein­schaft — Gemein­wohl :-)

Später wird Mar­tin Can­d­i­nas den Slo­gan aus­geben:

“Gemeinsam — Ensemble — Insieme — Ensemen”

Er ver­mei­det damit das Wort #Sol­i­dar­ität, welch­es sich gän­zlich in sein Gegen­teil verkehrt hat. Von Marc Walder bis zum Präsi­den­ten der Präsi­dent der Fachkom­mis­sion Beruf­sethik @avenirsocial ver­dreht, ver­wurstelt, verquir­rlt…

Im Rätoro­man­is­chen hätte es noch das Wort #Com­munabel gegeben… Und dann wären wir ganz bei meinem aktuellen Schreibpro­gramm: Von #Caputal­ism zu #Com­monism ;-)

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“Graubün­den übernehme — nach 37 Jahren Unter­bruch — mit ihm zum sech­sten Mal das Prä­sid­i­um des Nation­al­rates, sagte Can­d­i­nas. Und für die rätoro­man­is­che Sprachge­mein­schaft sei das seinige das fün­fte Rat­sprä­sid­i­um.” (Südostschweiz)

Ausser­dem plant er für seine Ratskol­legin­nen und ‑kol­le­gen eine 30-seit­ige Broschüre, in der Par­la­mentsaus­drücke in Franzö­sisch, Ital­ienisch, Rumantsch Grischun und Sur­sil­van über­set­zt sind. (Südostschweiz)

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Ste­fan M. Sey­del, aka sms, aka sms2sms in «Zürcher Fest­spiel 1901″ (2019, Foto­cre­d­it: Charles Schny­der):  Twit­terWikipedia (Lem­ma), Youtube (aktuell), Sound­cloudMastodonInsta­gram (ges­per­rt), SnapchatTik­TokTwitcht.me/WikiDienstag (Nicht in Betrieb)

Stefan M. Seydel/sms ;-)

(*1965), M.A., Studi­um der Sozialen Arbeit in St. Gallen und Berlin. Unternehmer, Sozialar­beit­er, Kün­stler.

Ausstel­lun­gen und Per­for­mances in der Roy­al Acad­e­my of Arts in Lon­don (Frieze/Swiss Cul­tur­al Fund UK), im Deutsches His­torisches Muse­um Berlin (Kura­tion Bazon Brock), in der Cryp­ta Cabaret Voltaire Zürich (Kura­tion Philipp Meier) uam. Gewin­ner Migros Jubilée Award, Kat­e­gorie Wis­sensver­mit­tlung. Diverse Ehrun­gen mit rocketboom.com durch Web­by Award (2006–2009). Jury-Mit­glied “Next Idea” Prix Ars Elec­tron­i­ca 2010. Pen­delte bis 2010 als Mach­er von rebell.tv zwölf Jahre zwis­chen Bodensee und Berlin. Co-Autor von “Die Form der Unruhe“, Umgang mit Infor­ma­tion auf der Höhe der Zeit, Band 1 und 2, Junius Ver­lag Ham­burg. Ruhen­des Mit­glied als Ex-Vice-Präsi­dent im P.E.N.-Club Liecht­en­stein. Er war drei Jahre Mit­glied der Schulleitung Gym­na­si­um Kloster Dis­en­tis. Ab 2018 arbeit­ete er in Zürich-Hot­tin­gen im unter rebell.tv entwick­el­ten Work­flow u.a. in Zusam­me­nar­beit mit Sta­tis­tik Stadt Zürich und Wiki­me­dia Schweiz unter dem Label “WikiDienstag.ch”. Er pub­lizierte während der Coro­na-Krise im Früh­ling 2020 in der NZZ einen Text über Wikipedia, ini­ti­ierte Jahres­fes­ti­vals #PaulWat­zlaw­ick, #StanisławLem (doi: 10.55301/9783849770006), #Kathari­naVonZ­im­mern und sam­melt im Blog von Carl Auer Ver­lag, Hei­del­berg, “Ele­mente ein­er näch­sten Kul­tur­form”. Im Juli 2020 kehrt er mit seinem 1997 gegrün­de­ten Unternehmen (Spin-Off mit Aufträ­gen der FH St. Gallen, Gesund­heits­di­rek­tion Kan­ton St. Gallen, Bun­de­samt für Gesund­heit (BAG) und der EU aus ein­er Anstel­lung als Leit­er Impuls- und Pilot­in­ter­ven­tio­nen für die Aids-Hil­fe St. Gallen/Appenzell) zurück nach Dissent.is/Muster, mit­ten in die Schweiz­er Alpen.

Textsorte: (1) Traum, (2) Blitz, (3) Beken­nt­nis, (4) Memo, (5) Märchen, (6) Dra­ma, (7) Tabu
Arbeits­form: Doku­men­ta­tion, Lis­ten­bil­dung, Work in Progress
Anlass: (…)
TL;DR: (…)
Bildquelle: (…)
URL/Hashtag: (…)


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