#Meister Eckhart (1260 — 1328) | Mit etwas Phantasie, liesse sich behaupten, dass Meister Eckhart auf seinen Reisen zwischen Erfurt und Avignon auch im Kloster Dissentis übernachtet hat (so?)
Kein Sinn ohne Sinne:
- Hören, die auditive Wahrnehmung mit den Ohren (Gehör)
- Riechen, die olfaktorische Wahrnehmung mit der Nase (Geruch)
- Schmecken, die gustatorische Wahrnehmung mit der Zunge (Geschmack)
- Sehen, die visuelle Wahrnehmung mit den Augen (Gestalt, Ästhetik)
- Tasten, die taktile Wahrnehmung mit der Haut (Gefühl)
- Erinnern, die kognitive Wahrnehmung mit Kopf und Herz (Gedanken, Sinn)
Die Liste der menschlichen Bedürfnisse:
- Alle paar Sekunden: Luft
- Alle paar Minuten: Wasser
- Alle paar Stunden: Nahrung
- Damit ich mich nicht erkälte: Kleidung
- Einmal am Tag: Schlaf
- Damit das einigermassen entspannt geht: Ein Dach über dem Kopf und eine abschliessbare Türe.
- Damit mir jemand ein Loch gräbt, wenn ich gestorben bin: Es kann durchaus Spass machen (so?)
- Übrigens: Es gibt inzwischen genügend andere Menschen, ich muss keine zusätzlichen produzieren. Aber wenn ich nur schon bloss ein Kindlein heranzüchte, reduziere ich die Bevölkerungsexplosion um 50% (so?) - Warum sollte ich weniger Recht haben zu leben, als eine Fliege oder eine Stechmücke? Es geht bloss darum: Die Ermutigung, sich “die Welt untertan zu machen”, machte durchaus Sinn für so lebensuntaugliche Geschöpfe, wie Menschen nun mal in die Welt gepresst werden. Jetzt braucht es aber andere Claims. Überredet?
Angst trifft immer zu.
Maren Lehmann
Zu viel Verständnis lähmt.
#FragSozialarbeit
Zu wenig Verständnis beleidigt.
Gerechtigkeit geht von Getrenntem aus. Fürsorglichkeit von Verbundem. Lass es uns Komplementarität nennen: Trennst du eines vom Anderen, verbreitest du Furcht und Schrecken. Versprochen.
#FragSozialarbeit
parallel notiere ich in diesem Eintrag:
Der Denkvorschlag von Meister Eckhart an den ungläubigen Thomas (so?)
JHWA, Allah, Gott… Es sind Bezeichnungen für das Unbezeichenbare. Ein Platzhalter. Ein Wort, ein Zeichen, was darauf hinweisen will, dass es dafür kein Zeichen und kein Wort geben kann.
Eine meditative Übung.
Ich kann mir vorstellen, dass es etwas gibt, was ich mir nicht vorstellen kann.
Sobald ich mir aber dieses Unvorstellbare vorgestellt habe, hat es mir sich ja vorgestellt und ich muss es verwerfen, weil ich mir ja vorgenommen habe, das unvorstellbare vorzustellen.
Es ist leicht vorstellbar, dass ich das unendlich so weiter machen kann. Noch mehr: Es ist mir völlig klar, dass dieses “Spiel” prinzipiell unendlich weiter geführt werden kann.
Um diesen “Gedankenkreisen” ein Ende zu setzen, setze ich ein Zeichen.
In der Mathematik übernimmt das Zeichen X oder N eine ähnliche Funktion: Ich setze ein Zeichen für etwas (noch) Unbekanntes, löse mich dadurch aus dem nagenden Rätsel und kann dadurch “spielerisch” weiter machen.
Meister Eckhart hatte aber Idee, für all jene, welche sich Gott irgendwie vorstellen wollten und dabei nicht an einen alten, weissen, vollbart tragenden Mann denken wollten, was nicht nur für Frauen eine unfruchtbare Sache wäre, sondern auch bei kleinen Kindern “Furcht und Schrecken” auszulösen vermag.

Krass, wie ich den Text falsch memoriert ha!ha!habe ;-))) aber es passt zu meinen Annahmen.
Er sagte (in… Quelle nachtragen) stelle dir Gott besser wie so etwas wie “Durst” vor… Nicht wie “Wasser”. Nicht wie “trinken.”
Hier noch ein andere Eintrag von Meister Eckhart in seinem Blog: Ja. Auch er stocherte ja bloss im Treibsand seiner Zeit. Wie du. Und ich.
Wer Gott so, (d. h.) im Sein, hat, der nimmt Gott göttlich, und dem leuchtet er in allen Dingen; denn alle Dinge schmecken ihm nach Gott, und Gottes Bild wird ihm aus allen Dingen sichtbar. In ihm glänzt Gott allzeit, in ihm vollzieht sich eine loslösende Abkehr und eine Einprägung seines geliebten, gegenwärtigen Gottes. Vergleichsweise so, wie wenn es einen in rechtem Durst heiß dürstet: so mag der wohl anderes tun als trinken, und er mag auch wohl an andere Dinge denken; aber was er auch tut und bei wem er sein mag, in welchem Bestreben oder welchen Gedanken oder welchem Tun, so vergeht ihm doch die Vorstellung des Trankes nicht, solange der Durst währt; und je größer der Durst ist, um so stärker und eindringlicher und gegenwärtiger und beharrlicher ist die Vorstellung des Trankes. Oder wer da etwas heiß mit ganzer Inbrunst so liebt, daß ihm nichts anderes gefällt und zu Herzen geht als (eben) dies, und er nur nach diesem verlangt und nach sonst gar nichts: ganz gewiss, wo immer ein solcher Mensch sein mag oder bei wem oder was er auch beginnt oder was er tut, nimmer erlischt doch in ihm das, was er so sehr liebt, und in allen Dingen findet er (eben) dieses Dinges Bild, und dies ist ihm um so stärker gegenwärtig, je mehr die Liebe stärker und stärker wird. Ein solcher Mensch sucht nicht Ruhe, denn ihn behindert keine Unruhe.
Er macht viele solche Gedankenübungen. Hier zum Beispiel noch eine über die existenzielle Einsamkeit:
Dieser Mensch findet weit mehr Lob vor Gott, weil er alle Dinge als göttlich und höher erfasst, als sie in sich selbst sind. Wahrhaftig, dazu gehört Eifer und Hingabe und ein genaues Achten auf des Menschen Inneres und ein waches, wahres, besonnenes, wirkliches Wissen darum, worauf das Gemüt gestellt ist mitten in den Dingen und unter den Leuten. Dies kann der Mensch nicht durch Fliehen lernen, indem er vor den Dingen flüchtet und sich äußerlich in die Einsamkeit kehrt; er muß vielmehr eine innere Einsamkeit lernen, wo und bei wem er auch sei. Er muß lernen, die Dinge zu durchbrechen und seinen Gott darin zu ergreifen und ihn kraftvoll in einer wesenhaften Weise in sich hineinbilden zu können. Vergleichsweise so wie einer, der schreiben lernen will. Fürwahr, soll er die Kunst beherrschen, so muß er sich viel und oft in dieser Tätigkeit üben, wie sauer und schwer es ihm auch werde und wie unmöglich es ihn dünke: will er’s nur fleißig üben und oft, so lernt er’s doch und eignet sich die Kunst an. Fürwahr, zuerst muß er seine Gedanken auf jeden einzelnen Buchstaben richten und sich den sehr fest einprägen. Späterhin, wenn er dann die Kunst beherrscht, so bedarf er der Bildvorstellung und der Überlegung gar nicht mehr, und dann schreibt er unbefangen und frei, und ebenso ist es auch, wenn es sich um Fiedeln oder irgendwelche Verrichtungen handelt, die aus seinem Können geschehen sollen. Für ihn genügt es völlig zu wissen, daß er seine Kunst betätigen will; und wenn er auch nicht beständig bewusst dabei ist, so vollführt er sein Tun doch, woran er auch denken mag, aus seinem Können heraus 3.
DW 5, Ed. S. 207,1 — 208,10; Quint, Ü. S. 61,11 — 61,35
Später kamen die Radikalen Konstruktivisten und führen diese Gedanken radikal zu Ende. 1997 beendete Niklas Luhmann diese Tradition mit dem Buch: “Die Gesellschaft der Gesellschaft”.
Aber das wäre eine andere Geschichte…

Stefan M. Seydel, aka sms, aka sms2sms in «Zürcher Festspiel 1901″ (2019, Fotocredit: Charles Schnyder): Twitter, Wikipedia (Lemma), Youtube (aktuell), Soundcloud, Mastodon, Instagram (gesperrt), Snapchat, TikTok, Twitch, t.me/WikiDienstag (Nicht in Betrieb)
Stefan M. Seydel/sms ;-)
(*1965), M.A., Studium der Sozialen Arbeit in St. Gallen und Berlin. Unternehmer, Sozialarbeiter, Künstler.
Ausstellungen und Performances in der Royal Academy of Arts in London (Frieze/Swiss Cultural Fund UK), im Deutsches Historisches Museum Berlin (Kuration Bazon Brock), in der Crypta Cabaret Voltaire Zürich (Kuration Philipp Meier) uam. Gewinner Migros Jubilée Award, Kategorie Wissensvermittlung. Diverse Ehrungen mit rocketboom.com durch Webby Award (2006–2009). Jury-Mitglied “Next Idea” Prix Ars Electronica 2010. Pendelte bis 2010 als Macher von rebell.tv zwölf Jahre zwischen Bodensee und Berlin. Co-Autor von “Die Form der Unruhe“, Umgang mit Information auf der Höhe der Zeit, Band 1 und 2, Junius Verlag Hamburg. Ruhendes Mitglied als Ex-Vice-Präsident im P.E.N.-Club Liechtenstein. Er war drei Jahre Mitglied der Schulleitung Gymnasium Kloster Disentis. Ab 2018 arbeitete er in Zürich-Hottingen im unter rebell.tv entwickelten Workflow u.a. in Zusammenarbeit mit Statistik Stadt Zürich und Wikimedia Schweiz unter dem Label “WikiDienstag.ch”. Er publizierte während der Corona-Krise im Frühling 2020 in der NZZ einen Text über Wikipedia, initiierte Jahresfestivals #PaulWatzlawick, #StanisławLem (doi: 10.55301/9783849770006), #KatharinaVonZimmern und sammelt im Blog von Carl Auer Verlag, Heidelberg, “Elemente einer nächsten Kulturform”. Im Juli 2020 kehrt er mit seinem 1997 gegründeten Unternehmen (Spin-Off mit Aufträgen der FH St. Gallen, Gesundheitsdirektion Kanton St. Gallen, Bundesamt für Gesundheit (BAG) und der EU aus einer Anstellung als Leiter Impuls- und Pilotinterventionen für die Aids-Hilfe St. Gallen/Appenzell) zurück nach Dissent.is/Muster, mitten in die Schweizer Alpen.
Textsorte: (1) Traum, (2) Blitz, (3) Bekenntnis, (4) Memo, (5) Märchen, (6) Drama, (7) Tabu
Arbeitsform: Dokumentation, Listenbildung, Work in Progress
Anlass: (…)
TL;DR: (…)
Bildquelle: (…)
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