Langsam: In meinem Blog “publiziere” ich nicht. Hier arbeite ich und bin an Wirkung nicht interessiert. Ich weiss wie publizieren geht. Das hier ist etwas anderes. d!a!n!k!e

Dass Hans Ulrich Gumbrecht Alessandro Manzoni nicht kennt. Nun gut. Dass aber Giorgio Agamben das 31. Kapital von I Promessi Sposi so wenig zu interpretieren vermag, wie es die Beschreibung des Kapitels in der gerade jetzt abgerufenen Wikipedia ins Kraut schiessen lässt, scheint mir eine völlig unmögliche Vorstellung zu sein… Hier die Passage:
1827 erschien der Roman, welcher eigentlich besser “Die Brautleute” (Seite 868, Burkhart Kroeber) heissen sollte. Alessandro Manzoni hat an nichts anderem gearbeitet, als 200 Jahre zurück zu schauen, um seine ganze Fantasie, seine ganze Beobachtungsgabe, seine ganze analytische Kraft über jener Zeit aus zu schütten. Manzoni war kein Historiker. Manzoni erklärte nicht die Zeit der Gegenreformation. Manzoni labte sich an den Quellen seiner verloren sprudelnden Gefühlen…

Der #Ausnahmezustand — der Notstand — ist die Lösung, nicht das Problem.
Als Sozialarbeiter wurde ich in den später 1980er-Jahren von Alt68ern sozialisiert. “Der Ekel” über der Erfahrung eines Zivilisationsbruches, war der zwingende Ausgangspunkt. “Der Radikale Konstruktivismus” die radikalste Antwort auf das elende Spiel aus dem Fundus des sauglattistischen Overkills von Selektionen, Repräsentationen, kognitive Nachbildungen, emotionale oder parteiliche Tönungen und Trallalla seit Immanuel Kant.
Relativismus SUCKS

WORK IN PROGRESS
#PaulWatzalwick erklärte “die Funktion” von #Lösungen in endlos lustigen Watzlawitzen…
Das hässliche treiben der Menschen muss ein System haben. Wie sonst wäre erklärbar, dass die Worte und die Taten dieses fotografierbaren Treibens so unendlich weit auseinander klaffen? Niemand erklärte aber nachvollziehbarer als Paul Watzalwitz. Er schrieb nur zwei wissenschaftliche Bücher (1976 + 1974) und reiste danach als schenkelklopfender Unterhalter der Bildungsbürgerchen durch die Welt. Seine Lehren sackten so weit ins Allgemeingut ab, dass heute seine Hinweise im gänzlich verdrehten Sinne als “Lösungen” von Werbeagenturen umgesetzt werden.
Mehr Paradoxie ist schwer.
How to control the uncontrollable?
Wie regieren, wenn die zu regierenden kommunikativ nicht zu kontrollieren sind?
- Schon der Witz von Claus Clausewitz hätte alles gesagt: “Krieg ist Politik mit anderen Mitteln.” Der Clou ist aber noch viel hintertriebener. Meine Mutter sagte mir, wenn ich jammernd angekrochen kam: “Schteffan: Es braucht immer zwei zum Streiten.”
- Regierende brauchen regierungwillige.
- Herrschende brauchen beherrschungsfreudige.
- Tyrannen brauchen Menschen, welche bereit sich andere zu unterdrücken und unterdrückungsbereite.
Mache ich damit Opfer zu Täter?
- Das ist nicht der Punkt. Paul Watzlawick hat “ein System” — ganz ohne Systemtheorie — beschrieben. Eine Relation. Einen Zusammenhang. Als Beobachtende von Konflikten, kann mühelos die Dynamik beschrieben werden.
Als “Lösungen” hat Watzlawick die Suche nach Musterunterbrechungen empfohlen… und Wittgenstein formulierte:
Die Lösung des Problems des Lebens merkt man am Verschwinden dieses Problems. TLP 6.521
ALLES IST RELATIV #AlbertEinstein
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Es geht um die Ausweitung des Hier&Jetzt in das Immer&Überall
Über die Ausweitung der Gegenwart in die Unendlichkeit.
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Fazit?
Der Ausnahmezustand bündelt (faschiert!) die Aufmerksamkeit, welche das Regieren und das regiert werden ermöglicht. (so?)

Watzlawick hätte dies “als das Problem selbst” gesehen. Und nach Musterunterbrechungen gesucht.
Watzalwick hätte gezeigt, wie ein Problem behauptet wird, welches aber für alle Beteiligten eine offensichtlich (fotografierbar!) annehmbare Lösung ist.
Würde das Problem gelöst, bräche die Welt in sich zusammen.
#Faschismus ist, wenn es kein Interesse mehr an Musterunterbrechung gibt. (so?)
Foucaults Kritik an der Konstruktion von Wahrheit ist an soziale Kontrolle geknüpft, ist selbst Regime. Kritik wird so zur reflektierten Unfügsamkeit, zu einer Kunst, nicht dermaßen regiert zu werden.
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der semiotiker #UmbertoEco interpretiert die #passage von #AlessandroManzoni als “Prozess einer semiotischen Pestilenz”. (s860) der sozialarbeiter sieht etwas völlig anderes ;-)




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Stefan M. Seydel, aka sms, aka sms2sms in «Zürcher Festspiel 1901″ (2019, Fotocredit: Charles Schnyder): Twitter, Wikipedia (Lemma), Youtube (aktuell), Soundcloud, Mastodon, Instagram (gesperrt), Snapchat, TikTok, Twitch, t.me/WikiDienstag (Nicht in Betrieb)
Stefan M. Seydel/sms ;-)
(*1965), M.A., Studium der Sozialen Arbeit in St. Gallen und Berlin. Unternehmer, Sozialarbeiter, Künstler.
Ausstellungen und Performances in der Royal Academy of Arts in London (Frieze/Swiss Cultural Fund UK), im Deutsches Historisches Museum Berlin (Kuration Bazon Brock), in der Crypta Cabaret Voltaire Zürich (Kuration Philipp Meier) uam. Gewinner Migros Jubilée Award, Kategorie Wissensvermittlung. Diverse Ehrungen mit rocketboom.com durch Webby Award (2006–2009). Jury-Mitglied “Next Idea” Prix Ars Electronica 2010. Pendelte bis 2010 als Macher von rebell.tv zwölf Jahre zwischen Bodensee und Berlin. Co-Autor von “Die Form der Unruhe“, Umgang mit Information auf der Höhe der Zeit, Band 1 und 2, Junius Verlag Hamburg. Ruhendes Mitglied als Ex-Vice-Präsident im P.E.N.-Club Liechtenstein. Er war drei Jahre Mitglied der Schulleitung Gymnasium Kloster Disentis. Ab 2018 arbeitete er in Zürich-Hottingen im unter rebell.tv entwickelten Workflow u.a. in Zusammenarbeit mit Statistik Stadt Zürich und Wikimedia Schweiz unter dem Label “WikiDienstag.ch”. Er publizierte während der Corona-Krise im Frühling 2020 in der NZZ einen Text über Wikipedia, initiierte Jahresfestivals #PaulWatzlawick, #StanisławLem (doi: 10.55301/9783849770006), #KatharinaVonZimmern und sammelt im Blog von Carl Auer Verlag, Heidelberg, “Elemente einer nächsten Kulturform”. Im Juli 2020 kehrt er mit seinem 1997 gegründeten Unternehmen (Spin-Off mit Aufträgen der FH St. Gallen, Gesundheitsdirektion Kanton St. Gallen, Bundesamt für Gesundheit (BAG) und der EU aus einer Anstellung als Leiter Impuls- und Pilotinterventionen für die Aids-Hilfe St. Gallen/Appenzell) zurück nach Dissent.is/Muster, mitten in die Schweizer Alpen.
Textsorte: (1) Traum, (2) Blitz, (3) Bekenntnis, (4) Memo, (5) Märchen, (6) Drama, (7) Tabu
Arbeitsform: Dokumentation, Listenbildung, Work in Progress
Anlass: (…)
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Bildquelle: (…)
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