“Der spezifische politische Unterschied, auf den sich die politischen Handlungen und Motive zurückführen lassen, ist der Unterschied von Freund und Feind.”
in: Der Begriff des Politischen (1927)
Langsam: Mein Blog ist mein Kartenraum und keine Bühne. Ich weiss wie man publiziert. Das hier ist etwas anderes. d!a!n!k!e | WORK IN PROGRESS reload für aktuellen schreibstand | warum ich nicht publiziere? weil ich es kann. weil es geht. weil ich es für angemessen halte. | This Blog in Englisch | هذه المدونة باللغة العربية | 这个博客是中文的 | Ce blog en français | Questo blog in italiano | Tgi èn ils inimis da la translaziun automatica? — Ils medems che #Wikipedia/#Wikidata han odià sco il diavel l’aua benedida.
es ist juni 2024 geworden. ES IST KRIEG. die landtreter erobern das venedig der meerschäumer. #BazonBrock, erzähl uns vom Krieg. (so?)
Der Feind ist unsere eigene Frage in Gestalt.
#CarlSchmitt
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Langsam: In meinem Blog “publiziere” ich nicht. Hier arbeite ich und bin an Wirkung nicht interessiert. Ich weiss wie publizieren geht. Das hier ist etwas anderes. d!a!n!k!e
“Papa, erklär mir die Welt. Ich will einschlafen können.”
Carl Schmitt lacht. Er kennt das Spiel. Zärtlich nimmt er seine kleine Tochter in die Arme und beginnt wie er schon so oft begonnen hat: “Der Mensch ist ein Landwesen, ein Landtreter.” Aber wie du weisst, meine süsse Anima — so hauchte er wie die Schlange Ka im Dschungelbuch in betörender Sprache: Alles Leben ist aus dem Wasser entsprungen. Die für uns Menschen selbstverständliche Vorstellung von “Raum und Zeit” ist der Welt der “Meerschäumer” fremd und unverständlich. Das ist das Stichwort: Das Kind springt auf den Bauch des Vaters und beide zeigen sich die lange, breite Zunge des Juden Albert Einstein. Beide kreischen vor lachen, küssen und umarmen sich. Bald schläft das Kind. Und Carl Schmitt liegt im Bett, lauscht dem Atem seiner Anima und sinniert am Ende des 1942 erschienen Kinderbuches:
“In Wirklichkeit erleben wird nur das Ende der bisherigen Verhältnisse von Land und Meer. Doch die menschliche Angst vor dem Neuen ist oft ebenso gross wie die Angst vor dem Leeren, auch wenn das Neue die Überwindung des Leeren ist. Daher sehen jene Vielen nur sinnlose Unordnung, wo in Wirklichkeit ein neuer Sinn um seine Ordnung ringt.”
Land und Meer
Ein neuer Sinn ringt um seine Ordnung
Das Ende der Geschichte (1930). Das Ende der grossen Erzählungen (1979). Das Ende von Humanismus (1997). Das Ende der Theorie (2008). In einem ruckelfreien Livestream überträgt der Humanismus unter wechselnden Schlag!worten des Ausnahmezustandes sein eigenes Ende. 500 Jahre sind vergangen seit jenem legendären Wurstessen vom 9. März 1522 zu Zürich. Splitterfasernackt. Wie verlangt ideal Transparent und in allen Verästelungen ideal auf die Hundertstelssekunde nachvollziehbar, wie in der Versionsgeschichte der Wikipedia wird bewiesen: Jetzt geht es anders weiter. (so?)
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“DER FEIND IST UNSERE EIGENE FRAGE ALS GESTALT.”
Und: Was wäre, wenn #CarlSchmitt die Idee der Form von George Spencer Brown gekannt hätte? Wenn er also den Juristen (und zur Soziologie konvertierten) Niklas Luhmann gelesen hätte…?!?
Ich zähle also #CarlSchmitt auch zu jenen “traumatisierten” jungen Männer. Er durch den 1. Weltkrieg mit einer einzigen Not belastet: Die grausame gewaltbereitschaft von entgrenzten Menschen im Krieg gegen andere Menschen… :-/ Darauf müssen sich diese Herren einen Reim machen…
Verweise
Horst Bredekamp: Warum ist Carl Schmitt für seine eigenen Feinde attraktiv?
Ein sensationeller Vortrag. Viele Links
Hier ist eine Zusammenfassung des Vortrags von Horst Bredekamp über Carl Schmitt:
- Bredekamp beginnt mit einer Diskussion über Carl Schmitts Konzept des “Feindes” und wie es sich auf die politische Ideologie bezieht. Er argumentiert, dass Schmitts Idee des Feindes nicht dazu dient, Gewalt zu erweitern, sondern sie einzudämmen. Der Feind, so argumentiert er, ist nicht ein absolutes Negativ, sondern ein notwendiger Teil der politischen Landschaft, der dazu dient, grenzenlose Gewalt und Bürgerkrieg zu vermeiden.
- Er spricht auch über die Rolle von Zeit und Raum in Schmitts Theorie. Für Schmitt sind Zeit und Raum entscheidende Kategorien, um einen Grad der Reflexion zu gewinnen, in dem die eigenen Fragen durch das feindliche Gegenüber so herauskristallisiert werden, dass sie dialogfähig werden.
- Bredekamp diskutiert auch die aktuelle politische Landschaft und wie sie sich auf Schmitts Theorien bezieht. Er argumentiert, dass es derzeit einen umfassenden Angriff auf den seit 1751 bestehenden Gesellschaftsvertrag gibt, der das Gewaltmonopol an den Staat übergibt. Dies führt zu einer Erosion von Raum und Zeit und erzeugt ein Bewusstsein einer umfassenden Gewalt.
- Er spricht auch über Franz Neumann, einen Schüler von Schmitt, der eine Analyse des Nationalsozialismus veröffentlichte. Neumanns Analyse sah den Nationalsozialismus nicht als hierarchisches System, sondern als einen Vierkampf zwischen Partei, Staat, Wirtschaft und Militär.
- Bredekamp endet mit einer Diskussion über seine eigene Beziehung zu Schmitt und wie er Schmitts Theorien verwendet, um aktuelle politische Prozesse zu verstehen.
“In diesem Sinne kann man sagen, dass Schmitts Theorie eine Art von “Feindliebe” beinhaltet. Der Feind ist nicht nur ein Gegner, den man bekämpfen muss, sondern auch ein notwendiger Teil unserer politischen Identität und ein Mittel zur Reflexion und Selbstverständnis.”
Freund | Feind |
---|---|
Mitglieder der eigenen politischen Gemeinschaft | Mitglieder einer anderen politischen Gemeinschaft |
Personen, die die gleichen politischen Werte und Ziele teilen | Personen, die unterschiedliche oder gegensätzliche politische Werte und Ziele haben |
Personen, mit denen man kooperiert und solidarisch ist | Personen, gegen die man sich abgrenzt und mit denen man im Konflikt steht |
Personen, die die eigene politische Identität bestätigen und stärken | Personen, die die eigene politische Identität in Frage stellen und herausfordern |
Personen, die als Teil der “Wir”-Gruppe betrachtet werden | Personen, die als Teil der “Sie”-Gruppe betrachtet werden |
Jan Assmann: Ausnahmezustand und Messianismus. Schmitt – Taubes – Agamben
“In seinem Buch Il Tempo che resta definiert Giorgio Agamben die messianische Zeit, die Zeit, die bleibt, als eine Frist zwischen der Erscheinung des Messias und seiner Wiederkehr. Im Rückgriff auf Taubes und Carl Schmitt deutet Agamben diese Frist als Ausnahmezustand, der das Gesetz „aufhebt“.”
Jens Hacke #Gegneranalyse
https://de.wikipedia.org/wiki/Dezisionismus
“Wer Menschheit sagt, will betrügen.” (26:26)
Der Anwalt des Reiches | Reinhard Mehring über den Juristen Carl Schmitt [2010]
Erste Entwürfe, an und aufregungen
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Das Ende der Geschichte (1930). Das Ende der grossen Erzählungen (1979). Das Ende der Theorie (2008). In einem ruckelfreien Livestream überträgt der Humanismus unter wechselnden Schlag!worten des Ausnahmezustandes sein eigenes Ende. 500 Jahre sind vergangen seit jenem legendären Wurstessen vom 9. März 1522 zu Zürich. Splitterfasernackt. Wie verlangt ideal Transparent und in allen Verästelungen ideal auf die Hundertstelssekunde nachvollziehbar, wie in der Versionsgeschichte der Wikipedia wird bewiesen: Jetzt geht es anders weiter. (so?)
Seine Tochter Anima hat Carl Schmitt längst in den Schlaf erzählt. Und so sinniert er am Ende seines 1942 erschienen Kinderbuches einsam und abstrakt: “In Wirklichkeit erleben wird nur das Ende der bisherigen Verhältnisse von Land und Meer. Doch die menschliche Angst vor dem Neuen ist oft ebenso gross wie die Angst vor dem Leeren, auch wenn das Neue die Überwindung des Leeren ist. Daher sehen jene Vielen nur sinnlose Unordnung, wo in Wirklichkeit ein neuer Sinn um seine Ordnung ringt.”
“Papa, erklär mir die Welt”, betteln die gross und alt gewordenen Kinder noch heute. Land und Meer wird nicht mehr die Antwort sein. Und auch auch Carl Schmitt wird später wissen:
„Nach dem Ersten Weltkrieg habe ich gesagt: ‚Souverän ist, wer über den Ausnahmezustand entscheidet‘. Nach dem Zweiten Weltkrieg, angesichts meines Todes, sage ich jetzt: ‚Souverän ist, wer über die Wellen des Raumes verfügt.”
Wikipedia gibt Quellenangabe: Christian Linder, Freund oder Feind, Lettre International, Heft 68, 2005 | Der Satz, welcher vom gleichen Autor verbürgt ist, lässt sich finden in deutschlandfunk vom 12.08.2012
Was hat die Menschen passiert?
Eine sehr kurze Zeittafel:
1522 Sola Scriptura — keine Vermittlung. Keine
1780 die NZZ gründet sich
1833 Das Medienhaus Ringier gründet sich
1836 Die AZ Medien Gründen sich
1837 Samuel Morse findet den Massenmedien einen Rückkanal
1843 Ada Lovelance erfindet den Computer
1857 Die #LavinaNera rollt
1886 Heinrich Hertz überträgt Daten durch die Luft (Funk)
1893 Das Medienhaus Tagesanzeiger gründet sich
1931 Radio Beromünster gündet sich
Das Trauma “Menschlicher Kommunikation”: FEIND HÖRT MIT
Die deutsche Soziologie der Kriegsverlierer erfindet sich einen Reim auf die Erfahrung von #Zivilisationsbruch:
- MEHR DES SELBEN: Die #OrganismusAnalogie aus Frankfurt (Habermas)
- SOWOHL ALS AUCH: Die #OntologieAnalogie aus Zürich (Heintz)
- WEDER NOCH: Die #ParadoxieAnalogie aus Wien (Watzalwick, Wiener, Wittgenstein)
- ANDERS. UND ANDERS ALS SO: Die #SystemAnalogie aus Bielefeld (Luhmann)
1989 Tim Berners Lee zeigt den Hyperlink
2001–2007 deuten Wikipedia und Creative Commons an, was möglich ist und wir durch “Web 2.0” durch GAFAM erledigt.
2020 verlangte Marc Walder #Solidarität von Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst, Bildungshäuser, Massenmedien für eine Politik in schweren Tagen. #WalderGate
1. April 2022 verkündet Bundesrat Alain Berset für die Schweiz “Rückkehr in die normale Lage“
Im Oktober verlangt der Präsident der Christlichen Partei der Schweiz: “Liebe deine Freunde — Hasse deine Feinde” (Die Elefantenrunde #SRFarena | Der NATO-Generalsekretär)
“Souverän ist, wer über die Wellen des Raumes verfügt.”
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Gibt es Alternativen zu einem Denken in der Kategorie von ((Freund)Feind)?
“Merke: Es gibt nicht nur falsche Antworten. Es gibt auch falsche Fragen. Grundfalsche sogar. Grundfalsch, weil sie die Perspektive verwechseln.”
Falsch gefragt.
Ich suchte nach “Johannes 8, 1–11” und bekam diese Antwort von Google zugspielt.
“Und was tut Jesus? Er bückt sich und schreibt in den Sand. Das tut er nicht, um Verlegenheit zu überspielen, und nicht, um sich vor einer Antwort zu drücken. Seine wortlose Geste gibt vielmehr eine Antwort, wie sie schärfer und eindeutiger nicht ausfallen könnte – allerdings eine Antwort, wie sie die Schriftgelehrten auch nicht erwartet hatten. Indem Jesus nämlich in den Sand schreibt, setzt er ein altes prophetisches Zeichen. Ein Zeichen, das jeden, der des Alten Testaments kundig war, treffen musste wie der Blitz. An einer Stelle im Buch des Propheten Jeremia heißt es nämlich: Alle, die dich verlassen Herr, werden zuschanden, die sich von dir abwenden, werden in den Staub geschrieben, Jeremia 17,13.”
Anderswo legt eine Franziskanische Stimme andere Interpretationen dar, welche am 5. Fastensonntag besprochen wird:
“Diese eindrucksvolle Erzählung gehört mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit gar nicht zum ursprünglichen Text des Johannes-Evangeliums, sondern es handelt sich um einen späteren Einschub. Sie taucht zum ersten Mal außerbiblisch in der sog. „Didaskalia“, einer syrischen Kirchenordnung des 3. Jahrhunderts auf, und sie wandert dann allmählich in die verschiedensten griechischen und lateinischen Bibelhandschriften und wird an dieser Stelle im Johannes-Evangelium eingefügt, Vor allem durch die lateinische Bibelübersetzung des Hieronymus, die Vulgata, ist sie dann auch in der gesamten westlichen Christenheit bekannt geworden; und wohl erst seit dem 4. Jh. gehört sie fest zum Kanon der neutestamentlichen Bibel…”
und:
“Die Schrift wird sakral, und geschieht ausgerechnet in Israel. Vom alten griechischen Alphabet wissen wir, dass es das mündlich gesprochene Wort exakt einfängt, es kennt auch für die Vokale Buchstaben. Die hebräische Schrift hingegen besteht nur aus Konsonanten, die Vokalisierung bleibt offen. Das schafft gegenüber der Alltagssprache Distanz. Die hebräische behält sich so einen ‘identitätsstiftenden Nimbus’. Die Schrift wird zur Heiligen Schrift.
Die Sakralisierung der Schrift hat Folgen. Gerade die Schriftgelehrten laufen Gefahr, sich auf den bloßen Buchstaben des Gesetzes zu fixieren. Es kommt zu Formen einer ‘Schriftverehrung’, wie der Evangeliumstext deutlich macht. Bei Paulus wird später zu lesen sein „vom Buchstaben, der tötet, und vom Geist, der lebendig macht“.”
“Die Geste unterbricht den Mechanismus der Verurteilung. Der schreibende Finger aber erinnert an den Gottesfinger, der auf dem Berg Sinai die beiden Tafeln beschrieben hat. Aber diesmal wird nicht gesagt, was geschrieben wird. Die Leerstelle ist markant. Dann folgt der berühmte Satz: ‘Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.’ Dadurch lenkt Jesus die Aufmerksamkeit von der Beschuldigten weg auf die Schuld der Beschuldiger. Denen, die meinen, den Gotteswillen genau zu kennen, wird klar, dass auch sie auf die Barmherzigkeit Gottes angewiesen sind.”
und der dortige 6. Hinweis:
“An Johannes 8, 1 ‑11 wird auch uns Heutigen zutreffend klar, dass das Christentum – anders als Judentum und Islam – keine Buchreligion ist. Abschließend sein Paulus angefügt: ‘Unverkennbar seid ihr ein Brief Christi, ausgefertigt durch unseren Dienst, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf Tafeln aus Stein, sondern – wie auf Tafeln – in Herzen von Fleisch.’”
- Auge um Auge (Zivilisierung)
- Liebe deine Feinde (Musterunterbrechung)
- “…der werfe den ersten Stein.” (Trick: Umdrehung der Perspektive)
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Widerspruch ist Zuspruch vs. Widerspruch als Mittel der Identitätsbildung
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Diverse Notizen
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Hugo Ball hat von mir gesagt (1924!): ‘In der Gewissensform seiner (juristischen) Begabung sieht er seine Zeit.’ (2005/Lettre.de)
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Linders Verfahren besteht zunächst darin, die Originaldokumente ausführlich zu zitieren. Im Verhör durch Robert Kempner, dem stellvertretenden US-Chefankläger, erklärt Schmitt sein einflussreiches Wirken im “Dritten Reich” damit, dass er sich Hitler “geistig unendlich” überlegen gefühlt habe und “dem Wort Nationalsozialismus” einen eigenen Sinn habe geben wollen. Linders kritischer Kommentar dazu: “Kempner stockte einen Moment angesichts dieser Prahlerei […] Hatte Schmitt in dem Moment begriffen, dass sein Hochmut, der Einzige gewesen zu sein, den Nationalsozialisten ein intellektuell anspruchsvolles Konzept liefern zu können, ihn in die größte Niederlage seines Lebens getrieben hatte?” () An die Stelle des sich immer mehr kompromittierenden und in Grabenkämpfen verstrickten Parteienstaates sollte einheitlicher Volkswille treten, der Jean Jacques Rousseaus volonté génerale nicht unähnlich war. () “Eine Diktatur insbesondere ist nur auf demokratischer Grundlage möglich”, heißt es 1928 in der “Verfassungslehre” , zu einer Zeit also, wo Lenin und Mussolini mit dieser Lehre bereits reale Staaten begründet hatten. Auf der Grundlage dieser Homogenitätslehre entfaltet Schmitt sein Werk in verschiedene Richtungen und liefert allen Gegnern des Liberalismus Schlagworte, die in ihrer Radikalität als fulminant gewertet wurden, in Wahrheit jedoch nur von einem unpolitischen Denken zeugen, das elitäre Parolen verbreitete, ohne sich in die Niederungen konkreter Politik zu begeben. 1932 verteidigt er als einer von vier Reichsanwälten vor dem Reichsgericht in Leipzig die Diktaturmaßnahmen des Reichspräsidenten gegen Preußen, 1934 rechtfertigt er in seinem berüchtigten Artikel “Der Führer schützt das Recht” die Morde an Ernst Röhm und seinem Gefolge. () Den Bürgerkrieg beenden, die Zerrissenheit überwinden, das konnte, nicht nur nach Schmitts Auffassung, allein eine starke Macht. Das Wirken des Bösen war lediglich durch ein Katechon, die griechische Bezeichnung für eine geheimnisvolle Macht, aufzuhalten, der sich jeder unterzuordnen hat. Der große Leviathan wurde konsequenterweise durch den Führer ersetzt, der nicht unbedingt mit dem Nationalsozialismus gleichzusetzen ist. Diesen Glauben an eine irrationale Kraft entdeckte allerdings bereits Hugo Ball 1924 in seiner Rezension von Schmitts “Politischer Theologie”. Das Erlösungsbedürfnis, dessen biografischen Untergrund Linder im letzten Teil ausführlich darstellt, verbindet Schmitt auch mit dem katholischen Staatsphilosophen Donoso Cortes… () “Sei ruhig! Es war nur gedacht”, mit diesem seinem Lieblingszitat aus Goethes “Faust” pflegte Schmitt sein wildes Denken zu legitimieren. Schmitt verstand sich wohl als Partisan. Linders facettenreiche Text- und Bildcollage beweist indes, dass sich hier ein Spießbürger in der Rolle des Querdenkers gefiel. (Literaturkritik)
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Schmitts Wechsel zum Nationalsozialismus ist als Problem des Charakters, sondern als „Problem der Theorie“ zu begreifen. (Carl Graf Ballestrem)
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Das Kriegsende erlebte Carl Schmitt in Berlin. Am 30. April 1945 wurde er von sowjetischen Truppen verhaftet, nach kurzem Verhör aber wieder auf freien Fuss gesetzt. Am 26. September 1945 verhafteten ihn die Amerikaner und internierten ihn bis zum 10. Oktober 1946 in verschiedenen Berliner Lagern. Ein halbes Jahr später wurde er erneut verhaftet, nach Nürnberg verbracht und dort anlässlich der Nürnberger Prozesse vom 29. März bis zum 13. Mai 1947 in Einzelhaft arretiert. Während dieser Zeit wurde er vom stellvertretenden Hauptankläger Robert M. W. Kempner als possible defendant (potentieller Angeklagter) bezüglich seiner „Mitwirkung direkt und indirekt an der Planung von Angriffskriegen, von Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ verhört. Zu einer Anklage kam es jedoch nicht, weil eine Straftat im juristischen Sinne nicht festgestellt werden konnte: „Wegen was hätte ich den Mann anklagen können?“, begründete Kempner diesen Schritt später. „Er hat keine Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen, keine Kriegsgefangenen getötet und keine Angriffskriege vorbereitet.“[81] Schmitt selbst hatte sich in einer schriftlichen Stellungnahme als reinen Wissenschaftler beschrieben, der allerdings ein „intellektueller Abenteurer“ gewesen sei und für seine Erkenntnisse einige Risiken auf sich genommen habe. Kempner entgegnete: „Wenn aber das, was Sie Erkenntnissuchen nennen, in der Ermordung von Millionen von Menschen endet?“ Schmitt soll geantwortet haben: „Das Christentum hat auch in der Ermordung von Millionen von Menschen geendet. Das weiss man nicht, wenn man es nicht selbst erfahren hat“.
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Video ohne Quellenangabe…
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Stefan M. Seydel, aka sms, aka sms2sms in «Zürcher Festspiel 1901″ (2019, Fotocredit: Charles Schnyder): Twitter, Wikipedia (Lemma), Youtube (aktuell), Soundcloud, Mastodon, Instagram (gesperrt), Snapchat, TikTok, Twitch, t.me/WikiDienstag (Nicht in Betrieb)
Stefan M. Seydel/sms ;-)
(*1965), M.A., Studium der Sozialen Arbeit in St. Gallen und Berlin. Unternehmer, Sozialarbeiter, Künstler.
Ausstellungen und Performances in der Royal Academy of Arts in London (Frieze/Swiss Cultural Fund UK), im Deutsches Historisches Museum Berlin (Kuration Bazon Brock), in der Crypta Cabaret Voltaire Zürich (Kuration Philipp Meier) uam. Gewinner Migros Jubilée Award, Kategorie Wissensvermittlung. Diverse Ehrungen mit rocketboom.com durch Webby Award (2006–2009). Jury-Mitglied “Next Idea” Prix Ars Electronica 2010. Pendelte bis 2010 als Macher von rebell.tv zwölf Jahre zwischen Bodensee und Berlin. Co-Autor von “Die Form der Unruhe“, Umgang mit Information auf der Höhe der Zeit, Band 1 und 2, Junius Verlag Hamburg. Ruhendes Mitglied als Ex-Vice-Präsident im P.E.N.-Club Liechtenstein. Er war drei Jahre Mitglied der Schulleitung Gymnasium Kloster Disentis. Ab 2018 arbeitete er in Zürich-Hottingen im unter rebell.tv entwickelten Workflow u.a. in Zusammenarbeit mit Statistik Stadt Zürich und Wikimedia Schweiz unter dem Label “WikiDienstag.ch”. Er publizierte während der Corona-Krise im Frühling 2020 in der NZZ einen Text über Wikipedia, initiierte Jahresfestivals #PaulWatzlawick, #StanisławLem (doi: 10.55301/9783849770006), #KatharinaVonZimmern und sammelt im Blog von Carl Auer Verlag, Heidelberg, “Elemente einer nächsten Kulturform”. Im Juli 2020 kehrt er mit seinem 1997 gegründeten Unternehmen (Spin-Off mit Aufträgen der FH St. Gallen, Gesundheitsdirektion Kanton St. Gallen, Bundesamt für Gesundheit (BAG) und der EU aus einer Anstellung als Leiter Impuls- und Pilotinterventionen für die Aids-Hilfe St. Gallen/Appenzell) zurück nach Dissent.is/Muster, mitten in die Schweizer Alpen.
Textsorte: (1) Traum, (2) Blitz, (3) Bekenntnis, (4) Memo, (5) Märchen, (6) Drama, (7) Tabu
Arbeitsform: Dokumentation, Listenbildung, Work in Progress
Anlass: (…)
TL;DR: (…)
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