#Ultramontan #LavinaNera #Kulturwechsel #Commonism #Commoroque | PATERπ BEI DEN ROBOTERN @ETH #GramazioKohlerResearch | Langsam: Mein Blog ist mein Kartenraum und keine Bühne. Ich weiss wie man publiziert. Das hier ist etwas anderes. d!a!n!k!e | WORK IN PROGRESS reload für aktuellen schreibstand | warum ich nicht publiziere? weil ich es kann. weil es geht. weil ich es für angemessen halte. | This Blog in Englisch | هذه المدونة باللغة العربية | 这个博客是中文的 | Ce blog en français | Questo blog in italiano | Tgi èn ils inimis da la translaziun automatica? — Ils medems che #Wikipedia/#Wikidata han odià sco il diavel l’aua benedida.
Kontakt: Stefan M. Seydel, Dissentis/Mustér, sms@dissent.is, +41 79 21 999 22 Soziale Arbeit als Arbeit am Sozialen | neugieronautik.ch
Anlass zu diesem Eintrag:
Nach einer Reise vom 26. Juli 2023 nach Selkingen und intensiven Monaten rund um #Caschlatsch (welches erst Ende August 2023 entstanden ist) werden im Anschluss an dieses “unwahrscheinliche Projekt” (Prof. Fabio Gramazio) mit der ETH-Zürich (GramazioKohlerResearch) ein nächster, transdisziplinärer #ClusterJohannRitz geprüft: Ein offenes Netzwerk von Aktionsforschungsfragen.
Johann Ritz — Mehr als der Altarschnitzer des fürstl. Closter Dissentis
- 2026: 360 Jahre*
- 2029: 300 Jahre†
Quellen/Ressourcen:
- Johann Ritz: hls | sik | ohne eintrag in: wikipedia (Anknüpfungspunkte: Ritzingen…)
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Ziel der Suchbewegungen:
- gibt es eine “grosse Qualition” für ein Forschungs- und Aktionsnetzwerk im Sinne der Ansätze von grafschaft.ch: jedwede Musealisierung wird vermieden. Die Fachfragen orientieren sich an aktuellen Herausforderungen. Die Arbeiten sind keine Reenactement, sondern eine Revitalisierung auf der Höhe der Zeit, wie diese in neugieronautik.ch formuliert werden.
- Das Verständnis der alpinen Barockkultur schliesst an die Forschungsarbeiten von Peter Hersche, Daniel Schläppi, Sandro Guzzi uam an.
- Die Forschungsschwerpunkte kreisen um die Themen von #Commons #Commonism #Commoroque …
- Die Aktionsforschungsschwerpunkte nehmen zum Ausgangspunkt, wie die Äcker zurück in die Surselva gebracht werden können und was von grafschaft.ch diesbezüglich gelernt werden kann.
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Summary
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Nächster Titel
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Nächster Titel
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#Caschlatsch
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fotocredit: daniela kienzler
zum Dashboard | Zur Projektvorstellung bei ETH/arch/ita/GramazioKohlerResearch
Links, Threads, zu verarbeitende Hinweise…
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Offene Blogeinträge, welche zu diesem Thema passen…
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AKTUELL: REISE NACH SELKINGEN
Mittwoch 26. Juli 2023 | Die Reisegruppe ist auch bei der 3. Reise völlig offen: TeilGEBEN ist seeliger als TeilNehmen:
- 7.30h Messe Kloster Distentis
- Abfahrt 9:14h ab Hauptbahnhof Disentis/Mustér | wir fahren doch mit dem auto :-/
- Ankunft im Hotel Weisshorn (Biel/Goms)
- Mittagessen
- 14h Besprechung mit Tony Chastonay Grafschaft Kultur www.grafschaft.ch und Detailplanung
- https://www.gemeinde-goms.ch/gemeinde/kirche/kirchen-kapellen
- Gesichert ist: Führung von einer einheimischen Person, welche Johann Ritz gut kennt
- Gesichert ist: Zugang zum Privathaus von Johann Ritz
- Rückfahrt nach dem Mittagessen Donnerstag 27. Juli wieder zurück
- Spätestens 16.10h Rückfahrt
- 19.30h Messe Kloster Disentis
FRAGEN @sms2sms
- Wie sah die Jahresausstellung 2014 aus?
- Wie hat der Hauptaltar für die Klosterkirche Dissentis ausgesehen?
- zeitliche Liste der Arbeiten (karte?)
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- …
Interessiert mit dabei zu sein?
- Die Anreise via Dissent.is/Muster ist freilich keine Bedingung.
Quellen:
- Der Bildhauer des Klosters (pdf, Seite 289)
- Auswertung mit #chatGPT4
Anschauen:
- Anna Kapelle Ritzingen: Altar vom Lehrmeister Sigrist:
- Seite 74 - über 70 altäre von johann
So erklärt Tony Chastonay die Arbeit von Johann Ritz
pdf | http://www.grafschaft.ch/
Lieblingsmotive 1/5
• Maria mit dem Jesusknaben (Hl. Familie Ritzingerfeld + Hochaltar d. Kapelle von Eyholz)
• Mantel schwingt in bewegter Weise um die
Hüfte
• flattert seitlich der Beine heraus
• Die verschränkten Füsschen des Jesusknaben
und die achsenreiche Haltung der beiden Körper werden zu typischen Kennzeichen der Ritzfiguren
Werkmaterial
• Johann Ritz schnitzte die Altäre aus einheimischem Arvenholz.
• Es ist weich und leicht zu bearbeiten
• Des starken Terpentingehaltes wegen wird es
nicht vom Holzwurm befallen
• Sogar Werke aus Giltstein (weicher Speckstein)
stellte er her
Figurenstil 1/6
• Verzogene Gesichter mit schiefer Nase
• Nach aussen gesenkte Augen, die sanfte Schwermut ausdrücken
• Kunstvoll aufgesetzte Haartrachten
• Sanfte Schwingung des Körpers im vertikalen Sinne
• Frei und natürlich in der Bewegung
• Arme schwenken oft im Gegensatz zum Kopf
• Lieblingsmotiv diagonal über den Leib greifende
Hand, die ein Buch hält oder Mantelsaum fasst
• Seitenfiguren bewegen sich meist im Gegensinn
und symmetrisch zueinander
• Mittelfiguren laden Arme teils beidseitig aus
• Stärke des Meisters lag in der Gestaltung der Gewänder
• Tuniken mit offenen umgelegten Krägen
• Mäntel in mannigfaltigen Bahnen darüber
Architekturstil 1/7
• Altäre meist aus einer oder zwei, selten aus drei
Säulenarchitekturen, die als selbständige Geschosse aufeinander stehen
• Laubumrankte Säulen bilden Nischen und tragen
das Gebälk darüber
• Jedes Geschoss wird meist von Figuren flankiert,
deren Köpfe meist gegen die Altarmitte gerichtet
sind, während die Körper leicht abdrehen
• Die Nischen und damit die Figuren verkleinern
sich nach oben proportional
Farben
• Fast allen Gewändern wurde Goldglanz gegeben
• Bei mehreren Gewändern wechselte Gold und
Silber
• Blasse Körperteile schimmern in rosig angehauchtem Inkarnat (Fleischton in Malerei)
Familie
(das chatGPT4-plugin mit einigen probleme ;-)
Johann Ritz hatte folgende Kinder:
- Johann Joseph Anton Ritz (1697–1766), Bildhauer und Stuckateur
- Johanna Franziska Ritz (1698-?), Heiratete den Maler Hans Kaspar Leser und begleitete ihn als Gehilfin überallhin.
- Maria Anna Ritz (1700-?), Nonne im Kloster St. Ursula in Solothurn
- Johann Jakob Ritz (1701–1766), Bildhauer und Stuckateur
- Johann Baptist Ritz (1707–1775), Bildhauer und Stuckateur
- Johann Peter Ritz (1711–1775), Bildhauer und Stuckateur
- Johann Adam Ritz (1713–1748), Bildhauer und Stuckateur
- Johann Georg Ritz (1716–1771), Bildhauer und Stuckateur
- Johann Jodocus Ritz war im Jahr 1708 in der Klosterschule in Disentis.
- Hans Gieri Ritz war um das Jahr 1716 in der Klosterschule in Disentis.
Used AskYourPDFUsed AskYourPDF
Hier sind die Informationen, die ich aus dem Dokument extrahieren konnte:
- Johann Jodocus Ritz (auch als “Jodok” bezeichnet): Er war der einzige Sohn von Johann Ritz, der die männliche Linie der Bildhauerfamilie fortsetzte. Er war ein Bildhauer.
- Johanna Franziska Ritz (geboren 1698): Sie war die Tochter von Johann Ritz. Sie heiratete den Maler Hans Kaspar Leser und begleitete ihn überallhin als Gehilfin.
- Garin Johann Georg Ritz (geboren 1706): Er war ein Sohn von Johann Ritz. Er wurde als gelehrter und kunstliebender Pfarrer von Münster und als geschickter Theaterschriftsteller bekannt. Sein Vater ließ ihn in Disentis, Brig und Mailand studieren, wo er in Theologie doktorierte und zum apostolischen Notar ernannt wurde.
- Franz Anton Ritz (1722—ca 1770): Er war ein Sohn von Jodok Ritz und widmete sich ebenfalls der Kunst als “gebildeter Maler”. Er wird auch zweimal als Bildhauer erwähnt, obwohl keine bildhauerischen Werke von ihm bekannt sind.
In diesem Beitrag sammle ich Informationen über die — neben Pater Floriano und die Abt Adalberts — vordergründig wichtigste Figur in meiner Geschichte #SendaDilsCaputschins. Bitte erwarte hier keinen lesbaren Text. Falls du aber weitere Hinweise für mich hast, freue ich mich riesig über deinen Kommentar. Unten in diesem Blog oder auch via eMail auf meinem Account bei nossaistorgia.ch/@sms2sms
Der Auftritt von Johann Ritz im 2. von sieben Teilen:
Der historische Johann Ritz
∗ 6.11.1666 Selkingen | † 4.10.1729 Selkingen | Bildhauer und Altarbauer des Hochbarock im Wallis. Mitglied der Künstlerfamilie Ritz. Vater von Johann Jodok, Grossvater von Johann Franz Anton Ritz (sik-isea.ch | HSL | Wikipedia | NossaIstorgia.ch | PDF: Kirchen- & Kappellenführer Obergoms)
Einordnung historisch: Barock (Wikipedia) | Frage: Wie datiert Peter Hersche?
- Frühbarock (bis ca. 1650)
- Hochbarock (ca. 1650–1700)
- Spätbarock (ca. 1700–1730)
Einordnung politisch: #LavinaNera
- #PaterFloriano (1707)
- #CasparDecurtins (1877)
- #Commonism (2020)
Einordnung geografisch: Die Cadi
Surselva — “Oberhalb des Walders”
- Der “Uaul Grond” (der grosse Wald) war das Gebiet des (nacheiszeitlichen) Bergsturzes bei Flims gemeint. Die heutige “Ruinaulta”, die heute von einer spektakulären Schmalspureisenbahn durchquert wird.
- Zu deutsch, wird diese Region “Bündner Oberland” genannt, welche sich vom Zusammenfluss von Vorder- und Hinterrhein bis hinauf, dem Vorderrhein entlang zur sogenannten Rheinquelle erstreckt.
die 3. von drei reisen im juli 2023
Thread auf Twitter mit allen Bildern von der Reise:
Serie: “Kirche von hinten”
WORK IN PROGRESS
Die Cadi in der Zeit von “unserem Pater Floriano” war aber kleiner als die heutige Surselva und ging (vermutlich) bis nach Tavanasa. Vielleicht auch nur bis Zignau. Sicher aber nicht einmal bis “zur ersten Stadt am Rhein”, Ilanz. (abklären! Antwort: Die Karte ist korrekt für die Zeit 1695–1720:
“Die Cadi war bis 1851 in vier Verwaltungshöfe bzw. Niedergerichte, sog. cuorts, mit je einem Statthalter unterteilt: Disentis/Mustér, Tujetsch, jeweils vereint Breil/Brigels und Medel (Lucmagn) bzw. Trun und Sumvitg. Die Vertreter der Nachbarschaften bildeten den magistrat de cumin (14 Mitglieder), das Zivilgericht (vier Mitglieder pro Hof unter Vorsitz des Landammanns), und das Kriminalgericht (40 Mitglieder). Die polit. Entscheidungen lagen bei der Gerichtsgemeinde (cumin grond). Der Landammann wurde von dieser ab 1472 aus einem Dreiervorschlag des Abts, vom frühen 17. Jh. an frei gewählt. Die Wahlen fanden nach 1472 jährlich, ab 1751 alle zwei Jahre am Pfingstmontag statt. 1738–45 kauften die Gemeinden die Klosterzehnten aus. 1799 bzw. 1803 wurde die C. als klösterl. Hoheitsgebiet aufgelöst, blieb aber als cumin grond Disentis bis 1851 unverändert bestehen. Sie besass auf dem Bundstag des Grauen Bundes zwei Stimmen, ab 1803 im Bündner Gr. Rat zwei bis fünf Vertreter. 1851 wurde die ehem. Enklave Schlans als siebte Gemeinde dem neuen Kreis Disentis bzw. Bez. Vorderrhein (seit 2001 Bez. Surselva) zugeschlagen. 1854 wurden die vier cuorts aufgelöst und in die übrigen sechs heute bestehenden polit. Gemeinden eingegliedert.”)
Interessant ist, dass “Sumvitg” (Oberstes Dorf) insbesondere ermöglicht, eine (von vielen) Ortsbezeichnungen des Klosters in Mustér zu erklären: Disentis. Lateinisch von Desertina. Deserto, die Wüste. Eine einsame, siedlungsarme Gegend… Meine Interpretation wird betonen:
- Dissentis (Dissent ist. Leitfrage Wie in einer Gemeinschaft ein gutes Leben gestalten?)
- Die rätoromanische Ortsbezeichnung Mustér verweist nicht (oder weniger) auf Monasterium . Das benediktinischen Frauenkloster im Engadin tut dies viel deutlicher: “Mustair”). Das sehen die die Kloster-Historikern freilich gerne anders. Aber hier wird behauptet werden — und ich meine mit der Geschichte von Pater Floriano gute Gründe vorbringen zu können, wie damit viel mehr auf die Auseinandersetzung mit den Kapuzinern verwiesen wird. Diese geben ein “Muster” vor, erinnern an ein Muster, (re)präsentieren ein Vorbild, an welchem die Mächtigen zur Rechenschaft gezogen werden…
- Der Doppelnamen Disentis/Mustér benennt also die zwei Partein in der Entwicklung eines Musterhaften Umgangs mit Dissentis, welches sich später in eine “Direkte Demokratie”, in eine moderne Schweiz, weiter ausformulieren wird…
- Und später in einer zweiten und dritten Lawine, an das ursprüngliche Muster erinnern wird: ERINNERN — GEDENKEN — ERNEUERN ;-)
zeitlich geordnete Arbeiten in der Surselva:
Quellenangabe: (Quelle/Seitenzahl)
- Hans Batz, Die Kirchen und Kappeln des Kantons Graubünden, Band VIII (undatiert ;-)
- Daniel Schönbächler: Die Benediktinerabteil Disentis, 1999, Schw. Kunstgeschichte GSK (Redaktion Werner Bieri)
- Urban Affentranger: Die Gründung kirchlicher Bruderschaften in der Benediktinerabtei Disentis, Sonderdruck aus: “Studien und MItteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens uns seiner Zweige”, Band 130/2019, EOS Verlag
- …
um 1600
- nicht zugeordnet: Frühbarocke Madonna (heutige Marienkirche im Kloster). Diese Figur wird Pater Floriano und Johannes Ritz wohl gekannt haben… Die 7 Schmerzen Marias.
PS: Rechts Placidus, Links Benedikt (nicht Sigisbert!)
1675
- Kontext: Erste Entwürfe für den Barockbau Kloster Dissentis
1685
- Kontext: Beginn Konventbau Kloster Dissentis
1703
- Sedrun: Sogn Vigeli (1703 | Johann ist 37), 1/71 Inschrift: “JOANNES RIZ VON WAL HAT DISEN ALTAR GEMACHT”
(Der Vertrag ist 1702 und 1703 erfüllt worden. Honorar: 230 Kreistaler und einer Viehlieferung.) - https://nossaistorgia.ch/entries/mGYDGpQnMWA
- Die Tafel steht rückseitig am Fuss des Apostels Paulus: von vorne gesehen die Figur auf der rechten Seite.
“meine” zweite Signatur von #JohannesRitz 1692 gefunden in seinem Privathaus auf der 3. Reise im Juli 2032 ;-)
1704
- Kontext: Klosterkirche unter Dach
1707
- Kontext: Dorfkirche Mustér: Entfernung Altar der Jakobsbruderschaft (3/226)
- Wie sieht der Ersatz aus?!?
- Wann?
- Könnte Hinweis auf Datum Hauptaltar Kloster sein
1710
- Mompé-Mediel: Statuette der Immaculata (1/36) Pöschel Seite 124 beschreibt die Statuette der Immakulata auf dem Hochalter. (Batz sagt, diese Stünde in der Sakristei.) Pöschel: “Der gebauschte Mantel zeit den kleinfaltigen Gewandstil des Johannes Ritz; um 1710) Viele Bilder in: kirchen-online.org
- ?!? Kloster Disentis: Hauptaltar (Zeitpunkt unklar zw 1710 und 1712, zerstört/abgebrannt 1799, 1/13)
- 1710 (Johann ist 44) Kloster Disentis: Placialtar (Seitenaltar rechts, 1/15)
Vordergrund: Katharinen-Altar, 1652 — pendant zu Michaelsalter. Hintergrund: Johann Ritz: Placidus-Altar.
- Vrin, Pfarrkirche, zweigeschossiger Hochaltar, sik | Wikipedia | Architekt: 1689–94 errichtete der Architekt Antonio Beroggio aus Roveredo (Beinhaus!)
https://nossaistorgia.ch/entries/Y9JDKxzkMOR
1712
- Kloster Disentis: Benediktsaltar (Seitenaltar links, 1/15)
1716
- Altäre: Andermatt, Pfarrkirche (1716) sik
1726
(Johann ist 60 | Sein Sohn Jodok ist 29)
In der Gebälkkartusche das Datum 1726, auf der Rückseite die Inschriften des Altarbildhauers und des Vergolders: JONNES RIZ BILT-HÜWER VON WALES A° 1724. Darüber: „Johann Franz ab Egg, mahler, gebürtig von Schweytz (Schwyz) wonhaft bey St. Gallen 1726”. Renoviert und neu gefasst von REISS und HAAGA, Rorschach 1931. (quelle)
(…)
(…)
(…)
threads, rescherchen…
Auswertungen Quellen
SIK: “Johann Ritz war das älteste von fünf Kindern des Johann Ritz und der Magdalena Biderbost. Es ist nicht bekannt, ob er im einheimischen Handwerk aufwuchs oder nach Italien und Süddeutschland wanderte. Vielleicht war Ritz ein Schüler von Johann Sigristen, der in Brig eine Bildhauerwerkstätte betrieb. 1683 Mitarbeit am Hochaltar der Antoniuskapelle auf dem Biel in Münster. Zu dieser Zeit war er unter Umständen schon fertiger Geselle; mit 19 Jahren könnte er, wie sein Sohn Johann Jodok, schon den Meistertitel geführt haben. 1691 stand Ritz bereits auf der Höhe seiner Kunst und fand als «erfahrener Bildschnitzer» Erwähnung. 1691 und 1692 erwarb er das 1681 aufgestockte, geräumig ausgebaute Wohnhaus von seinen Geschwistern und schmückte es mit vielen Schnitzereien aus. 1694 Heirat mit Maria Jost aus Lax. Da sie in Selkingen mindestens acht Kinder zur Welt brachte und Ritz dort über Haus und Boden verfügte, scheint es wahrscheinlich, dass die Ehefrau daheim die Landwirtschaft besorgte, während der Mann auswärtigem Verdienst nachging. In den 1690er-Jahren begann Ritz seinen Wirkungskreis auszudehnen, zuerst auf die unteren Zehnden des Oberwallis und schliesslich grenzüberschreitend nach Graubünden, Uri und Unterwalden. In den letzten zwei Jahrzehnten seines Lebens scheint Ritz eine grössere Werkstatt geleitet zu haben, in der auch sein ältester Sohn Johann Jodok als Bildhauer mitarbeitete. Die Hauptwerke dieser Zeit wurden durch den in St. Gallen wohnhaften Schwyzer Maler Johann Franz Abegg gefasst, dem der junge Maler Hans Kaspar Leser von St. Gallen, der Schwiegersohn des Johann Ritz, als Gehilfe zur Seite stand. Nach Ritz’ Tod führte sein Sohn Johann Jodok die Werkstatt weiter. Dessen Sohn Johann Franz Anton war wiederum als Maler und Bildhauer tätig.
Johann Ritz schulte sich vor allem an bestehenden Werken seiner engsten Heimat. Diese boten ihm das gesamte Figuren- und Architekturrepertoire, das sich in reichen Abwandlungen an seinen Altären findet. Zahlreiche seiner Motive entlehnte er dem Altar der Wallfahrtskapelle auf dem Ritzingerfeld und gab sie in seiner eigenen Formensprache wieder. In seinem Stil zeigt sich gesamthaft gesehen ein Übergang vom Manierismus zum Barock, der zwei verschiedene Wurzeln aufweist: Mit der heimischen Spätgotik verbinden Ritz die handwerklichen Gepflogenheiten, die Spezialität des gefassten Schnitzaltars, die Reihung mehrerer Figuren in einem Geschoss an den frühen Altären, dann seine Schreinfiguren mit ihrer flächigen und unstatischen Haltung. Den Gestaltungsprinzipien des italienischen Manierismus hingegen entsprechen die starke Akzentuierung der Altarflanken durch Säulen und Figuren und die strenge formale Gebundenheit und Unterordnung der Figuren unter die Architektur. Johann Ritz verschloss sich aber der neuen Richtung des Barock nicht. Die Gebärden seiner Figuren erhalten Motivierung, indem die Hände das Gewand emporraffen oder ein Attribut halten. Zur Steigerung des Effekts durchbrach Ritz oft die Wände der Altargeschosse, um verschiedene Lichtwirkungen wirksam werden zu lassen. Die volle Entfesselung und die Fülle barocken Volumens aber wird seinen Gestalten kaum je zuteil.
Bei aller Neigung zur Typenkonstanz und Vorliebe für traditionelle Zierformen überrascht Ritz jedoch immer wieder als ideenreicher Gestalter. Seine Stärke liegt im Dekorativen, was in der reich bewegten, aber natürlich fliessenden Gewanddarstellung und der Vielfalt der gewundenen, von Akanthusranken umschlungenen Säulen zum Ausdruck kommt. Für Ritz ist die malerische Gesamtform seiner Altarbauten wichtig. Diesem ganzheitlichen Formwillen dienen auch seine Skulpturen, indem sie zur Aktivierung des architektonisch-dekorativen Altaraufbaus eingesetzt werden; in Oberwald beispielsweise übernehmen die Seitenstatuen optisch die Funktion von Tragsäulen, in Unterbäch bevölkert ein ganzer Reigen von Putti die Akanthuseinfassung der zentralen Marienkrönung, und in Biel (VS) türmen sich am dreigeschossigen Hochaltar Christus und die zwölf Apostel zu einer Figurenpyramide. Die Figuren selbst setzen eine frontale Betrachtung voraus. Erst dann erscheinen sie vollplastisch und stabil. In Wirklichkeit sind sie flach und schmal und von labiler Unsicherheit im Stehen und Schreiten. Ihr Ausdruck wird durch eine intensive Buntfassung mit lebensechten Inkarnaten gesteigert, aber auch durch unwirklich scheinende Vergoldung und Silberpartien mit leuchtendem Lüster.
Ritz trat stets als alleiniger Unternehmer auf. Als leitende Persönlichkeit entwarf er die Pläne und Skizzen, koordinierte die Arbeiten mehrerer Handwerker wie Fassmaler und Tischler und signierte häufig das fertige Werk. Höchstwahrscheinlich beschäftigte er auch Gesellen und Lehrlinge, darunter vielleicht seine Tochter Johanna Franziska, die später zusammen mit ihrem Ehemann Hans Kaspar Leser arbeitete, denn ohne Mithilfe untergeordneter Kräfte liesse sich der Umfang seines Werks wohl kaum erklären.
Johann Ritz gilt als führender Walliser Altarbauer und Bildhauer des Hochbarock. Er wurde rasch zum begehrtesten Altarbauer des Oberwallis und dehnte sein Tätigkeitsgebiet nach Uri, Graubünden und Unterwalden aus und wurde zum eigentlichen Repräsentanten der schweizerischen alpenländischen Schnitzkunst seiner Zeit. Sein Wirken war dermassen fruchtbar und nachhaltig, dass der Begriff «Ritz-Altar» zu einem geläufigen Kennwort innerhalb der schweizerischen Kunstgeschichte geworden ist.
Werke:
Andermatt, Pfarrkirche, Antoniusstatue;
Selkingen, ehemaliges Künstlerhaus; Unterbäch, Pfarrkirche, Hochaltar und Kreuzigungsgruppe, 1697;
Altäre:
Sedrun, Pfarrkirche St. Vigilius (1702)
Vrin, Pfarrkirche (1710)
Disentis, Klosterkirche (1710)
Ritzingerfeld, Wallfahrtskapelle (1713)
Biel (VS), Pfarrkirche (1715)
Oberwald, Pfarrkirche (um 1715–17)
Andermatt, Pfarrkirche (1716)
Stans, Frauenkloster (1723)
Villa-Pleiv/Vella-Pleif (GR), Pfarrkirche (1726) | “In der Gebälkkartusche das Datum 1726, auf der Rückseite die Inschriften des Altarbildhauers und des Vergolders: JONNES RIZ BILT-HÜWER VON WALES A° 1724. Darüber: „Johann Franz ab Egg, mahler, gebürtig von Schweytz (Schwyz) wonhaft bey St. Gallen 1726”. Renoviert und neu gefasst von REISS und HAAGA, Rorschach 1931.”
(anders sortiert und ergänzt durch sms)
Fabian Perren, 1998, aktualisiert durch die Redaktion, 2015”
HSL: “Sohn des Johann und der Magdalena Biderbost. 1694 Maria Jost, von Lax. Ausbildung möglicherweise in der Bildhauerwerkstätte von Johann Sigristen in Brig. Johann Ritz, der 1691 bereits als erfahrener Bildschnitzer galt, schuf zuerst im Wallis, von den 1690er Jahren an auch in Graubünden, Uri und Unterwalden zahlreiche Altäre. Als Höhepunkt seiner Schnitzkunst gilt der figurenreiche, sich über die gesamte Chorbreite erstreckende Hochaltar in der Pfarrkirche Sedrun (1702). Als führender Walliser Altarbauer und Bildhauer des Hochbarock zeichnete sich Johann Ritz vor allem durch seine Stärke im dekorativen Bereich und seinen ganzheitlichen Formwillen aus.”
Johann Jodok Ritz:
∗ 5.5.1697 Selkingen,
† 4.4.1747 Zermatt
1708 Nennung von Johann Jodok Ritz in der Schüleraufzählung der Klosterschule von Disentis. Er lernte von seinem Vater die Bildschnitzerei und arbeitete in dessen Werkstatt mit. 1715, im Alter von 18 Jahren, heiratete er Maria Barbara Ambort von Silenen in der dortigen Pfarrkirche und liess sich vorerst in Selkingen nieder. 1716 wurde er anlässlich der Geburt einer Tochter im Pfarreiregister als Schnitzer und Meister betitelt. 1724 eventuelle Beteiligung am Hochaltar von Pleiv, dem letzten bekannten Werk seines Vaters. Im Juli desselben Jahres in Göschenen. Der barocke Altar der dortigen ehemaligen Dorfkapelle soll das erste selbständige Werk darstellen. 1725 erscheint er als Hausbesitzer in Altdorf. 1726 Hochaltar von Silenen, der trotz späterer Umbauten seine beste Arbeit bleibt. Johann Jodok Ritz baute Altäre in den Kantonen Uri und Graubünden. Seine Ehefrau begleitete ihn an all die verschiedenen Arbeitsorte. So wurden alle Kinder, ausser dem ersten, auswärts geboren und getauft. Johann Jodok Ritz starb in Zermatt, wenige Tage nach dem Tod seiner Frau.
Johann Jodok Ritz arbeitete in der Tradition seines Vaters, ohne jedoch dessen Ausdruckskraft zu erreichen. Er übernahm beispielsweise die Akanthusranken und die typischen auseinanderflatternden Mantelsäume. Seine Figuren wirken jedoch befangen und ein wenig unbeholfen, zeigen eine frontale, steife Haltung. Einzig in den Statuen des Hochaltars von Silenen näherte er sich den bewegteren und achsenreicheren Kompositionen des Vaters.
Der Umfang des Werks ist nicht geklärt. So arbeitete im Wallis um die Mitte des 18. Jahrhunderts der jüngere Zeitgenosse Peter Lagger von Reckingen in einem verblüffend ähnlichen Stil, der ebenfalls durch eine steife Frontalität der Haltung, das Schablonenhafte und die Leere des Ausdrucks auffällt. Peter Lagger stand wahrscheinlich in Beziehung mit einer Werkstatt der Familie Ritz; eine Zusammenarbeit der beiden Bildhauer Johann Jodok Ritz und Peter Lagger ist möglich.
Werke: Brigels, Pfarrkirche (um 1738); Fellers, Pfarrkirche (um 1738); Göscheneralp, Kapelle (1724); Schattdorf, Pfarr- und Wallfahrtskirche (1736–39); Silenen, Pfarrkirche (1726); Wassen, Kirche (1733); Zumdorf, Kapelle (Hospental, 1728).
Fabian Perren, 1998, aktualisiert durch die Redaktion, 2019
Zitiermethode:
Fabian Perren: «Jodok Ritz». In: SIKART Lexikon zur Kunst in der Schweiz, 2019 (erstmals publiziert 1998).
https://recherche.sik-isea.ch/sik:person-4031472/in/sikart
Verarbeitungen in:
Stefan M. Seydel, aka sms, aka sms2sms in «Zürcher Festspiel 1901″ (2019, Fotocredit: Charles Schnyder): Twitter, Wikipedia (Lemma), Youtube (aktuell), Soundcloud, Mastodon, Instagram (gesperrt), Snapchat, TikTok, Twitch, t.me/WikiDienstag (Nicht in Betrieb) | Exklusiv: speakerbooking.ch/stefan-m-seydel
Stefan M. Seydel/sms ;-)
(*1965), M.A., Studium der Sozialen Arbeit in St. Gallen und Berlin. Unternehmer, Sozialarbeiter, Künstler.
Ausstellungen und Performances in der Royal Academy of Arts in London (Frieze/Swiss Cultural Fund UK), im Deutsches Historisches Museum Berlin (Kuration Bazon Brock), in der Crypta Cabaret Voltaire Zürich (Kuration Philipp Meier) uam. Gewinner Migros Jubilée Award, Kategorie Wissensvermittlung. Diverse Ehrungen mit rocketboom.com durch Webby Award (2006–2009). Jury-Mitglied “Next Idea” Prix Ars Electronica 2010. Pendelte bis 2010 als Macher von rebell.tv zwölf Jahre zwischen Bodensee und Berlin. Co-Autor von “Die Form der Unruhe“, Umgang mit Information auf der Höhe der Zeit, Band 1 und 2, Junius Verlag Hamburg. Ruhendes Mitglied als Ex-Vice-Präsident im P.E.N.-Club Liechtenstein. Er war drei Jahre Mitglied der Schulleitung Gymnasium Kloster Disentis. Ab 2018 arbeitete er in Zürich-Hottingen im unter rebell.tv entwickelten Workflow u.a. in Zusammenarbeit mit Statistik Stadt Zürich und Wikimedia Schweiz unter dem Label “WikiDienstag.ch”. Er publizierte während der Corona-Krise im Frühling 2020 in der NZZ einen Text über Wikipedia, initiierte Jahresfestivals #PaulWatzlawick, #StanisławLem (doi: 10.55301/9783849770006), #KatharinaVonZimmern und sammelt im Blog von Carl Auer Verlag, Heidelberg, “Elemente einer nächsten Kulturform”. Im Juli 2020 kehrt er mit seinem 1997 gegründeten Unternehmen (Spin-Off mit Aufträgen der FH St. Gallen, Gesundheitsdirektion Kanton St. Gallen, Bundesamt für Gesundheit (BAG) und der EU aus einer Anstellung als Leiter Impuls- und Pilotinterventionen für die Aids-Hilfe St. Gallen/Appenzell) zurück nach Dissent.is/Muster, mitten in die Schweizer Alpen.
Textsorte: (1) Traum, (2) Blitz, (3) Bekenntnis, (4) Memo, (5) Märchen, (6) Drama, (7) Tabu
Arbeitsform: Dokumentation, Listenbildung, Work in Progress
Anlass: (…)
TL;DR: (…)
Bildquelle: (…)
URL/Hashtag: (…)
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