Bildquellen: Prof. Dr. Olaf Müller | Pazifismus. Eine Verteidigung (Reclam)

Kommt es am 31. Mai 2023 im Thinktank der Katholischen Kirche in Zürich zum Reenactement des Prozesses gegen den pietistischen Pazifisten Felix Manz vor 500 Jahren?
#ZwingliFilm als Metapher, ab Minute 32, 13.01.2019, Kontext Radio SRF | Prof. Dr. Olaf Müller wird begründen, warum RADIKALER PAZIFISMUS eine psychiatrische Krankheit ist, welcher paternalistisch (in schwarzem oder weissem Kittel) beikommen muss… So sagt er es nicht. In seinem Büchlein Pazifismus, reclam, definiert er aber seinen “Pragmatischen Pazifismus” als letzte Version, “vor dem Preis der Verrücktheit”…
Wenn es nach dem #Pazifismus einen “Pragmatische Pazifismus” (Prof. Dr. Olaf Müller) und einen “Bewaffneten Pazifismus” (Prof. Dr. Hartwig von Schubert) gibt, gibt es dann auch einen “Atombomben Pazifismus”?
Stefan M. Seydel, Anarchopazifist (so?)
Langsam: In meinem Blog “publiziere” ich nicht. Hier arbeite ich und bin an Wirkung nicht interessiert. Ich weiss wie publizieren geht. Das hier ist etwas anderes. d!a!n!k!e


1. Anlass zu diesem Eintrag:
Der mir gänzlich unbekannte Name Prof. Dr. Olaf Müller (Leitung Lehrstuhl: Wissenschaftstheorie der Naturwissenschaften und Naturphilosophie, am Institut für Philosophie, Humboldt-Universität zu Berlin) wurde in einer Überblicksvorlesungsreihe von Prof. Dr. Astrid von Schlachta (Universität Hamburg) zu “500 Jahre Täuferbewegung” erwähnt, an welcher ich in diesen Tagen teilnehme. Ich bestellte das Büchlein Pazifismus aus dem Reclam-Verlag und war doch einigermassen erstaunt, dass im Kontext der aktuell akademisch arbeitenden Mennoniten diese “Zur Einführung” — würde es bei Junius-Verlag Hamburg heissen, wo unsere zwei Bände “Die Form der Unruhe” erschienen sind und wenigstens noch in der FU Berlin und an der UdK Berlin in der Bibliothek der Humboldt stehen — empfohlen werden kann. Das ist erklärungsbedürftig. #ChatGPT hat mir eine Erklärung angeboten: Es wird wohl strategisch darauf gesetzt, das Verbindende zu betonen. Wie auch damals im Brief vom September 1524 von Konrad Grebel an Thomas Müntzer. (Aber davon später mehr.)
Olaf Müller erklärt in seinem Büchlein #Pazifismus gleich zu Beginn — noch im Vorwort! — dass er sich als
- a) als “Parteigänger des Pazifismus” versteht, “dennoch” aber
- b) “Gewalt als Mittel im Kampf gegen das Böse ausdrücklich nicht ab(lehnt)” und
- c) “beispielsweise die Idee des Tyrannenmordes erwägenswert” findet.
Die offene Provokation seines “Pragmatischen Pazifismus” hat sich gesteigert, wie der Katholischen “ThinkTank” in Zürich — die Paulus Akademie (so beschrieben von Severin Frohofer, pdf) — einen Tweet absetzte, mit der Ankündigung von Olaf Müller: Nicht nur das auffallende, rote Bild — ein Panzer, welcher Tauben schiesst — provoziert. Es wird versprochen: “er stellt nach einem Jahr Krieg in der Ukraine die ethischen Argumente für einen bewaffneten #Pazifismus in Frage.” Noch mehr: Jene, welche dasselbe Referat einen Abend früher für das Fürstentum Liechtenstein gekauft haben, getrauen sich sogar zu schreiben: “Im letzten Herbst stellte Hartwig von Schubert im Haus Gutenberg Argumente für einen bewaffneten Pazifismus in den Raum. Olaf Müller stellt diese in ebenso klarer ethischer Argumentation in Frage.”
Diese rhetorisch elegante, mutig-akademische, “jesuitische” Differenziertheit passt freilich in die unendlich lange Tradition der römisch-katholischen Machtkirche, welche seit Augustinus und den Anfängen der zur Staatsreglion “erhobenen” Praxis, welche alle staatlichen Gewaltexzesse & Kriege legitimiert, gesegnet und beweihräuchert hat. Wenn Papst Franziskus dieser Tage die Segnung eines Hündchens verweiger, ist dies sofort eine Schlagzeile. Weltweit. Die katholischen Priester segnen alles, was ihnen hingehalten wird. Auch Waffen. Auch Giftgas. Auch Atombomben. ALLES. Das ist keine Breaking News. Aber es braucht in jeder Generation wiederum Intellektuelle, welche diese Praxis frisch und in aktueller Sprache herzuleiten vermögen. Es braucht dazu die besten Intellektuellen. Weil die Grundlagentexte der Bibel ziemlich schlicht sind:
- Mose: DU SOLLST NICHT TÖTEN
- Jesus: LIEBE DEINE FEINDE
- Wie der jüdische Profet — welche den Christen zum Christus geworden ist — von den Intellektuellen seiner Tage in eine Falle gelockt wurde, ging er wie ein spielendes Kind in die Knie und malte im Sand herum und sagte schliesslich: “Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein.”
Das sind die Ausgangstexte, an welchen kein Exeget vorbei kommt.
Wenn ein Professor an der Humboldt-Universität zu Pazifismus schreibt — auch wenn dieser unter dem Namen Humboldt, in deutsch, im europäischen Kulturraum, in Berlin — muss “Christlichen Pazifismus” nicht als Ausgangspunkt für seine Einführung wählen. Für Müller spielt dies tatsächlich auch keine wesentliche Rolle. (Was allerdings selbst Wikipedia und #ChatGPT schwer fällt, aber es geht natürlich ;-)
Was nicht geht, ist so zu tun, als wäre diese Kontrastfolie für die Entstehung von modernes, zeitgenössisches Denken und Argumentieren bedeutungslos. Schon das lateinische Wort “Pazifismus” zeigt an, wer diesen Gedanken durch die Zeit getragen hat.
Was auch geht, ist die Geschichte der Reformation nicht als Ausgangspunkt für eine Einführung in Pazifsmus zu nehmen. Was Müller vorführt. Aber es ist einigermassen überraschend, nach jahrelangen Feierlichkeiten rund um 500 Jahre Reformation, sich von der Katholischen Machtkirche einladen zu lassen und ganz offensichtlich die Inhalte nicht zu kennen, worum damals gestritten worden ist und jene Kräfte nicht zu kennen, welche die Radikalpositionen vertreten haben. Im zweiten eMail sagt Olaf Müller in radikaler Kleinschreibung:
“offen gestanden wusste ich bis vorgestern nicht einmal, wer konrad grebel ist.”
Prof. Dr. Olaf Müller, HU-Berlin, Pazifismus, Reclam
Wenn es nur drei Punkte sein dürften, dann wäre doch mindestens zu nennen:
- Der Individuelle Glaubensentscheid. Nicht der König, nicht der Kaiser, nicht der Fürst und schon grad gar nicht der Papst bestimmt, zu welchem Gott der Einzelne Mensch zu beten hat. Das lässt sich später unschwer als Anarchie (Die Liste der Herrschaftsformen: Abwesenheit von Herrschaft) zeigen:
RADIKALE ABLEHNUNG VON HERRSCHAFT
- keine Vermittlung. Keine - Die Erwachsenentaufe: Der erwachsene Mensch entscheidet selbst — nach eigenen Nachdenken, Prüfen und Erwägen, wofür das eigene Leben sich hingeben soll. Eine Haltung, welche 300 später Immanual Kant in Latein formuliert mit “sapere aude” auf den Punkt brachte: “Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen.“
RADIKALER KONSTRUKTIVISMUS
keine Referenz. Keine - Trennung von Kirche und Staat. Hätten die Radikalen Pietisten der sogenannten “Schweizer Brüder”, ihren Radikalen Pazifismus, welches sie direkt aus der Bibel — Sola Scriptura! — entnommen haben (siehe oben: “Du sollst nicht töten” etc.) ohne rhetorischen Trick verteidigt, wären sie noch sehr viel schneller ermordet, verbannt, ersäuft worden. Die Idee der Trennung von Staat und Kirche war eine — Olaf Müller würde es wohl (den Vorschlag von William James missachtend) — “pragmatische Lösung” nennen, welche aber zu jener Zeit für Staat und (Reform-)Kirche hinnehmbar war.
RADIKALER PAZIFISMUS
keine Gewalt. Keine
Prof. Dr. Olaf Müller kommt ohne solche Überlegungen aus. Seine Einleitung beginnt mit der Wiederholung der Abwertung von Pazifisten: Gefühlsduselig, Gutmenschen, Verantwortunslose, Hasadeure, Irrationale, Spinner, Jesuslatscher, Traumtänzer, dubios, Gesinnungsethiker. Sein Ausgangspunkt wählt Müller geschickt in einem Satz eines Politikers. Der von Jesuiten ausgebildete CDU-Generalsekretär Heiner Geissler, welcher am 15. Juni 1983 in einer Rede im Bundestag die polemische Aussage macht und dafür schon damals hemmungslos ausgepiffen wurde:
“Der Pazifismus der Dreissiger Jahre hat Auschwitz erst möglich gemacht.”
Heiner Geissler, CDU
Aber was macht nun Olaf Müller? Er sagt, dass sein “PRAGMATISCHER PAZIFISMUS” sich klar gegen die wiederholten Vorurteile wende. Er formuliert seine These aus. Dabei akzeptiert er als “vielleicht einzige Aussnahme” (…) “den Krieg der Alliierten gegen Hitler-Deutschland” und schliesst den Abschnitt in der Sprache der Psychiatrie:
Mein Pragmatischer Pazifismus folgt engagiert der pazifistischen Moral, aber nicht um den Preis der Verrücktheit.
Prof. Dr. Olaf Müller, Humbold Universität Berlin
Was der Politiker Heiner Geissler seinen politischen Gegnern polemisch und typisch jesuitisch verquirrlt und verdreht vorzuwerfen vermag, verquirrlt der rational, vernünftig und nüchtern beschreibende Universitätsprofessor umstandlos zur Verrücktheit. Leider ohne präzise Quellenangabe innerhalb der WHO-ICD-10 Klassifizierung: Aber vermutlich irgendwo zwischen F00-F99. (so?)
Was Heiner Geissler offen lässt und offen herausfordert, ist de Frage, ob “der Anwalt des Teufels” ihm im Hexenprozess ein besseres Argument entgegen schleudern kann. Zum Beispiel: “Die Behauptung, dass der Pazifismus der Dreißiger Jahre Auschwitz erst möglich gemacht hat, ist wie zu sagen,
- der Regenschirm sei die Ursache für den Regen.
- die Feuerwehr sei für den Brand ververantwortlich.
- gäbe es keine Ärzte, gäbe es keine Krankheiten.
- das Verhalten der Opfer hätten den Täter zum Verbrechen getrieben.
Die Komplexität politischer Dynamiken mit dem Wort “Realität” verbergen ist polemisch. “Jede politische Überlegung ist poelemisch” (Norbert Bolz). Das ist zunächst ja nur “die Realität” der Politik.
Prof. Dr. Olaf Müller aber baut verunmöglicht diese Reaktion. Wer hinter seinen “Pragmatischen Pazifismus” und an die Position des “Radikalen Pazifismus” erinnert, ist verrückt, ist krank, bemitleidungswert verstört. Da hilft bloss noch ein Paternalistischer Pater, welcher nun in einem weissen Kittel auftretend Medikamente verschreibt, “den eigensinnigen und wiedespengstigen” ans Bett fesselt und die verlorene Seele — wohl zu seinem eigenen und jener seiner Liebsten besten — dem Tod zu kommen lässt. So hat die Zürcher Verwaltung Felix Manz ersäuft. So haben die Nazis tausende von Menschen von ihrem entarteten Leben voller Gnade “erlöst”.
Wenn etwas illegitim ist an einer wissenschaftlichen Argumentation, dann das sich selbst abschliessende Argument:
Psychologisierende und biologisierende Argumente schaffen präzis das. Das “Opfer der Beobachtung” ist in einem paradoxen Kommunikationsgefängnis eingesperrt und ganz egal wie es reagiert, wird dadurch die Diagnose bestätigt.
Wissenschaftliche “Thesen” so zu bauen, dass Kritik ausgeschlossen werden kann, ist eine handwerklicher Fehler. Klar:
Theorie ist auch Praxis. Bloss nicht so verschwitzt.
Prof. Dr. Maren Lehmann (Zeppelin Universität Friedrichshafen)
Wohl aus diesem Grund, hat Niklas Luhmann (Uni Bielefeld) und viele andere Systemtheorien — etwa auch Silvia Staub-Bernasconi (TU Berlin) für die Soziale Arbeit — sich von der Frankfurter “Organismus Analogie” (“Soziale Systeme, Seite 288, 1984, Suhrkmap) der “System Analogie” mit der #Psy #Soc #Cyb #Bio — Denkfigur angeschlossen. Luhmann auf den aller ersten Seite von Soziale Systeme 1984, Suhrkamp. #TheLuhmannMap Aber das wäre eine anderes “Lieblingsthema” von mir. (so?)

2. Summary ?!?
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WORK IN PROGRESS
Antwort auf die 2. eMail von Prof. Dr. Olaf Müller

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Zweiter Titel(…)
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#chatGPT im Disput mit Heiner Geissler
Quelle (chatGPT May 12 Version)
Heiner Geissler: “Der Pazifismus der Dreißiger Jahre hat Auschwitz erst möglich gemacht.“
Anarchopazifist: Der Pazifismus stand für gewaltfreie Lösungen und eine Alternative zur Spirale der Gewalt.
Heiner Geissler: Der Pazifismus in den Dreißiger Jahren führte zu einer gefährlichen Appeasement-Politik gegenüber Hitler und den Nazis.
Anarchopazifist: Die Hauptverantwortung für den Holocaust liegt bei den Nationalsozialisten und ihrer ideologischen Verblendung.
Heiner Geissler: Die pazifistische Haltung ermöglichte es den Nazis, ihre aggressiven Pläne ungehindert umzusetzen.
Anarchopazifist: Der Widerstand gegen den Nationalsozialismus zeigt, dass Pazifismus nicht mit Untätigkeit gleichzusetzen ist.
Heiner Geissler: Aber der Pazifismus schwächte den Widerstand und verzögerte effektive Maßnahmen gegen die Nazis.
Anarchopazifist: Eine vielfältige Form des Widerstands bewies, dass gewaltfreie Lösungen möglich sind, um Unrecht zu bekämpfen.
Heiner Geissler: Dennoch war der Pazifismus in den Dreißiger Jahren eine gefährliche Naivität angesichts der Nazi-Gefahr.
Anarchopazifist: Die Ablehnung von Gewalt und Krieg ist ein Ausdruck von Menschlichkeit und bietet eine Perspektive für eine friedliche Welt.
Heiner Geissler: Eine friedliche Welt erfordert manchmal auch entschlossenes Handeln und Verteidigung gegen Aggressoren.
Anarchopazifist: Gewaltfreiheit ist kein Zeichen von Schwäche, sondern eine Kraft, die Konflikte auf friedliche Weise lösen kann.
Heiner Geissler: Der Pazifismus kann in manchen Situationen die Opfer von Gewalt und Unterdrückung im Stich lassen.
Anarchopazifist: Es geht darum, gewaltfreie Alternativen zu suchen und sich für Gerechtigkeit und Frieden einzusetzen, ohne auf Gewalt zurückzugreifen.
Heiner Geissler: Die Geschichte lehrt uns, dass es Momente gibt, in denen der Pazifismus keine ausreichende Antwort auf extreme Bedrohungen ist.
Anarchopazifist: Die Geschichte lehrt uns auch, dass Gewalt und Krieg oft noch mehr Leid und Zerstörung verursachen.
Heiner Geissler: Es ist eine komplexe Debatte, aber es ist wichtig, aus der Geschichte zu lernen und angemessene Antworten auf Gewalt und Unterdrückung zu finden.
Anarchopazifist: Indem wir auf Dialog, Empathie und gewaltfreie Aktionen setzen, können wir eine Welt schaffen, in der Frieden und Gerechtigkeit herrschen.

#chatGPT im Disput mit Heiner Geissler
Erweiterung durch: “Geissler wurde von Jesuiten ausgebildet” und der Anarchopazifist arbeitet mit den Argumenten von Erasmus von Rotterdam und den Schweizer Brüdern:
https://chat.openai.com/c/303ff8d5-e532-4652-a670-f23da2dc9797 daraus ist entstanden:
Die vier Dimensionen des #Commonism:
- #Herrschaft: Xerokratie — Verteilte Macht für eine gerechtere Welt.
Die erste Dimension betont den konsequenten Verzicht auf jegliche Form von Hierarchie. Es geht um die Ablehnung von autoritären Strukturen und die Förderung von dezentralisierten Entscheidungsprozessen, in denen Macht gleichmäßig verteilt ist. Dies beinhaltet Konzepte wie Xerokratie, xerokratische Aktionsformen, AutarkieIndex.org oder Q102014.xyz. - #Schichtung: Harmonie mit der Natur — Für eine nachhaltige und gerechte #Weltgesellschaft.
Die zweite Dimension legt den Fokus auf die Schaffung einer harmonischen Beziehung zwischen Mensch und Natur. Es geht darum, eine nachhaltige und gerechte Interaktion zwischen der Weltgesellschaft und der natürlichen Umwelt zu fördern. Dies umfasst die Komplementarität von “Gerechtigkeit & Fürsorglichkeit”. - Legitimation: “Konsens zur Uneinigkeit” — Stimmen vielfältiger Perspektiven für gerechte Entscheidungen.
Die dritte Dimension betont den Grundsatz, Entscheidungen auf der Grundlage von Konsens zu treffen und die Vielfalt der Perspektiven zu berücksichtigen. Es geht darum, partizipative Prozesse zu fördern, in denen Menschen und Gruppen gleichermaßen gehört und einbezogen werden. Dabei werden alternative Formen der Entscheidungsfindung und Zusammenarbeit genutzt, um sicherzustellen, dass die getroffenen Entscheidungen gerecht, inklusiv und auf Einvernehmen basieren. Es werden Mechanismen entwickelt, um verschiedene Standpunkte zu respektieren und die Idee des “Konsens zur Uneinigkeit” (Komplementarität von #FreeSpeech & #Agree2disagree) zu fördern, damit etablierte staatliche Strukturen auf die Gewährleistung dieses Prozesses (#CommunityCare) zu reduzieren. - Durchsetzung: Gewaltfreiheit als Widerstand — Für individuelle Freiheit und sozialen Wandel.
Die vierte Dimension betont den konsequenten Verzicht auf Gewalt und Krieg. Es geht darum, gewaltfreie Methoden des Widerstands und der Konfliktlösung zu entwickeln und anzuwenden, um Eskalationsspiralen zu erkennen und frühzeitig zu unterbrechen. Ziel ist es, soziale Veränderungen herbeizuführen und individuelle Freiheit zu schützen.

“Der Pazifismus der Dreissiger Jahre hat Auschwitz erst möglich gemacht.” (Heiner Geissler 1983) Oder: Die auf- und anregenden Hinweise von Anarchopazifismus heute.
#ChatGPT | In seinem kontroversen Statement von 1983 behauptete der von den Jesuiten ausgebildete Heiner Geissler hintertrieben, dass der Pazifismus der Dreissiger Jahre Auschwitz erst möglich gemacht habe. Diese rhetorisch kongenial gewendete Aussage ermöglicht “dem Anwalt des Teufels” die aufgeworfene Frage genau 40 Jahre später noch einmal in die hoch aktuell geführte Diskussion einzubringen und einer eingehenden Betrachtung zu unterziehen. Gleichzeitig bieten die Ideen des traditionellen Anarchopazifismus, wie dieser von den sogenannten “Schweizer Brüdern” vor 500 Jahren im Alpenraum entwickelt und vorweggenommen haben, eine interessante Alternative, die heute nichts an Brisanz und Inspiration verloren hat. Die Hinweise nervten schon damals. Die Täufer — nicht nur Felix Manz — wurden in der Limmat ersäuft, anderswo ermordet, gefoltert und verbrannt. Die gewaltbereit Mächtigen — nicht zuletzt Zwingli selbst, brachten so die Stimmen für ihre kurze Lebenszeit zum Schweigen. Das “Du sollst nicht töten” und “Liebe deine Feinde”, brennt aber schon zu lange in viel zu vielen Herzen, als dass dieses Licht ausgeblasen werden können. Wer Gewalt und Krieg legitimiert, hat sich selbst gerichtet. In diesem Essay soll vom Ausgangspunkt von Geissler die Hinweise von Radikalem Pietismus und Radikalem Pazifismus, dem späteren Anarchopazifismus, untersucht werden.
- Der Pazifismus der Dreissiger Jahre und Auschwitz: Der Pazifismus der Dreissiger Jahre wird oft mit dem Scheitern verbunden, Adolf Hitlers Expansionspläne und die Gräueltaten des Nationalsozialismus zu stoppen. Geissler argumentiert, dass die Ablehnung jeglicher Gewalt und die fehlende Bereitschaft zur Verteidigung die Nazis dazu ermutigten, ungestört ihr menschenverachtendes Regime zu errichten. Er verweist auf die verpassten Chancen, Hitler frühzeitig zu stoppen, und argumentiert, dass eine entschlossene Gegenwehr die Schrecken von Auschwitz möglicherweise hätte verhindern können.
- Herrschaft und Dezentralisierung im Anarchopazifismus: Die erste der klassischen vier Dimensionen des Anarchopazifismus betont den konsequenten Verzicht auf jegliche Form der Herrschaft. Hierarchische Strukturen werden abgelehnt, und Entscheidungen werden dezentralisiert getroffen, um eine gleichmäßige Verteilung von Macht zu gewährleisten.
- Harmonie zwischen Mensch und Natur im Anarchopazifismus: Die zweite Dimension des Anarchopazifismus zielt darauf ab, eine harmonische Beziehung zwischen Mensch und Natur herzustellen. Eine nachhaltige und gerechte Interaktion zwischen der Weltgesellschaft und der natürlichen Umwelt wird angestrebt, um eine positive Wechselwirkung zu fördern.
- Konsens und gewaltfreie Konfliktlösung im Anarchopazifismus: Die dritte Dimension des Anarchopazifismus bezieht sich auf den Grundsatz, Entscheidungen auf der Grundlage von Konsens zu treffen. Es geht darum, verschiedene Perspektiven zu berücksichtigen und sicherzustellen, dass Entscheidungen demokratisch und gerecht getroffen werden. Gewaltfreie Methoden des Widerstands und der Konfliktlösung werden befürwortet, um Eskalationsspiralen zu unterbrechen und individuelle Freiheit zu schützen.
Die Kontroverse um den Pazifismus der Dreissiger Jahre und seine Auswirkungen auf Auschwitz ist eine komplexe Debatte. Während Heiner Geissler argumentiert, dass der Pazifismus zu einem gefährlichen Stillstand geführt hat, bieten die Ideen des Anarchopazifismus heute auf- und anregende Hinweise. Durch die Betonung der Ablehnung von Herrschaft, der Harmonie zwischen Mensch und Natur, des Konsenses und der gewaltfreien Konfliktlösung stellt der Anarchopazifismus alternative Wege des Engagements und der sozialen Veränderung vor. Dabei geht es nicht um naive Utopien, sondern um eine kritische Reflexion auf bestehende Machtstrukturen und die Suche nach gerechten Lösungen.
In Anbetracht der Komplexität der historischen Ereignisse und der vielfältigen Faktoren, die zu Auschwitz geführt haben, ist es wichtig, differenziert zu analysieren und Kontexte zu berücksichtigen. Der Anarchopazifismus bietet dabei eine wertvolle Perspektive, die eine umfassende Betrachtung von Herrschaftsstrukturen, Umweltbeziehungen und demokratischen Prozessen ermöglicht.
Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und die Suche nach alternativen Ansätzen für eine gerechte und friedliche Welt sind von großer Bedeutung. Sowohl die kritische Hinterfragung des Pazifismus der Dreissiger Jahre als auch die inspirierenden Hinweise des Anarchopazifismus können uns dazu anregen, über den Status quo nachzudenken und nachhaltige Veränderungen anzustreben. Es ist an uns, aus der Geschichte zu lernen und die Wege zu finden, die zu einer gerechteren und friedlicheren Zukunft führen.
Jesus als Verkünder radikaler Gewaltfreiheit, Vergebung und Liebe
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Stefan M. Seydel, aka sms, aka sms2sms in «Zürcher Festspiel 1901″ (2019, Fotocredit: Charles Schnyder): Twitter, Wikipedia (Lemma), Youtube (aktuell), Soundcloud, Mastodon, Instagram (gesperrt), Snapchat, TikTok, Twitch, t.me/WikiDienstag (Nicht in Betrieb) | Exklusiv: speakerbooking.ch/sms2sms
About @sms2sms, aka Stefan M. Seydel/sms ;-)
Stefan M. Seydel, Jahrgang 1965, ist Unternehmer, Sozialarbeiter und Künstler. Er machte nach einer Berufslehre als Hochbauzeichner einen Bachelor in Soziale Arbeit in St. Gallen und einen Master in der gleichen Disziplin bei Silvia Staub-Bernasconi in Berlin. Seine überwiegend selbstständige Tätigkeit kreist um das Thema der Entwicklung und Realisierung von Pilot- und Impulsprojekten für renommierte Auftraggeberinnen.
Als Künstler hat er Ausstellungen und Performances auf internationaler Ebene präsentiert, darunter in der Royal Academy of Arts in London, dem Deutschen Historischen Museum in Berlin oder einer Einzelausstellung “Kunst Macht Probleme” in der Crypta Cabaret Voltaire, Birthplace of DADA in Zürich. Er wurde mit dem Migros Jubilée Award in der Kategorie Wissensvermittlung ausgezeichnet und hat diverse Ehrungen durch Webby Awards für seine Arbeit mit rocketboom.com erhalten.
Stefan war Jury-Mitglied des Next Idea Prix Ars Electronica 2010 und war drei Jahre Mitglied der Schulleitung des Gymnasiums Kloster Disentis. Sein Wissen und seine Erfahrung im Bereich der Information und Technologie haben ihm auch dabei geholfen, mit Statistik Stadt Zürich und Wikimedia Schweiz unter WikiDienstag.ch zusammenzuarbeiten.
Sein Engagement im Bereich der freiwilligen Arbeit führte ihn in das Präsidium Internationaler Bodensee Club (Leitung Fachgruppe Wissenschaft) oder für einige andere Jahre als Vice-Präsident des von Paul Watzlawick initiierten P.E.N.-Club Liechtenstein. Seydel hat unter ((( rebell.tv ))) zwei Bücher zusammen mit seiner Partnerin veröffentlicht, viele Kolumnen, Fachtexte und journalistische Texte publiziert.
Seine Arbeit auf Social Media nutzt er als Microblogging. In seinem Blog verarbeitet er seine Themen. Einige davon werden auf Anfragen zu lesbaren Texten vertieft, andere werden zu Vorträgen ausgebaut. Bei Carl Auer Verlag in Heidelberg, sammelt er “Elemente einer nächsten Kulturform”. Seine Entwicklungen im Kontext der sozialräumlichen Intervention (“Arbeit am Sozialen”) machen konkrete Vorschläge in Bezug auf die Beantwortung der Sozialen Frage.
Nach 12 Jahren Berlin und 6 Jahren Zürich zog er aber in seiner zweiten Lebenshälfte vom Bodensee der Rheinquelle entgegen nach Dissentis/Mustér und hat seine Reisetätikeit fast ganz eingestellt. Dafür macht er umsomehr sogenannte #Feedlogs (Orgiastik). Das sind Arbeitsmeetings an intentionalen Fragen in einem Lifestream. (so?) #TextByChatGPT

Aus Band 2 von: Tina Piazzi & Stefan M. Seydel, Junius-Verlag Hamburg | pdf: Band 1, 2009 | Band 2, 2010
Textsorte: (1) Traum, (2) Blitz, (3) Bekenntnis, (4) Memo, (5) Märchen, (6) Drama, (7) Tabu
Arbeitsform: Dokumentation, Listenbildung, Work in Progress
Anlass: (…)
TL;DR: (…)
Bildquelle: (…)
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