#IchBinFelix | 1.–5. Januar 2027, Schipfe Zürich: 500 Jahre radikale Antworten auf “Die Soziale Frage”

Kommt es zu einem xerokratis­chen Fes­ti­val im Jan­u­ar 2027? #Renewel2027 mit john d. roth?

Die Täuferbewegung als radikale Antwort auf die Soziale Frage in der #TheStaubBernasconiMatrix

Macht ist eine Ressource, die Kul­tur­for­men struk­turi­ert. Die Täufer­be­we­gun­gen – Men­non­iten, Hut­ter­er, Amis­che – gaben radikale Antworten auf die Soziale Frage und stell­ten damit die beste­hen­den Machtver­hält­nisse infrage. Sie rangen mit den vier Dimen­sio­nen von Macht:


1. Anordnung – Wie soll die Gesellschaft strukturiert sein?

💡 Kern­frage: Wer ord­net das Zusam­men­leben? Ist Herrschaft notwendig, oder geht es ohne?

  • Kirch­liche & staatliche Ord­nung vor der Ref­or­ma­tion:
    • Hier­ar­chie dominiert. Staat und Kirche sind vere­int, Macht konzen­tri­ert sich auf wenige.
    • Der Glaube wird durch klerikale Insti­tu­tio­nen ver­wal­tet (Papst, Bis­chöfe, Fürsten).
  • Täuferische Umwälzung (ab 1525):
    • Hier­ar­chie wird radikal infrage gestellt. Gemein­den sollen sich selb­st ord­nen, ohne Ver­mit­tler.
    • Egal­itäre Gemein­de­struk­turen: Kein Priester, kein Staat als religiöse Autorität.
    • Erste Erwach­se­nen­taufe als sym­bol­is­ch­er Bruch mit der alten Ord­nung: Glaube als bewusste Entschei­dung, nicht als Geburt­srecht.
  • Reak­tion ab 1527 – Täufer als Gefahr für die neue Ord­nung:
    • Die Ref­or­ma­tion wird zur Staat­sre­for­ma­tion – Täufer stellen diese in Frage.
    • Macht­in­ter­essen der neuen protes­tantis­chen Eliten sor­gen dafür, dass die Täufer ver­fol­gt wer­den.
    • Zer­falls­form: Autori­taris­mus gegen die Täufer. Felix Manz wird 1527 ertränkt.

🎯 Täuferische Antwort: Ord­nung durch Frei­willigkeit & Gemein­schaft statt staatlich verord­neter Reli­gion.
⚠️ Heute rel­e­vant: Welche Alter­na­tiv­en gibt es zu zen­tral­isierten poli­tis­chen Sys­te­men? Föder­al­is­mus? Dezen­tral­isierte Net­zw­erke?


2. Zugang – Wer hat Zugriff auf Ressourcen & Macht?

💡 Kern­frage: Ist Besitz indi­vidu­ell oder gemein­schaftlich? Wer darf am sozialen Leben teil­nehmen?

  • Kirch­liche & staatliche Ord­nung vor der Ref­or­ma­tion:
    • Der Glaube ist exk­lu­siv ver­wal­tet: Nur Priester kön­nen Sakra­mente spenden.
    • Zugang zu Macht & Ressourcen ist ständisch geregelt: Wohl­stand und Land sind ungle­ich verteilt.
  • Täuferische Umwälzung (ab 1525):
    • Glaube wird für alle frei zugänglich: Keine Priester als Ver­mit­tler, keine kirch­lichen Sakra­mente notwendig.
    • Hut­ter­er als Extrem­fall: Güterge­mein­schaft – Besitz gehört nicht Einzel­nen, son­dern der Gemeinde.
    • Men­non­iten & Amis­che: Zugang zu Ressourcen wird über gemein­same Arbeit & gegen­seit­ige Hil­fe geregelt.
  • Reak­tion ab 1527 – Täufer als Bedro­hung der ökonomis­chen Ord­nung:
    • Zer­falls­form: Exk­lu­siv­ität. Die Ref­or­ma­tion bleibt ein Pro­jekt der Stadteliten.
    • Täufer, die Güterge­mein­schaft fordern, wer­den als Kom­mu­nis­ten & Unruh­es­tifter ver­fol­gt.
    • Wer nicht ins Sys­tem passt, wird enteignet, ver­trieben, hin­gerichtet.

🎯 Täuferische Antwort: Ressourcen sollen gemein­schaftlich organ­isiert sein, Macht nicht exk­lu­siv verteilt.
⚠️ Heute rel­e­vant: Com­mons, Shar­ing Econ­o­my, bedin­gungslos­es Grun­deinkom­men – Wie teilen wir Ressourcen gerecht?


3. Legitimation – Wer oder was gibt dem System Gültigkeit?

💡 Kern­frage: Wer hat das Recht, Entschei­dun­gen zu tre­f­fen? Ist Autorität eine Frage der Tra­di­tion oder der indi­vidu­ellen Überzeu­gung?

  • Kirch­liche & staatliche Ord­nung vor der Ref­or­ma­tion:
    • Legit­i­ma­tion durch Kirche & Staat. Autorität kommt von oben: Papst, Kaiser, Bis­chöfe.
    • Anrufung des Abwe­senden: Gott spricht durch die Kirche – die Men­schen fol­gen.
  • Täuferische Umwälzung (ab 1525):
    • Radikalisierung von Sola Scrip­tura: Nur die Bibel zählt, keine staatliche oder kirch­liche Autorität.
    • Kein Papst, kein Bischof – Entschei­dung liegt bei der Gemeinde.
    • Legit­i­ma­tion durch das Gewis­sen: Der Einzelne kann nach Erken­nt­nis der Schrift entschei­den.
  • Reak­tion ab 1527 – Täufer als Ket­zer & Staats­feinde:
    • Zer­falls­form: Willkür. Die Täufer­be­we­gung wird als Bedro­hung gese­hen, weil sie keine äußere Autorität anerken­nt.
    • Täufer-Gemein­den wer­den unter­drückt, weil sie sich kein­er staatlichen oder kirch­lichen Instanz beu­gen.
    • Wer sich nicht dem neuen reformierten Staat unterord­net, wird ver­fol­gt.

🎯 Täuferische Antwort: Legit­i­ma­tion entste­ht durch per­sön­liche Überzeu­gung & gemein­schaftlichen Kon­sens, nicht durch staatliche oder kirch­liche Kon­trolle.
⚠️ Heute rel­e­vant: Wem ver­trauen wir in ein­er post-kirch­lichen Gesellschaft? Wis­senschaft? Demokratie? Algo­rith­men?


4. Durchsetzung – Wie wird Ordnung erhalten?

💡 Kern­frage: Wie wer­den Regeln durchge­set­zt? Braucht es Zwang, oder reicht frei­willige Ein­hal­tung?

  • Kirch­liche & staatliche Ord­nung vor der Ref­or­ma­tion:
    • Ord­nung durch Strafen & Gewalt. Ket­zerei wird mit Folter & Tod bestraft.
    • Die Ref­or­ma­tion übern­immt diese Struk­turen → Wer die neue Lehre nicht akzep­tiert, wird eben­falls ver­fol­gt.
  • Täuferische Umwälzung (ab 1525):
    • Täufer lehnen Gewalt als Ord­nung­sprinzip ab.
    • Exkom­mu­nika­tion statt staatlich­er Strafen: Wer sich nicht an die Regeln hält, kann aus­geschlossen wer­den – aber nicht bestraft.
    • Men­non­iten, Hut­ter­er & Amis­che ver­weigern Mil­itär­di­enst & Schwüre.
  • Reak­tion ab 1527 – Täufer als Bedro­hung für staatliche Kon­trolle:
    • Täuferische Gewalt­losigkeit unter­gräbt den Staat.
    • Zer­falls­form: Repres­sion. Gewalt­losigkeit wird mit Gewalt beant­wortet – Hin­rich­tun­gen, Ver­ban­nung, Ver­fol­gung.
    • Täufer wer­den als staats­ge­fährdend gebrand­markt und aus­gerot­tet.

🎯 Täuferische Antwort: Ord­nung durch frei­willige Ein­hal­tung & soziale Mech­a­nis­men, nicht durch physis­che Gewalt.
⚠️ Heute rel­e­vant: Wie kön­nen Gesellschaften Ord­nung aufrechter­hal­ten, ohne auf Gewalt & Zwang zu set­zen?


Fazit: Warum die Täufer 1527 zerschlagen wurden

🔥 Täufer stell­ten jede Dimen­sion von Macht infrage: Anord­nung, Zugang, Legit­i­ma­tion & Durch­set­zung.
🔥 Sie unter­gruben damit nicht nur die katholis­che Kirche, son­dern auch die Staat­sre­for­ma­tion.
🔥 Die Ref­or­ma­tion kon­nte nur erfol­gre­ich sein, indem sie sich von den Täufern dis­tanzierte & sie eli­m­inierte.

💡 Heute stellen sich diesel­ben Fra­gen erneut:

  • Wie ord­nen wir Gesellschaft? (Zen­trale Macht vs. Selb­stver­wal­tung)
  • Wer hat Zugang zu Ressourcen? (Kap­i­tal­is­mus vs. Com­mons)
  • Was legit­imiert Entschei­dun­gen? (Staat vs. Indi­vidu­elle Überzeu­gung)
  • Wie erhal­ten wir Ord­nung? (Repres­sion vs. Frei­willigkeit)

💡 Die Täufer wur­den als zu radikal abge­tan – aber ihre Fra­gen sind aktueller denn je.

Arbeits­stand am 10. Jan­u­ar 2025 | Ver­gl. auch: #taeuferbewegung2025 und #anabaptism500
- zur offe­nen eMail an PD Dr. Astrid Von Schlach­ta

Videono­tiz 5. Jan­u­ar 2025: 498 Jahre Ersäu­fung von #Felix­Manz | Der sys­tem­a­tis­che Aufruf des Schweiz­er Fernse­hens von “Paz­i­fis­mus”, um Krieg zu legit­imieren:

Langsam: Mein Blog ist mein Karten­raum und keine Bühne. Ich weiss wie man pub­liziert. Das hier ist etwas anderes. d!a!n!k!e | WORK IN PROGRESS reload für aktuellen schreib­stand | warum ich nicht pub­liziere? weil ich es kann. weil es geht. weil ich es für angemessen halte. | This Blog in Englisch | هذه المدونة باللغة العربية | 这个博客是中文的 | Ce blog en français | Questo blog in ital­iano | Tgi èn ils inimis da la translaz­i­un auto­mat­i­ca? — Ils medems che #Wikipedia/#Wikidata han odià sco il diav­el l’aua bene­di­da.

Die Schweiz­er Brüder | Die Zürcher Schule

https://twitter.com/sms2sms/status/1810255648686322105

https://twitter.com/sms2sms/status/1768951269115277795

https://twitter.com/sms2sms/status/1768944372479938741

https://twitter.com/sms2sms/status/1760993420548440479?t=o_XaDu5nvw8pKKjO-5yBIw&s=19

Für Frau Dr. h.c. Judith Wimpfler vom Schweiz­er Staats­funk ist es abso­lut nachvol­lziehbar, dass es schwierig gewe­sen wäre, die anar­cho-paz­i­fistis­che Posi­tion der Täufer und oder die drama­tis­chen frei­heitsver­luste der Frauen zur Darstel­lung zu brin­gen (so?) Ein­stieg ab Minute 27 (jaja: ab Minute 32 dann auch noch über meine Hin­weise ;-) Dass Judith Wimpfler dur­chaus zu erzählen wüsste: 100 Sekun­den Wis­sen. Polemisch, abw­er­tend, despek­tier­lich: aber immer­hin.

Was? Du kennst die sogenannten “Schweizer Brüder” nicht?

Wikipedia schon. Da bringt die Stadt Zürich jene radikalen Kräfte um, welche die Stadt Zürich erst möglich gemacht haben und du (du bist nicht die einzige Per­son, ver­sprochen ;-) hast noch nie etwas von diesen radikalen Paz­i­fis­ten gehört, welche radikal jed­wede Herrschaft von Men­schen über Men­schen abgelehnt haben, weil sie die heilige Schrift fun­da­men­tal wortwörtlich genom­men haben?

Was? Und diese Bewegung hat vor 500 Jahren professionelle Soziale Arbeit angestossen?

Steile These. Aber: Ja ;-) Katha­ri­na Von Zim­mern stand dieser Bewe­gung sehr Nahe. Wie sie — nicht den Löf­fel, aber — die Schlüs­sel ihrer Macht der Stadt Zürich am 8. Dezem­ber 1524 übergeben hat, ver­langte sie, dass ab jet­zt die Stadt den Armen, Krüp­peln, Säufern, Waisen, Kriegs­versehrten, Aus­geson­derten zu schauen hat. Das hat die Stadt gerne akzep­tiert. Sie baut­en nicht nur Spitäler, son­dern die ersten pro­fes­sionellen Sozialar­bei­t­en­den getraut­en sich auch, die uner­wün­scht­en Per­so­n­en zu tätowieren und aus der Stadt zu jagen… Ach­ja… Pro­fes­sionelle Soziale Arbeit… Ein dun­kles Kapi­tel. Damals. Während Zivil­i­sa­tions­bruch 1, genau­so wie im aktuellen… Aber das wäre ein anderes Lieblings­the­ma von mir: #Liebe­Macht­Mut

Hier geht es um einen näch­sten Test von Xerokratis­chen Aktions­for­men weit­er…

https://twitter.com/mimitkotami/status/1690589035868172289

5. jan­u­ar 1527 — #Ich­Bin­Fe­lix
- 1.–5. jan­u­ar 2027: 500 jahre #Anar­choPaz­i­fis­mus
- durch­führung­sort: schipfe, zürich
- draussen, kein dach, keine mikro­fene…
- dauer­mah­nwache, gespräch­skreise, gebet­skreise, schreib­w­erk­stät­ten
- keine mod­er­a­tion, keine kura­tion, kein ein­tritt, keine hon­o­rare…
- es hat ein restau­rant da, wun­der­bare laden­lokale, …
- vielle­icht liesse sich eine mobile druck­er­w­erk­stätte ein­richt­en, in welchen fly­er, man­i­feste, … gedruckt wer­den kön­nen?
- vielle­icht lassen sich zün­fte ein­binden, welche täglich brot und würste verkaufen…?
- vielle­icht liessen sich die touris­mus-vere­ine instru­men­tal­isieren (mit­te­lal­ter­markt ;-)
- vielle­icht rud­ert eine amish-del­e­ga­tion über das meer?
- …
- …
- …

Bin am rum­fra­gen, wer sich an ein­er solche idee anschliessen kön­nte…
- schreib hier in die kom­mentare… ;-)
- wenn du auf social media was machst: nutze den hash­tag: #Ich­Bin­Fe­lix
- wenn du in deinem blog was machst: set­ze einen link — unter diesem blo­gein­trag wird dann der ping-back zu deinem ein­trag automa­tisch einge­fügt.

“ohne täufer, keine reformation.”

(ok. das ist möglicher­weise zu ein­fach. haut aber gewalt­frei recht gut rein (so?)

jeden­falls: ohne diese radikale posi­tion, hät­ten die pfaf­fen, die zün­fte, die ver­wal­tung je ihre ziele nicht erre­icht.

  • die pfaf­fen durften vögeln
  • den zün­ften kon­nte es for­t­an egal sein, was die pfaf­fen von der kanzel zwitsch­ern
  • jene mit ein­er meise, viel kohle und keinem handw­erk — die gesellschaft zur con­staffel — sicherte sich ihre macht (heute würde #Deep­State geschwurbelt, gel­o­gen und ver­schwörungs­the­o­retisiert), in dem sie den bischof zu kon­stanz nach hause schick­ten und selb­st eine ver­wal­tung mit ein­er show-demokratie instal­lierten: die stadt zürich. weg vom pater­nal­is­mus der paters, hin zu einem #Lib­eralen­Pa­ter­nal­is­mus, welch­er min­destens genau­so gewalt­bere­it mächtig ist. (so?)

jeden­falls: nach dem diese ihre ziele erre­icht haben, wur­den die radikalen kräfte, welche gegen die elen­den verkrus­tun­gen der katholis­chen machtkirche gebrochen haben ersäuft, ver­bran­nt, geköpft… im mildesten falle ver­trieben. auf über 1000 meter im jura, nach ameri­ka, einem ver­meintlich kul­turfreien raum…

möglichst ein­fach
- aber nicht ein­fach­er

#Ein­steinKon­se­quenz

Die Hinweise auf die Täufer wurden in diesem Text über die Möglichkeit von “herrschaftsfreie Kommunikation” (Wikipedia/Wikidata) eingearbeitet:

@SRFkultur hat über meine Interpretation von #ZwingliFilm gesprochen. Ab Minute 32:

https://www.srf.ch/audio/kontext/zwingli-auf-der-leinwand?id=11472430

https://www.srf.ch/audio/kontext/zwingli-auf-der-leinwand?id=11472430

https://twitter.com/sms2sms/status/1709799253034307781