#Täuferbewegung2025

Taeuferbewegung2025.de | Arbeits­stand am 10. Jan­u­ar 2025:

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Anlass zu diesem Eintrag:

Die Täufer­be­we­gung fällt 2025 in grassieren­den Aktivis­mus… Und wie kom­men sie aus­gerech­net auf das Jahr 2025 um ein 500-Jahr Feier­lichkeit zu bege­hen?

Habe am 7. Jan­u­ar 2025 über­rascht von gle­ich zwei grossen Fes­tiv­itäten ver­nom­men. Nach dem ich via Twit­ter — sie nen­nen es X — nachge­fragt habe, ob die “Schweiz­er Brüder” sich 2027 an der xerokratis­chen Aktions­form an der Schimpfe in Zürich beteili­gen wer­den…

Summary

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m/ein Coming Out: ich war dabei (so?)

m/ein 1. Com­ing Out

2025 – Wiederauferstehung oder zweite Beerdigung?

Von Konstantin bis Zwingli – Die Täufer als vergessene Erben der Urkirche

Ohne Täufer – keine Ref­or­ma­tion. Doch was, wenn nicht die Ref­or­ma­tion, son­dern die Täufer die eigentlichen Erben der Urkirche waren? Was, wenn die eigentliche Wende nicht 1525, son­dern 1100 Jahre früher begann – mit der Kon­stan­ti­nis­chen Zäh­mung des Chris­ten­tums?

4. Jahrhundert: Der große Verrat

Die frühen Chris­ten waren eine Bewe­gung der Aus­gestoße­nen: keine Krieger, keine Reichen, keine Priesterk­lasse. Sie ver­weigerten den Kriegs­di­enst, lebten in kom­mu­nalen Struk­turen, teil­ten Eigen­tum und predigten Gewalt­losigkeit.

Doch dann kam Kon­stan­tin.

Im Jahr 313 machte der römis­che Kaiser das Chris­ten­tum erst zur tolerierten Reli­gion, dann zur Staat­sre­li­gion. Plöt­zlich wurde aus ein­er radikalen Gegenkul­tur eine Stütze des Imperi­ums:

  1. Aus Unter­grundge­mein­den wur­den Kathe­dralen. Die ein­fache Nach­folge Jesu wich pom­pösen Rit­ualen und ein­er Priester­hier­ar­chie.
  2. Aus Paz­i­fis­ten wur­den Kriegstreiber. Augusti­nus’ Lehre vom „gerecht­en Krieg“ machte es Chris­ten erst­mals möglich, ohne moralis­chen Wider­spruch zu töten.
  3. Aus frei­willigem Glauben wurde Zwang. Mit der Kinder­taufe begann die totale Kon­trolle über das religiöse Leben von Geburt an.

Das Chris­ten­tum wurde nicht reformiert – es wurde umge­dreht. Der radikale Jesus aus Nazareth, der sagte „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“, wurde zum Ban­nerträger von Kaisern, Köni­gen und Feld­her­ren. Wer sich der Staatskirche wider­set­zte, wurde zum Ket­zer.

1100 Jahre lang blieb dieses Mod­ell unange­tastet. Bis die Ref­or­ma­tion kam.

16. Jahrhundert: Die Reformation als Machtkampf – und die Täufer als eigentliche Revolutionäre

Mar­tin Luther war kein Rev­o­lu­tionär. Huldrych Zwingli war kein Rev­o­lu­tionär. Johannes Calvin war kein Rev­o­lu­tionär. Sie alle waren The­olo­gen, die die Kirche inner­halb der Macht­struk­turen neu ord­nen woll­ten.

Doch in Zürich ent­stand etwas anderes.

Zwingli war kein intellek­tueller Riese. Ein Auto­di­dakt mit une­he­lichem Kind, aus der Prov­inz, aber mit ein­er feinen Nase für Macht. Per­fekt für die Rolle, die ihm zugedacht war:

  • Die Zün­fte braucht­en eine Reli­gion, die sie nicht mehr moralisch gän­gelte.
  • Die Stadtver­wal­tung wollte endlich selb­st Steuern erheben.
  • Die Priester woll­ten heirat­en und gle­ichzeit­ig ihre Autorität behal­ten.

Zwingli war der per­fek­te Mann für diese Umwälzung. Als „Leut­priester“ des Gross­mün­sters wurde er instal­liert, um genau diese Machtver­lagerung zu begleit­en.

Das alles ermöglicht­en best aus­ge­bildete, aus besten Fam­i­lien. Sie wur­den von ihren Fein­den Wiedertäufer genan­nt. Sie selb­st nan­nten sich später Täufer.

Januar 1525: Die verlorene Revolution

Die Täufer waren nicht ein­fach nur radikal – sie waren kon­se­quent. Sie woll­ten nicht nur eine neue The­olo­gie, son­dern eine neue Gesellschaft:

  • Keine Kinder­taufe. Damit ver­lor der Staat seine Kon­trolle über die Bevölkerung von Geburt an.
  • Keine Gewalt. Damit stellte man sich nicht nur gegen Rom, son­dern auch gegen Zwinglis Mil­itärap­pa­rat.
  • Keine kirch­lich-staatliche Hier­ar­chie. Damit wur­den Priester, Obrigkeit und Ver­wal­tungs­beamte gle­icher­maßen über­flüs­sig.

Und genau deshalb wur­den sie liq­ui­diert.

Die Priester durften heirat­en – also war die The­olo­gie der Täufer unnötig.
Die Zün­fte hat­ten ihre neue Frei­heit – also wurde die Moral­predigt der Täufer unerträglich.
Die Ver­wal­tung kon­nte endlich ihre eige­nen Steuern ein­treiben – also mussten die Täufer ver­schwinden.

Kaum hat­ten ihre ver­meintlichen Ver­bün­de­ten gesiegt, wur­den sie entsorgt. Felix Manz — in seinem Haus fan­den die ersten Erwach­se­nen­taufen im Jan­u­ar 1525 statt! — wurde bere­its 1527 als Erster hin­gerichtet – ersäuft in der Lim­mat, als Sym­bol für die aus­gelöschte Bewe­gung.

Januar 2025: Die Präsentation der unterwürfigen Zähmung?

500 Jahre später kehren die zwei grosse Täufer­grup­pen zurück nach Zürich. Doch ist es eine Würdi­gung oder eine näch­ste Beerdi­gung?

  • Wird das Jubiläum ihre kom­pro­miss­lose Absage an Staat, Krieg und Zwangstaufe ernst nehmen?
  • Oder erleben wir eine gezähmte, entschärfte Erin­nerungskul­tur?

Die Täufer­be­we­gung war der einzige Ver­such, das Chris­ten­tum aus der kon­stan­ti­nis­chen Zäh­mung zu befreien. Doch sie unter­schätzten ihren Erfolg – und wur­den ihre ersten Opfer.

Heute bleibt die Frage: Wird 2025 die Radikalität der Täufer ernst genom­men? Oder erneut begraben – dies­mal in wohlwol­len­den Fes­tre­den?

Der Skandal (so?)

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https://taeuferbewegung2025.de/

Offene eMail an PD Dr. Astrid von Schlachta, vom 10. Januar 2025

Geschätzte Astrid.

Gerne erin­nere ich mich an das Som­merse­mes­ter 2023 zurück, wie du via Zoom eine Vor­lesungsrei­he “500 Jahre Täufer­be­we­gung 1525–2025” ange­boten hast.

Vielle­icht erin­nerst du dich auch noch, wie meine Nervösität im Laufe der Vor­lesun­gen zugenom­men hat. Ich selb­st wurde — ungewählt und unge­fragt — in die Tra­di­tion der soge­nan­nten Schweiz­er Brüder gewor­fen. Und ich habe diese immer als eine — heute wür­den wir wohl sagen — “Radikal Anar­cho-Paz­i­fistis­che Gruppe” ver­standen. Genau dieses Posi­tion wurde zwar noch erwäh­nt, kon­nte aber in der dama­li­gen Sit­u­a­tion von #Coro­n­aVirus und dem laufend­en Krieg in der Ukraine nicht mehr gehal­ten wer­den.

Weil ich am 5. Jan­u­ar via Twit­ter Han­suli Ger­ber gefragt habe (ich frage ihn seit Jahren ;-) ob es zu ein­er Zusam­me­nar­beit kom­men kön­nte in ein­er xerokratis­chen Aktions­form #Ich­Bin­Fe­lix im Jan­u­ar 2027, bin ich noch ein­mal auf eure Rei­he gestossen und habe mich noch ein­mal durch eure Seit­en gek­lickt.

Erst jet­zt sehe, wie ihr auf den Zyk­lus 1525 — 2025 kommt: Ihr lasst eure Geschichte nicht nur in der Schweiz, son­dern umstand­los im Haus von Felix Manz begin­nen?

Wenn Schweiz, dann hätte sich ja auch 2023 ange­boten: Im Jan­u­ar wurde Zürich durch Rats­beschluss evan­ge­lisch. Oder 2019: Es wäre das Datum der ersten Predigt von Zwingli gewe­sen. Und ohne inten­sive poli­tis­che Bemühun­gen, wurde dieser Auto­di­dakt in höch­ster Not — er hat­te in Ein­siedeln ein Kind gezeugt — wohl auch nicht als Leut­priester in Zürich instal­liert wer­den kön­nen. Wer hat das wohl ermöglicht?

Kurzum: Die Täufer­geschichte im Kon­text der radikalsten Kräfte der Bewe­gung zu verorten, dann aber präzis deren Radikalität nicht zuzu­lassen, finde ich provozierend. Um es fre­undlich zu sagen.

Ähn­lich ja auch die Fes­tiv­itäten rund um #Anabaptism500, welche das Schimpf­wort ihrer Mörder übernehmen und sich nicht ein­mal mehr Täufer, son­dern Wiedertäufern nen­nen…

Ich weiss nicht, ob ich mich deut­lich mache.

Ich sehe eine gewisse Wieder­hol­ung: Das #forum­frieden­skul­tur in mein­er Talschaft — bei welchem Han­suli regelmäs­sig dabei ist — macht es ähn­lich. Auch das Schweiz­er Fernse­hen holt expliz­it Paz­i­fis­ten vor die Kam­era, um von diesen dann Krieg legit­imiert zu bekom­men. Die Jesuit­en in Zürich macht­en das Gle­iche “Spiel” mit Olaf Müller. Will sagen: Diese Ver­fahrens­form scheint “Sys­tem” zu haben und wieder­holt sich in unter­schiedlichen Vari­anten?

Ist es über­trieben, wenn ich sage, dass in diesem Ver­fahren sich präzis wieder­holt, was vor 500 Jahren auch passiert ist?
- Die anar­cho-paz­i­fistis­che Tra­di­tion der soge­nan­nten Schweiz­er Brüder wird ein­fach noch ein­mal ersäuft, ver­bran­nt, gerädert. Durch jene, welche sich selb­st in dieser Tra­di­tion verorten. Nein: Nicht “ich” füh­le mich ersäuft, ver­bran­nt, gerädert: Aber es wird massen­haft gestor­ben. Und die Täufer feiern ihre Tra­di­tion und sind gle­ichzeit­ig die Let­zten, welche die Radikalität ihrer Altvorderen zu ver­mit­teln bere­it sind?

Was habe ich überse­hen?

Mit Grüssen aus den Bergen

  • klar: Deine Antwort werde ich gerne hier einkopieren ;-)

Nachtrag 25. März 2025: Astrid hat nie reagiert… keine Disputationen…

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Nächster Titel

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Links, Threads, zu verarbeitende Hinweise…

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Offene Blogeinträge, welche zu diesem Thema passen…

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Textsorte: (1) Traum, (2) Blitz, (3) Beken­nt­nis, (4) Memo, (5) Märchen, (6) Dra­ma, (7) Tabu
Arbeits­form: Doku­men­ta­tion, Lis­ten­bil­dung, Work in Progress
Anlass: (…)
TL;DR: (…)
Bildquelle: (…)
URL/Hashtag: (…)

Ste­fan M. Sey­del, aka sms, aka sms2sms in «Zürcher Fest­spiel 1901″ (2019, Foto­cre­d­it: Charles Schny­der):  Twit­ter, Wikipedia (Lem­ma), Youtube (aktuell), Sound­cloud, Mastodon, Insta­gram (ges­per­rt), Snapchat, Tik­Tok, Twitch, t.me/WikiDienstag (Nicht in Betrieb) | Exk­lu­siv: speakerbooking.ch/sms2sms

About @sms2sms, aka Stefan M. Seydel/sms ;-)

Ste­fan M. Sey­del, Jahrgang 1965, ist Unternehmer, Sozialar­beit­er und Kün­stler. Er machte nach ein­er Beruf­slehre als Hochbauze­ich­n­er einen Bach­e­lor in Soziale Arbeit in St. Gallen und einen Mas­ter in der gle­ichen Diszi­plin bei Sil­via Staub-Bernasconi in Berlin. Seine über­wiegend selb­st­ständi­ge Tätigkeit kreist um das The­ma der Entwick­lung und Real­isierung von Pilot- und Impul­spro­jek­ten für renom­mierte Auf­tragge­berin­nen.

Als Kün­stler hat er Ausstel­lun­gen und Per­for­mances auf inter­na­tionaler Ebene präsen­tiert, darunter in der Roy­al Acad­e­my of Arts in Lon­don, dem Deutschen His­torischen Muse­um in Berlin oder ein­er Einze­lausstel­lung “Kun­st Macht Prob­leme” in der Cryp­ta Cabaret Voltaire, Birth­place of DADA in Zürich. Er wurde mit dem Migros Jubilée Award in der Kat­e­gorie Wis­sensver­mit­tlung aus­geze­ich­net und hat diverse Ehrun­gen durch Web­by Awards für seine Arbeit mit rocketboom.com erhal­ten.

Ste­fan war Jury-Mit­glied des Next Idea Prix Ars Elec­tron­i­ca 2010 und war drei Jahre Mit­glied der Schulleitung des Gym­na­si­ums Kloster Dis­en­tis. Sein Wis­sen und seine Erfahrung im Bere­ich der Infor­ma­tion und Tech­nolo­gie haben ihm auch dabei geholfen, mit Sta­tis­tik Stadt Zürich und Wiki­me­dia Schweiz unter WikiDienstag.ch zusam­men­zuar­beit­en.

Sein Engage­ment im Bere­ich der frei­willi­gen Arbeit führte ihn in das Prä­sid­i­um Inter­na­tionaler Bodensee Club (Leitung Fach­gruppe Wis­senschaft) oder für einige andere Jahre als Vice-Präsi­dent des von Paul Wat­zlaw­ick ini­ti­ierten P.E.N.-Club Liecht­en­stein. Sey­del hat unter ((( rebell.tv ))) zwei Büch­er zusam­men mit sein­er Part­ner­in veröf­fentlicht, viele Kolum­nen, Fach­texte und jour­nal­is­tis­che Texte pub­liziert.

Seine Arbeit auf Social Media nutzt er als Microblog­ging. In seinem Blog ver­ar­beit­et er seine The­men. Einige davon wer­den auf Anfra­gen zu les­baren Tex­ten ver­tieft, andere wer­den zu Vorträ­gen aus­ge­baut. Bei Carl Auer Ver­lag in Hei­del­berg, sam­melt er “Ele­mente ein­er näch­sten Kul­tur­form”. Seine Entwick­lun­gen im Kon­text der sozial­räum­lichen Inter­ven­tion (“Arbeit am Sozialen”) machen konkrete Vorschläge in Bezug auf die Beant­wor­tung der Sozialen Frage.

Nach 12 Jahren Berlin und 6 Jahren Zürich zog er aber in sein­er zweit­en Leben­shälfte vom Bodensee der Rhein­quelle ent­ge­gen nach Dissentis/Mustér und hat seine Reisetätigkeit fast ganz eingestellt. Dafür macht er umsomehr soge­nan­nte #Feed­logs (Orgiastik). Das sind Arbeitsmeet­ings an inten­tionalen Fra­gen in einem Lifestream. (so?) #TextBy­Chat­G­PT

der workflow (aby warburg, rebell.tv)

Aus Band 2 von: Tina Piazzi & Ste­fan M. Sey­del, Junius-Ver­lag Ham­burg | pdf: Band 1, 2009 | Band 2, 2010