Prof. Dr. Philipp Hübl: Moralspektakel – über Virtue Signaling und Bullshitresilienz. | Wie ich das kritisieren würde, wurde ich gefragt…

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Anlass zu diesem Eintrag:

Eigentlich arbeite ich am Ein­trag zu /iden­ti­taet­spoli­tik. Aber dann ist mir dieser Vor­trag in die Time­line gesprun­gen… Zuerst wurde ich gefragt, wie ich auf die Aus­führun­gen zu #Shit­storm reagieren würde. Dann fragte ich René Scheu, ob er eine dif­feren­zierte Kri­tik bekom­men wollte. Er meinte: “Nein – klar­er & ein­fach­er!”

Ok. Bestellt ist bestellt. In 3 Sätzen?
- Kein Prob­lem…
Aber erst Mor­gen Dien­stag, 4. Feb­ru­ar 2025. Nach der Messe im Kloster. Und nach dem Ski­fahren. Ok?

Moralspektakel — Möglichst einfach. Aber nicht einfacher

natür­lich hätte es genügt, das zu sagen, was ich seit 3 jahrzehn­ten sage. es wäre ein­fach und klar:

“ich guck dir aufs kom­mu­nika­tive set­ting und sage dir was du willst.”

/sms :-)

aber­nu. der satz hat nie kar­riere gemacht. ich kon­se­quenter­weise auch nicht ;-)

Lübbe analysierte Moral­is­mus, ohne selb­st zu moral­isieren. Hübl kri­tisiert Moral – mit noch mehr Moral. Statt Struk­turen zu erk­lären, empört er sich über „Virtue Sig­nalling“ und betreibt es selb­st. Lübbe zeigte das Prob­lem, Hübl ver­stärkt es.

@sms2sms

Das Making of — Wie ich zu diesem Feedback gekommen bin?

Naja. Ich bin “Alte Schule”. Ich halte viel von der Idee, Argu­mente zu suchen und diese zu kri­tisieren…

Die Vorstellung des Vorstellenden…

(…)

(…)

(…)

(…)

René Scheu stellt den Vortragenden vor…

(…)

(…)

Der Vortrag

„Das hätte man jet­zt eigentlich mit Spoil­er Alert machen müssen, weil du jet­zt schon einiges ver­rat­en hast, was ich später erzählen werde. Aber es war eigentlich die per­fek­te Zusam­men­fas­sung von dem, was ich jet­zt in Langver­sion erzäh­le.“

hübl über die vorestel­lung von rené scheu

Hier fol­gt eine Liste der zen­tralen Schlag­worte, die Philipp Hübl in seinem Vor­trag erläutert hat, jew­eils mit einem unge­fähren Zeit­stem­pel:

  1. Shit­storm (medi­aler Feuer­sturm) – ca. 0:00
    Erk­lärung, warum es oft zu mas­siv­en medi­alen Reak­tio­nen kommt, ohne dass ein gravieren­des Fehlver­hal­ten vor­liegt.
  2. Virtue Sig­nalling (moral grand­stand­ing) – ca. 1:44
    Begriff zur Beschrei­bung der öffentlichen Selb­st­darstel­lung der eige­nen Tugend­haftigkeit.
  3. Moralis­ches Kap­i­tal – ca. 1:30
    Neue The­o­rie, die Moral als eine Form von Kap­i­tal ver­ste­ht, das man erwer­ben und vertei­di­gen kann.
  4. Moral­spek­takel – (im Kon­text des gesamten Vor­trags)
    Wird genutzt, um die insze­nierte, oft ober­fläch­liche Darstel­lung von Moral zu beschreiben.
  5. Fehler­man­age­ment-The­o­rie – ca. 29:54
    Ansatz, der erk­lärt, warum Men­schen Über­reak­tio­nen zeigen und Fehler (auch moralis­che) oft über­be­w­erten.
  6. Kost­spieliges Sig­nal – ca. 1:00:41
    Analo­gie zum Pfau: Wer sich teure, schw­er zu fälschende Sig­nale leis­ten kann, demon­stri­ert damit seine “Fit­ness” – hier über­tra­gen auf moralis­che Sig­nale.
  7. Trit­tbret­tfahrer
    Begriff für jene, die sich moralisch pro­fil­ieren, ohne echt­en Beitrag zu leis­ten – als Prob­lem im Kon­text von moralis­ch­er Selb­st­darstel­lung ange­sprochen.
  8. Out­put­gerechtigkeit
    Unter­schei­dung zwis­chen tat­säch­lichem Han­deln (Input) und der sicht­baren Darstel­lung (Out­put), wobei oft nur das Endergeb­nis zählt.
  9. Green­wash­ing / Diver­si­ty-Wash­ing / White­wash­ing – ca. 48:39 bis 50:20
    Beispiele, wie Unternehmen ober­fläch­liche moralis­che Sig­nale set­zen, um ihr Image aufzupolieren, ohne tief­greifende Verän­derun­gen zu bewirken.

Diese Schlag­worte bilden zen­trale Konzepte in Hübls Analyse der mod­er­nen, oft medi­al aufge­lade­nen Moral- und Rep­u­ta­tions­dy­namiken.

Wie erreicht man Bullshit-Resilienz?

  1. Kri­tis­ches Denken stärken
    • Argu­mente logisch prüfen
    • Kog­ni­tive Verz­er­run­gen erken­nen (z. B. Bestä­ti­gungs­fehler)
    • Fak­ten von Mei­n­un­gen tren­nen
  2. Evi­denzbasierte Urteile fällen
    • Sich auf ver­lässliche Quellen stützen
    • Stu­di­en und Dat­en prüfen (z. B. Wer finanziert die Forschung?)
    • „Experten­mei­n­un­gen“ hin­ter­fra­gen
  3. Rhetorische Tricks durch­schauen
    • Fram­ing und Emo­tion­al­isierung ent­lar­ven
    • Manip­u­la­tive Sprache erken­nen („Wir müssen nur das Richtige tun!“)
    • Sug­ges­tivfra­gen und Scheinar­gu­mente ent­lar­ven
  4. Soziale Dynamiken ver­ste­hen
    • Grup­pen­denken ver­mei­den
    • Moralis­che Selb­st­darstel­lung von echtem Han­deln unter­schei­den
    • Virtue Sig­nalling erken­nen und analysieren
  5. Medi­enkom­pe­tenz auf­bauen
    • Click­bait und Sen­sa­tion­sjour­nal­is­mus durch­schauen
    • Quellen und deren Inter­essen hin­ter­fra­gen
    • Algo­rith­mis­che Ver­stärkun­gen durch Social Media berück­sichti­gen
  6. Ruhe bewahren und nicht in Empörungsspi­ralen ein­steigen
    • Shit­storms und Medi­en­hy­pes nicht automa­tisch für rel­e­vant hal­ten
    • Selb­st keine vorschnellen Urteile fällen
    • Argu­mente gegen die eigene Mei­n­ung bewusst zulassen
  7. Kom­plex­ität aushal­ten
    • Akzep­tieren, dass viele The­men mehr als zwei Seit­en haben
    • Nicht jed­er muss sofort eine Mei­n­ung zu allem haben
    • Dif­feren­zierung ist ein Zeichen von Stärke, nicht von Unsicher­heit

Hübls Ansatz dürfte darauf hin­aus­laufen, dass echte Resilienz bedeutet, sich nicht von pop­ulären oder moralisch aufge­lade­nen Nar­ra­tiv­en mitreißen zu lassen, son­dern kühlen Kopf zu bewahren und sich an Fak­ten, Logik und prag­ma­tis­chen Lösun­gen zu ori­en­tieren.

Was meinst du, wenn du Moral sagst?

Sowohl René Scheu als auch Philipp Hübl sprechen über Moral, aber aus leicht unter­schiedlichen Per­spek­tiv­en. Hier sind ihre Erk­lärun­gen zusam­menge­fasst:

1. René Scheu (basierend auf Hermann Lübbe, ca. 3:35 — 8:08)

  • Moral wird zur Vere­in­fachung der Welt genutzt
    • Men­schen ste­hen vor ein­er immer kom­plex­eren Welt und nutzen Moral, um diese in Gut und Böse zu unterteilen.
    • Diese moralis­che Dichotomie ver­drängt andere Dif­feren­zierun­gen (z. B. richtig/falsch, schön/hässlich, effizient/ineffizient).
    • Ergeb­nis: Es zählt nicht mehr das dif­feren­zierte Urteil, son­dern nur noch die richtige Gesin­nung.
  • Moral­is­mus ist ein Ersatz für ver­loren gegan­gene Ori­en­tierung
    • In früheren Jahrhun­derten waren andere Polar­isierun­gen dom­i­nant:
      • Vor 500 Jahren: Neuer Glaube vs. Alter Glaube
      • Vor 200 Jahren: Links vs. Rechts
      • Heute: Moralisch Gut vs. Moralisch Böse
    • Moralis­che Posi­tion­ierung dient als soziale Absicherung, weil andere klare Ori­en­tierungsmuster ver­loren gehen.
  • Dig­i­tal­isierung ver­stärkt diesen Trend
    • Durch Social Media wird jede Äußerung sicht­bar und bew­ertet.
    • „Virtue Sig­nalling“ (Zurschaustel­lung moralis­ch­er Werte) wird zu einem Massen­phänomen, weil es kaum Kosten hat („Talk is cheap“).
    • Moral wird dadurch zunehmend zur sozialen Währung, unab­hängig von realem Ver­hal­ten.

2. Philipp Hübl (ca. 12:04 — 13:14)

  • Moral als Sys­tem von Werten und Nor­men
    • Werte: Was wir als gut oder schlecht empfind­en.
    • Nor­men: Regeln, die uns sagen, wie wir uns ver­hal­ten sollen.
    • Ver­bote und Gebote gehören dazu, um eine gerechte Gesellschaft zu gestal­ten.
  • Moral hat eine soziale und eine kom­mu­nika­tive Funk­tion
    • Primär dient sie dazu, Zusam­men­leben zu ord­nen (wer darf was tun, was ist gerecht?).
    • Gle­ichzeit­ig hat sie eine Selb­st­darstel­lungs­funk­tion:
      • Wer moralisch spricht, zeigt auch, was ihm selb­st wichtig ist.
      • Beispiel: „Ich kri­tisiere Ras­sis­mus“ → Damit zeige ich auch, dass ich selb­st nicht ras­sis­tisch bin.
  • Moral ist in Poli­tik und Recht zen­tral ver­ankert
    • Poli­tik hat die Auf­gabe, gerechte Ver­hält­nisse zu schaf­fen.
    • Recht kod­i­fiziert moralis­che Werte (z. B. Schutz der Men­schen­rechte, Strafen für Fehlver­hal­ten).
    • Daher ist auch Recht eine moralis­che Insti­tu­tion.

Zusammenfassung: Wie erklären die beiden Moral?

Sprech­erDef­i­n­i­tion von Moral
René ScheuMoral wird genutzt, um Kom­plex­ität zu reduzieren; dig­i­tale Öffentlichkeit ver­stärkt die Ein­teilung in Gut vs. Böse.
Philipp HüblMoral ist ein Sys­tem aus Werten und Nor­men, das unser Zusam­men­leben struk­turi­ert, aber auch als Selb­st­darstel­lung genutzt wird.

Faz­it:

  • Bei­de sehen Moral nicht nur als indi­vidu­elles Wertesys­tem, son­dern als soziales Phänomen mit strate­gis­chen Effek­ten.
  • Hübl geht stärk­er auf die funk­tionalen Aspek­te ein (wie Moral struk­turi­ert ist und poli­tisch wirkt).
  • Scheu zeigt, wie Moral zunehmend zur sym­bol­is­chen Abgren­zung und Iden­titäts­bil­dung dient.

Moral als Show

Ja, bei­de Her­ren stim­men darin übere­in, dass Werte und Nor­men essen­tiell sind, um ein gutes Leben und eine gerechte Gesellschaft zu gestal­ten. Das Prob­lem liegt jedoch nicht in der Moral selb­st, son­dern in ihrer gesellschaftlichen und medi­alen Dynamik.

Wo liegt das Problem?

  1. Moral wird zur Selb­stin­sze­nierung statt zur echt­en Verän­derung genutzt
    • Laut Hübl geht es in vie­len Fällen nicht mehr darum, gerecht zu han­deln, son­dern darum, moralisch gut dazuste­hen (Virtue Sig­nalling).
    • Social Media ver­stärkt diesen Mech­a­nis­mus, weil moralis­che Aus­sagen bil­lig sind („Talk is cheap“), während moralis­ches Han­deln oft teuer ist.
    • Beispiel: Unternehmen set­zen auf Green­wash­ing, anstatt tat­säch­lich nach­haltig zu wirtschaften.
  2. Moral wird für Machtkämpfe instru­men­tal­isiert
    • Scheu (nach Lübbe) warnt davor, dass poli­tis­che Diskus­sio­nen zunehmend moral­isierend geführt wer­den.
    • Anstatt über Lösun­gen zu sprechen (richtig/falsch, effizient/ineffizient), wird nur noch zwis­chen Gut und Böse unter­schieden.
    • Ergeb­nis:
      • Wer sich nicht klar zu den „Guten“ zählt, lan­det automa­tisch bei den „Bösen“.
      • Kein Raum für dif­feren­zierte Posi­tio­nen, weil moralis­che Lager­bil­dung wichtiger wird als Argu­mente.
  3. Das moralis­che Kap­i­tal ist extrem anfäl­lig für Ver­luste
    • Hübl beschreibt, dass moralis­che Rep­u­ta­tion sehr schnell zer­stört wer­den kann.
    • Beispiel: Ein einziger moralis­ch­er Fehltritt kann eine lange pos­i­tive Bilanz aus­löschen.
    • Dies führt dazu, dass sich Men­schen und Unternehmen zunehmend absich­ern müssen (z. B. durch PR-Kam­pag­nen oder Diver­si­ty-Train­ings, die eher Schutz­maß­nah­men als echte Überzeu­gung sind).
  4. Der Fokus auf den Out­put statt auf den Prozess
    • Men­schen und Insti­tu­tio­nen wollen moralisch wirken, statt moralisch han­deln.
    • Hübls Beispiel: Unternehmen platzieren Diver­si­ty-Wash­ing auf ihren Web­seit­en, aber die tat­säch­lichen Struk­turen bleiben unverän­dert.
    • Scheu: Der Wun­sch nach klar­er moralis­ch­er Ori­en­tierung führt dazu, dass viele sich nur an sicht­bare Zeichen (z. B. Haut­farbe, Geschlecht) klam­mern, statt tief­ere struk­turelle Ungle­ich­heit­en zu adressieren (z. B. soziale Herkun­ft).

Zusammenfassung des Problems:

Prob­lem­feldBeschrei­bung
Moral als ShowMen­schen und Unternehmen präsen­tieren sich als moralisch, ohne es wirk­lich zu sein.
Moral als WaffeGeg­n­er wer­den moralisch diskred­i­tiert, anstatt inhaltlich zu debat­tieren.
Moralis­che Insta­bil­itätEin moralis­ch­er Fehltritt kann alles zer­stören – daher Absicherungsstrate­gien.
Fokus auf Sicht­barkeitEs zählt die Außen­darstel­lung, nicht die tat­säch­liche Verän­derung.

Fazit:

Das Prob­lem ist nicht Moral an sich, son­dern ihre Instru­men­tal­isierung.

  • Hübls Per­spek­tive: Wie Moral als Kap­i­tal genutzt und miss­braucht wird.
  • Scheus Per­spek­tive: Wie Moral­is­mus dif­feren­zierte Urteile ver­drängt und Lager­bil­dung fördert.

Lösung?

  • Mehr echte Moral, weniger Show.
  • Weniger Dichotomie (Gut/Böse), mehr Dif­feren­zierung.
  • Fokus auf reale Verbesserun­gen, statt auf moralis­che Sig­nale.

Das Paradox der moralischen Empörung über moralische Empörung

Ja, genau! Ihre Kri­tik an der Moral­isierung kön­nte selb­st wieder als moralis­che Posi­tion­ierung gele­sen wer­den. Damit tra­gen sie poten­ziell genau zu dem Phänomen bei, das sie kri­tisieren – näm­lich dass es nicht mehr um Hand­lun­gen, son­dern um die Art, wie wir über Dinge sprechen, geht.

Wie verstärken sie genau das, was sie kritisieren?

  1. Sie kri­tisieren Virtue Sig­nalling – aber tun es selb­st
    • Hübl prangert an, dass Men­schen sich über moralis­che Aus­sagen pro­fil­ieren.
    • Doch genau das tut er, indem er seine Kri­tik als „aufgek­lärte Reflex­ion“ präsen­tiert.
    • Er zeigt damit: „Ich bin ein­er, der diese Mech­a­nis­men durch­schaut.“
    • Folge: Seine Kri­tik kann als eine neue Art von Virtue Sig­nalling gele­sen wer­den.
  2. Sie bekla­gen moralis­che Polar­isierung – aber polar­isieren selb­st
    • Scheu argu­men­tiert, dass heutige Debat­ten zu stark zwis­chen Gut und Böse unter­schei­den.
    • Doch indem er diese Kri­tik äußert, kön­nte er selb­st in den moralis­chen Kampf zwis­chen „kri­tis­chem Denker“ vs. „moralis­ch­er Mitläufer“ ein­treten.
    • Folge: Er macht genau das, was er kri­tisiert – eine neue Lager­bil­dung.
  3. Sie bekla­gen den Fokus auf Sprache – aber arbeit­en mit Sprache
    • Bei­de weisen darauf hin, dass moralis­che Diskus­sio­nen zunehmend sprach­liche Kon­struk­tio­nen sind („Talk­ing is cheap“).
    • Doch ihre gesamte Kri­tik basiert auf ein­er sprach­lichen Dekon­struk­tion moralis­ch­er Dynamiken.
    • Folge: Sie nutzen genau das Medi­um, das sie für prob­lema­tisch hal­ten.

Ist ihre Kritik also nutzlos?

Nein, aber sie ist selb­stre­f­eren­ziell para­dox.

  • Sie kön­nen die Dynamik kri­tisieren, aber sind gle­ichzeit­ig Teil dieser Dynamik.
  • Ihre Kri­tik ist nicht falsch, aber sie zeigt, wie schw­er es ist, außer­halb dieses Spiels zu ste­hen.
  • Hübl spricht von „Bull­shit-Resilienz“ – aber sobald man Bull­shit ent­larvt, gerät man in die näch­ste Runde des Spiels:
    • Wer kri­tisiert den Kri­tik­er?
    • Wer ent­larvt die Ent­larv­er?

Fazit: Kritik ohne Widerspruch?

  • Wer wirk­lich aus diesem Spiel aussteigen will, darf nicht nur die Form moralis­ch­er Kom­mu­nika­tion kri­tisieren, son­dern müsste die eigene Posi­tion ständig hin­ter­fra­gen.
  • Aber das macht die eigene Kri­tik weniger schlagkräftig – und damit weniger sicht­bar, weniger attrak­tiv.
  • Ergo: Es gibt keinen wirk­lichen Ausstieg aus der Dynamik – es ist ein para­dox­es Sys­tem.

Kurz gesagt:
Sie kri­tisieren das Moral­spek­takel – indem sie selb­st ein Moral­spek­takel insze­nieren. 🎭

Wer ist Hermann Lübbe?

Wer ist Hermann Lübbe?

Her­mann Lübbe (*1926) ist ein deutsch­er Philosoph und Poli­tik­wis­senschaftler, der vor allem durch seine Arbeit­en zur poli­tis­chen The­o­rie, Zeit­di­ag­nose und Moralkri­tik bekan­nt wurde. Er gilt als ein­er der ein­flussre­ich­sten kon­ser­v­a­tiv­en Denker Deutsch­lands in der zweit­en Hälfte des 20. Jahrhun­derts.


Zentrale Ideen und Werke

  1. „Poli­tis­ch­er Moral­is­mus“ (1987)
    • Kern­these: Der Tri­umph der Gesin­nung über die Urteil­skraft
    • Lübbe kri­tisiert, dass in der mod­er­nen Gesellschaft poli­tis­che und gesellschaftliche Fra­gen nicht mehr nach Nüt­zlichkeit, Effizienz oder Ratio­nal­ität, son­dern nach moralis­chen Kri­te­rien bew­ertet wer­den.
    • Folge: Polar­isierung in „Gut“ und „Böse“ statt in dif­feren­zierte Prob­lem­lö­sun­gen.
  2. Tech­nikphiloso­phie & Fortschrittskri­tik
    • Tech­nik entwick­elt sich schneller als gesellschaftliche Anpas­sung.
    • Men­schen reagieren mit Moral­isierung auf die Über­forderung durch tech­nol­o­gis­chen Wan­del.
  3. Ver­gan­gen­heit­spoli­tik und Geschicht­skul­tur
    • Er argu­men­tiert, dass Gesellschaften zur Ver­drän­gung ihrer eige­nen Ver­gan­gen­heit neigen, um hand­lungs­fähig zu bleiben.
    • Beson­ders ein­flussre­ich war seine These zur „Gnade der späten Geburt“: Die deutsche Gesellschaft kon­nte nach 1945 nur erfol­gre­ich demokratisch wer­den, weil sie nicht in Schuld­ver­strick­un­gen steck­en­blieb, son­dern prag­ma­tisch nach vorne blick­te.

Lübbe und seine Bedeutung heute

  • René Scheu bezieht sich in sein­er Ein­leitung auf ihn, weil Lübbe früh erkan­nt hat, dass Moral als gesellschaftliche Struk­tur eine eigene Dynamik entwick­elt, die nicht mehr ratio­nal kon­trol­liert wird.
  • In Zeit­en von Social Media kön­nte man Lübbes The­sen noch ein­mal radikalisieren:
    • Die dig­i­tale Welt ver­stärkt die moralis­che Vere­in­fachung noch weit­er.
    • Wer nicht „moralisch rein“ ist, wird gecan­celt.
    • Diskurs wird erset­zt durch Hal­tung.

Lübbe in einem Satz?

👉 Er analysierte, wie Moral­is­mus die Urteil­skraft ver­drängt und gesellschaftliche Debat­ten in eine „Gut-Böse“-Dynamik kip­pen lässt.

Faz­it:

  • Lübbe war ein­er der ersten, der erkan­nte, dass Moral nicht nur eine Frage der Werte, son­dern auch eine soziale Waffe ist.
  • Sein Denken ist heute aktueller denn je – ger­ade in Zeit­en von Can­cel Cul­ture, Social-Media-Moral­isierung und dig­i­taler Empörungsspi­ralen.

WOZU ((GUT)BÖSE)?

Ja, abso­lut! Die Dichotomie (Gut/Böse) oder (Freund/Feind) ist eine uralte Struk­tur des Denkens, tief ver­wurzelt in jüdisch-christlich­er Tra­di­tion – und noch weit­er zurück­ge­hend auf arche­typ­is­che Muster men­schlich­er Wahrnehmung.

Historische Wurzeln der moralischen Dichotomie

  1. Religiöse Tra­di­tio­nen:
    • Juden­tum & Chris­ten­tum: Himmel/Hölle, Gott/Satan, Gerechte/Sünder
    • Zoroas­tris­mus (ca. 600 v. Chr.): Dual­is­mus von Licht und Dunkel
    • Manichäis­mus (3. Jh.): Strenge Unter­schei­dung zwis­chen Gut und Böse als meta­ph­ysis­ches Prinzip
  2. Poli­tis­che The­o­rien:
    • Carl Schmitt (1927, „Der Begriff des Poli­tis­chen“) → Freund/Feind
      • Poli­tik basiert auf der Unter­schei­dung von Fre­und und Feind.
      • Ein poli­tis­ches Sys­tem braucht klare Feind­bilder zur Selb­st­de­f­i­n­i­tion.
    • Her­mann Lübbe (1987, „Poli­tis­ch­er Moral­is­mus“) → Gut/Böse
      • Mod­erne Gesellschaften lösen kom­plexe Fra­gen durch moralis­che Polar­isierung statt durch ratio­nale Debat­te.

Warum ist das heute noch so dominant?

  • Das Inter­net ist nicht die Ursache, son­dern ein Ver­stärk­er dieser ural­ten Dynamik.
  • Soziale Mech­a­nis­men bleiben kon­stant, aber dig­i­tale Plat­tfor­men beschle­u­ni­gen sie:
    • Moralis­che Bew­er­tun­gen sind sofort sicht­bar & teilen Gemein­schaften in „Lager“ auf.
    • Empörung ist kostengün­stig – ein Tweet, ein Shit­storm, und die Welt „weiß“, wer gut & böse ist.

Fazit:

  • Die (Gut/Böse)-Dichotomie ist kein neues Phänomen – sie war immer da.
  • Das Inter­net macht sie nur schneller und radikaler.
  • Poli­tik, Reli­gion und Gesellschaft nutzen sie als Ord­nung­sprinzip.
  • Die Frage ist nicht, ob wir diese Dichotomie haben – son­dern ob wir sie durch­brechen kön­nen.

Mehr des selben (Paul Watzlawick) — das berühmte 6. axiom

Ja, genau! Das Revival der Men­schen­rechte kann als ein „Mehr des­sel­ben“ gele­sen wer­den, also als Wan­del 1. Ord­nung, der das beste­hende Prob­lem nicht löst, son­dern es durch noch mehr Moral­is­mus ver­stärkt.

1. Menschenrechte als Wandel 1. Ordnung (nach Watzlawick)

  • Men­schen­rechte als Sig­nalling-Mech­a­nis­mus:
    • Statt Kriege oder Ungerechtigkeit­en real zu ver­hin­dern, dienen Men­schen­rechte oft als moralis­che Selb­stvergewis­serung.
    • Beispiel: UN-Erk­lärun­gen, inter­na­tionale Abkom­men – alles schöne Worte, aber nicht bindend.
    • Ergeb­nis: Mehr Erk­lärun­gen, mehr Kon­feren­zen, aber keine struk­turelle Verän­derung.
    • „Mehr des Sel­ben“ anstatt echter Sys­temverän­derung.
  • Die Ironie:
    • Men­schen­rechte als Konzept existieren seit der Aufk­lärung – und Kriege wur­den trotz­dem nicht ver­hin­dert.
    • Je mehr betont wird, dass der Men­sch im Zen­trum ste­ht, desto weniger passiert real.
    • → Moral wird als Sym­bol genutzt, aber nicht als hand­lungslei­t­en­des Prinzip.

2. Systemtheoretische Perspektive: Menschenrechte als Semantik, nicht als Strukturbildung

  • #TheLuh­man­n­Map hil­ft hier:
    • Men­schen­rechte sind kein funk­tionales Ele­ment von Sys­te­men, son­dern eine Kom­mu­nika­tions­form.
    • Sie pro­duzieren Sinn & Legit­i­ma­tion, aber keine struk­turellen Kon­se­quen­zen, solange es kein durch­set­zungs­fähiges Sys­tem gibt.
    • Beispiel: Völk­er­recht ohne Durch­set­zungs­macht bleibt bloße Rhetorik.
  • #TheS­taub­Ber­nascon­i­Ma­trix zeigt:
    • Men­schen­rechte als Legit­i­ma­tions­form führen nicht zwin­gend zu besser­er Durch­set­zung von Gerechtigkeit.
    • Zugang bleibt beschränkt → Men­schen­rechte gel­ten oft nur für die, die ohne­hin priv­i­legiert sind.
    • Beispiel: „Alle Men­schen sind gle­ich“ – aber wer hat Zugang zu Rechtssys­te­men, Ressourcen, Teil­habe?

3. Fazit: „Der Mensch im Zentrum“ – Ein historischer Irrtum?

  • Seit Jahrhun­derten wurde der Men­sch „ins Zen­trum“ gerückt – aber die Macht­mech­a­nis­men blieben gle­ich.
  • Men­schen­rechte haben oft nur als moralis­che Rhetorik funk­tion­iert, nicht als wirk­sames Steuerungsin­stru­ment.
  • Sys­temthe­o­rie zeigt:
    • Nicht Moral, son­dern funk­tionale Sys­teme steuern Gesellschaften.
    • Nicht schöne Werte ver­hin­dern Kriege, son­dern Sys­tem­mech­a­nis­men.

👉 Lübbe, Wat­zlaw­ick und Sys­temthe­o­rie liefern gemein­sam eine starke Kri­tik an der neuen Moral­isierungswelle: Sie ist keine Lösung, son­dern Teil des Prob­lems.

Das vergessliche Feuilleton

Wie sich Hübl & Scheu selb­st in ihr Para­dox ver­strick­en:

  1. Kri­tik am Moral­is­mus – durch noch mehr Moral­is­mus.
    • Sie kri­tisieren Virtue Sig­nalling – tun es aber selb­st, indem sie „Bull­shit-Resilienz“ zur neuen Tugend machen.
    • Sie reden von „echter Moral“ – genau das Muster, das sie als prob­lema­tisch beschreiben.
  2. Sys­tem vs. Moral – ohne Sys­temthe­o­rie.
    • Sie bekla­gen, dass alles moral­isiert wird, aber ignori­eren, dass Moral nur eine Kom­mu­nika­tions­form ist (Luh­mann).
    • Statt Sys­tem­dy­namiken zu analysieren, bleiben sie auf der Ebene von indi­vidu­ellen Fehlen­twick­lun­gen ste­hen.
  3. Lübbe als Argu­ment – aber ohne Lübbe zu ver­ste­hen.
    • Lübbe kri­tisierte genau das: dass Poli­tik & Gesellschaft zunehmend durch moralis­che Polar­isierung statt durch funk­tionale Dif­feren­zierung ges­teuert wer­den.
    • Sie nutzen ihn als Kro­nzeu­gen – während sie genau diesen Fehler selb­st bege­hen.
  4. Suhrkamp-Feuil­leton vergessen?
    • Sie führen eine Debat­te, die in den 1980ern längst sys­temthe­o­retisch durchge­spielt wurde.
    • Frank­furt vs. Biele­feld war genau diese Auseinan­der­set­zung – sie tun aber so, als sei das „neu“.

👉 Kurz: Sie kri­tisieren den Moral­is­mus, indem sie ihn ver­stärken. Sie reden über Sys­tem­fra­gen, ohne Sys­temthe­o­rie. Und sie holen Lübbe aus der Mot­tenkiste – ohne zu merken, dass er gegen genau ihr Denken argu­men­tieren würde.

FAZIT

Was Lübbe gelang, aber Hübl vermasselt: Mit Moral gegen Moral

Her­mann Lübbe zeigte, wie Moral­is­mus kom­plexe Gesellschaften vere­in­facht, aber auch block­iert. Seine Kri­tik war selb­st nicht moralisch, son­dern sys­tem­a­tisch:

  • Er analysierte den „Tri­umph der Gesin­nung über die Urteil­skraft“ als ein gesellschaftlich­es Steuerung­sprob­lem – nicht als moralis­chen Fehltritt Einzel­ner.
  • Er zeigte, dass Moral­isierung ein Reflex ist, um Kom­plex­ität zu reduzieren – nicht ein Prob­lem „bös­er“ oder „guter“ Men­schen.

Hübl hingegen macht genau das, was er kritisiert:

  1. Er set­zt Moral gegen Moral.
    • Er beklagt Virtue Sig­nalling – und betreibt es selb­st, indem er „Bull­shit-Resilienz“ als neue Tugend etabliert.
    • Er moral­isiert den Moral­is­mus und rutscht damit ins gle­iche Muster.
  2. Er bleibt auf der Ober­fläche, statt Struk­turen zu analysieren.
    • #TheLuh­man­n­Map zeigt: Moral ist ein Kom­mu­nika­tion­s­modus, kein funk­tionales Steuerung­sprinzip.
    • #TheS­taub­Ber­nascon­i­Ma­trix zeigt: Moralis­che Ansprüche kön­nen genau­so gut beste­hende Macht­struk­turen sta­bil­isieren, statt sie aufzubrechen.
    • Hübl kri­tisiert nur Symp­tome – aber nicht die sys­temis­che Logik dahin­ter.
  3. Er benutzt Lübbe – gegen Lübbe.
    • Lübbe kri­tisierte, dass Moral­is­mus Poli­tik erset­zt – Hübl erset­zt Analyse durch moralis­che Empörung über zu viel Moral.
    • Lübbe warnte vor Gesin­nungspoli­tik – Hübl fällt genau in diese Falle.

Fazit:

Lübbe kri­tisierte Moral­is­mus sys­tem­a­tisch. Hübl kri­tisiert ihn moralisch – und ver­hed­dert sich genau darin. Damit zeigt er unge­wollt, wie hart­näck­ig das Prob­lem ist, das er eigentlich lösen wollte.

Optionen der Verknappung: Einfacher. Klarer.

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Kontext

Es ist 2025 gewor­den. 1989 kam html. Und damit Inter­netz in jedes Haus. Ans Smart­phone. Ans Handge­lenkt. Aktuell wird grad mega eifrig “Kün­stliche Intel­li­genz” hyper­ven­tiliert. Und Quan­ten­com­put­ing ist der Ren­ner…

Witziger­weise macht Math­e­matik ein grandios­es Revival. Genau­so wie die Idee, dass “Der Men­sch im Zen­trum” ste­ht. Ich nenne es #Kör­per­sozi­olo­gie…


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Textsorte: (1) Traum, (2) Blitz, (3) Beken­nt­nis, (4) Memo, (5) Märchen, (6) Dra­ma, (7) Tabu
Arbeits­form: Doku­men­ta­tion, Lis­ten­bil­dung, Work in Progress
Anlass: (…)
TL;DR: (…)
Bildquelle: (…)
URL/Hashtag: (…)

Ste­fan M. Sey­del, aka sms, aka sms2sms in «Zürcher Fest­spiel 1901″ (2019, Foto­cre­d­it: Charles Schny­der):  Twit­ter, Wikipedia (Lem­ma), Youtube (aktuell), Sound­cloud, Mastodon, Insta­gram (ges­per­rt), Snapchat, Tik­Tok, Twitch, t.me/WikiDienstag (Nicht in Betrieb) | Exk­lu­siv: speakerbooking.ch/sms2sms

About @sms2sms, aka Stefan M. Seydel/sms ;-)

Ste­fan M. Sey­del, Jahrgang 1965, ist Unternehmer, Sozialar­beit­er und Kün­stler. Er machte nach ein­er Beruf­slehre als Hochbauze­ich­n­er einen Bach­e­lor in Soziale Arbeit in St. Gallen und einen Mas­ter in der gle­ichen Diszi­plin bei Sil­via Staub-Bernasconi in Berlin. Seine über­wiegend selb­st­ständi­ge Tätigkeit kreist um das The­ma der Entwick­lung und Real­isierung von Pilot- und Impul­spro­jek­ten für renom­mierte Auf­tragge­berin­nen.

Als Kün­stler hat er Ausstel­lun­gen und Per­for­mances auf inter­na­tionaler Ebene präsen­tiert, darunter in der Roy­al Acad­e­my of Arts in Lon­don, dem Deutschen His­torischen Muse­um in Berlin oder ein­er Einze­lausstel­lung “Kun­st Macht Prob­leme” in der Cryp­ta Cabaret Voltaire, Birth­place of DADA in Zürich. Er wurde mit dem Migros Jubilée Award in der Kat­e­gorie Wis­sensver­mit­tlung aus­geze­ich­net und hat diverse Ehrun­gen durch Web­by Awards für seine Arbeit mit rocketboom.com erhal­ten.

Ste­fan war Jury-Mit­glied des Next Idea Prix Ars Elec­tron­i­ca 2010 und war drei Jahre Mit­glied der Schulleitung des Gym­na­si­ums Kloster Dis­en­tis. Sein Wis­sen und seine Erfahrung im Bere­ich der Infor­ma­tion und Tech­nolo­gie haben ihm auch dabei geholfen, mit Sta­tis­tik Stadt Zürich und Wiki­me­dia Schweiz unter WikiDienstag.ch zusam­men­zuar­beit­en.

Sein Engage­ment im Bere­ich der frei­willi­gen Arbeit führte ihn in das Prä­sid­i­um Inter­na­tionaler Bodensee Club (Leitung Fach­gruppe Wis­senschaft) oder für einige andere Jahre als Vice-Präsi­dent des von Paul Wat­zlaw­ick ini­ti­ierten P.E.N.-Club Liecht­en­stein. Sey­del hat unter ((( rebell.tv ))) zwei Büch­er zusam­men mit sein­er Part­ner­in veröf­fentlicht, viele Kolum­nen, Fach­texte und jour­nal­is­tis­che Texte pub­liziert.

Seine Arbeit auf Social Media nutzt er als Microblog­ging. In seinem Blog ver­ar­beit­et er seine The­men. Einige davon wer­den auf Anfra­gen zu les­baren Tex­ten ver­tieft, andere wer­den zu Vorträ­gen aus­ge­baut. Bei Carl Auer Ver­lag in Hei­del­berg, sam­melt er “Ele­mente ein­er näch­sten Kul­tur­form”. Seine Entwick­lun­gen im Kon­text der sozial­räum­lichen Inter­ven­tion (“Arbeit am Sozialen”) machen konkrete Vorschläge in Bezug auf die Beant­wor­tung der Sozialen Frage.

Nach 12 Jahren Berlin und 6 Jahren Zürich zog er aber in sein­er zweit­en Leben­shälfte vom Bodensee der Rhein­quelle ent­ge­gen nach Dissentis/Mustér und hat seine Reisetätigkeit fast ganz eingestellt. Dafür macht er umsomehr soge­nan­nte #Feed­logs (Orgiastik). Das sind Arbeitsmeet­ings an inten­tionalen Fra­gen in einem Lifestream. (so?) #TextBy­Chat­G­PT

der workflow (aby warburg, rebell.tv)

Aus Band 2 von: Tina Piazzi & Ste­fan M. Sey­del, Junius-Ver­lag Ham­burg | pdf: Band 1, 2009 | Band 2, 2010