Die unendliche Liste von #Parallelgesellschaft|en

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Anlass zu diesem Eintrag:

Was bedeutet ‘Gesellschaft’?
Und was wird sicht­bar, wenn der Begriff ‘Par­al­lelge­sellschaft’ ver­wen­det wird?

  1. Der Begriff Gesellschaft wirkt selb­stver­ständlich.
    Doch beim genaueren Hin­se­hen zeigt sich: Er ist leer, wenn nicht mit ein­er prak­tis­chen Unter­schei­dung gefüllt.
  2. In der The­o­rie von Niklas Luh­mann erscheint Gesellschaft nicht als Gruppe von Men­schen,
    son­dern als ein autopoi­etis­ches Sys­tem von Kom­mu­nika­tion.
    Alles Soziale entste­ht nur durch Kom­mu­nika­tionsvorgänge:
    Infor­ma­tion – Mit­teilung – Ver­ste­hen.
  3. Damit wird Gesellschaft nicht als Sub­stanz, son­dern als Form sozialer Ord­nung beschreib­bar.
    Diese Form lässt sich unter­suchen:
    – Welche Kom­mu­nika­tion­slogik gilt hier?
    – Welche Erwartun­gen, welche Macht­struk­tur?

‘Par­al­lelge­sellschaft’ markiert dann keinen Man­gel, son­dern einen Unter­schied.

  1. Der Begriff ver­weist auf For­men von Kom­mu­nika­tion,
    die nicht nach den dom­i­nan­ten Regeln der umgeben­den Kul­tur­form operieren.
  2. Eine soge­nan­nte Par­al­lelge­sellschaft kann somit als alter­na­tive Kul­tur­form ver­standen wer­den,
    die inner­halb der Mod­erne andere Antworten auf die soziale Frage erprobt oder bewahrt.

Der Unter­schied, der einen Unter­schied macht:

Nicht entschei­dend ist die Frage, was Gesellschaft ist,
son­dern: Welche Unter­schei­dung bringt Ori­en­tierung?

– Welche For­men von Kom­mu­nika­tion organ­isieren das Soziale?
– Welche Axiome bes­tim­men Legit­i­ma­tion, Zugang, Anord­nung, Durch­set­zung?
– Welche Kul­tur­form wird hier aktiviert?


Erken­nt­nis:

  1. ‘Gesellschaft’ ist kein homo­genes Ganzes.
  2. Es existieren vielfältige Kul­tur­for­men,
    oft gle­ichzeit­ig, oft nebeneinan­der, manch­mal gegeneinan­der.
  3. ‘Demokratie’ ist dabei eine Kul­tur­form unter anderen.
    Und selb­st sie ist nicht ein­deutig, son­dern his­torisch und funk­tion­al vari­abel.
  4. #TheLuh­man­n­Map erlaubt, diese For­men sicht­bar zu machen –
    nicht als Wahrheit, son­dern als Werkzeug zur Ori­en­tierung
    inner­halb inten­tionaler Fra­gen.

Summary

(…)

Die unendliche Liste von Parallelgesllschaften

/parallelgesellschaft
Konkret beschreib­bare Gesellschaften (= #Kul­tur­for­men) inner­halb der Kul­tur­form der Mod­erne

  1. Men­non­iten / Amis­che / Hut­ter­er
    • Form: täuferische Sep­a­rat­ge­sellschaft
    • Prinzip­i­en: Gemeineigen­tum, Gewalt­losigkeit, Eigen­ständigkeit gegenüber Staat
    • Analyse-Tool: #TheS­taub­Ber­nascon­i­Ma­trix
  2. Freikirch­liche Gemein­den (z.B. Pfin­gst­be­we­gung, Brüder­be­we­gung)
    • Form: religiös-autonome Mikrokul­tur
    • Prinzip­i­en: innere Leitung durch den Geist, Abgren­zung zur “Welt”
    • Rolle in der Mod­erne: bewusste Nicht­beteili­gung an lib­eraler Öffentlichkeit
  3. Kib­butz­im in Israel
    • Form: sozial­is­tis­ches Kollek­tiv
    • Prinzip­i­en: Gle­ich­heit, Gemein­schaft­seigen­tum, ide­ol­o­gis­ch­er Fokus
    • Trans­for­ma­tion: von radikal zu hybrid (zunehmend mark­t­för­mig)
  4. Urban Com­mu­ni­ties / Co-Hous­ing-Pro­jek­te
    • Form: städtis­che inten­tion­al com­mu­ni­ties
    • Prinzip­i­en: geteil­ter Besitz, geteilte Ver­ant­wor­tung
    • Beispiel: ZEGG, Ökodorf Sieben Lin­den
  5. Prep­per- und Sur­vival­ist-Gemein­schaften
    • Form: sicher­heit­sori­en­tierte Sub­kul­tur
    • Prinzip­i­en: Autarkie, Sys­temkri­tik, Selb­stschutz
    • Par­al­lele Welt­logik: mis­straut dem Sys­tem, will ausser­halb über­leben
  6. LGBTQ+-Kulturkreise / Ball­room Cul­ture
    • Form: sub­kul­turelle Räume mit eige­nen Nor­men und Rit­ualen
    • Prinzip­i­en: Anerken­nung, Selb­ster­mäch­ti­gung, Aus­drucksvielfalt
    • Ursprung: aus­gren­zungser­fahrungs­be­d­ingt, aber kreative Eigen­welt
  7. Fan- und Gam­ing-Com­mu­ni­ties (z.B. Cos­play, LARP, eSports)
    • Form: immer­siv, regel­basiert, oft pseudore­ligiös
    • Prinzip­i­en: Zuge­hörigkeit, Regel­be­wusst­sein, Rol­leniden­tität
    • Gesellschafts­form: par­al­lel zu All­t­ag, mit hoher Bindungskraft
  8. Tem­poräre autonome Zonen (z.B. Burn­ing Man, Fusion)
    • Form: zeitlich begren­zte Gegen­welt
    • Prinzip­i­en: Gift Econ­o­my, Selb­stor­gan­i­sa­tion, kein Kom­merz
    • Frage: Wie viel davon bleibt über das Event hin­aus?
  9. Extrem­istis­che Milieus (z.B. Reichs­bürg­er, Salafis­ten, QAnon)
    • Form: ide­ol­o­gisch geschlossene Gegenge­sellschaft
    • Prinzip­i­en: Alter­na­tivwahrheit­en, Dele­git­imierung des Staates
    • Rel­e­vanz: zeigen die frag­ile Kontin­genz des Sozialen
  10. Klöster / monas­tis­che Gemein­schaften
  • Form: tra­di­tionelle Gegen­struk­tur
  • Prinzip­i­en: Ora et lab­o­ra, Zeitord­nung, Abkehr von Besit­zlogik
  • Bedeu­tung: kul­turelles Archiv und spir­ituelle Par­al­lelität
  1. Nomadis­che Kul­turen in urba­nen Kon­tex­ten (z.B. Van­life, Dig­i­tal Nomads)
  • Form: ort­sunge­bun­den, aber mit stark­er Com­mu­ni­ty­bindung
  • Prinzip­i­en: Mobil­ität, Min­i­mal­is­mus, work-life-Fusion
  • Frage: Echte Kul­tur­form oder neolib­erales Upgrade?
  1. Anar­chis­tis­che Kollek­tive / Squats / Haus­pro­jek­te
  • Form: radikal basis­demokratisch, oft tem­porär
  • Prinzip­i­en: Selb­stver­wal­tung, Eigen­tum­skri­tik, Kon­sen­sprinzip
  • Beispiel: Kom­mune 1, Rote Flo­ra, ZAD Notre-Dame-des-Lan­des
  1. Schwarzökonomie / Schat­ten­märk­te
  • Form: funk­tionale Par­al­lel­sys­teme
  • Prinzip­i­en: informelle Regeln, eigene Durch­set­zungssys­teme
  • z.B.: Schwarzarbeit, Mafia, Dro­gen­szenen als eigene ‘Ord­nung’
  1. Sci­en­tol­ogy / Eso­ter­ische Sek­ten / Guru-Kul­turen
  • Form: geschlossene Welt­mod­elle mit eigen­er Sozial­struk­tur
  • Prinzip­i­en: Hier­ar­chie, Ini­ti­a­tion, Ver­schwörungssinn
  • Analyse: Wie funk­tion­iert Legit­i­ma­tion und Durch­set­zung?
  1. Mak­er Move­ment / Open Source Com­mu­ni­ties
  • Form: tech­nikbasierte Com­mons-Kul­tur
  • Prinzip­i­en: Teil­barkeit, Wiederver­wend­barkeit, peer-to-peer
  • Gegen­mod­ell zur kap­i­tal­is­tis­chen Pro­duk­tion

(…)

#Commoroque als Parallelgesellschaft

Das trägt – zwis­chen Ironie und Ernst – ganz wun­der­bar.
Hier ein Vorschlag für einen Text mit dem Titel:


#Com­moroque als Par­al­lelge­sellschaft
(eine kul­tur­form zwis­chen barock­em Über­fluss und alpin­er Notwendigkeit)

Par­al­lelge­sellschaft – das klingt nach Prob­lem.
Nach Aus­gren­zung. Nach dem Anderen, das nicht dazuge­hören will.
Doch manch­mal markiert der Begriff nicht Abspal­tung, son­dern Möglichkeit.

#Com­moroque ver­ste­ht sich nicht als Gegen­welt,
son­dern als Such­be­we­gung:
nach ein­er näch­sten Kul­tur­form,
nach einem anderen Stil zu leben, zu bauen, zu feiern und zu teilen.

Dabei geht es nicht um Utopie,
son­dern um Ele­mente, die heute schon spür­bar sind:

  1. die Gemein­schaftlichkeit der Com­mons,
  2. die Formkraft des Barock,
  3. das konkrete Leben in alpin­er Land­schaft,
  4. die Abkehr von pater­nal­is­tis­ch­er Sub­ven­tion­slogik.

Die Kul­tur­form der Spät­mod­erne
in der die Region lebt und lei­det –
ist sat­uri­ert, för­der­mit­telges­teuert, touris­mus­ge­fügig.
Sie simuliert Zukun­ft,
investiert aber in Wieder­hol­ung.

#Com­moroque fragt dage­gen:
– Wie kann eine Kul­tur­form ausse­hen,
die sich nicht auf Aus­beu­tung stützt –
wed­er ökonomisch noch emo­tion­al?
– Wie kön­nen Geme­ingüter nicht nur bewahrt, son­dern gefeiert wer­den?
– Wie wird Über­fluss neu gedacht,
jen­seits von Kon­sum und Spek­takel?


Vielle­icht ist #Com­moroque eine Par­al­lelge­sellschaft.
Aber nicht, weil sie sich abson­dert –
son­dern weil sie andere Rhyth­men ken­nt,
andere Rit­uale pflegt,
andere Regeln der Teil­habe erfind­et.

Sie ist barock im Fühlen,
alpin im Han­deln,
gemein­sam im Denken.

Und wenn sie irri­tiert, dann nur jene,
die vergessen haben, dass Kul­tur­form immer auch ein Ange­bot ist:
mitzu­machen, mitzugestal­ten, mitzu­at­men.


Willst du den Text auf dissent.is/parallellieben oder dissent.is/commoroque ein­bauen?

https://chatgpt.com/c/67f65bf1-afb0-8007-bde3-d5742bc3a5c7

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wer gesellschaft sagt, ist ein ver­räter, ähn­lich wie ein­er, welch­er mit ein­er gelb/blauen fahne in der hand, für frieden betet…

@sms2sms

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Links, Threads, zu verarbeitende Hinweise…

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Offene Blogeinträge, welche zu diesem Thema passen…

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Textsorte: (1) Traum, (2) Blitz, (3) Beken­nt­nis, (4) Memo, (5) Märchen, (6) Dra­ma, (7) Tabu
Arbeits­form: Doku­men­ta­tion, Lis­ten­bil­dung, Work in Progress
Anlass: (…)
TL;DR: (…)
Bildquelle: (…)
URL/Hashtag: (…)

Ste­fan M. Sey­del, aka sms, aka sms2sms in «Zürcher Fest­spiel 1901″ (2019, Foto­cre­d­it: Charles Schny­der):  Twit­ter, Wikipedia (Lem­ma), Youtube (aktuell), Sound­cloud, Mastodon, Insta­gram (ges­per­rt), Snapchat, Tik­Tok, Twitch, t.me/WikiDienstag (Nicht in Betrieb) | Exk­lu­siv: speakerbooking.ch/sms2sms

About @sms2sms, aka Stefan M. Seydel/sms ;-)

Ste­fan M. Sey­del, Jahrgang 1965, ist Unternehmer, Sozialar­beit­er und Kün­stler. Er machte nach ein­er Beruf­slehre als Hochbauze­ich­n­er einen Bach­e­lor in Soziale Arbeit in St. Gallen und einen Mas­ter in der gle­ichen Diszi­plin bei Sil­via Staub-Bernasconi in Berlin. Seine über­wiegend selb­st­ständi­ge Tätigkeit kreist um das The­ma der Entwick­lung und Real­isierung von Pilot- und Impul­spro­jek­ten für renom­mierte Auf­tragge­berin­nen.

Als Kün­stler hat er Ausstel­lun­gen und Per­for­mances auf inter­na­tionaler Ebene präsen­tiert, darunter in der Roy­al Acad­e­my of Arts in Lon­don, dem Deutschen His­torischen Muse­um in Berlin oder ein­er Einze­lausstel­lung “Kun­st Macht Prob­leme” in der Cryp­ta Cabaret Voltaire, Birth­place of DADA in Zürich. Er wurde mit dem Migros Jubilée Award in der Kat­e­gorie Wis­sensver­mit­tlung aus­geze­ich­net und hat diverse Ehrun­gen durch Web­by Awards für seine Arbeit mit rocketboom.com erhal­ten.

Ste­fan war Jury-Mit­glied des Next Idea Prix Ars Elec­tron­i­ca 2010 und war drei Jahre Mit­glied der Schulleitung des Gym­na­si­ums Kloster Dis­en­tis. Sein Wis­sen und seine Erfahrung im Bere­ich der Infor­ma­tion und Tech­nolo­gie haben ihm auch dabei geholfen, mit Sta­tis­tik Stadt Zürich und Wiki­me­dia Schweiz unter WikiDienstag.ch zusam­men­zuar­beit­en.

Sein Engage­ment im Bere­ich der frei­willi­gen Arbeit führte ihn in das Prä­sid­i­um Inter­na­tionaler Bodensee Club (Leitung Fach­gruppe Wis­senschaft) oder für einige andere Jahre als Vice-Präsi­dent des von Paul Wat­zlaw­ick ini­ti­ierten P.E.N.-Club Liecht­en­stein. Sey­del hat unter ((( rebell.tv ))) zwei Büch­er zusam­men mit sein­er Part­ner­in veröf­fentlicht, viele Kolum­nen, Fach­texte und jour­nal­is­tis­che Texte pub­liziert.

Seine Arbeit auf Social Media nutzt er als Microblog­ging. In seinem Blog ver­ar­beit­et er seine The­men. Einige davon wer­den auf Anfra­gen zu les­baren Tex­ten ver­tieft, andere wer­den zu Vorträ­gen aus­ge­baut. Bei Carl Auer Ver­lag in Hei­del­berg, sam­melt er “Ele­mente ein­er näch­sten Kul­tur­form”. Seine Entwick­lun­gen im Kon­text der sozial­räum­lichen Inter­ven­tion (“Arbeit am Sozialen”) machen konkrete Vorschläge in Bezug auf die Beant­wor­tung der Sozialen Frage.

Nach 12 Jahren Berlin und 6 Jahren Zürich zog er aber in sein­er zweit­en Leben­shälfte vom Bodensee der Rhein­quelle ent­ge­gen nach Dissentis/Mustér und hat seine Reisetätigkeit fast ganz eingestellt. Dafür macht er umsomehr soge­nan­nte #Feed­logs (Orgiastik). Das sind Arbeitsmeet­ings an inten­tionalen Fra­gen in einem Lifestream. (so?) #TextBy­Chat­G­PT

der workflow (aby warburg, rebell.tv)

Aus Band 2 von: Tina Piazzi & Ste­fan M. Sey­del, Junius-Ver­lag Ham­burg | pdf: Band 1, 2009 | Band 2, 2010