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Anlass zu diesem Eintrag:
WORK IN PROGRESS
manzoni kenne ich schon länger. aber leo tuor bezieht sich noch auf einen andern…
eine recherche.
derweil: sich mit stab und buch im bergenden raum verkuscheln gehen… das tun die menschen hier seit hunderten von jahren…
Summary
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I promessi sposi
Hier die Eckdaten zu I promessi sposi (Die Verlobten) von Alessandro Manzoni:
- Titel: I promessi sposi
(dt. Die Verlobten) - Autor: Alessandro Manzoni
- Entstehung:
– Erste Fassung: 1821–1823 (Fermo e Lucia, unveröffentlicht)
– Erste Veröffentlichung: 1827
– Endgültige Fassung: 1840 (sprachlich überarbeitet im „Florentiner Italienisch“) - Gattung:
– Historischer Roman
– Gesellschaftsroman
– Religions- und Moraldichtung - Handlungszeit: 1628–1630 (Lombardei unter spanischer Herrschaft)
- Schauplätze:
– Dorf bei Lecco
– Pescarenico (ein Ortsteil von Lecco) wird namentlich genannt – als Wohnort des Kapuzinerklosters (Fra Cristoforo)
– Mailand
– Monza
– Bergamo
– Umgebung des Comer Sees - Hauptfiguren:
– Renzo Tramaglino (Renzo kommt aus dem Adda-Tal, genauer aus der Region um Lecco am südöstlichen Arm des Comer Sees – Wahrscheinlich aus einem Seitental, das heute als Valsassina bekannt ist – ein Tal östlich der Grigne-Berge)
– Lucia Mondella
– Don Rodrigo
– Fra Cristoforo
– Der „Unnennbare“ (L’Innominato)
– Kardinal Federico Borromeo - Zentrale Themen:
– Glaube und Vorsehung
– Gerechtigkeit und Willkür
– Armut und Macht
– Liebe, Angst, Hoffnung - Bedeutung:
– Nationalepos des modernen Italien
– Einflussreich für Sprachvereinheitlichung
– Pflichtlektüre in italienischen Schulen
(…)
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Alessandro Manzoni
Alessandro Manzoni
Geboren: 7. März 1785 in Mailand
Gestorben: 22. Mai 1873 in Mailand
Alter: 88 Jahre
Er war einer der bedeutendsten italienischen Autoren des 19. Jahrhunderts und gilt mit I promessi sposi als Begründer der modernen italienischen Literatursprache.
Alessandro Manzoni und William Wordsworth
Zeitgenossen, obwohl sie in ganz unterschiedlichen literarischen Traditionen wirkten:
Zeitliche Parallele
| Dichter | Geboren – Gestorben | Zentrum seines Schaffens |
|---|---|---|
| William Wordsworth | 1770–1850 | England, Lake District |
| Alessandro Manzoni | 1785–1873 | Italien, Mailand/Lecco |
Gemeinsame Zeitfenster
– Beide waren um 1800–1850 aktiv
– Beide wirkten in einer Zeit grosser Umbrüche: Französische Revolution, Napoleon, Romantik, Restauration, Frühindustrialisierung
Spannende Kontraste
| Thema/Fokus | Wordsworth | Manzoni |
|---|---|---|
| Sprache | radikal einfach, Alltagssprache | gehoben, aber gezielt vereinheitlicht |
| Thema Natur | Natur als spirituelle Lehrmeisterin | Natur als Kulisse moralischer Konflikte |
| Thema Religion | pantheistisch bis spirituell | katholisch, theologisch fundiert |
| Genre | Lyrik, autobiografische Dichtung | Roman, historische Erzählung |
| Ziel | Innenleben, Gefühl, Individuum | Gesellschaft, Glaube, Gerechtigkeit |
Fazit:
Manzoni und Wordsworth lebten zur selben Zeit, aber an geistesgeschichtlichen Gegenpolen:
– Der eine (Wordsworth) betont die innere Erfahrung
– Der andere (Manzoni) sucht moralische Ordnung in der Welt
William Wordsworth in der Surselva (verdichtet von Leo Tuor ;-)
- Historische Grundlage:
– Wordsworth reiste 1790 durch die Schweiz – ob die Surselva darunter war, ist ungewiss
– Leo Tuor macht daraus ein literarisches „Was-wäre-wenn“-Szenario - Zentrale Beobachtung (Tuor):
– Der freie Bauer: „il pur suveran“
– Bild: ein Stock in der einen Hand, ein Buch in der anderen
– Symbol für eine republikanische Ordnung, direkt aus der Landschaft gewachsen - Kontrast zu späterer Realität:
– Tuor ironisiert die „perfekte Republik“ mit Anspielungen auf Lärm, Intrige und Machtmissbrauch im Cadi
– Verweist auf Rousseau, Montesquieu, Spescha – aber auch auf das abrupte Ende dieser Kultur um 2000 durch Verwaltungsreformen - Poetischer Effekt:
– Wordsworth als mythischer Zeuge
– Die Cadi als verdichteter Erinnerungsraum demokratischer Selbstverwaltung, wo auch „der Narr“ noch eine Rolle spielte
Fazit für dich:
Du kannst dieses Bild perfekt in deine #commoroque-Logik integrieren:
– Buch + Stock = Kultur + Handlung
– Bauer + Leser = Demokratie + Bildung von unten
Karl vs Federico Borromeo (Borromäus)
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Karl vs Federico Borromeo (Borromäus)
- Borromeo = italienische Originalform
- Borromäus = latinisiert/deutschisiert (besonders im kirchlichen oder historischen Kontext)
Alessandro Manzoni erzählt in I promessi sposi ausführlich und mit grossem Respekt von Federico Borromeo (1564–1631), dem damaligen Erzbischof von Mailand.
Manzonis Darstellung von Borromeo:
- Moralisches Vorbild
– Borromeo wird als tiefgläubiger, gebildeter, mildtätiger Mensch gezeichnet.
– Er steht im Kontrast zu den machtgierigen, heuchlerischen oder schwachen Kirchenmännern im Roman. - Szene mit Don Abbondio
– Borromeo tadelt den ängstlichen Pfarrer Don Abbondio nicht hart, sondern führt ein ruhiges, aber klares Gespräch über Mut und Pflicht. - Hilfe für Lucia und Renzo
– Er schützt und unterstützt die Hauptfiguren – u. a. vermittelt er zwischen Lucia und der Mutter des „Unnamable“ (L’Innominato), einem mächtigen Gewaltherrscher. - Während der Pest
– Borromeo bleibt in Mailand, dient den Kranken, predigt Nächstenliebe und Demut – und widersetzt sich dem moralischen Verfall in der Stadt.
Historischer Bezug:
Federico Borromeo war tatsächlich eine beeindruckende Gestalt:
– Gründer der Biblioteca Ambrosiana
– Neffe von Carlo Borromeo, ebenfalls ein Heiliger
– Reformer im Geist des Konzils von Trient
Manzonis Intention:
Borromeo verkörpert das Ideal einer gelebten, glaubwürdigen Kirche. Manzoni – selbst religiös geprägt – nutzt ihn als Gegenfigur zum Zynismus, zur Gewalt und zur Feigheit, die viele andere Figuren des Romans prägen.
Federico Borromeo und Carlo (Karl) Borromeo sind zwei verschiedene Personen – aber eng verwandt und oft verwechselt.
Hier die Klärung:
- Carlo Borromeo
– Geboren 1538, gestorben 1584
– Erzbischof von Mailand ab 1564
– Hauptfigur der Gegenreformation in Norditalien
– Besuchte Disentis 1581
– 1610 heiliggesprochen
– In Manzonis Roman nicht direkt erwähnt - Federico Borromeo
– Geboren 1564, gestorben 1631
– Neffe von Carlo
– Erzbischof von Mailand ab 1595
– Gründer der Biblioteca Ambrosiana
– Wird in I promessi sposi von Manzoni ausführlich und bewundernd dargestellt
Fazit:
– Carlo = Heiliger, Reformer, Disentis-Reisender
– Federico = Intellektueller, Literarfigur bei Manzoni
Hier eine prägnante Vergleichstabelle:
| Merkmal | Carlo Borromeo | Federico Borromeo |
|---|---|---|
| Lebensdaten | 1538–1584 | 1564–1631 |
| Amt | Erzbischof von Mailand (ab 1564) | Erzbischof von Mailand (ab 1595) |
| Verwandtschaft | Onkel von Federico | Neffe von Carlo |
| Rolle in der Geschichte | Hauptfigur der Gegenreformation | Humanistischer Nachfolger, Kulturförderer |
| Besuch in Disentis | Ja, 1581, unter Abt Christian v. C. | Nein |
| Bezug zu Manzoni | Wird nicht erwähnt | Wichtige Figur in I promessi sposi |
| Wichtigste Tat | Reform der Kirche, Konzil von Trient | Gründung der Biblioteca Ambrosiana |
| Heiligsprechung | 1610, Heiliger der Kirche | nicht heiliggesprochen |
| Charakter laut Quellen | Streng, asketisch, unbeirrbar | Gebildet, barmherzig, dialogbereit |
Blog-Vorschlag für dich, Stefan:
– Disentis als realer Ort der Gegenreformation (Carlo)
– Lecco als literarischer Ort der moralischen Reform (Federico)
– Beides zusammen als Topografie des Übergangs vom Tridentinischen Ernst zum barocken Gewissen – eine schöne Verbindung zu deinem #commoroque-Ansatz.
Karl (Carlo) Borromäus war tatsächlich mit den Medici verbunden – allerdings nicht mit der berühmten florentinischen Linie, sondern mit dem Mailänder–Marignano-Zweig.
- Sein Vater war Gilberto II. Borromeo, Graf von Arona.
- Seine Mutter war Margaretha de’ Medici di Marignano, Tochter aus dem lombardischen Medici-Zweig und Schwester von Papst Pius IV.
- Somit ergab sich eine enge Verwandtschaftsbeziehung:
– Onkel war Papst Pius IV. (Giovanni Angelo de’ Medici di Marignano)
– Dieses Medici-Erbe brachte Karl Borromäus bedeutenden Einfluss im kirchlichen und politischen Machtgefüge.
Fazit:
Karl Borromäus war also Teil einer adligen Allianz zwischen den Borromeo und den lombardischen Medici, jedoch nicht der berühmten florentinischen Linie.
Nächster Titel
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Links, Threads, zu verarbeitende Hinweise…
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Offene Blogeinträge, welche zu diesem Thema passen…
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Textsorte: (1) Traum, (2) Blitz, (3) Bekenntnis, (4) Memo, (5) Märchen, (6) Drama, (7) Tabu
Arbeitsform: Dokumentation, Listenbildung, Work in Progress
Anlass: (…)
TL;DR: (…)
Bildquelle: (…)
URL/Hashtag: (…)

Stefan M. Seydel, aka sms, aka sms2sms in «Zürcher Festspiel 1901″ (2019, Fotocredit: Charles Schnyder): Twitter, Wikipedia (Lemma), Youtube (aktuell), Soundcloud, Mastodon, Instagram (gesperrt), Snapchat, TikTok, Twitch, t.me/WikiDienstag (Nicht in Betrieb) | Exklusiv: speakerbooking.ch/sms2sms
About @sms2sms, aka Stefan M. Seydel/sms ;-)
Stefan M. Seydel, Jahrgang 1965, ist Unternehmer, Sozialarbeiter und Künstler. Er machte nach einer Berufslehre als Hochbauzeichner einen Bachelor in Soziale Arbeit in St. Gallen und einen Master in der gleichen Disziplin bei Silvia Staub-Bernasconi in Berlin. Seine überwiegend selbstständige Tätigkeit kreist um das Thema der Entwicklung und Realisierung von Pilot- und Impulsprojekten für renommierte Auftraggeberinnen.
Als Künstler hat er Ausstellungen und Performances auf internationaler Ebene präsentiert, darunter in der Royal Academy of Arts in London, dem Deutschen Historischen Museum in Berlin oder einer Einzelausstellung “Kunst Macht Probleme” in der Crypta Cabaret Voltaire, Birthplace of DADA in Zürich. Er wurde mit dem Migros Jubilée Award in der Kategorie Wissensvermittlung ausgezeichnet und hat diverse Ehrungen durch Webby Awards für seine Arbeit mit rocketboom.com erhalten.
Stefan war Jury-Mitglied des Next Idea Prix Ars Electronica 2010 und war drei Jahre Mitglied der Schulleitung des Gymnasiums Kloster Disentis. Sein Wissen und seine Erfahrung im Bereich der Information und Technologie haben ihm auch dabei geholfen, mit Statistik Stadt Zürich und Wikimedia Schweiz unter WikiDienstag.ch zusammenzuarbeiten.
Sein Engagement im Bereich der freiwilligen Arbeit führte ihn in das Präsidium Internationaler Bodensee Club (Leitung Fachgruppe Wissenschaft) oder für einige andere Jahre als Vice-Präsident des von Paul Watzlawick initiierten P.E.N.-Club Liechtenstein. Seydel hat unter ((( rebell.tv ))) zwei Bücher zusammen mit seiner Partnerin Tina Piazzi veröffentlicht, viele Kolumnen, Fachtexte und journalistische Texte publiziert.
Seine Arbeit auf Social Media nutzt er als Microblogging. In seinem Blog verarbeitet er seine Themen. Einige davon werden auf Anfragen zu lesbaren Texten vertieft, andere werden zu Vorträgen ausgebaut. Bei Carl Auer Verlag in Heidelberg, sammelt er “Elemente einer nächsten Kulturform”. Seine Entwicklungen im Kontext der sozialräumlichen Intervention (“Arbeit am Sozialen”) machen konkrete Vorschläge in Bezug auf die Beantwortung der Sozialen Frage.
Nach 12 Jahren Berlin und 6 Jahren Zürich zog er aber in seiner zweiten Lebenshälfte vom Bodensee der Rheinquelle entgegen nach Dissentis/Mustér und hat seine Reisetätigkeit fast ganz eingestellt. Dafür macht er umsomehr sogenannte Passadis und #Feedlogs (Orgiastik). Das sind Arbeitsmeetings an intentionalen Fragen in einem Lifestream. (so?) Text supported by #TaaS

Aus Band 2 von: Tina Piazzi & Stefan M. Seydel, Junius-Verlag Hamburg | pdf: Band 1, 2009 | Band 2, 2010

#dfdu = DIE FORM DER UNRUHE | blog: dissent.is | about: dissent.is/sms | dissent.is/muster


























































































































