“Souverän ist, wer über die Wellen des Raumes verfügt.” #CarlSchmitt

Der Feind ist unsere eigene Frage in Gestalt.

#CarlSchmitt

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WORK IN PROGRESS

Langsam: In meinem Blog “pub­liziere” ich nicht. Hier arbeite ich und bin an Wirkung nicht inter­essiert. Ich weiss wie pub­lizieren geht. Das hier ist etwas anderes. d!a!n!k!e

“Papa, erklär mir die Welt. Ich will einschlafen können.”

Carl Schmitt lacht. Er ken­nt das Spiel. Zärtlich nimmt er seine kleine Tochter in die Arme und begin­nt wie er schon so oft begonnen hat: “Der Men­sch ist ein Landwe­sen, ein Landtreter.” Aber wie du weisst, meine süsse Ani­ma — so hauchte er wie die Schlange Ka im Dschun­gel­buch in betören­der Sprache: Alles Leben ist aus dem Wass­er entsprun­gen. Die für uns Men­schen selb­stver­ständliche Vorstel­lung von “Raum und Zeit” ist der Welt der “Meer­schäumer” fremd und unver­ständlich. Das ist das Stich­wort: Das Kind springt auf den Bauch des Vaters und bei­de zeigen sich die lange, bre­ite Zunge des Juden Albert Ein­stein. Bei­de kreis­chen vor lachen, küssen und umar­men sich. Bald schläft das Kind. Und Carl Schmitt liegt im Bett, lauscht dem Atem sein­er Ani­ma und sin­niert am Ende des 1942 erschienen Kinder­buch­es:

“In Wirk­lichkeit erleben wird nur das Ende der bish­eri­gen Ver­hält­nisse von Land und Meer. Doch die men­schliche Angst vor dem Neuen ist oft eben­so gross wie die Angst vor dem Leeren, auch wenn das Neue die Über­win­dung des Leeren ist. Daher sehen jene Vie­len nur sinnlose Unord­nung, wo in Wirk­lichkeit ein neuer Sinn um seine Ord­nung ringt.”

Land und Meer

Ein neuer Sinn ringt um seine Ordnung

Das Ende der Geschichte (1930). Das Ende der grossen Erzäh­lun­gen (1979). Das Ende von Human­is­mus (1997). Das Ende der The­o­rie (2008). In einem ruck­el­freien Livestream überträgt der Human­is­mus unter wech­sel­nden Schlag!worten des Aus­nah­mezu­s­tandes sein eigenes Ende. 500 Jahre sind ver­gan­gen seit jen­em leg­endären Wurstessen vom 9. März 1522 zu Zürich. Split­ter­faser­nackt. Wie ver­langt ide­al Trans­par­ent und in allen Verästelun­gen ide­al auf die Hun­dert­s­telssekunde nachvol­lziehbar, wie in der Ver­sion­s­geschichte der Wikipedia wird bewiesen: Jet­zt geht es anders weit­er. (so?)

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“DER FEIND IST UNSERE EIGENE FRAGE ALS GESTALT.”

Und: Was wäre, wenn #CarlSchmitt die Idee der Form von George Spencer Brown gekan­nt hätte? Wenn er also den Juris­ten (und zur Sozi­olo­gie kon­vertierten) Niklas Luh­mann gele­sen hätte…?!?

Ich zäh­le also #CarlSchmitt auch zu jenen “trau­ma­tisierten” jun­gen Män­ner. Er durch den 1. Weltkrieg mit ein­er einzi­gen Not belastet: Die grausame gewalt­bere­itschaft von ent­gren­zten Men­schen im Krieg gegen andere Men­schen… :-/ Darauf müssen sich diese Her­ren einen Reim machen…

Verweise

Horst Bredekamp: Warum ist Carl Schmitt für seine eigenen Feinde attraktiv?

Ein sen­sa­tioneller Vor­trag. Viele Links

https://chat.openai.com/c/52339985–781c-4e72-a20a-08b21c3a0222

Hier ist eine Zusam­men­fas­sung des Vor­trags von Horst Bre­dekamp über Carl Schmitt:

  • Bre­dekamp begin­nt mit ein­er Diskus­sion über Carl Schmitts Konzept des “Fein­des” und wie es sich auf die poli­tis­che Ide­olo­gie bezieht. Er argu­men­tiert, dass Schmitts Idee des Fein­des nicht dazu dient, Gewalt zu erweit­ern, son­dern sie einzudäm­men. Der Feind, so argu­men­tiert er, ist nicht ein absolutes Neg­a­tiv, son­dern ein notwendi­ger Teil der poli­tis­chen Land­schaft, der dazu dient, gren­zen­lose Gewalt und Bürg­erkrieg zu ver­mei­den.
  • Er spricht auch über die Rolle von Zeit und Raum in Schmitts The­o­rie. Für Schmitt sind Zeit und Raum entschei­dende Kat­e­gorien, um einen Grad der Reflex­ion zu gewin­nen, in dem die eige­nen Fra­gen durch das feindliche Gegenüber so her­auskristallisiert wer­den, dass sie dialogfähig wer­den.
  • Bre­dekamp disku­tiert auch die aktuelle poli­tis­che Land­schaft und wie sie sich auf Schmitts The­o­rien bezieht. Er argu­men­tiert, dass es derzeit einen umfassenden Angriff auf den seit 1751 beste­hen­den Gesellschaftsver­trag gibt, der das Gewalt­monopol an den Staat übergibt. Dies führt zu ein­er Ero­sion von Raum und Zeit und erzeugt ein Bewusst­sein ein­er umfassenden Gewalt.
  • Er spricht auch über Franz Neu­mann, einen Schüler von Schmitt, der eine Analyse des Nation­al­sozial­is­mus veröf­fentlichte. Neu­manns Analyse sah den Nation­al­sozial­is­mus nicht als hier­ar­chis­ches Sys­tem, son­dern als einen Vierkampf zwis­chen Partei, Staat, Wirtschaft und Mil­itär.
  • Bre­dekamp endet mit ein­er Diskus­sion über seine eigene Beziehung zu Schmitt und wie er Schmitts The­o­rien ver­wen­det, um aktuelle poli­tis­che Prozesse zu ver­ste­hen.

“In diesem Sinne kann man sagen, dass Schmitts The­o­rie eine Art von “Feind­liebe” bein­hal­tet. Der Feind ist nicht nur ein Geg­n­er, den man bekämpfen muss, son­dern auch ein notwendi­ger Teil unser­er poli­tis­chen Iden­tität und ein Mit­tel zur Reflex­ion und Selb­stver­ständ­nis.”

Fre­undFeind
Mit­glieder der eige­nen poli­tis­chen Gemein­schaftMit­glieder ein­er anderen poli­tis­chen Gemein­schaft
Per­so­n­en, die die gle­ichen poli­tis­chen Werte und Ziele teilenPer­so­n­en, die unter­schiedliche oder gegen­sät­zliche poli­tis­che Werte und Ziele haben
Per­so­n­en, mit denen man kooperiert und sol­i­darisch istPer­so­n­en, gegen die man sich abgren­zt und mit denen man im Kon­flikt ste­ht
Per­so­n­en, die die eigene poli­tis­che Iden­tität bestäti­gen und stärkenPer­so­n­en, die die eigene poli­tis­che Iden­tität in Frage stellen und her­aus­fordern
Per­so­n­en, die als Teil der “Wir”-Gruppe betra­chtet wer­denPer­so­n­en, die als Teil der “Sie”-Gruppe betra­chtet wer­den

Jan Assmann: Ausnahmezustand und Messianismus. Schmitt – TaubesAgamben

“In seinem Buch Il Tem­po che res­ta definiert Gior­gio Agam­ben die mes­sian­is­che Zeit, die Zeit, die bleibt, als eine Frist zwis­chen der Erschei­n­ung des Mes­sias und sein­er Wiederkehr. Im Rück­griff auf Taubes und Carl Schmitt deutet Agam­ben diese Frist als Aus­nah­mezu­s­tand, der das Gesetz „aufhebt“.”

Jens Hacke #Gegneranalyse

https://de.wikipedia.org/wiki/Dezisionismus

“Wer Men­schheit sagt, will betrü­gen.” (26:26)

Der Anwalt des Reiches | Reinhard Mehring über den Juristen Carl Schmitt [2010]

Erste Entwürfe, an und aufregungen

reload für aktuellen Schreibstand

Das Ende der Geschichte (1930). Das Ende der grossen Erzäh­lun­gen (1979). Das Ende der The­o­rie (2008). In einem ruck­el­freien Livestream überträgt der Human­is­mus unter wech­sel­nden Schlag!worten des Aus­nah­mezu­s­tandes sein eigenes Ende. 500 Jahre sind ver­gan­gen seit jen­em leg­endären Wurstessen vom 9. März 1522 zu Zürich. Split­ter­faser­nackt. Wie ver­langt ide­al Trans­par­ent und in allen Verästelun­gen ide­al auf die Hun­dert­s­telssekunde nachvol­lziehbar, wie in der Ver­sion­s­geschichte der Wikipedia wird bewiesen: Jet­zt geht es anders weit­er. (so?)

Seine Tochter Ani­ma hat Carl Schmitt längst in den Schlaf erzählt. Und so sin­niert er am Ende seines 1942 erschienen Kinder­buch­es ein­sam und abstrakt: “In Wirk­lichkeit erleben wird nur das Ende der bish­eri­gen Ver­hält­nisse von Land und Meer. Doch die men­schliche Angst vor dem Neuen ist oft eben­so gross wie die Angst vor dem Leeren, auch wenn das Neue die Über­win­dung des Leeren ist. Daher sehen jene Vie­len nur sinnlose Unord­nung, wo in Wirk­lichkeit ein neuer Sinn um seine Ord­nung ringt.”

“Papa, erk­lär mir die Welt”, bet­teln die gross und alt gewor­de­nen Kinder noch heute. Land und Meer wird nicht mehr die Antwort sein. Und auch auch Carl Schmitt wird später wis­sen:

„Nach dem Ersten Weltkrieg habe ich gesagt: ‚Sou­verän ist, wer über den Aus­nah­mezu­s­tand entschei­det‘. Nach dem Zweit­en Weltkrieg, angesichts meines Todes, sage ich jet­zt: ‚Sou­verän ist, wer über die Wellen des Raumes ver­fügt.”

Wikipedia gibt Quel­lenangabe: Chris­t­ian Lin­der, Fre­und oder Feind, Let­tre Inter­na­tion­al, Heft 68, 2005 | Der Satz, welch­er vom gle­ichen Autor ver­bürgt ist, lässt sich find­en in deutsch­land­funk vom 12.08.2012
https://www.lettre.de/content/christian-lindner_freund-oder-feind
https://www.lettre.de/content/christian-lindner_freund-oder-feind

Was hat die Menschen passiert?

Eine sehr kurze Zeittafel:

1522 Sola Scrip­tura — keine Ver­mit­tlung. Keine
1780 die NZZ grün­det sich
1833 Das Medi­en­haus Ringi­er grün­det sich
1836 Die AZ Medi­en Grün­den sich
1837 Samuel Morse find­et den Massen­me­di­en einen Rück­kanal
1843 Ada Love­lance erfind­et den Com­put­er
1857 Die #Lav­inaN­era rollt
1886 Hein­rich Hertz überträgt Dat­en durch die Luft (Funk)
1893 Das Medi­en­haus Tage­sanzeiger grün­det sich
1931 Radio Beromün­ster gün­det sich
Das Trau­ma “Men­schlich­er Kom­mu­nika­tion”: FEIND HÖRT MIT
Die deutsche Sozi­olo­gie der Kriegsver­lier­er erfind­et sich einen Reim auf die Erfahrung von #Zivil­i­sa­tions­bruch:

  • MEHR DES SELBEN: Die #Organ­is­mu­sAnalo­gie aus Frank­furt (Haber­mas)
  • SOWOHL ALS AUCH: Die #Ontolo­gieAnalo­gie aus Zürich (Heintz)
  • WEDER NOCH: Die #Para­dox­ieAnalo­gie aus Wien (Watzal­wick, Wiener, Wittgen­stein)
  • ANDERS. UND ANDERS ALS SO: Die #Sys­te­m­Analo­gie aus Biele­feld (Luh­mann)

1989 Tim Bern­ers Lee zeigt den Hyper­link
2001–2007 deuten Wikipedia und Cre­ative Com­mons an, was möglich ist und wir durch “Web 2.0” durch GAFAM erledigt.
2020 ver­langte Marc Walder #Sol­i­dar­ität von Wirtschaft, Wis­senschaft, Kun­st, Bil­dung­shäuser, Massen­me­di­en für eine Poli­tik in schw­eren Tagen. #Walder­Gate
1. April 2022 verkün­det Bun­desrat Alain Berset für die Schweiz “Rück­kehr in die nor­male Lage
Im Okto­ber ver­langt der Präsi­dent der Christlichen Partei der Schweiz: “Liebe deine Fre­unde — Has­se deine Feinde” (Die Ele­fan­ten­runde #SRFare­na | Der NATO-Gen­er­alsekretär)

https://de.wikipedia.org/wiki/Feind_h%C3%B6rt_mit#/media/Datei:Feind_hoert_mit.jpg
https://de.wikipedia.org/wiki/Feind_h%C3%B6rt_mit#/media/Datei:Feind_hoert_mit.jpg

“Souverän ist, wer über die Wellen des Raumes verfügt.”

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Gibt es Alternativen zu einem Denken in der Kategorie von ((Freund)Feind)?

“Merke: Es gibt nicht nur falsche Antworten. Es gibt auch falsche Fra­gen. Grund­falsche sog­ar. Grund­falsch, weil sie die Per­spek­tive ver­wech­seln.”

Falsch gefragt.

Ich suchte nach “Johannes 8, 1–11” und bekam diese Antwort von Google zugspielt.

“Und was tut Jesus? Er bückt sich und schreibt in den Sand. Das tut er nicht, um Ver­legen­heit zu über­spie­len, und nicht, um sich vor ein­er Antwort zu drück­en. Seine wort­lose Geste gibt vielmehr eine Antwort, wie sie schär­fer und ein­deutiger nicht aus­fall­en kön­nte – allerd­ings eine Antwort, wie sie die Schrift­gelehrten auch nicht erwartet hat­ten. Indem Jesus näm­lich in den Sand schreibt, set­zt er ein altes prophetis­ches Zeichen. Ein Zeichen, das jeden, der des Alten Tes­ta­ments kundig war, tre­f­fen musste wie der Blitz. An ein­er Stelle im Buch des Propheten Jere­mia heißt es näm­lich: Alle, die dich ver­lassen Herr, wer­den zuschan­den, die sich von dir abwen­den, wer­den in den Staub geschrieben, Jere­mia 17,13.”

Ander­swo legt eine Franziskanis­che Stimme andere Inter­pre­ta­tio­nen dar, welche am 5. Fas­ten­son­ntag besprochen wird:

“Diese ein­drucksvolle Erzäh­lung gehört mit sehr hoher Wahrschein­lichkeit gar nicht zum ursprünglichen Text des Johannes-Evan­geli­ums, son­dern es han­delt sich um einen späteren Ein­schub.  Sie taucht zum ersten Mal außer­bib­lisch in der sog. „Didaskalia“, ein­er syrischen Kirchenord­nung des 3. Jahrhun­derts auf, und sie wan­dert dann allmäh­lich in die ver­schieden­sten griechis­chen und lateinis­chen Bibel­hand­schriften und wird an dieser Stelle im Johannes-Evan­geli­um einge­fügt, Vor allem durch die lateinis­che Bibelüber­set­zung des Hierony­mus, die Vul­ga­ta, ist sie dann auch in der gesamten west­lichen Chris­ten­heit bekan­nt gewor­den; und wohl erst seit dem 4. Jh. gehört sie fest zum Kanon der neutes­ta­mentlichen Bibel…”

und:

“Die Schrift wird sakral, und geschieht aus­gerech­net  in Israel. Vom alten griechis­chen Alpha­bet wis­sen wir, dass es das mündlich gesproch­ene Wort exakt ein­fängt, es ken­nt auch für die Vokale Buch­staben. Die hebräis­che Schrift hinge­gen beste­ht nur aus Kon­so­nan­ten, die Vokalisierung bleibt offen. Das schafft gegenüber der All­t­agssprache Dis­tanz. Die hebräis­che behält sich so einen ‘iden­titätss­tif­ten­den Nim­bus’.  Die Schrift wird zur Heili­gen Schrift.

Die Sakral­isierung der Schrift hat Fol­gen. Ger­ade die Schrift­gelehrten laufen Gefahr, sich auf den bloßen Buch­staben des Geset­zes zu fix­ieren. Es kommt zu For­men ein­er ‘Schriftverehrung’, wie der Evan­geli­um­s­text deut­lich macht. Bei Paulus wird später zu lesen sein „vom Buch­staben, der tötet, und vom Geist, der lebendig macht“.”

“Die Geste unter­bricht den Mech­a­nis­mus der Verurteilung. Der schreibende Fin­ger aber erin­nert an den Gottes­fin­ger, der auf dem Berg Sinai die bei­den Tafeln beschrieben hat. Aber dies­mal wird nicht gesagt, was geschrieben wird. Die Leer­stelle ist markant. Dann fol­gt der berühmte Satz: ‘Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.’ Dadurch lenkt Jesus die Aufmerk­samkeit von der Beschuldigten weg auf die Schuld der Beschuldiger. Denen, die meinen, den Gotteswillen genau zu ken­nen, wird klar, dass auch sie auf die Barmherzigkeit Gottes angewiesen sind.”

und der dor­tige 6. Hin­weis:

“An Johannes 8, 1 ‑11 wird auch uns Heuti­gen zutr­e­f­fend klar, dass das Chris­ten­tum – anders als Juden­tum und Islam – keine Buchre­li­gion ist. Abschließend sein Paulus ange­fügt: ‘Unverkennbar seid ihr ein Brief Christi, aus­ge­fer­tigt durch unseren Dienst, geschrieben nicht mit Tinte, son­dern mit dem Geist des lebendi­gen Gottes, nicht auf Tafeln aus Stein, son­dern – wie auf Tafeln – in Herzen von Fleisch.’”

  • Auge um Auge (Zivil­isierung)
  • Liebe deine Feinde (Musterun­ter­brechung)
  • “…der werfe den ersten Stein.” (Trick: Umdrehung der Per­spek­tive)

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Widerspruch ist Zuspruch vs. Widerspruch als Mittel der Identitätsbildung

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Diverse Notizen

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Hugo Ball hat von mir gesagt (1924!): ‘In der Gewis­sens­form sein­er (juris­tis­chen) Begabung sieht er seine Zeit.’ (2005/Lettre.de)

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Lin­ders Ver­fahren beste­ht zunächst darin, die Orig­i­nal­doku­mente aus­führlich zu zitieren. Im Ver­hör durch Robert Kemp­n­er, dem stel­lvertre­tenden US-Chefan­kläger, erk­lärt Schmitt sein ein­flussre­ich­es Wirken im “Drit­ten Reich” damit, dass er sich Hitler “geistig unendlich” über­legen gefühlt habe und “dem Wort Nation­al­sozial­is­mus” einen eige­nen Sinn habe geben wollen. Lin­ders kri­tis­ch­er Kom­men­tar dazu: “Kemp­n­er stock­te einen Moment angesichts dieser Prahlerei […] Hat­te Schmitt in dem Moment begrif­f­en, dass sein Hochmut, der Einzige gewe­sen zu sein, den Nation­al­sozial­is­ten ein intellek­tuell anspruchsvolles Konzept liefern zu kön­nen, ihn in die größte Nieder­lage seines Lebens getrieben hat­te?” () An die Stelle des sich immer mehr kom­pro­mit­tieren­den und in Grabenkämpfen ver­strick­ten Parteien­staates sollte ein­heitlich­er Volk­swille treten, der Jean Jacques Rousseaus volon­té gén­erale nicht unähn­lich war. () “Eine Dik­tatur ins­beson­dere ist nur auf demokratis­ch­er Grund­lage möglich”, heißt es 1928 in der “Ver­fas­sungslehre” , zu ein­er Zeit also, wo Lenin und Mus­soli­ni mit dieser Lehre bere­its reale Staat­en begrün­det hat­ten. Auf der Grund­lage dieser Homogen­ität­slehre ent­fal­tet Schmitt sein Werk in ver­schiedene Rich­tun­gen und liefert allen Geg­n­ern des Lib­er­al­is­mus Schlag­worte, die in ihrer Radikalität als ful­mi­nant gew­ertet wur­den, in Wahrheit jedoch nur von einem unpoli­tis­chen Denken zeu­gen, das elitäre Parolen ver­bre­it­ete, ohne sich in die Niederun­gen konkreter Poli­tik zu begeben. 1932 vertei­digt er als ein­er von vier Reich­san­wäl­ten vor dem Reichs­gericht in Leipzig die Dik­tatur­maß­nah­men des Reich­spräsi­den­ten gegen Preußen, 1934 recht­fer­tigt er in seinem berüchtigten Artikel “Der Führer schützt das Recht” die Morde an Ernst Röhm und seinem Gefolge. () Den Bürg­erkrieg been­den, die Zer­ris­senheit über­winden, das kon­nte, nicht nur nach Schmitts Auf­fas­sung, allein eine starke Macht. Das Wirken des Bösen war lediglich durch ein Kat­e­chon, die griechis­che Beze­ich­nung für eine geheimnisvolle Macht, aufzuhal­ten, der sich jed­er unterzuord­nen hat. Der große Leviathan wurde kon­se­quenter­weise durch den Führer erset­zt, der nicht unbe­d­ingt mit dem Nation­al­sozial­is­mus gle­ichzuset­zen ist. Diesen Glauben an eine irra­tionale Kraft ent­deck­te allerd­ings bere­its Hugo Ball 1924 in sein­er Rezen­sion von Schmitts “Poli­tis­ch­er The­olo­gie”. Das Erlö­sungs­bedürf­nis, dessen biografis­chen Unter­grund Lin­der im let­zten Teil aus­führlich darstellt, verbindet Schmitt auch mit dem katholis­chen Staat­sphilosophen Donoso Cortes… () “Sei ruhig! Es war nur gedacht”, mit diesem seinem Lieblingsz­i­tat aus Goethes “Faust” pflegte Schmitt sein wildes Denken zu legit­imieren. Schmitt ver­stand sich wohl als Par­ti­san. Lin­ders facetten­re­iche Text- und Bild­col­lage beweist indes, dass sich hier ein Spießbürg­er in der Rolle des Quer­denkers gefiel. (Lit­er­aturkri­tik)

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Schmitts Wech­sel zum Nation­al­sozial­is­mus ist als Prob­lem des Charak­ters, son­dern als „Prob­lem der The­o­rie“ zu begreifen. (Carl Graf Ballestrem)

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Ani­mus und Ani­ma

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Das Kriegsende erlebte Carl Schmitt in Berlin. Am 30. April 1945 wurde er von sow­jetis­chen Trup­pen ver­haftet, nach kurzem Ver­hör aber wieder auf freien Fuss geset­zt. Am 26. Sep­tem­ber 1945 ver­hafteten ihn die Amerikan­er und internierten ihn bis zum 10. Okto­ber 1946 in ver­schiede­nen Berlin­er Lagern. Ein halbes Jahr später wurde er erneut ver­haftet, nach Nürn­berg ver­bracht und dort anlässlich der Nürn­berg­er Prozesse vom 29. März bis zum 13. Mai 1947 in Einzel­haft arretiert. Während dieser Zeit wurde er vom stel­lvertre­tenden Haup­tan­kläger Robert M. W. Kemp­n­er als pos­si­ble defen­dant (poten­tieller Angeklagter) bezüglich sein­er „Mitwirkung direkt und indi­rekt an der Pla­nung von Angriff­skriegen, von Kriegsver­brechen und Ver­brechen gegen die Men­schlichkeit“ ver­hört. Zu ein­er Anklage kam es jedoch nicht, weil eine Straftat im juris­tis­chen Sinne nicht fest­gestellt wer­den kon­nte: „Wegen was hätte ich den Mann ankla­gen kön­nen?“, begrün­dete Kemp­n­er diesen Schritt später. „Er hat keine Ver­brechen gegen die Men­schlichkeit began­gen, keine Kriegs­ge­fan­genen getötet und keine Angriff­skriege vor­bere­it­et.“[81] Schmitt selb­st hat­te sich in ein­er schriftlichen Stel­lung­nahme als reinen Wis­senschaftler beschrieben, der allerd­ings ein „intellek­tueller Aben­teur­er“ gewe­sen sei und für seine Erken­nt­nisse einige Risiken auf sich genom­men habe. Kemp­n­er ent­geg­nete: „Wenn aber das, was Sie Erken­nt­nis­suchen nen­nen, in der Ermor­dung von Mil­lio­nen von Men­schen endet?“ Schmitt soll geant­wortet haben: „Das Chris­ten­tum hat auch in der Ermor­dung von Mil­lio­nen von Men­schen geen­det. Das weiss man nicht, wenn man es nicht selb­st erfahren hat“.

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Video ohne Quel­lenangabe…

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Ste­fan M. Sey­del, aka sms, aka sms2sms in «Zürcher Fest­spiel 1901″ (2019, Foto­cre­d­it: Charles Schny­der):  Twit­terWikipedia (Lem­ma), Youtube (aktuell), Sound­cloudMastodonInsta­gram (ges­per­rt), SnapchatTik­TokTwitcht.me/WikiDienstag (Nicht in Betrieb)

Stefan M. Seydel/sms ;-)

(*1965), M.A., Studi­um der Sozialen Arbeit in St. Gallen und Berlin. Unternehmer, Sozialar­beit­er, Kün­stler.

Ausstel­lun­gen und Per­for­mances in der Roy­al Acad­e­my of Arts in Lon­don (Frieze/Swiss Cul­tur­al Fund UK), im Deutsches His­torisches Muse­um Berlin (Kura­tion Bazon Brock), in der Cryp­ta Cabaret Voltaire Zürich (Kura­tion Philipp Meier) uam. Gewin­ner Migros Jubilée Award, Kat­e­gorie Wis­sensver­mit­tlung. Diverse Ehrun­gen mit rocketboom.com durch Web­by Award (2006–2009). Jury-Mit­glied “Next Idea” Prix Ars Elec­tron­i­ca 2010. Pen­delte bis 2010 als Mach­er von rebell.tv zwölf Jahre zwis­chen Bodensee und Berlin. Co-Autor von “Die Form der Unruhe“, Umgang mit Infor­ma­tion auf der Höhe der Zeit, Band 1 und 2, Junius Ver­lag Ham­burg. Ruhen­des Mit­glied als Ex-Vice-Präsi­dent im P.E.N.-Club Liecht­en­stein. Er war drei Jahre Mit­glied der Schulleitung Gym­na­si­um Kloster Dis­en­tis. Ab 2018 arbeit­ete er in Zürich-Hot­tin­gen im unter rebell.tv entwick­el­ten Work­flow u.a. in Zusam­me­nar­beit mit Sta­tis­tik Stadt Zürich und Wiki­me­dia Schweiz unter dem Label “WikiDienstag.ch”. Er pub­lizierte während der Coro­na-Krise im Früh­ling 2020 in der NZZ einen Text über Wikipedia, ini­ti­ierte Jahres­fes­ti­vals #PaulWat­zlaw­ick, #StanisławLem (doi: 10.55301/9783849770006), #Kathari­naVonZ­im­mern und sam­melt im Blog von Carl Auer Ver­lag, Hei­del­berg, “Ele­mente ein­er näch­sten Kul­tur­form”. Im Juli 2020 kehrt er mit seinem 1997 gegrün­de­ten Unternehmen (Spin-Off mit Aufträ­gen der FH St. Gallen, Gesund­heits­di­rek­tion Kan­ton St. Gallen, Bun­de­samt für Gesund­heit (BAG) und der EU aus ein­er Anstel­lung als Leit­er Impuls- und Pilot­in­ter­ven­tio­nen für die Aids-Hil­fe St. Gallen/Appenzell) zurück nach Dissent.is/Muster, mit­ten in die Schweiz­er Alpen.

Textsorte: (1) Traum, (2) Blitz, (3) Beken­nt­nis, (4) Memo, (5) Märchen, (6) Dra­ma, (7) Tabu
Arbeits­form: Doku­men­ta­tion, Lis­ten­bil­dung, Work in Progress
Anlass: (…)
TL;DR: (…)
Bildquelle: (…)
URL/Hashtag: (…)


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