Was meint eigentlich: #LGBT*?

und wie beobachtet Soziale Arbeit die aktuelle Entwicklung der Thematisierung von #Diversity #queer & Co?

Langsam: Mein Blog ist mein Karten­raum und keine Bühne. Ich weiss wie man pub­liziert. Das hier ist etwas anderes. d!a!n!k!e | WORK IN PROGRESS reload für aktuellen schreib­stand | warum ich nicht pub­liziere? weil ich es kann. weil es geht. weil ich es für angemessen halte. | This Blog in Englisch | هذه المدونة باللغة العربية | 这个博客是中文的 | Ce blog en français | Questo blog in ital­iano | Tgi èn ils inimis da la translaz­i­un auto­mat­i­ca? — Ils medems che #Wikipedia/#Wikidata han odià sco il diav­el l’aua bene­di­da.

zum pfd

ABGESAGT | Donnerstag, 11. Mai 2023, 14h LIVE | #Feedlog mit Dr. Marc Fehlmann, @queeramnesty @AidsBasel

Zugangslink (zunächst nur für) Marc Fehlmann | Wikipedia | Alle Kom­mentare während dem Live-Stream kön­nen einge­blendet wer­den…

Wir begin­nen mit Fra­gen wie:

  • Was the­ma­tisiert #queer?
  • Was the­ma­tisiert #LGBT

Thread zur Entwick­lung ein­er Argu­men­ta­tion­slin­ie. Stand 23. April 2023

Die Vertiefung meiner ersten Suchbewegungen (um @AnnaRosenwasser @AvenirSociel) mit Dr. Marc Fehlmann nach einem Eclat in Basel:

WORK IN PROGRESS

Links & Threads

Zum Lem­ma: LGBT | Zum Dossier: #LGBTQIA+ bei humanrights.ch | 1. Lesung, Eröff­nung des Ein­trags am 12.12.2022 | ui. da hat es noch viele Feeel­er: ES GILT DAS GESPROCHENE WORT (so?) | Das Video als Pod­cast: soundcloud.com/sms2sms/lgbt | Das ist KEINE Pub­lika­tion. Hier in meinem Blog arbeite ich. Wenn ich arbeite, bin ich an Wirkung NICHT inter­essiert. Und wenn ich fer­tig bin mit mein­er Arbeit? Naja: Dann bin ich fer­tig mit mein­er Arbeit, so machte es auch Han­nah Arendt. (und tschüss ;-) PS: Die Lesung begin­nt bei Minute 8. Davor erzäh­le ich über meinen Stre­it mit dem Berufsver­band Soziale Arbeit seit 1997 ;-)

Beobachtung eines Arbeitsmeetings beim Berufsverband für Soziale Arbeit

nach­trag: die frage QUI BONO ist auch bei diesem the­ma recht pro­duk­tiv:
- in meinem umfeld der sozialen arbeit, wird das durch massen lei­t­ende medi­en gehypte the­ma von #LGBT hyper­ven­tiliert, als wärs ein the­ma, welch­es erst seit einem jahr (2021?) das the­ma der west­lichen men­schheit schlechthin. und jet­zt also “qui bono”:
- pro­fes­sionelle soziale arbeit kann an diesem the­ma ihre ganze empathis­che reflek­tions­fähigkeit explizieren. füllt tage und tagun­gen mit inten­sivsten diskus­sio­nen. und verdeckt dabei die aggres­sive, offen­sive, ihr #UmsVer­recken­Nüt­zlich und sol­i­darische mit­tra­gen von mas­siv­en #grun­drechtsver­let­zun­gen der gewalt­bere­it mächti­gen… #Liebe­Macht­Mut, nicht erst seit der ein­führung von ICH AG (so?)

Die sub­ver­sive Frage von ein­er gewis­sen “Chris­tine” an einem Work­shop von voja/avenirsocial am 9. März 2022, welche die Mod­er­a­tion als “banal” abtut, will ich mir zum Anlass nehmen, der Samm­lung #Liebe­Macht­Mut (Video | Text) eine weit­ere Facette hinzuzufü­gen. Der Berufsver­band Soziale Arbeit Schweiz akzep­tiert seit dem 14. April 2020, dass Prof. Beat Schmock­er, ex @HSLU und noch immer “Präsi­dent der Fachkom­mis­sion Beruf­sethik von Avenir­So­cial”, die Span­nung zwis­chen “Autonomie und Sol­i­dar­ität” erset­zen durfte mit “Sol­i­dar­ität und Für­sor­glichkeit”. Ein Worst Case Szenario, welch­es an die dunkel­sten Zeit­en erin­nert, seit HELFEN ZUM BERUF (C. Wolf­gang Müller, und seit spätestens 2001, zum Kom­merz) gewor­den ist…

Als Einstieg die Frage von Christine:

Was meint Queer?

“Die Queer-The­o­rie (englisch queer the­o­ry) ist eine ab Anfang der 1990er Jahre in den USA entwick­elte Kul­tur­the­o­rie, die den Zusam­men­hang von biol­o­gis­chem Geschlecht (englisch sex), sozialem Geschlecht (englisch gen­der) und sex­uellem Begehren (englisch desire) kri­tisch unter­sucht.”

Wikipedia 12.12.2022

Sys­temthe­o­rien — ob bei Sil­via Staub-Bernasconi oder bei Niklas Luh­mann — sind sich in wenig einig gewe­sen. Aber die Unter­schei­dung: #Bio (biol­o­gis­ches), #Psy (psy­chis­ches), #Soc (soziales), #Cyb (maschinelles) — wie es in dieser “Queer-The­o­rie” ide­al ver­mengt wor­den ist, kön­nte als einen “Kle­in­sten Gemein­samen Nen­ner” gezeigt wer­den. Was Queer-The­o­rie tut, würde ich als #Kör­per­sozi­olo­gie beze­ich­nen. Und damit präzis das, woge­gen sich Sys­temthe­o­rien gewen­det haben. Aus Grün­den.

Niklas Luh­mann, Soziale Sys­teme, Suhrkamp, 1984, Seite 16, #Par­a­dig­men­wech­sel #Sys­temthe­o­rie #SoSy | Ver­gl. Sil­via Staub-Beransconi, Soziale Arbeit als Hand­lungswis­senschaft, 2. Auflage, Kapi­tel 4.2

Niklas Luh­mann (Biele­feld) hat in der Tra­di­tion des “Radikalen Kon­struk­tivis­mus” die Analo­gie von “Autopoi­etis­chen Sys­te­men” in die Sozi­olo­gie “transponiert”. Bei Mario Bunge — auf welche sich Staub-Bernasconi (Zürich) bezieht — ein philosophis­ch­er Physik­er ist es ein bizzeli anders… aber ach… (Das wäre eine andere Geschichte…)

Auf jeden Fall ging es darum, nach der Erfahrung von #Zivilisationsbruch, die #OrganismusAnalogie (Frankfurt) zu kritisieren.

Ver­gl. “Organ­is­mus- Analo­gie”: Niklas Luh­mann (“Biele­feld”, “Biele­felder Schule”) nan­nte so die “alteu­ropäis­che” Tra­di­tion (in: Soziale Sys­teme, 1984, Frank­furt, zB Seite 288) und hat expliz­it und uner­müdlich gegen “Frank­furt” arguemtiert (500 Jahre “Frank­furter Buchmesse”, Buchdruck/Massenmedien als dom­i­nantes Kom­mu­nika­tion­s­medi­um, die “Frank­furter Schule” etc.).

Die Ausgangslage ist einfach:

Anna Rosen­wass­ervorgestellt bei #SRF­gredigDi­rekt, 17.05.2021 — stellt ihr ganzes Leben dem Queer-Aktivis­mus zur Ver­fü­gung und muss beim Berufsver­band Soziale Arbeit Schweiz “lei­der ein biss­chen streng sein: wohl wollen, reicht nicht.”

Dass Anna Rosen­wass­er der Sozialen Arbeit damit keine Türe einzuren­nen ver­mag — weil es da nicht ein­mal eine Wand für eine Türe gibt — hätte sie wis­sen kön­nen, allein, wenn sie die ersten Minuten von Beat Schmock­er am 9. März 2022 ange­hört hätte. Sie war aber gar nicht im Stream und kam offen­bar erst für ihren eige­nen Input mit dazu. Umgekehrt lauscht dann Beat — geduldig und häu­fig väter­lich nick­end — den Aus­führun­gen von Anna und ver­mei­det es mild, keine einzige Frage zu stellen. Das ist arro­gan­ter Pater­nal­is­mus. Hüben wie drüben. (so?)

Die Frage von Christine öffnet sehr elegant das Feld und ist alles andere als banal:

Die harm­los tuende Frage fragt schlicht — und ganz in der Strate­gie der Sprachkri­tik, an welch­er Anna Rosen­wass­er ihren Beitrag ange­set­zt hat — was eigentlich jene Abkürzung #LGBT beze­ichne. Dieser Aktivis­mus unter der Fahne des Regen­bo­gens, ist seit HIV/AIDS zu ein­er grossen Sam­mel­be­we­gung gewor­den, in welch­er sich Men­schen gegen ihre Diskri­m­inierung wehren.

Die Bewe­gung kämpft darum, dass

  • Homo­sex­u­al­ität kein Ver­brechen ist.
  • gle­ichgeschlechtliche Part­ner­schaften rechtlich anerkan­nt und het­ero­sex­uellen Paaren gle­ich gestellt wer­den.
  • die Kirchen ihre Ehen seg­nen. Und
  • auch sie Erziehungs­berech­ti­gung für Kinder beanspruchen dür­fen.

Die Forderun­gen sind offen­sichtlich höchst “kon­ser­v­a­tiv” und fordern die Pro­voka­tion nicht her­aus, dass in Ehen Kinder gezüchtet wer­den. Diese sozial nor­ma­tive Prax­is, welche das Gesetz als Norm fest set­zt, ist erstaunlich. Während vor 500 Jahren die Pest und der Krieg “Patch-Work-Fam­i­lies” zum Norm­fall gemacht haben, zeigt nicht nur die Geschichte der Schwabenkinder für die Armen, die Inter­nate für die Kinder der Eliten, die Kloster­schulen für die Intellek­tuellen, wie aufwach­sen völ­lig anders möglich ist (Philipp Ariès: Die Geschichte der Kind­heit). Andere Kul­turen haben gän­zlich andere Mod­elle entwick­elt. Aber wie gesagt: Diese Pro­voka­tion wird nicht her­aus­gerufen. Das dürfte auch der Grund sein, warum selb­st — und ger­ade — katholis­che Priester immer häu­figer homo­sex­uelle Paare seg­nen. Sie gehen wohl davon aus, dass diese Bewe­gung auf län­gere Zeit hin­aus, ihr binäres, dig­i­tales, klar for­muliertes Mod­ell bewahren helfen. (So?)

Die Sozial­r­bei­t­erin “Chris­tine” fragt also Anna Rosen­wass­er, wofür die Abkürzung LGBT ste­he und es gelingt ihr dabei auf die zwei für die Soziale Arbeit wichti­gen und grossen, dif­feren­ziert aus­for­mulierten Sys­temthe­o­rien zu ver­weisen:

L — wie Les­ben — ver­weist auf #Soc
G — wie Gay — ver­weist auf #Soc
B — wie Bisex­u­al — ver­weist auf #Psy
T — wie Trans­gen­der — ver­weist auf #Bio
Q — wie Queer — ver­weist auf #Soc
I — wie Intergeschlechtlich — ver­weist auf #Psy oder #Bio bei­des. Keine Ahnung:
+ oder * — wie “und immer so weit­er” — und das ver­weist auf diese aktivis­tis­che “Sam­mel­be­we­gung”.

Soziale Arbeit, arbeitet am Sozialen#Soc

- und nicht an Kör­pern #Bio
- und nicht an Psy­chen #Psy
- und nicht an Maschi­nen #Cyb

Die Antwort auf “Die Soziale Frage” — die Frage, wie Men­schen zusam­men leben wollen — ist ständig in Bewe­gung. Dabei stellen seit 200 Jahren — in der Epoche der soge­nan­nt “Mod­er­nen Demokra­tien” — geset­zliche Übereinkün­fte stets einen vor­läu­fi­gen Abschluss eines sozialen Aushand­lung­sprozess­es dar. Dieser hinkt der Sozialen Real­ität ste­hts hin­ten her. Soziale Bewe­gun­gen, welche eine Anpas­sung von dem fordern, was schon lange nicht mehr passt, ist somit nicht Teil von Prob­lem, son­dern Teil von Lösung.

Die Sprachkri­tik, mit welch­er Anna Rosen­wass­er ihren Beitrag eröffnet hat, ist so leicht als ein Ver­such zu verorten, welch­er vom Berufsver­band Soziale Arbeit ver­langt, Teil der Sam­mel­be­we­gung zu wer­den, für welche sie sich ein­set­zt. Das ist legit­im für eine Lob­biystin und Aktivistin. Aber es ist fach­lich-inhaltlich — da muss ich ein biss­chen streng sein — Quatsch. Aus Grün­den…

DIE WELT IST EIN GESPRÄCH
20 jahre: DIE WELT IST EINE GESPRÄCH #dwieg

Was ermöglichte der Sozialen Arbeit die Annahme der vier autopoietischen Systemen?

“Frank­furt” ste­ht für die Organ­is­mus-Analo­gie, das dom­i­nante Mod­ell, welch­es in Europa kul­tiviert wor­den ist und bis heute in diversen Claims hyper­ven­tiliert wird: “Der Men­sch ste­ht im Mit­telpunkt.” Diese Mod­ell ver­ste­ht jedes Kind.

Dieses Mod­ell ist aber in Deutsch­land ein­er ganze Gen­er­a­tion von jun­gen Men­schen durch die Erfahrung eines Zivil­i­sa­tions­bruch­es pul­verisiert und wegge­spühlt wor­den.

Paul Wat­zlaw­ick kann mit seinem berühmten 6. Axiom, welch­er er in “Lösun­gen” 1974 nachgeschoben hat, die Reak­tion in zwei Typen unter­schei­den. Das 6. Axiom besagt, dass Sozialer Wan­del “entwed­er” in 1. Ord­nung “oder” in 2. Ord­nung sich vol­lzieht.

  1. Ord­nung: Anpassen, adap­tieren, reformieren…
  2. Ord­nung: Verän­dern, neu, anders…
  • “Frank­furt” ste­ht für die Lösung 1. Ord­nung
  • “Biele­feld” und “Zürich” ste­ht für die Lösung 2. Ord­nung

1. Ordnung: “Mehr des selben”

  • Am 10. Dezem­ber 1948 hat die UNO die All­ge­meine Erk­lärung der Men­schen­rechte ver­ab­schiedet.
  • Am 24. Mai 1949 hat die Bun­desre­pub­lik Deutsch­land ihr neues Grundge­setz angewen­det, welch­es mit den fol­gen­den 3 Artikeln — unter Trä­nen unter eine Ewigkeit­sklausel geset­zt — begin­nt mit:

    (1) Die Würde des Men­schen ist unan­tast­bar. Sie zu acht­en und zu schützen ist Verpflich­tung aller staatlichen Gewalt.
    (2) Das Deutsche Volk beken­nt sich darum zu unver­let­zlichen und unveräußer­lichen Men­schen­recht­en als Grund­lage jed­er men­schlichen Gemein­schaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.
    (3) Die nach­fol­gen­den Grun­drechte binden Geset­zge­bung, vol­lziehende Gewalt und Recht­sprechung als unmit­tel­bar gel­tendes Recht.

2. Ordnung: Anders

Die vier autopoi­etis­chen Sys­teme (Psy, Soc, Cyb, Bio) erzählen auch eine Geschichte, welche auch jedes Kind ver­ste­ht und so alt ist, wie unser Kul­tur­raum sich selb­st die Geschichte über sich selb­st erzählt. Sie erzählt einem Kind die Geschichte so:

PSY: Alles was du siehst, hörst, riechst, schmeckst, fühlst und wie du dich daran erin­nerst, ist so, wie du es siehst, hörst, riechst, schmeckst, fühlst und du dich daran erin­nerst. Es ist ein­ma­lig. Es ist nicht ver­gle­ich­bar. Du bist ein Wun­der.

Die Art und Weise, wie du das machst und wie es sich dir zeigt und offen­bart, ist geprägt von deinem Zusam­men­leben mit anderen Men­schen:

SOC:

Men­schen inter­agieren. Du wur­dest an der Brust dein­er Mut­ter — unter ihren dich bewun­dern­den Augen — in diese Welt geschaukelt. Du hast Sprache, Gesten, Ver­hal­tensweisen, Ästhetiken gel­ernt und geübt, dich angemessen deine eigene Welt in dieser Um:Welt zu inte­gri­eren, diese mit ihr abzu­gle­ichen und deine eige­nen Inter­ven­tio­nen durchzuführen.

Die Art und Weise, wie du das machst und wie du das übst, ist geprägt davon, wie du inter­agierst mit den Maschi­nen, welche in einem riesi­gen Netz kom­mun­zieren. “Kom­mu­nika­tion kom­mun­ziert, nicht Men­schen.”

Cyb:

Nicht nur Maschi­nen, gener­ieren, senden, emp­fan­gen und ver­ar­beit­en Dat­en, Men­schen auch. Wenn Men­schen eine App­lika­tion pro­gram­mieren, übergeben sie diese den Maschi­nen und diese inte­gri­eren diese in ein Net­zw­erk von Dat­en und Infor­ma­tion, aus welchem du dein Wis­sen entwick­elst.

Bio:

Dein Kör­p­er unter­schei­det sich nicht von der Natur. Darum kön­nen wir Gross­mut­ter in diesen Sarg leg­en und der Erde zurück­geben.

Jedes Kind versteht diese Geschichte.

Und wenn es später genauere Rück­fra­gen macht, wer­den wir fol­gen­des sagen, damit es sel­ber wei­t­er­denken kann:

  • Ein Sys­tem ist eine abgeschlossene Ein­heit. Die Gren­ze wird dadurch bes­timmt, dass wenn du ihm ein Teil weg­nehmen würdest, funk­tion­ierte es nicht mehr. Zum Beispiel: Wenn du bei ein­er mech­a­nis­chen Mas­chine ohne elek­tro­n­is­chen Teile den Knopf drückst und dieses dann nicht zu laufen begin­nt, ist etwas kaputt. Das Sys­tem ist nicht mehr voll­ständig.
  • Autopoi­etis­che Sys­teme zeich­nen sich dadurch aus, dass sie sich selb­st steuern und sich her­vor­brin­gen. Die sozi­ol­o­gis­chen Sys­temthe­o­rien akzep­tieren nur 4 autopoi­etis­che Sys­teme (Psy, Soc, Cyb, Bio | Sil­via würde es anders machen, aber­nu). Der Men­sch ist ein Sys­tem, aber kein autopoi­etis­ches Sys­tem, Grup­pen, Fam­i­lien, Unternehmen, Staat­en etc. auch nicht.

Variante Bielefeld

Die Vari­ante Biele­feld hat sich darin ver­ran­nt, dass es von “Funk­tionalen Sys­te­men” zu reden begonnen hat und präzis den Fehler machte, die #Sys­te­m­Analo­gie so weit zu übertreiben, dass es immer mehr Sys­teme gab, welche funk­tion­ieren wie sie funk­tion­ieren. Dabei wirk­te der Gedanke ins­beson­dere legit­imierend für die lange Phase des Neo-Lib­er­al­is­mus, welch­er bloss noch das Geld zu befreien suchte…

Es wurde dann nach binärend Codes gesucht, welche auf den genau gle­ichen Input ein­fach anders reagiert. Zum Beispiel:

Eine Katas­tro­phe über­fällt das Land und…

  • das poli­tis­che Sys­tem erlässt Geset­ze
  • das ökonomis­che Sys­tem zählt Geld
  • das wis­senschaftliche Sys­tem dif­feren­ziert die Beobach­tun­gen
  • das Sys­tem der Massen­me­di­en verkün­det News
  • das Sys­tem der Kün­ste ver­ar­beit­et das Erleb­nisse in kreativ­en Schöp­fun­gen
  • das Bil­dungssys­tem passt ihr Cur­ricu­lum an

Ver­gl. Kom­men­tar im Video erste Lesung

Variante Zürich

Die Kri­tik aus Zürich, ver­puffte zeitlich gese­hen par­al­lel. Soziale Arbeit war so sehr damit beschäftigt, den Erfolge zu kon­so­li­dieren, endlich als uni­ver­sitäre Diszi­plin anerkan­nt wor­den zu sein — 1999, die so schräge Bologna-Reform, wie der Turm zu Bologna schräg ist — dass sie 2001 sich nicht ein­mal getraut hat der Rot-Grü­nen Regierung in Berlin zu sagen, dass die Umbe­nen­nung von Bürg­erin­nen und Bürg­ern in eine ICH AG ökonomisiert­er Bull-Shit-Speech ist, welch­er präzis das ver­langt, was unter Trä­nen ver­sprochen NIE WIEDER vorkom­men soll: Über­lüs­sige Men­schen, sind weg zu machen. Jet­zt aber noch sehr viel ele­gan­ter als in den Gas-Kam­mern von Holo­caust. Eine ICH AG ver­flüs­sigst sich bekan­nt selb­st, sie liq­ui­diert sich frei­willig. Sie putzt noch alle ihre Räume bevor sie ver­duftet…

Ver­gl. Kom­mentare im Video 1. Lesung…

Aus­ge­sprochen hat es unter #Coro­n­aVirus der Vertreter der “Zürcher-Schule” Beat Schmock­er, wie er in einem Text “Sol­i­dar­ität und Für­sor­glichkeit” zu den zen­tralen Werten der — bess­er: sein­er! — Sozialen Arbeit gemacht hat. Das kommt einem Revival von Pater­nal­is­mus — einem #Lib­er­al­Pa­ter­nal­ism — gle­ich. (Aber das wäre eine andere Geschichte. Auch, wie Sil­via mich tele­fonisch zu beruhi­gen sucht und Werni sich via eMail gen­ervt äussert ;-)

Noch einmal: Was ermöglichte der Sozialen Arbeit die Annahme der vier autopoietischen Systemen?

Niklas Luh­mann hat mit der Benen­nung der “Vier Autopoi­etis­chen Sys­te­men” eine sehr ele­gante Klärung für die Sozi­olo­gie gewon­nen, ganz ein­deutig bes­timm­bar zu machen, was “Das Soziale” ist. Er musste ja als Sozi­ologe zunächst sein Arbeits­ge­bi­et definieren. Damit er endlich als Sozi­ologe seine Arbeit anfan­gen kann. “Pro­jekt: “The­o­rie der Gesellschaft”, Laufzeit: 30 Jahre. Kosten: Keine.” (#GdG, 1. Satz, 1997)

Meis­tens sind die Kon­ver­titen die Radikalsten.

Er selb­st war ja Jurist und Ver­wal­tungs­beamter. Und viele sein­er Kol­le­gen in der Sozi­olo­gie wur­den schon als Geis­teswis­senschafter geboren, oder min­destens als solche sozial­isiert wor­den. Diese arbeit­eten in ihrer — wie wir heute sagen — “Fil­ter­bub­ble” und pro­duzierten Büch­er und neue Sozi­ologin­nen und Sozi­olo­gen und am siebten Tage in der Woche sahen sie wie der liebe Gott nach sein­er wun­der­vollen Schöp­fung müde und befriedigt: “Und siehe, alles ist gut.”

Luh­mann bes­timmte nun — axioma­tisch for­muliert, wie es die Tra­di­tion des Radikalen Kon­struk­tivis­mus ver­langt — dass sich (seine) Sozi­olo­gie mit dem Sozialen beschäftigt und “jede Bezug­nahme zu anderen Ebe­nen der Real­i­sa­tio­nen autopoi­etis­ch­er Sys­tem streng ver­mei­det” (Lebende Sys­teme, Suhrkamp, 1. Vor­trag 1986).

Der Arbeits­ge­gen­stand von Sozi­olo­gie — und Sozialer Arbeit auch — ist das Soziale und nicht das Biol­o­gis­che, nicht das Psy­chis­che, nicht das Maschinelle. Oder anders for­muliert: Was dem biol­o­gis­chen der Stof­fwech­sel, dem psy­chis­chen die Gefüh­le und Gedanken, den Maschi­nen ihr Code ist, so ist für das Soziale “Kom­mu­nika­tion” bes­tim­mend.

Was Kommunkation ist?

Naja: Alles was sich kom­mun­zieren lässt. Über alles andere muss geschwiegen wer­den. (TLP 7, Wittgen­stein) Und klar ist auch, dass damit nicht Men­schen kom­mu­nizieren, son­dern Kom­mu­nika­tion. Und eben­so klar ist, dass Men­schen nicht nicht kom­mu­nizieren kön­nen. Und immer so weit­er…

Nach dem nun also ein Vorschlag beste­ht, was “Das Soziale” ist, wird plöt­zlich deut­lich, was Sil­via Staub-Beransconi anzu­bi­eten hat und diame­tral dem ent­ge­gen läuft, wie es Beat Schmock­er im April 2020 so “sol­i­darisch” ver­schwurbelt hat, dass Marc Walder, CEO von Ringi­er, Grün­der von Dig­i­tal­Switer­z­land und ein­er der “Project-Own­er” von #PPP­switzer­landAG bedin­gungs­los ein­ver­standen ist und im April 2020 in seinem Boule­vard-Blatt (Blick) und via Twit­ter ähn­lich herum geschwätzt hat…

Soziale Arbeit arbeitet am Sozialen

Und dort stellt sie “Die Soziale Frage”. Und das ist die Frage nach Macht.

  • Soziale Arbeit geht EBEN GERADE NICHT vom Men­schen aus.
  • Soziale Arbeit HILFT EBEN GERADE NICHT Men­schen.
  • Soziale Arbeit ver­weigert jedewede sol­i­darische SOLIDARITÄT.

Wenn eine Putze den Salon des CEO ein­er Bank pflegt und diese angibt, dass es ihr dabei sen­sa­tionell gehe — obwohl sie ger­ade beim Sozialamt um Ali­menten­bevorschus­sung anfragt — skan­dal­isiert Soziale Arbeit “Ungle­ich­heit” der Aus­tausch­prozesse. Das war einst “Zürcher-Schule”. Diese hat­te — wider allen Rel­a­tivis­mus, Per­spek­tivis­mus, Kon­junk­tivis­mus — nicht auf eine Sys­tem-Analo­gie (Biele­feld) geset­zt, son­dern auf eine Ontolo­gie-Analo­gie:

Kom­mu­nika­tion ist expliz­it und damit beobacht­bar.
- Das ja der Clou.

Das was expliz­it ist, ist. Ist real, wirk­lich, tat­säch­lich.
- Das ist ja der Clou.

Und alles was beobacht­bar ist und kann in Rela­tion beobachtet wer­den.
- Das ist ja der Clou.

Staub-Bernasconi hat vier Dimen­sio­nen vorgeschla­gen, wie aus der Unendlichkeit des Verbind­baren Verbindun­gen beobachtet, benan­nt, gezählt und abge­wogen — und bew­ertet wer­den kön­nen:

Das ist zu undif­feren­ziert?
- Bist du sich­er ;-)

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Sammlung der Reaktion nach 1. Lesung

es gab mehr als 1 reak­tion. aber diese ist die beste (so?)

“Du hast die Antwort von Anna auf Christine nicht berücksichtigt…”

  • Das ist richtig. Anna meinte, das gemein­same von LGBT sei, dass alle Grup­pen einen “gemein­samen Kern hät­ten”: Es gäbe eine “richtige” Vorstel­lung von Frau‑, bzw. Mann-sein.
    Das Argu­ment ist aber so schwach und beliebig, dass ich gar nicht genau weiss, wie auf eine solche pauschale Bemerkung inhaltlich einge­gan­gen wer­den kann. Damit kön­nte das Argu­ment auf krumm­beinige und Men­schen mit lan­gen Ohrläp­pchen aus­geweit­et wer­den… (so?)

    Wenn gesagt würde: Alle Grup­pen fühlen sich begrün­det und begründ­bar von der aktuellen Geset­zes­lage behin­dert wür­den… das wäre inter­ess­san­ter… weil…

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“Könntest du deine Perspektive auch am Beispiel von “Woke” und “Letzte Generation” zeigen?”

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#Kle­ber­li­ju­gend

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Beat Schmocker löschte im April 2020 den Wert Autonomie… #LiebeMachtMut

70% in doppelter geschwindigkeit durchgesehen:

Anna Rosen­wass­er begin­nt mit dem Vor­wurf an Soziale Arbeit, spra­chun­sen­si­bel zu sein. Und dann kommt ganz am Ende — als let­zte Frage — ohne, dass #BeatSchmock­er sich je zu Wort gemeldet hätte, doch noch eine span­nende Frage ;-)

Haupteintrag (Zürcher Schule, Beat Schmocker, Solidarität)

Links und andere Verweise

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Ste­fan M. Sey­del, aka sms, aka sms2sms in «Zürcher Fest­spiel 1901″ (2019, Foto­cre­d­it: Charles Schny­der):  Twit­terWikipedia (Lem­ma), Youtube (aktuell), Sound­cloudMastodonInsta­gram (ges­per­rt), SnapchatTik­TokTwitcht.me/WikiDienstag (Nicht in Betrieb)

Stefan M. Seydel/sms ;-)

(*1965), M.A., Studi­um der Sozialen Arbeit in St. Gallen und Berlin. Unternehmer, Sozialar­beit­er, Kün­stler.

Ausstel­lun­gen und Per­for­mances in der Roy­al Acad­e­my of Arts in Lon­don (Frieze/Swiss Cul­tur­al Fund UK), im Deutsches His­torisches Muse­um Berlin (Kura­tion Bazon Brock), in der Cryp­ta Cabaret Voltaire Zürich (Kura­tion Philipp Meier) uam. Gewin­ner Migros Jubilée Award, Kat­e­gorie Wis­sensver­mit­tlung. Diverse Ehrun­gen mit rocketboom.com durch Web­by Award (2006–2009). Jury-Mit­glied “Next Idea” Prix Ars Elec­tron­i­ca 2010. Pen­delte bis 2010 als Mach­er von rebell.tv zwölf Jahre zwis­chen Bodensee und Berlin. Co-Autor von “Die Form der Unruhe“, Umgang mit Infor­ma­tion auf der Höhe der Zeit, Band 1 und 2, Junius Ver­lag Ham­burg. Ruhen­des Mit­glied als Ex-Vice-Präsi­dent im P.E.N.-Club Liecht­en­stein. Er war drei Jahre Mit­glied der Schulleitung Gym­na­si­um Kloster Dis­en­tis. Ab 2018 arbeit­ete er in Zürich-Hot­tin­gen im unter rebell.tv entwick­el­ten Work­flow u.a. in Zusam­me­nar­beit mit Sta­tis­tik Stadt Zürich und Wiki­me­dia Schweiz unter dem Label “WikiDienstag.ch”. Er pub­lizierte während der Coro­na-Krise im Früh­ling 2020 in der NZZ einen Text über Wikipedia, ini­ti­ierte Jahres­fes­ti­vals #PaulWat­zlaw­ick, #StanisławLem (doi: 10.55301/9783849770006), #Kathari­naVonZ­im­mern und sam­melt im Blog von Carl Auer Ver­lag, Hei­del­berg, “Ele­mente ein­er näch­sten Kul­tur­form”. Im Juli 2020 kehrt er mit seinem 1997 gegrün­de­ten Unternehmen (Spin-Off mit Aufträ­gen der FH St. Gallen, Gesund­heits­di­rek­tion Kan­ton St. Gallen, Bun­de­samt für Gesund­heit (BAG) und der EU aus ein­er Anstel­lung als Leit­er Impuls- und Pilot­in­ter­ven­tio­nen für die Aids-Hil­fe St. Gallen/Appenzell) zurück nach Dissent.is/Muster, mit­ten in die Schweiz­er Alpen.

Textsorte: (1) Traum, (2) Blitz, (3) Beken­nt­nis, (4) Memo, (5) Märchen, (6) Dra­ma, (7) Tabu
Arbeits­form: Doku­men­ta­tion, Lis­ten­bil­dung, Work in Progress
Anlass: (…)
TL;DR: (…)
Bildquelle: (…)
URL/Hashtag: (…)


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