das ende der sprache. doch! das ende der #sprache, wie wir sie kennen.
#medienwechsel @ImTunnel gesellschaft der gesellschaft kap2 #NiklasLuhmann pic.twitter.com/mWWSwOaTJJ
— ████████dissent.is (@sms2sms) June 21, 2016
du meinst, sprache hätte sich nie verändert?
- aber dass sich worte ändern — in der schreibweise, in der nutzung, in der bedeutung… — das würdest du akzeptieren?
- und dass “die sprache der zahlen” massiv an bedeutung gewonnen hat, das würdest du auch akzeptieren?
- und dir ist natürlich auch klar, dass wenn du diese zeichenketten von deinem screen abliest, dass dies bloss skurrile erscheinungsformen sind…
interessant. damit lässt sich doch schon mal arbeiten…
ich brauche für meine ausführungen die zeichenkette MEDIEN. und jetzt fängts schon an. was muss ich tun, damit ich diese zeichenkette nutzen kann? ich meine, anders, als du es dir möglicherweise gewohnt bist? kein problem. ich definiere es einfach. solche vorgänge sind für uns ganz normal. es gibt ganz viele gleiche zeichenketten welche uns etwas gänzlich unterschiedliches bedeuten. der kontext entscheidet. wenn ein polizist kommt und etwas von einer busse redet, kannst du das sofort einordnen. wenn ein pfarrer das gleiche tut, auch. und wenn eine verkehrsinfo mitteilt, dass zwei busse verunglückt sind und die strasse gesperrt sei, tut es dir leid. (irgendwie so?)
ich wollte MEDIEN definieren. ich will hier die zeichenkette nur für vier — ähm… — “kommunikative zustände” nutzen. #sprache, #schrift, #buchdruck, #computer. diese vier zeichenketten will ich auch etwas anders als gewohnt nutzen. aber dazu später…
#sprache
stell dir menschen vor, welche zum aller ersten mal sich darüber verständigen können, was sie mit einem ganz speziellen grunz- und zischlaut verbinden. sagen wir: jö. das ist den frauen aufgefallen. wenn sie mit ihren kindern unterwegs waren. und wie das eine kleine was süsses machte, sagten immer mehr frauen “jö”. und dann sagten sie immer, wenn was entzückendes passierte “jö”. später stritten sich die dorfältesten, ob die frauen eher jöö oder jöh oder jö sagen sollten. aber das ist eine andere geschichte.
sprache verbindet menschen. darum stellen wir dies auch als eine horizontale linie dar. es geht um augenhöhe. um die entwicklung eines gegenübers. sprache macht bloss sinn, wenn andere menschen die gleiche sprache sprechen und diese auch hören können. der kreis wäre eine andere für sprache typische #form in welcher sich menschen gegenseitig #inFORMieren… und schon hier kennen zeigen sich typische gesprächssettings:
- jemand mit jemandem (1:1)
- jemand redet zu vielen (1:x)
- vielen brüllen im chor auf einzelne ein (x:1)
wenn viele mit vielen reden wollen (x:x) geht das meist nicht so gut. seit dieser zeit sagen für diesen moment, dass das eigene wort nicht mehr verstanden wird. das bringt uns zur schrift.
- grundanliegen: differenzierter (austausch auch über abstrakte inhalte)
- hyperaffirmation:
#schrift
natürlich ist die schrift von gewinngeilen erfunden worden. sie wollten ihre guthaben sicher stellen. darum mussten sie schulden auf fest stellen. wenn sprache auf fest gestellt werden soll, geht dies am besten mit schrift. eine kerbe in einen baumstamm schlagen genügt. auch von den gewinngeilen gibts nützliches zu lernen. es ist ja nicht nötig, dass nur schulden festgehalten werden. es ist auch schön, wenn schöne gedanken vom vergessen geschützt werden. differenzierter differenzieren ist leichter, wenn lange gedankenreihen übersichtlich gemacht werden. unser notationssystem bevorzugte die lineare aufreihung von zeichen.
wer schreibt, braucht eine tafel. ein tisch. braucht ruhe. der vorwand, das wertvolle notieren zu müssen, ermöglicht absonderung und rückzug. die loslösung aus der klebrigkeit des sozialen. die berufung auf das nie anwesende unvorstellbare bedingt eine klosterzelle.
- grundanliegen: die eigene stimme hören
- hyperaffirmation:
#buchdruck
anonymität, distribution, mechanisierung (dampf)
schriftssteller (schrift auf fest steller)
literaten (littering, schriften auf die strasse pressen)
- grundanliegen: die eigenen gedanken aussetzen, der kritik zugänglich zu machen, fortschritt
- hyperaffirmation:
#computer
elektrifizierung
x:x erstmals synchron möglich via schrift
- grundanliegen:
- hyperaffirmation:
Ein Kommentar für “das ende der sprache, ist der anfang der sprache.”