weder #kunst noch #wissenschaft — #medienkritik ist bürgerpflicht

es sind emo­tionale stun­den. mor­gen um diese zeit — 6.3.2015, 11h — wird kurt imhof zu grabe getra­gen. ein wächter der alten welt. nein. zu unseren vorstel­lun­gen, wie ein umgang mit infor­ma­tion unter den bedin­gun­gen von com­put­ern und angepasst wer­den kön­nte, hat­te er keinen zugang. er suchte ihn auch nicht. es schien ihm nicht nötig, denke ich mir. er ver­wen­dete seine kraft, die qual­ität den zeitun­gen zu erhal­ten. ich habe sein engage­ment nicht ver­standen. es soll ja auch leute geben, welche die gew­erkschaften ret­ten müssen und darum keine zeit find­en, sich mit den gän­zlich verän­derten bedin­gun­gen von erwerb­sar­beit auseinan­der zu set­zen. ich etiket­tiere solch­es mit #uber­flüs­sig… und er hat mein engage­ment nicht ver­standen. aber im anliegen, in den konkreten fra­gen, in den zie­len, da waren wir uns einig:

jour­nal­is­mus inter­essiert (auch) mich insb. auf grund der poli­tis­chen dimen­sion. auf grund der sozialen funk­tion. pro­fes­sionelle soziale arbeit ist eben­falls ein kind der aufk­lärung. bloss hat unsere #pro­fes­sion viel früher als der #beruf jour­nal­is­mus — und unsere gemein­same, viel langsamere, viel umfassendere, viel weniger ver­schwitzte, the­o­riebildende über­mut­ter, die wis­senschaft — die neg­a­tiv­en auswirkun­gen von schrift und ver­schriftlichung erlebt.

will hier nur noch einige zettel verbinden. eine lange kette. gäbe schon bald einen hüb­schen vor­trag mit anschau­ungs­beispie­len.

(die tätigkeit des ver­linkens, lenkt ab. das ist gut so ;-) es war #JeSu­is­Char­lie welche das gewaltige, das volksver­het­zende poten­zial von jour­nal­is­mus drastisch vor augen führte. die ein­seit­ige berichter­stat­tung brauchte tage und wochen. ein (inneres) #JeSu­isVer­ti­cal (hom­mage an wal­ter mehring) kon­nte sich auf den redak­tion­sstuben nicht durch­set­zen. par­al­lel hätte über so viel andere tote berichtet wer­den kön­nen. auch von fer­nges­teuerten drohnen, welche unter schön­stem, dunkel­blauen him­mel ihre opfer fand. im namen der frei­heit. nein: mil­lio­nen gin­gen auf die strassen. die in deutsch­land seit wochen stat­tfind­e­nen mon­tags-spaziergänge (pegi­da) wur­den plöt­zlich intellek­tuell beleuchtet. die mächti­gen der welt strömten nach paris… und wur­den aus­gelacht.

hyper­links unter­graben hier­ar­chien. medi­en­wech­sel — sprache, schrift, buch­druck, com­put­er — sind soziale reak­tio­nen auf soziale missstände. bewirken eine gesellschaftliche über­forderung und damit “eine näch­ste gesellschaft”:

“Von der Ein­führung der Sprache besitzen wir keine schriftlichen Zeug­nisse, aber seit der Ein­führung der Schrift wird eine Über­forderung durch neue medi­ale Möglichkeit­en beschrieben. Pla­ton schaut nach Ägypten und befürchtet die Bürokratisierung der griechis­chen Polis und das Erkalten der men­schlichen Kom­mu­nika­tion, wenn man begin­nt, sich auf die Schrift und damit eine mech­a­nis­che Gedächt­nis­stütze zu ver­lassen. Das Gegen­teil war der Fall. Die Griechen erfan­den in der Auseinan­der­set­zung mit der Schrift die Philoso­phie, und die frühe Neuzeit erfand in der Auseinan­der­set­zung mit dem Buch­druck die Welt der Gefüh­le.” (31.05.2010, faz)

der wech­sel von “buch­druck auf com­put­er” ist eben keine fort­set­zung des gle­ichen mit anderen mit­teln. es kann so erlebt wer­den. es kann so getan wer­den als ob. aber die “zer­falls­form des anachro­nis­tis­chen” ist überdeut­lich. um diese samm­lung solch­er belege, darum gehts mir. klar. auch für mich gilt:

“nichts zu sagen. nur zu zeigen.” ich lege ab. nicht öffentlich. aber offen zugänglich. zeug­nisse. zeignisse. nicht, dass wal­ter ben­jamin nichts zu sagen gehabt hätte. er hat­te bloss nichts zu sagen. (so?)
:-P

die beispiele von heute mor­gen. (wie so oft) entwick­elt nach beobach­tun­gen vom ehe­ma­li­gen kura­tor von rebell.tv und ehe­ma­ligem #lgir im gym­na­si­um kloster dis­en­tis… ich kom­men­tiere die liste hier (nicht nur) aus zeit­grün­den nicht. (wie alles hier im zettelka­s­ten: es dient lediglich mein­er eige­nen ori­en­tierung. falls sie hier also “sub­trak­tion­is­tis­ches” zu lesen meinen: sich haben mich zu schnell ver­standen. und tschüss ;-)

nachtrag

nachtrag2


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