“schreiben im netz” als kommunikative anschlussverweigerung (2015)

 

weil ich vor weni­gen minuten einen ein­trag zur kom­mu­nika­tion inner­halb von twit­ter abgeschlossen habe, möchte ich hier noch gle­ich ganz ähn­lich und ganz anders das the­ma noch ein­mal “doku­men­tieren”. am ersten mai ist vor allem und zuerst 1. mai.

und weil dazu ein tweet von dirk baeck­er rein kam, musste ich natür­lich draufk­lick­en:

warum? weils ein­fach immer toll ist, zuzuschauen, wie baeck­er durch seine “beobach­tungs­mas­chine” so ganz andere beobach­tun­gen “errech­nen” lässt. weit­er unten ver­suche ich durch einige copy/paste erah­nen zu lassen, wie der ablauf etwa hätte gewe­sen sein kön­nen… oder hier noch drei printscreens:

die abfol­gen der tweets zwis­chen unseren accounts ziehen sich über einen zeitraum von ca 24h stun­den hin­weg. baeck­er twit­ter völ­lig anders. es eröffnet sich also schnell ein weites feld. nichts leichter als zu rufen:

  1. von einem bemühen, sich ver­ste­hen zu wollen ist nix zu spüren
  2. die abschätzbarkeit von inhal­ten ist gän­zlich unmöglich
  3. das wird alles zu einem (pseudo)intellektuellen spiel
  4. es ist ins­beson­dere eines: zeitvergeudung.

in band 2 von die form der unruhe haben wir eine solche reak­tion #AIBS genan­nt. ger­ade dieses aggres­siv­en abw­er­tun­gen erscheinen mir aber inter­es­sant. eben: weil ich davon aus­ge­hen, das #leitme­di­en­wech­sel ins­beson­dere anschlussver­weigerun­gen (mit­tels hyper­af­fir­ma­tiv­er strate­gie) seinen. will sagen: es ist wie wenn du “imTun­nel” bist. beis­sender raum umgibt dich. und du suchst nach dem fluchtweg. du musst immer gegen den rauch gehen, damit du möglichst bald an frischen sauer­stoff kommst. (so?)

:-P

jet­zt fol­gen­des:

  1. ich mache zuerst ein copy/past aus dem inter­view. es hat dort zwei pas­sagen. ins­beson­dere der zweit block inter­essiert mich. dieser bildet sich dann auch aus in
  2. die TL. (TL ste­ht für time­line, der stream welch­er sich auf­baut inner­halb von twit­ter.
  3. ver­suche dann inhaltlich noch ein­mal was
  4. meta | keine ahnung…

1. das interview

Sozi­olo­gie des Steineschmeis­sens
von Flo­ri­an Gehm Redak­tion
Redak­tionelle Umset­zung: Flo­ri­an Gehm & Ali­na Zim­mer­mann

daraus zwei abschnitte. der ein­stieg ist natür­lich klasse:

Der 01. Mai ist in vie­len Staat­en, auch in Deutsch­land, ein geset­zlich­er Feiertag. Denn wir feiern den Tag der Arbeit. Warum über­haupt und was bedeutet uns das heute?

Prof. Dr. Dirk Baeck­er: Wir feiern an diesem Tag jene Arbeit, die unter Anleitung durch das Kap­i­tal, das schließlich selb­st ein Ergeb­nis von Arbeit ist, soviel Mehrw­ert heckt, dass sich aus ihr ein Wohlfahrtsstaat finanzieren lässt, der als Sicher­heit­snetz für alle jene Arbeit­skraft dient, für die das Kap­i­tal keine Ver­wen­dung hat. Die Men­schen wiederum nutzen diesen Tag für all das, was ihnen die Arbeit ver­weigert, an erster Stelle Freizeit — und zwar jene Freizeit, die sie nur haben, weil und solange sie auch Arbeit haben. Wie kön­nte man diesen Tag bess­er nutzen?

aber mehr inter­essiert & beschäftigt hat mich ein ander­er block:

Welche poli­tis­chen Demon­stra­tionsrituale wer­den in Zukun­ft an Bedeu­tung gewin­nen? Zählen Demon­stra­tio­nen in Zeit­en des Inter­nets noch dazu? 

Baeck­er: Unbe­d­ingt. Geän­dert haben sich nur die Medi­en der Mobil­isierung. Mit diesen Medi­en (the medi­um is the mes­sage) ändern sich allerd­ings auch die Parolen, die jet­zt nicht mehr der kri­tis­chen Reflex­ion im Medi­um des Buch­drucks, son­dern der raschen Gener­ierung von Aufmerk­samkeit im Medi­um der elek­tro­n­is­chen Medi­en genü­gen müssen. Die Poli­tik ist robust genug, um sich wed­er von kri­tis­ch­er Reflex­ion noch von auf­flack­ern­der und wieder ver­schwinden­der Aufmerk­samkeit allzu sehr beein­druck­en zu lassen. Wenn sie sich ändert, dann aus Grün­den, für die der Medi­en­wech­sel vom Buch­druck zu den elek­tro­n­is­chen Medi­en nur Aus­lös­er und Symp­tom zugle­ich ist.

2. die TL

hier die rei­he, wie es sich in mein­er TL abge­bildet hat:

ich gehe lesen und finde sofort pas­sagen, welche ich mir markieren will:

und dann kommt ein abschnitt… ähm:

ich habe mir also ein printscreen der seite gemacht und zwei mal mit einem fil­ter pas­sagen her­vorge­hoben, mit welchen ich nicht klar komme. ab hier haben sich ver­schiedene stränge gebildet.

oder auch:

3. inhaltliche versuche

ich will noch ein­mal mit dem abschnitt begin­nen und die zwei pas­sagen her­vorheben, welche mich inter­essiert haben:

Baeck­er: Unbe­d­ingt. Geän­dert haben sich nur die Medi­en der Mobil­isierung. Mit diesen Medi­en (the medi­um is the mes­sage) ändern sich allerd­ings auch die Parolen, die jet­zt nicht mehr der kri­tis­chen Reflex­ion im Medi­um des Buch­drucks, son­dern der raschen Gener­ierung von Aufmerk­samkeit im Medi­um der elek­tro­n­is­chen Medi­en genü­gen müssen. Die Poli­tik ist robust genug, um sich wed­er von kri­tis­ch­er Reflex­ion noch von auf­flack­ern­der und wieder ver­schwinden­der Aufmerk­samkeit allzu sehr beein­druck­en zu lassen. Wenn sie sich ändert, dann aus Grün­den, für die der Medi­en­wech­sel vom Buch­druck zu den elek­tro­n­is­chen Medi­en nur Aus­lös­er und Symp­tom zugle­ich ist.

für den ersten teil: mir scheint hier werde eine gewich­tung gemacht zu ungun­sten von #com­put­er. “kri­tis­che reflex­ion” ist bis auf den heuti­gen tag pos­i­tiv kon­notiert. diesem strang bin ich mit den tweets rund um die idee-logik von aufk­lärung noch ein­mal nchge­gan­gen. “rasche gener­ierung von aufmerk­samkeit” ist neg­a­tiv kon­notiert. das ist das abwehrar­gu­ment der “aufk­lär­er”… dazu wärs toll, ein werte- und entwick­lungsquadrat zu machen. in band 1 von “die form der unruhe” haben wir — nein: tp! — über 100 solch­er dinger gemacht. so kön­nte ich das also nicht ste­hen lassen…

für den zweit­en teil: aus­lös­er und symp­tom… darüber muss noch grü­beln. das ver­ste­he ich noch nicht.

4. meta

bin ja ein­fach am rum­suchen, wie ich über die schwierigkeit — äh! her­aus­forderung — schreiben kann — im medi­um der lin­ear-kausalen auflis­tung — mit dieser kom­mu­nika­tion einen umgang zu find­en… ich habe noch einen anderen strang, welchen ich gerne analysiert hätte: #GDprize15 mit einem kor­pus von 100 tweets…

schluss jet­zt. es ist 11h. gle­ich begin­nt tag zwei von #tn15. da will ich mich in den livestream hän­gen ;-)))


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