#humanities DATIERE DEINE ARBEIT, SONST DATIERT DEINE ARBEIT DICH. @strippel @r33ntry

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DATIERE DEINE ARBEIT, SONST DATIERT DEINE ARBEIT DICH.

in den geis­tewis­senschaften geht es nicht anders. du musst dir anmerken lassen, wann du geschrieben/gelesen hast. wenn du es nicht selb­st machst, dann macht es die arbeit, die lesenden, die kol­le­gen­den mit dir.

vor oder nach marx?
vor oder nach dar­win?
vor oder nach saus­sure?
vor oder nach william james?
vor oder nach hei­deg­ger?
vor oder nach mar­tin buber?
vor oder nach lévi-strauss?
vor oder nach adorno?
vor oder nach got­thardt gün­ther?
vor oder nach gilles deleuze?
vor oder nach chom­sky?
vor oder nach fou­cault?
vor oder nach rené girard?
vor oder nach niklas luh­mann?
vor oder nach…?

zeig mir deine liste und ich sage dir, vor oder nach wem du schreibst. (so?)

weil “wir” nicht mehr an das konzept von “wahrheit” “glauben” kön­nen, weil wir “nach” eine lan­gen liste von namen schreiben und lesen… darum müssen wir uns anmerken lassen, dass wir “die lehren” unser­er altvorderen (ja. es waren män­ner! das ist ja das prob­lem!) beherzigt haben.

es gäbe auch noch das vor und nach medi­en. ich will hier nur sprache, schrift, buch­druck und com­put­er als “medi­en” akzep­tieren. es ist auch in bezug auf diese def­i­n­i­tion von medi­en so, dass kein medi­um ein näch­stes abgelöst hat. aber jedes vor­ange­hende medi­um wird “im spiegel” seines nach­fol­gemedi­ums “gele­sen”…

die sprache ist nicht mehr die gle­iche sprache, wie sie sprache war, ganz ohne schrift.
die schrift ist nicht mehr die gle­iche schrift, wie sie schrift war, ganz ohne buch­druck.
der buch­druck ist nicht mehr der gle­iche buch­druck, wie er war, ganz ohne com­put­er.

die phase des buch­drucks iden­ti­fizieren wir mit ein­er kurzen phase der dom­i­nanz von massen­me­di­en.

in dem wir “soziale medi­en” ken­nen ler­nen, merken wir, dass massen­me­di­en asoziale medi­en waren. dazu hät­ten wir — wir im deutschsprachi­gen raum! — nicht unbe­d­ingt das weh!weh!weh! gebraucht. der ter­ror der nation­al­sozial­is­ten und ihrem gebrauch der massen­me­di­en hätte genügt. es hätte auch herr busch genügt. und herr blair. und ihre öl-kriege (für uns!) irgend­wo weit weg.

dass es so leicht gelun­gen ist, ver­schwörungs­the­o­rie zu rufen. und wir haben brav genickt. und waren froh, dass der ben­z­in­preis wieder erträglich­er wurde. dafür zahlten mil­lio­nen von men­schen einen preis.

im namen der men­schen­rechte.
im namen der frei­heit.
im namen der demokratie.

wer heute the­ater macht, muss sich anmerken lassen, dass er nach dem ter­ror der massen­me­di­en the­ater macht. (das war der anfang dieser tweets mit @strippel) es genügt nicht, dass das the­ater toll ist. dass es sich gut verkauft.

kri­tis­che unter­hal­tung ist unter­hal­tung.
ist unter!haltung.
ist teil der kriegspro­pa­gan­da.

es wird anders weiter gehen.

die “näch­ste kom­mu­nika­tion” wird eine kon­stel­la­torische sein. sie wird es sich anmerken lassen, dass sie NACH buch­druck kom­mun­ziert.

kun­st kann keine kun­st mehr sein, wie sie kun­st sein kon­nte, unter der bedin­gung von buch­druck.
uni­ver­sität kann keine uni­ver­sität mehr sein, wie sie uni­ver­sität sein kon­nte, unter der bedin­gung von buch­druck.
es geht nicht.
nenne es eine “gelöschte unter­schei­dung”.
du kannst schon noch die gle­iche zeichen­kette nehmen — kun­st, wis­senschaft, uni­ver­sität. aber es geht gar nicht mehr.

mach es trotz­dem: und es datiert dich. (nicht ich datiere deine arbeit! das medi­um com­put­er datiert!)

du musst mit allem rechnen!

und wenn du es bis jet­zt nicht gemacht hast: dann ist es jet­zt zu spät.

wir sind ver­triebene aus dem paradies. (schon wieder.)

die türen zurück sind ver­schlossen. (NIE WIEDER!)

und siehe:

es war gut so.

#agree2disagree

#fallbeispiele


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