dran!sparenzBox
thema: public domain
ort: http://t.co/2yJz22Lwdm
jahr: 15
hp: http://t.co/9bc93GXXWm@DoDock18 @dvghttps://t.co/gESHjgs94H— ████████dissent.is (@sms2sms) April 19, 2015
zu #stttgrt hat mich patrick hahn eingeladen. an #pdhek15 und “tage der utopie” bin ich selbstszahler.
zettel sammeln
»Конечно, правительство всегда надо критиковать. И президента надо критиковать. И губернаторов надо критиковать. И всех надо критиковать!«
— Frank Fischer (@umblaetterer) April 20, 2015
#stttgrt #camp nichts zu sagen. nichts zu zeigen. nur #hyperlinks auf tweets #walterbenjamin #architektur #kunst pic.twitter.com/3XSLwMb4lK
— ████████dissent.is (@sms2sms) April 19, 2015
mich verorten
#pdhek15 #stttgrd (schreiben, um mich zu erinnern) pic.twitter.com/BroBNzOwBm
— ████████dissent.is (@sms2sms) April 20, 2015
#stttgrt muss ev. doch noch ausformulieren: über die rolle der kunst in der revolution (so?) https://t.co/CTHB4J34DS
— ████████dissent.is (@sms2sms) April 20, 2015
drei weitere tests mit periscope
LIVE on #Periscope: #pdhek15 panel mit @boosda uam https://t.co/kkq3W912k5
— ████████dissent.is (@sms2sms) April 20, 2015
LIVE on #Periscope: sharing is caring #pdhek15 https://t.co/OI06iUfYIk
— ████████dissent.is (@sms2sms) April 20, 2015
zum schluss #pdhek15 geht es um künstlerische praxis. passt #stttgrt https://t.co/WfanKBfrGY
— ████████dissent.is (@sms2sms) April 20, 2015
apropos downloadzahlen… #pdhek15 ;-))) @RocketXpress @martinsteiger @boosda @MLRzh @DoDock18 @wildprovider pic.twitter.com/sEeWlfXTDg
— ████████dissent.is (@sms2sms) April 20, 2015
früher: #stream is the new #live (bühne ist fake)
rahmung
eben sass ich noch mit wolfgang ullrich zusammen.
viele kommentare bei @DIEZEIT und in den blogs. so sieht #kunstvermittlung aus. jetzt noch huch! #medienkompetenz https://t.co/0tBg84SY8J
— ████████dissent.is (@sms2sms) April 13, 2015
#kunst http://t.co/5iRVvCWVjk via @zeitonline #pdhek15 #stttgrt http://t.co/I59fSvL5EC via @letstalkarts (wolfgang ullrich)
— ████████dissent.is (@sms2sms) April 20, 2015
- den religiösen charakter der kunst (nach der aufklärung) und die zerfallsform auf sozialpolitik: wenn der segen der kunst so “total” ist, dann sorgt dafür, dass diese allen — mit betonung auf allen — zu kommen kann. schluss mit der banalisierung von kunst. was aber nicht “tiefer hängen” in widerspruch stellt… wolfgang wird dazu noch einnmal in einem text eingehen… (lassen wir es also für hier.)
- natürlich auch zu: http://dissent.is/2015/02/13/das-totale-tribunal-der-68er-generation-den-platz-zu-weisen/
- und:
“Ich will was machen, wo ich selber Chef bin” @Volksbuehne #stttgrt #pdhek15 https://t.co/O37UNsZQCs
— ████████dissent.is (@sms2sms) April 20, 2015
chris decron http://t.co/uCAZoHyLtU @ptrickhahn #kurator #theater #kunst #stttgrt https://t.co/6Pe6BmpxJM
— ████████dissent.is (@sms2sms) April 20, 2015
(jetzt aber) #platée
was ich gestern in der oper stuttgart verstanden habe? möchte gerne eine skizze während dem db-chaos von stuttgart nach karlsruhe heute morgen ausformulieren:
#stttgrt wie vor der #aufklärung auch 270 jahre später: wie mit “anhaltenden unwettern” umgehen? #whatsnext2 https://t.co/inyw4ZrsmF
— ████████dissent.is (@sms2sms) April 20, 2015
#stttgrt muss ev. doch noch ausformulieren: über die rolle der kunst in der revolution (so?) https://t.co/CTHB4J34DS
— ████████dissent.is (@sms2sms) April 20, 2015
- http://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Theresia_Rafaela_von_Spanien (infantin)
- http://de.wikipedia.org/wiki/Jean-Philippe_Rameau (1684 — 1764, jesuitenschule besucht)
- http://de.wikipedia.org/wiki/Jean-Baptiste_Lully
- http://de.wikipedia.org/wiki/Plat%C3%A9e (1745, vor 270 jahren, urauführung)
- aufklärung 1650 — 1800
- http://de.wikipedia.org/wiki/Camp_(Kunst)
Dafür wurde im 19. Jahrhundert das Programmheft erfunden, das dem Publikum erklärt, wie es das Theater zu finden hat. @sms2sms
— patrick hahn (@ptrickhahn) April 20, 2015
was ich mir erfunden habe?
ich will mir diesen jean-philippe rameau als 61-jährigen meister vorstellen. bei der uraufführung in schloss versailles. einer, welcher sein ganzes leben lang um anerkennung für seine gefühle gekämpft hat. und bei dieser königshochzeit eine geniale party feiern durfte. im programmheft von patrick hahn zu patée notiert dieser im gespräch mit Christian Curnyn wie das leben im 18. jahrhundert “küzer, härter, schmutziger, stinkender” (s35) war, als wir dies uns heute vorstellen können. rameau kämpfte gegen die leute um lully. traditionalisten, welche — wie regine klingsporn ab s38 erzählt — sich eine “musique simple et naturelle” wünschten. eine kunst, welche umstandlos das herz der menschen zu berühren versteht.
rameau kann das nicht gefallen. so lässt er seinen satyr im ersten akt “fortwährende unwetter” bejammern und beklagen. felder verwüsten. ganze hänge kommen ins rutschen. es fühlt sich an wie naturkatastrophen. sie fallen vom himmel, wie von den göttern angeortnet. natürlich: ich will weniger heuschreckenplagen, dürren, überschwemmungen hören, als viel simpler kriege, belastende abgaben der bauern an die götter in paris. und was komponieren die helden seiner zunft? schnulzige liederchen, welche das elend besänftigen. den weinkrug heben lassen und es ermöglichen, dass sich die menschen in die besinnungslosigkeit schlafen können.
rameau kann das nicht gefallen. schon der junge jesuitenschüler wurde ins denken und fühlen eingeführt. bescheidenheit vor menschen ist seine sache nicht. ihm wurde die grandiose grösse gottes bereits als kind gezeigt. die paters lehrten in die gesetze der natur. er lernte die dinge in ihren verhältnissen und proportionen zu einandern verstehen. er lernte mit allem zu rechnen. und er rechnete mit dem schlimmsten.
rationalismus kann nicht schön sein? kann nicht schön tönen? kann in sprache nicht schön gefasst werden? der alte rameau lacht, schlägt sein notizbuch auf und beginnt zu notieren… so stelle ich mir das vor.
susanne gschwender lässt die lichter tanzen. hoch und runter. hell und bunt. flackern und blinkend. bis hinein in den zuschauerraum funkeln tausende von lichter. hinter der bühne ein spiegel, welcher alles verdoppelt. das pöbel im saal teil der party macht. nichts ist ausgenommen. wenn sich die verhältnisse ändern, verändert sich alles mit. und dass dieses vom himmel gefallene elend nun endlich ein ende finden muss, ist rameau klar. und er weiss auch, wie es gehen wird. es ist die geometrie. es ist die mathematik. es ist das kühle, rationale denken. es ist die mechanik. schluss mit diesen gefühlen. schluss mit dem gesäusel. er lässt es rocken. im barock. brilliant.
sein satyr verwandelt sich gleich nach dem prolog in den könig. könig ist, wer die veränderung plant und realisiert. fragt sich nur, wer ihm in dieser revolte helfen kann?
als künstler liegt ihm nichts am krieg. nichts an gewalt. nichts am markt. es geht ihm darum, die menschen in die freiheit zu führen. 1. szene: “fliesst, kostbare säfte. (man tanzt.)” es ist alles da. es ist alles im menschen vorhanden. nix fehlt. nix brauchts zusätzlich. “belebt eure benommenen sinne, erwacht und singt.” die metapher des schlafens und des erwachens wird aktiviert. sinne sollen geklärt werden. durchaus auch mit party machen.
der satyr weckt den künstler. und kaum ist er wach, wird ihm bange. der dichter wird wohl zu viel klarheit, zu viel wahrheit, zu klare klärungen wollen… rameau baut auf drei komponenten:
- die theaterkunst
- der spott
- die liebe
das muss genügen. der rest ist eine so verdrehte szenerie, dass sie sich bloss noch dreht und es niemand mehr richtig versteht. der clou bleibt aber: es geht darum, mit den mitteln der kunst, auf die möglichkeiten (und grenzen) der kunst hinzuweisen. es ist eine einladung, die dissonanz, das abweichende, der dissens in die strategie so zu integrieren, damit jene hochzeit stattfinden kann, welche eben jetzt notwendig geworden ist. mit unerträglichen situationen so umgehen, dass ein anderer umgang möglich wird.
- anders hören
- anders sehen
- anders fühlen
- anders komponieren
- anders spielen
- anders handeln
wir stehen 270 jahre später an einem sehr ähnlichen punkt. ob die kunst noch einmal eine solche rolle einnehmen kann? ich denke nicht.
die kunst hat es zwar auch verstanden, hierarchien zu untergraben. aber die kunst hat das neue und nächste priorisiert und das alte und vorangehende desavouiert.
http://t.co/lm42UwJaPl ICH TRAUE DEM HYPERLINK MEHR ZU, ALS DER KUNST http://t.co/NTfRfOH0Vs #whaTZup (so?) #whatsnext2
— PEN-club.li (@PENclub_li) March 9, 2015
der hyperlink unterläuft hierarchien so, dass keine seite entwertet wird. die aufklärung hat uns #kontingenz ermöglicht. jetzt brauchen wir die #kontroverse. und darum ist der #barock so inspirierend für die aktuelle zeit: weil der barock die freude an den endlosen, herzberührenden “seltsamen schleife” zelebriert hat…
(irgendwie so?)
nachträge
#autreau #libretto #platèe #rimbeau http://t.co/55IuCLycgs @ptrickhahn @oper_stuttgart s28 #stttgrt @operzuerich pic.twitter.com/Nz2rPhM7aH
— ████████dissent.is (@sms2sms) April 20, 2015
@sms2sms nein. muss noch suchen …
— patrick hahn (@ptrickhahn) April 20, 2015
peh sagt:
danke sms für diese gleichfalls äußerst inspirierenden Nachtgedanken, die ich erst jetzt glesen habe. dein neues tool kann man leider auf meinem smarten Endgerät gar nicht lesen, erst jetzt im Zug … liebe grüße,
patrick