Langsam: Mein Blog ist mein Kartenraum und keine Bühne. Ich weiss wie man publiziert. Das hier ist etwas anderes. d!a!n!k!e | WORK IN PROGRESS reload für aktuellen schreibstand | warum ich nicht publiziere? weil ich es kann. weil es geht. weil ich es für angemessen halte.
(progress)
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Anlass zu diesem Eintrag:
wir gedenken heute — einen tag nach dem gedenken an monika, die mutter des heiligen augustinus — an augustinus selbst (27./28. August). seine bekenntnisse habe ich als junger mann verehrt. im gefängnis als kriegsdienstverweigerer in der schweiz, lernte ich, dass mein verehrter der erste schwurbler eines “gerechten krieges” (De Civitate Dei) der aufstrebenden machtkirche war, welche das untergehende, christenverfolgende römische imperium luzide zur #staatsreligion gemacht hat…
Es geht nicht darum, den Teufel zu meiden, den Feind zu töten, das Böse zu eliminieren. Es geht um die Vermeidung der Dummheit, sagte einste Dietrich Bonhoeffer und zitierte dabei:
dissent.is/dummheit (work in progress | tagesziel an einem verregneten tag im bergenden raum.)Alle Erkenntnis beginnt damit, dass man Ehrfurcht vor JHWH, ALLAH, GOTT hat. Nur ein Dummkopf lehnt Weisheit ab und will sich nicht erziehen lassen.
Sprüche 1,7
Summary
(…)
Der Konvertit Augustinus: Vom Manichäer zum römisch-katholischen Christen
- AUGUSTINUS ALS MANICHÄER
– Suchender, fasziniert von der strikten Dualität (Licht/Finsternis).
– Welt als Reinheitsdrama, klare Lager, kein Zwischenraum. - AUGUSTINUS ALS KONVERTIT
– Bruch: erkennt die Schwäche des Dualismus.
– Neue Formel: malum = privatio boni → das Böse ist kein zweites Prinzip, sondern Mangel am Guten.
– Damit Anschluss an philosophische Tradition (Platonismus), aber auch eine Relativierung der Reinheitslogik. - AUGUSTINUS ALS MACHPOLITIKER
– Aus der Abwehr des Dualismus wird ein neues Monopol: die eine Wahrheit der Kirche.
– Legitimation des „gerechten Krieges“ → vom verfolgten Christen zum Verfolger im Namen der Staatsreligion.
– Machtlogik ersetzt Dualismus, aber bleibt in der gleichen Form: Ausschluss, Kampf, Reinheitsfantasie.
Augustinus’ Weg führt vom manichäischen Dualisten zum christlichen Machtpolitiker. Er tauscht die Reinheitslogik der Finsternis gegen die Reinheitslogik der Kirche.
“Das Adjektiv „manichäisch“ wird in den Sozialwissenschaften auch verwendet, um in gut und böse vereinfachende Weltbilder zu charakterisieren.” (Wikipedia)
Die Kränkungen der Menschheit (Sigmund Freud, 1917)
Drei Hauptschläge gegen den narzisstischen Narzissmus:
- Kosmologisch (Kopernikus) → Erde nicht Zentrum.
- Biologisch (Darwin) → Mensch nicht Krone.
- Psychologisch (Freud selbst) → Ich nicht Herr im eigenen Haus
Autor:in / Strömung | Erweiterte „Kränkungen“ neben Freud | Bemerkung |
---|---|---|
Karl Marx | Ökonomisch-soziologische Kränkung: Der Mensch ist nicht autonom, sondern bestimmt durch gesellschaftliche Produktionsverhältnisse | Oft als „vierte Kränkung“ genannt |
Friedrich Nietzsche | Metaphysisch-religiöse Kränkung: Gott ist tot → keine metaphysische Mitte | Bruch im Wertefundament |
Ludwig Feuerbach | Anthropologisch-theologische Kränkung: Gott nur Projektion des Menschen | |
Rudolf Carnap | Erkenntnistheoretische Kränkung: Mensch ist nicht fähig zu absoluter Erkenntnis | |
Gerhard Vollmer | Zählt bis zu zehn Kränkungen: ethologisch, soziobiologisch, kybernetisch, computertechnologisch, neurobiologisch usw. | sehr breiter Kränkungs-Katalog |
Günther Anders | Technologische Kränkung: Mensch ist den eigenen Apparaten unterlegen | „Antiquiertheit des Menschen“ |
Umwelt-/Ökologiediskurs | Ökologische Kränkung: Mensch zerstört Lebensgrundlagen, ist nicht Herr über Natur | Anthropozän |
Digitalisierung | Digitale/kybernetische Kränkung: Internet, KI, Technik → Autonomie-Verlust | |
Feminismus, Postkolonialismus | Geschlechter- und Kulturkränkung: westlich-patriarchale Selbstbilder sind nicht universell |
Damit siehst du: Freud (3) → inflationäre Erweiterungen (bis 10+).
Genau hier ist dein Dreh stark: Statt unendliche „Kränkungen“ anzuhäufen, stellst du mit deiner Map vier Axiome/Grundformen auf (— + ≠ #), die alle diese Vorschläge aufnehmen können.
(Aber davon später mehr ;-)
Die Kopernikanische Konsequenz (Ernst Peter Fischer, 2005)
- Nicht die „Kränkung“ steht im Zentrum (wie bei Freud), sondern die Folge.
- Kopernikus’ Einsicht – die Erde dreht sich um die Sonne – war keine narzisstische Wunde, sondern eine Erkenntnis, die einen praktischen Unterschied machte: Navigation, Kalender, Wissenschaft.
- Mit Luhmann gesprochen: Eine Unterscheidung macht nur Sinn, wenn sie einen Unterschied macht, der einen praktischen Unterschied macht.
- Deshalb: Jede „Wende“ (Kopernikus, Darwin, Freud, Soziales/Kommunikation) ist nicht primär eine Kränkung, sondern eine Konsequenz, die neue Handlungsräume eröffnet.
Die Kopernikanische Konsequenz: Nicht verletzt sein, sondern unterscheiden lernen – weil nur Unterschiede zählen, die einen praktischen Unterschied machen.

Autonom sein, meint, sich selbst nicht als Opfer zu sehen. (Bazon Brock)
Diese Setzung (Buch? Quelle?) mit der Erzählung von Abraham und Isaak:
– Opfer-Logik als Ur-Szene europäischer Kultur.
– Institutionalisierung des „menschlichen Opferstatus“ aus diesem Kindheitstrauma.
– Gott greift ein: Isaak wird gerettet, ein Widder tritt an seine Stelle.
– Bazon Brock dreht daraus: Wahre Autonomie beginnt, wenn man aus der Opfer-Rolle aussteigt.
Nicht Feinde/Teufel/Böses sind die Bedrohung, sondern die Dummheit, sich (immer wieder) in Opferlogiken einzuschreiben.
– Autonomie ≠ Selbstbehauptung gegen Feinde, sondern Befreiung aus der Opferrolle.

Die unendliche Liste der Unterscheidungen und die Pramāṇa-Logik (#Nyāya)
Die Sammlung der fünf Grundoptionen, die immer entstehen, wenn man eine „digitale“ Unterscheidung macht:
- entweder
- oder
- sowohl als auch
- weder noch
- nichts von alledem (und auch das nicht ;-)
Das ist genau der Punkt der „unendlichen Liste der Unterscheidungen“:
– Jede binäre Setzung produziert sofort mindestens diese fünf Varianten.
– Schon das verhindert Reinheitslogik (manichäische Modelle).
– Und es öffnet den Weg zum Raster:
Unterschiede machen nur Sinn, wenn sie einen praktischen Unterschied machen (Fischer/Luhmann).
Wenn man das mit „Kränkungen vs. Konsequenzen“ koppelt, ergibt sich eine starke Linie:
– Freud: sieht die Kränkungen als Verluste.
– Nachfolger: inflationäre Listen (bis zu zehn und mehr Kränkungen).
– Du: stattdessen Axiome + die fünf Optionen pro Unterscheidung → eine strukturierte, aber offene Karte.
Soll ich dir diese Logik als eine Art „Meta-Tabelle“ formulieren: links Freud/Erweiterungen (Verlust-Narrativ), rechts deine fünf Optionen + Map (Konsequenz-Narrativ)?
Verlust-Narrativ (Freud & Fans) | Konsequenz-Narrativ (Fischer/Luhmann) |
---|---|
„Kränkungen der Menschheit“: 1. Erde nicht Zentrum (Kopernikus) 2. Mensch nicht Krone (Darwin) 3. Ich nicht Herr (Freud) + viele Erweiterungen (Marx, Nietzsche, Ökologie, KI, etc.) | „Konsequenzen“: — Kosmos: Welt ordnet sich nicht um uns + Bio: Leben ist nicht für Menschen geschaffen ≠ Psyche: Bewusstsein nicht autonom # Soziales: Kommunikation kommuniziert |
Unendliche Inflation: immer neue „Kränkungen“ erfunden (bis 10+) | Strukturierte Offenheit: jede Unterscheidung erzeugt mind. 5 Optionen (#Nyāya-Logik): 1. entweder 2. oder 3. sowohl-als-auch 4. weder-noch 5. nichts von alledem |
Ton: Verlust, Wunde, „wir sind kleiner, schwächer“ | Ton: Gewinn, Differenz, „wir können präziser unterscheiden“ |
Blockade-Gefahr: Dummheit verweigert neue Unterscheidungen | Weisheit: Zulassen von Unterschieden, die praktische Unterschiede machen |
Das bringt deine Linie schön auf den Punkt:
– Links die inflationäre „Opferlogik“ (immer neue Kränkungen).
– Rechts die „Autonomie-Logik“ (Konsequenzen + Optionen).
Du kannst nicht nicht Unterscheiden, Beobachten, Handeln
- Ohne Unterscheidung
– Ohne Unterscheidung ist alles gleich → nichts hebt sich ab, keine Welt, kein Sinn.
– Mit Unterscheidung entsteht Form und Bedeutung.
– Dummheit = Unterschiede leugnen oder fixieren.
– Weisheit = Unterschiede zulassen, die einen praktischen Unterschied machen. - Merkformel
– Ohne Unterscheidung: alles gleich.
– Mit Unterscheidung: Welt.
– Mit Weisheit: Unterschiede, die wirken. - Erste drei Axiome (nach Watzlawick, luhmannianisch gelesen)
– Du kannst nicht nicht unterscheiden.
– Du kannst nicht nicht beobachten.
– Du kannst nicht nicht handeln.
- — ANTIKE / Kosmos
– Handeln = Eingebundenheit in kosmische Ordnung.
– Unterschied = Teilhabe (rituell, naturgegeben). - + MITTELALTER / Bios
– Handeln = in der Schöpfung stehen, Verantwortung fürs Leben.
– Unterschied = Hierarchie, Ordnung, Teilnahme am Ganzen. - ≠ MODERNE / Psyche
– Handeln = autonome Entscheidung, Intentionalität, Subjekt.
– Unterschied = Willensakt, bewusstes Tun oder Unterlassen. - # #NextSociety / Soziales – Handeln = Unterscheiden & Beobachten ist Handeln.
– Unterschied = jede Markierung wirkt sofort (digital, sozial, ökologisch).
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Wie ich mit den Möglichkeiten von @openAI arbeite?
Links, Threads, zu verarbeitende Hinweise…
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Offene Blogeinträge, welche zu diesem Thema passen…
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Textsorte: (1) Traum, (2) Blitz, (3) Bekenntnis, (4) Memo, (5) Märchen, (6) Drama, (7) Tabu
Arbeitsform: Dokumentation, Listenbildung, Work in Progress
Anlass: (…)
TL;DR: (…)
Bildquelle: (…)
URL/Hashtag: (…)

Stefan M. Seydel, aka sms, aka sms2sms in «Zürcher Festspiel 1901″ (2019, Fotocredit: Charles Schnyder): Twitter, Wikipedia (Lemma), Youtube (aktuell), Soundcloud, Mastodon, Instagram (gesperrt), Snapchat, TikTok, Twitch, t.me/WikiDienstag (Nicht in Betrieb) | Exklusiv: speakerbooking.ch/sms2sms
About @sms2sms, aka Stefan M. Seydel/sms ;-)
Stefan M. Seydel, Jahrgang 1965, ist Unternehmer, Sozialarbeiter und Künstler. Er machte nach einer Berufslehre als Hochbauzeichner einen Bachelor in Soziale Arbeit in St. Gallen und einen Master in der gleichen Disziplin bei Silvia Staub-Bernasconi in Berlin. Seine überwiegend selbstständige Tätigkeit kreist um das Thema der Entwicklung und Realisierung von Pilot- und Impulsprojekten für renommierte Auftraggeberinnen.
Als Künstler hat er Ausstellungen und Performances auf internationaler Ebene präsentiert, darunter in der Royal Academy of Arts in London, dem Deutschen Historischen Museum in Berlin oder einer Einzelausstellung “Kunst Macht Probleme” in der Crypta Cabaret Voltaire, Birthplace of DADA in Zürich. Er wurde mit dem Migros Jubilée Award in der Kategorie Wissensvermittlung ausgezeichnet und hat diverse Ehrungen durch Webby Awards für seine Arbeit mit rocketboom.com erhalten.
Stefan war Jury-Mitglied des Next Idea Prix Ars Electronica 2010 und war drei Jahre Mitglied der Schulleitung des Gymnasiums Kloster Disentis. Sein Wissen und seine Erfahrung im Bereich der Information und Technologie haben ihm auch dabei geholfen, mit Statistik Stadt Zürich und Wikimedia Schweiz unter WikiDienstag.ch zusammenzuarbeiten.
Sein Engagement im Bereich der freiwilligen Arbeit führte ihn in das Präsidium Internationaler Bodensee Club (Leitung Fachgruppe Wissenschaft) oder für einige andere Jahre als Vice-Präsident des von Paul Watzlawick initiierten P.E.N.-Club Liechtenstein. Seydel hat unter ((( rebell.tv ))) zwei Bücher zusammen mit seiner Partnerin Tina Piazzi veröffentlicht, viele Kolumnen, Fachtexte und journalistische Texte publiziert.
Seine Arbeit auf Social Media nutzt er als Microblogging. In seinem Blog verarbeitet er seine Themen. Einige davon werden auf Anfragen zu lesbaren Texten vertieft, andere werden zu Vorträgen ausgebaut. Bei Carl Auer Verlag in Heidelberg, sammelt er “Elemente einer nächsten Kulturform”. Seine Entwicklungen im Kontext der sozialräumlichen Intervention (“Arbeit am Sozialen”) machen konkrete Vorschläge in Bezug auf die Beantwortung der Sozialen Frage.
Nach 12 Jahren Berlin und 6 Jahren Zürich zog er aber in seiner zweiten Lebenshälfte vom Bodensee der Rheinquelle entgegen nach Dissentis/Mustér und hat seine Reisetätigkeit fast ganz eingestellt. Dafür macht er umsomehr sogenannte Passadis und #Feedlogs (Orgiastik). Das sind Arbeitsmeetings an intentionalen Fragen in einem Lifestream. (so?) Text supported by #TaaS

Aus Band 2 von: Tina Piazzi & Stefan M. Seydel, Junius-Verlag Hamburg | pdf: Band 1, 2009 | Band 2, 2010

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