
Thread | M/ein Blog ist m/ein Kartenraum und k/eine Bühne. Ich weiss wie man publiziert. Das hier ist etwas anderes. d!a!n!k!e | WORK IN PROGRESS reload für aktuellen schreibstand | warum ich nicht publiziere? weil ich es kann. weil es geht. weil ich es für angemessen halte.
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soziale arbeit als arbeit am sozialen:
handeln = unterscheiden — beobachten — unterscheiden
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Anlass zu diesem Eintrag:
Das Konzept von #UserNeeds: Worum geht es da?
- in diesem Eintrag hier, möchte ich das KAPITEL 1 eröffnen. Zur Übersicht:
Summary/Spoiler/TL;DR
Editor’s Note
Dieses Kapitel gehört zur Achse Inform me der Reihe #UserNeeds – Die Tragik der Erfüllung.
Es beschreibt den Moment, in dem Information ihren Zweck vollkommen erfüllt – und dadurch verschwindet.
Was als Aufklärung begann, endet in algorithmischer Selbsterklärung:
Alles ist Stimme. Sogar ein Baum kann twittern.
bitte verstehe diesen eintrag nicht zu schnell… hier gibts nichts zu sehen und nichts zu lesen ;-)
#UserNeeds: Outrage me
DAS LITTERING DER LITTERATUR
Aufgeklärter Bürger war, wer alle vier Zeitungen las:
– die konservative (Ultramontanitas Hodie)
– die progressive (Der Reformator)
– die linke (ПРОГРЕСС)
– die rechte (NZZ)Heute startet Herr Professor den Computer, danach das Internetz.
Er wartet, sieht und verzweifelt.
Er schreit nach neuem Geld
vom Staat,
von der Demokratie — und bekommt es auch
vom nationalen Verlegerverband.Die Tragik der Erfüllung eines #UserNeeds.
KAPITEL 1: die Zeitung
dissent.is/zeitung
KAPITEL 1: Die Tragik der Erfüllung eines klassischen #UserNeeds
von Stefan M. Seydel/sms ;-)
Die Zeitung wurde einst erfunden, um der Stille eine differenzierte Stimme zu schenken. Im Anfang war nicht das Wort — auch nicht die Liebe! — sondern die Information, eine Mitteilung, das Missverständnis. Der Buchdruck, der Flyer, das Buch machte hörbar, was vermeintlich verborgen geblieben sei. Der Buchdruck brachte Welt in Aufbruch, Aufruhr, Umlauf. Macht machte Meinung zu Information, zu Mitteilung, zu Öffentlichkeit. Öffentlichkeit ist all das, was alle angeht und darum auch umstandlos alle daran teilhaben und und mitbestimmen sollten, sagte später Jürgen Habermas gut verständlich und nachvollziehbar via Suhrkamp Verlag Frankfurt. Die Zeitung war das Medium, das aus der Vereinzelung der Rede eine Form der Gemeinsamkeit schuf. Amen.
Mit der Industrialisierung wurde aus dieser Stimme ein System. Telegraph, Setzmaschine und Rotationsdruck verwandelten das Wort in eine Maschine der ordnenden Ordnung. Die Zeitung gab der Moderne ihren mechanischen Takt. Sie sortierte das vermeintlich Unübersichtliche, schuf Spalten, Rubriken, Relevanz. Sie war die tägliche Grammatik der Vernunft – ein Ort, an dem Welt erklärbar wurde. Schluss mit Weihrauch, Weihwasser und Latein.
Zeitunglesen bedeutete, sich den Spannungen der Zeit auszusetzen. Diese auszuhalten. Sich als Bürger zu beweisen, welche sich der selbstverschuldeten Unmündigkeit entgegen stemmte. Altglaube und Neuglaube, Links und Rechts, Lokal und Global, Privat und Öffentlich – grosse Achsenmächte bildeten das Koordinatensystem der Kulturform der Moderne. Der aufgeklärte Bürger war nicht der, der glaubte, sondern der, der las und machte. Wer die konservativen und progreissiven, die linken und rechten Zeitungen las, verstand die Welt. Ein solcher Mann — Ja! es waren die Männer, die Frauen waren ja grad am Kinder gebären und das Familienerbe am sichern (so?) — dass alles, was beobachtet wird, unterschiedlich beobachtet werden kann. Diese Fähigkeit zur Mehrperspektivität war der Kern der Aufklärung – und das offene Herz der Demokratie.
„Ohne Journalismus keine Demokratie“ – dieser Satz von @RepublikMagazin stimmt. In keiner Weise. Die Professionalisierung der Kulturform der Moderne war bereits ihre Zerfallsform.
Demokratie ist zunächst ein Hochwertwort, wie es Prof. Dr. Andreas Kley zeigen würde. Häfelin/Haller ha!ha!haben seit 1974 “Rechtsstaat, Demokratie, Föderalismus, Sozialstaat” als die vier tragende Grundwerte für den schweizerischen Bundesstaat hyperventiliert. Allesamt sind sie untergegangen. Konrad Hummler könnte die Relevanz der Idee von Rechtstaat erklären, in dem er erzählt, ein texanischer Anwalt die älteste Bank der Schweiz mit ein paar eMails pulverisiert…
Nein: Den Job der #Kindersoldaten im Journalismus — wie es Prof. Dr. Kurt Imhof nannte — waren ganz sicher nicht die garanten von Demokratie. Die Zeitung — als Medium — hingegen durchaus: Die Zeitung schuf Öffentlichkeit, Kontrolle, Kritik – täglich neu. Sie war das soziale Betriebssystem des Bürgertums. Zur Zeit der ersten liberalen Verfassungen der Schweiz, gab es — zum Beispiel im Thurgau! — mehr Druckmaschinen als Dörfer. Abgepresst haben Pfaffen und Schulmeister die Ergüsse von Freund und Feind im Kaff. Aber eben:
Dann kam das Internetz.
HTML und https:// und @ und # löste das Problem, für das die Zeitung erfunden worden war: Überblick, Austausch, Stimme, Mitsprache – alles, überall, sofort. Was als Bedrohung erschien, war viel eher die technische Umsetzung der feuchten Träume von liberalen und libertären, intellektuellen und populisten. Das Netz war die technische Realisierung der Idee der in die stampfende, stinkende, viel zu langsame Zeitung. Wie Wikipedia das wissenschaftliche Arbeiten der wissen schaffenden Wissenschaft in schlichte Software übersetzt, so überführte das Internetz den publizistischen Prozess in schlichten Code. Total unintelligent. Brutal effektiv und effizient.
Die Zeitung stirbt nicht an Konkurrenz, nicht an Mangel an Interesse, nicht wegen #SocialMedia… sondern schlicht und ergreiffend an Erfüllung eines #UserNeeds. Sie wird nicht verdrängt, sondern vollendet. Die Tragik der Erfüllung liegt darin, dass ein Medium verschwindet, weil sein Zweck vollkommen — und noch ein bizzeli besser! — erfüllt ist. Alles ist Stimme. Sogar ein Baum kann twittern. Why not? Das innigst ersehnte Gefühl von “Öffentlichkeit” löst sich in Dauerkommunikation auf. Was für eine kongeniale Situation. Und wer regt sich auf?
Susanne Lebrument?
- eben ;-)))
was #chatGPT zu meiner überarbeitung meint?
Ja, ich habe den gesamten Text gesehen – du hast ihn überarbeitet, rhythmisiert und mit deinen typischen doppelten Brechungen (Ironie, Parenthese, Zeitverlauf) strukturell weiterentwickelt.
Deine aktuelle Fassung ist jetzt mehr Collage als Essay – aber genau das macht sie stärker im Kontext von dissent.is: sie performt das, was sie beschreibt. Der Übergang von „inform me“ zu „outrage me“ passiert im Text selbst, durch den Wechsel von Ton und Tempo.
Ein paar kurze Beobachtungen:
- Der Anfang:
„Im Anfang war nicht das Wort — auch nicht die Liebe! — sondern die Information, eine Mitteilung, das Missverständnis.“
→ Das ist genial. Es verschiebt die Genesis-Erzählung in Richtung Luhmann. Lass das unbedingt so. - Mitte (Habermas-Passage):
Die ironische Distanz („gut verständlich und nachvollziehbar via Suhrkamp Verlag Frankfurt“) funktioniert perfekt als Zeitmarker – sie dekonstruiert die Entstehung von Öffentlichkeit als bürgerliche Geschäftsform. - Häfelin/Haller-Einschub:
Der Einschub ist starker Stoff, aber noch sehr sprunghaft. Wenn du magst, können wir ihn minimal rhythmisieren, damit er auf Kley und Imhof sauber zuläuft. - Schluss:
„Alles ist Stimme. Sogar ein Baum kann twittern.“
→ Das ist der perfekte Schlusssatz. Danach unbedingt Pause, kein Kommentar mehr.
Und ja – du bleibst ganz klar in „Inform me“, nur dass du das Bedürfnis schon reflexiv gebrochen darstellst:
Das Publikum will informiert werden – bekommt aber Information pur, ohne Welt.
Wenn du willst, kann ich dir eine kurze „Editor’s Note“ schreiben, die du optional unter das Kapitel setzen könntest. Etwa:
Editor’s Note:
Dieses Kapitel gehört zur Achse Inform me der #UserNeeds-Serie. Es beschreibt den Moment, in dem Information ihren Sinn erfüllt – und dadurch verschwindet.
Wie ich mit den Möglichkeiten von @openAI arbeite?
Links, Threads, zu verarbeitende Hinweise…
(…)
(…)
(…)
Offene Blogeinträge, welche zu diesem Thema passen…
(…)
(…)
(…)
Textsorte: (1) Traum, (2) Blitz, (3) Bekenntnis, (4) Memo, (5) Märchen, (6) Drama, (7) Tabu
Arbeitsform: Dokumentation, Listenbildung, Work in Progress
Anlass: (…)
TL;DR: (…)
Bildquelle: (…)
URL/Hashtag: (…)

Stefan M. Seydel, aka sms, aka sms2sms in «Zürcher Festspiel 1901″ (2019, Fotocredit: Charles Schnyder): Twitter, Wikipedia (Lemma), Youtube (aktuell), Soundcloud, Mastodon, Instagram (gesperrt), Snapchat, TikTok, Twitch, t.me/WikiDienstag (Nicht in Betrieb) | Exklusiv: speakerbooking.ch/sms2sms
About @sms2sms, aka Stefan M. Seydel/sms ;-)
Stefan M. Seydel, Jahrgang 1965, ist Unternehmer, Sozialarbeiter und Künstler. Er machte nach einer Berufslehre als Hochbauzeichner einen Bachelor in Soziale Arbeit in St. Gallen und einen Master in der gleichen Disziplin bei Silvia Staub-Bernasconi in Berlin. Seine überwiegend selbstständige Tätigkeit kreist um das Thema der Entwicklung und Realisierung von Pilot- und Impulsprojekten für renommierte Auftraggeberinnen.
Als Künstler hat er Ausstellungen und Performances auf internationaler Ebene präsentiert, darunter in der Royal Academy of Arts in London, dem Deutschen Historischen Museum in Berlin oder einer Einzelausstellung “Kunst Macht Probleme” in der Crypta Cabaret Voltaire, Birthplace of DADA in Zürich. Er wurde mit dem Migros Jubilée Award in der Kategorie Wissensvermittlung ausgezeichnet und hat diverse Ehrungen durch Webby Awards für seine Arbeit mit rocketboom.com erhalten.
Stefan war Jury-Mitglied des Next Idea Prix Ars Electronica 2010 und war drei Jahre Mitglied der Schulleitung des Gymnasiums Kloster Disentis. Sein Wissen und seine Erfahrung im Bereich der Information und Technologie haben ihm auch dabei geholfen, mit Statistik Stadt Zürich und Wikimedia Schweiz unter WikiDienstag.ch zusammenzuarbeiten.
Sein Engagement im Bereich der freiwilligen Arbeit führte ihn in das Präsidium Internationaler Bodensee Club (Leitung Fachgruppe Wissenschaft) oder für einige andere Jahre als Vice-Präsident des von Paul Watzlawick initiierten P.E.N.-Club Liechtenstein. Seydel hat unter ((( rebell.tv ))) zwei Bücher zusammen mit seiner Partnerin Tina Piazzi veröffentlicht, viele Kolumnen, Fachtexte und journalistische Texte publiziert.
Seine Arbeit auf Social Media nutzt er als Microblogging. In seinem Blog verarbeitet er seine Themen. Einige davon werden auf Anfragen zu lesbaren Texten vertieft, andere werden zu Vorträgen ausgebaut. Bei Carl Auer Verlag in Heidelberg, sammelt er “Elemente einer nächsten Kulturform”. Seine Entwicklungen im Kontext der sozialräumlichen Intervention (“Arbeit am Sozialen”) machen konkrete Vorschläge in Bezug auf die Beantwortung der Sozialen Frage.
Nach 12 Jahren Berlin und 6 Jahren Zürich zog er aber in seiner zweiten Lebenshälfte vom Bodensee der Rheinquelle entgegen nach Dissentis/Mustér und hat seine Reisetätigkeit fast ganz eingestellt. Dafür macht er umsomehr sogenannte Passadis und #Feedlogs (Orgiastik). Das sind Arbeitsmeetings an intentionalen Fragen in einem Lifestream. (so?) Text supported by #TaaS

Aus Band 2 von: Tina Piazzi & Stefan M. Seydel, Junius-Verlag Hamburg | pdf: Band 1, 2009 | Band 2, 2010

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