die metapher vom meer | hommage an walter benjamin https://t.co/H8XCJqS4Mo via @YouTube
— ████████dissent.is (@sms2sms) June 5, 2015
aus einem eMail im nachgang zur buchvernissage von #whtsnxt2 (ungefragtes leaking von eMails. geht sogar den schweizer banken so. im moment, wo die daten elektrifiziert auf einem computer rumhocken, rasen sie um die welt. irgendwann. früher oder später. (meistens früher.) (so?)
1. eMail
geschätzter heinrich. (…) habe den text unbearbeitet bei mir im zettelkasten hinterlegt. insb. die frage mit dem “zeigestock” hätte mich noch interessiert zu diskutieren. wir gehen davon aus, dass nach einem wechsel “vom buchdruck zum computer” der satz von walter benjamnin “nichts zu sagen, nur zu zeigen.” so nicht mehr funktionieren wird… aber… wie auch immer ;-))) http://dissent.is/2015/06/03/whats-next-art-education-whtsnxt2-zhdk-hello-zurich-prinziabwe-szwan/ noch einmal: herzlichen dank /sms ;-)
der pädagoge am zeigen paolo bianchi @zhdk @alig_blok @herrmeyer http://t.co/PtIl4ex6ep #whtsnxt2 pic.twitter.com/Le9XqVllJN
— ████████dissent.is (@sms2sms) June 3, 2015
2. eMail
lieber stefan
ja, der satz von walter benjamin. wichtig scheint mir der kontext und die einbettung der aussage: “methode dieser arbeit: literarische montage. ich habe nichts zu sagen. nur zu zeigen. ich werde nichts wertvolles entwenden und mir keine geistvollen formulierungen aneignen. aber die lumpen, den abfall: die will ich nicht inventarisieren sondern sie auf die einzig mögliche weise zu ihrem rechte kommen lassen: sie verwenden.” das klingt auch heute noch aktuell, vernünftig und nach wie vor gangbar. warum sollte das nicht funktionieren?
(…)
beste grüsse paolo
3. eMail
warum es nicht (mehr) funktionieren soll?
- das war zu einem guten teil die arbeit an http://www.amazon.de/Die-Form-Unruhe-Band-Praxis/dp/388506474X (die passage auf benjamin wird auf seite 135 zitiert ;-)
“ja, der satz von walter benjamin. wichtig scheint mir der kontext und die einbettung der aussage:”
1) die passage ist ja ein passage aus dem passagenwerk.
2) es ist natürlich so überdeutlich deutlich, wenn benjamin notiert, dass er nichts zu sagen habe… er hat es ja in deutsch notiert! … und damit kann ja nun wirklich jeder hören, wer zu hören will, was er hat gemeint haben könnte: nichts zu sagen zu haben, meint auch, keine macht zu haben. keinen ort zu bekommen, wo er wirkungsvoll kommunzieren kann. er wird vertrieben wie ein gauner, wie ein lumpen, wie abfall, welcher entsorgt werden muss. der druck auf ihn wurde unerträglich hoch, dass er verduften musste. wie gas. dabei bestätigt er noch einmal: — ich klaue euch doch gar nichts! — ich rede doch gar nicht so verschwurbelt, wie ihr mich herabwürdigt! was ihm also bleibt, ist, dass diese ganzen (vermeintlichen) abfälle, welche die rasend schnell vor sich hinrasende grusel-community der nationalsozialisten an grandiosem hinter sich ausgestossen hat. diese lumpen inventarisiert er ja nicht nicht. aber er meint primborium daraus. er legt sie aus. er braucht gar nix zu sagen dazu: er reiht sie bloss auf. und schweigt. und er weiss: jeder blinde wird es sehn können! lahme werden davon rennen! er dreht und wendet sie. er verwendet sie. er macht etwas mit ihnen. und das verleiht diesen lumpen sinn… oder eben: macht!
3) mE ist diese passage in den passagen seines passagenwerkes ein ganz wundervoller übergang und zugang zum leben, leiden und durch den wind verweht und vom mehr des meers aufgenommenen walters. am ort, wo benjamin sein leben in einen anderen zusatand transformierte machte ich diesen frühling dieses video: https://youtu.be/wn-00WMiTLk
4) “die geste” des zeigens wurde im übergang “vom buchdruck zum computer” mittels des sozialen tricks der hyperaffirmation aufgenommen und in die überdrehung gebracht. das zeigen wurde ja nicht von walter benjamin als pädagogisches mittel erfunden. ganz im gegenteil.
5) du musst dir den wechsel “vom buchdruck zum computer” als eine anschlussverweigerung vorstellen. ich bleibe stur: #pädagogik gehört auf die liste der gelöschten unterscheidungen. aber keine sorge: wir zwei werden es nicht mehr erleben :-(
/sms ;-)
ein nachtrag:
@sms2sms (I’m so slow) Warum ist Dir beharren auf “ablegen” derart wichtig? Ausschließen von “zeigen”. pic.twitter.com/X635o4SdSU
— Andreas Peschka (@Pymwater) May 29, 2015
#quellenangabe walter benjamin pic.twitter.com/DYStKreTQ7
— ████████dissent.is (@sms2sms) June 5, 2015
was @pymwater hier zeigt, ist freilich ganz wundervoll “es” werden uns zunächst zwei spannende ebenen “gezeigt”:
- mehr ——–> ABSICHT <—- weniger
- subjektivierender >< objektivierender
je mehr absicht, um so subjektiver… je abstinenter, um so objektiver… und dann noch diese reihung
- …ZEIGEN > veröffentlichen < ABLEGEN…
- bekehren, predigen, lehren demonstrieren, ZEIGEN veröffentlichen, ABLEGEN, deponieren, abfallen lassen, verlieren, vergessen
… > ZEIGEN > publizieren > veröffentlichen < offen zugänglich ablegen < BEHALTEN < … wobei das “veröffentlichen” vielleicht doch schon zu aktiv ist… zb “entstehen” ja etwa datenspuren, ganz ohne mein zutun… dieser aspekt der “mitrechnenden computer” könnte ev. noch eingebaut werden… ?!? eine dimension “aktiv : passiv” ??? … keine ahnung…
@sms2sms Danke, freut mich. Verlinken auf http://t.co/SYSUde6TIk; Du kannst auch mal gucken auf http://t.co/kqFSewDnUE zum zeigen/sichzeigen
— Andreas Peschka (@Pymwater) May 29, 2015
@sms2sms MIt veröffentlichen suchte ich einen neutralen Punkt zwischen ablegen und zeigen; öffentl. machen, allgem. zugängl. machen ?
— Andreas Peschka (@Pymwater) June 6, 2015
@sms2sms “zeigen” bei mir fundiert durch “sich zeigen”, erscheinen & die Unruhe, die Abgelegtes entfaltet. Siehe #Salzkriechen. @geopoet.de
— Andreas Peschka (@Pymwater) June 6, 2015
#salzkriechen @Pymwater http://t.co/Q0wD0vujpr @geopoet die so gewendete unruhe macht mich glaubz unruhig http://t.co/b2ohyWxwS0
— ████████dissent.is (@sms2sms) June 6, 2015
veröffentlichen ist abgelutschter begriff. und wird “aktiv” konnotiert @Pymwater ev ist ABLEGEN in der mitte?
— ████████dissent.is (@sms2sms) June 6, 2015
stimmt ev nicht, dass #absicht der treiber ist (?) @Pymwater (ich bin zu beschränkt :-(
— ████████dissent.is (@sms2sms) June 6, 2015
die unterscheidung subjektiv:objektiv stinkt doch auch zum himml @Pymwater himml :-/
— ████████dissent.is (@sms2sms) June 6, 2015
auch das absichtslose hat absicht. @Pymwater kümmere dich um den müll… geh aufräumen… (so?) pic.twitter.com/wLJY3gJcYn
— ████████dissent.is (@sms2sms) June 6, 2015
wer zeigt — zeigen geht immer! — nutzt (behinderungs-)macht + will hierarchie (nach staub-bernasconi) @Pymwater #kunstvermittlung #curation
— ████████dissent.is (@sms2sms) June 6, 2015
nachtrag / 2do liste / integration
https://t.co/bW6XDZp74f #pdf https://t.co/NscRG6wuZd
— ████████dissent.is (@sms2sms) June 5, 2015
die pädagogik des zeigens: http://t.co/7RE0Cl04EG auch hier: https://t.co/3SuOUFVE6M
— ████████dissent.is (@sms2sms) June 5, 2015
ohne bühne kann nichts gezeigt werden?
Ohne Bühne kann man nix sehen, ohne Mikrophon nix hören und ohne Scheinwerfer gibts keine Lumières.https://t.co/Cc5VfYI2gp
— Armin Nassehi (@ArminNassehi) May 28, 2015
zeigen, meint heute weit mehr, als zu immanuel kant’s zeiten
genial: @ArminNassehi http://t.co/C7gR35rVEb erklärt was @metamythos 5 jahre früher zeigte: http://t.co/NCqpKo9m7m pic.twitter.com/QM2SV6EkuS
— ████████dissent.is (@sms2sms) May 18, 2015
Heute Interview in derWelt: “Komplexität ist der Schlüssel zum Verständnis der Welt” http://t.co/grPC3d6xt6 via @welt
— Armin Nassehi (@ArminNassehi) May 16, 2015
mit falschen unterscheidungen legitimieren #lautsprecher #widersprecher
06.06.15
(eMail an die macher von #whatsnext)
mein text von der vernissage:
http://dissent.is/2015/06/03/whats-next-art-education-whtsnxt2-zhdk-hello-zurich-prinziabwe-szwan/
http://dissent.is/2015/06/05/3238/ das buch ist lediglich noch die metapher, welche zu zeigen vermag, dass (akademisches) schreiben:lesen in der form eines buches nicht mehr funktioniert. der moment des zeigens, ist durch den moment des beobachtens stets unterlaufen. in kap. 6 von #dfdu darum auch als erster punkt:
früher
4. eMail (7.6.2015)
autorität, ohne hierarchie, dafür mit einem fingerzeig, der die eigene autonomiewerdung einfordert. das ist evtl. eine form der unruhe, oder, ein moment des schöpferischen. wir sind die kuratoren unserer kreation.
lg pb
5. eMail (07.06.15)
lieber pb
weisst du, wenn die frage gewesen wäre: “what’s now?”, dann wäre ich sofort einverstanden. ich höre bazon brock. ich höre “kathedralen für den müll”. ich höre das ganze engagement, die kritik, der gestaltungswillen. und auch die kompetenz. in sollen “blasen, globen, schäumen” wurde ich als sozialarbeiter gewaschen und geputzt.
wenn wir von “die form der unruhe” sprechen, dann nagten wir aber an etwas ganz anderem. aber es ist grad zu heiss hier in tsüri, als dass ich es paraphrasieren wollte. darum bloss zwei links. ein tweet. und eine textpassage von dirk baecker, welchen ich grad zum x‑ten mal am meditieren bin:
In Gedenken an Peter Kruse!https://t.co/awpka7LdFJ http://t.co/pmfced0Aa5
— Heiko Kleve (@HeikoKleve) June 7, 2015
http://t.co/JraZAz902t @imTunnel s105 die nächste universität pic.twitter.com/et6Dnz5gaq
— ████████dissent.is (@sms2sms) June 7, 2015
zu heisse grüsse aus tsüri
/sms ;-)
ps1: siehst du torsten/johannes: das meine ich: so könnte es wuchern in “band 3” von http://whtsnxt.net/
ps2: heute haben grad die kopten zugesagt: 9. sept. 2016 im cabaret voltaire: 15 jahre 9/11 — könnte dich das interessieren?!? http://neugieronautik.ch/20160911.html
nachtrag
was noch lange bestehen wird? die idee der kuration. https://t.co/IAK9eslXYx
— ████████dissent.is (@sms2sms) June 8, 2015
wir verstehen dies als eine reaktion auf die kontingenz der #buchdruckgesellschaft und demonstration der definitionsmächtigen.
— ████████dissent.is (@sms2sms) June 8, 2015
der junge walter benjamin zeigt dem alten aby warburg wie es geht. die geburt der kuration. und das ende des zeigens.
— ████████dissent.is (@sms2sms) June 8, 2015
/end
“bedenke, meine tochter: du kannst nur zeigen, was du zeigen kannst.” #prinziAbwe (danke @metamythos ;-) – http://t.co/4Bc9O3U2WV
— ████████dissent.is (@sms2sms) June 8, 2015
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