warum #lügenpresse und #heuchlerhorde k/ein schwachsinn ist, sondern…

vier schnelle links zu TL’s:

https://twitter.com/mihajlmi/status/629214377665798144

https://twitter.com/sms2sms/status/629949489416151040

#lügenpresse

selb­stver­ständlich lügt die presse. das ist aber kein moralis­ches prob­lem. son­dern ein tech­nis­ches. die lin­ear-kausale nota­tion­sweise von ver­schriftlich­er sprache — von links nach rechts. von oben nach unten. ein wort nach dem anderen wort. ein satz nach dem anderen satz. eine beobach­tung nach der anderen beobach­tung… etc. etc. macht es mul­ti­per­spek­tivis­chen darstel­lun­gen von sachver­hal­ten schw­er. per tech­nik.

  1. sprache
  2. schrift
  3. buch­druck
  4. com­put­er

wir nutzen diese “labels” für soziale entwick­lungsphasen.
wir ver­ste­hen kom­mu­nika­tion als das medi­um im sozialen.
nicht men­schen kom­mun­zieren, son­dern kom­mu­nika­tion kom­mun­ziert.

die umstel­lung von buch­druck auf com­put­er ist eine soziale reak­tion. sie reagiert auf missstände. etwa darauf, dass wir uns längst daran gewöh­nt haben, dass fak­ten auf der strasse herum­liegen. wer gegenüber fak­ten jedoch mis­strauisch ist, nicht ein­fach bloss zu faul ist, sich zu bück­en. (so ist es nicht. ganz anders!)

jour­nal­is­mus ist es nicht gelun­gen, erken­nt­nis­the­o­retis­che umwälzung, welche längst zu all­t­agswis­sen gewor­den sind, zu inte­gri­eren. jour­nal­is­mus muss sich düm­mer stellen, als der stammtisch ist. muss so tun, als hätte nicht jed­er fuss­ball­club die kom­plex­ität von kom­mu­nika­tiv­en ver­hält­nis­sen inte­gri­ert. jour­nal­is­mus tut so, als wären wir mit unserem wis­sen über und von der welt im huch!“dunklen mit­te­lal­ter” liegen geblieben und wir wür­den uns schreck­lich nach den näch­sten aufk­lärungs­flashs durch die näch­ste tageszeitung sehnen. und würde jene näch­ste zeitung aus­fall­en, wir in dröge dumpfheit zer­fie­len. (so ist es nicht. ganz anders!)

#heuchlerhorde

eine üble spielart von “acquired inter­net bash­ing syn­droms” #AIBS — welche wir 2010 im entsprechen­den kapi­tel auch noch gar nicht expliziert haben — wenn auch angetönt — ist jene der heuch­lerei. fürchter­lich­es beispiel — link oben! — jen­er kom­men­tar in der ARD. in welchem alle üblen sprüche wieder­holt und massen­medi­al repetiert wur­den. bloss, um so zu tun, als hätte frau sich davon abge­set­zt.

würde der stammtisch live über­tra­gen und wäre der stammtisch der ort, an welchen die poli­tis­chen entschei­de gemacht, ver­han­delt, entsch­ieden wür­den — und nicht in der leg­isla­tive der par­la­mente — die welt wäre schon lange unterge­gan­gen. wenn pro­fes­sionelle tex­tar­bei­t­ende, pro­fes­sionelle medi­en­schaf­fende, pro­fes­sionelle medi­enkom­pe­tente twit­ter nicht “lesen” kön­nen, nicht wenig­stens erah­nen, dass inner­halb von twit­ter gän­zlichst unter­schiedlich­ste infor­ma­tio­nen — social­bits — in mitrech­nende daten­banken einge­tra­gen wer­den… dann… ja, dann…

sollen wir unter­stellen, jour­nal­is­tende seien zu doof, einen so schlicht­en gedanken­gang mitzu­machen?
— ver­ste­ht nicht sog­ar meine 80-jähriges müt­terchen, dass an einem tele­fon­ap­pa­rat eine sal­bungsvolle predigt, tele­fon­seg­gs, ein geplaud­er mit ein­er fre­undin, den kaufentscheid für eine heizwärmedecke… über­tra­gen wer­den kann. wieviel mehr möglichkeit­en haben wir doch allein in twit­ter?

also gut. doofheit unter­stellen geht gar nicht. welche vari­anten haben wir noch?
— viele.

“unterscheidungen löschen” #dfdu bd2

es gibt unter­schei­dun­gen, welche dem men­schen schw­er fall­en. der men­sch erken­nt sehr leicht, ob es hell oder dunkel ist. es fällt dem men­schen aber schw­er, sich vorzustellen, dass der fuchs sich viel wohler fühlt im dunkeln.

es gibt unter­schei­dun­gen, welche dem men­schen zum prob­lem wer­den. es scheint so, als würde die sonne auf- und unterge­hen. es wurde aber zu einem sen­sa­tionellen vorteil, anzuerken­nen, dass die erde eine kugel sei… so wurde eine offen­sichtlich richtige und wahre — mit eige­nen augen über­prüf­bare — unter­schei­dung gelöscht. weil sie zum prob­lem gewor­den ist.

es geht darum, dass wir ungün­stige unter­schei­dun­gen löschen. (gott gebe uns die weisheit, dies zu tun ;-) die beruf­si­den­tität “jour­nal­is­mus” liegt in einem weit­en feld von sehr ungün­stig gewor­de­nen unter­schei­dun­gen. pr wird es immer brauchen. infor­ma­tion­suaf­bere­itung und ‑zusam­men­stel­lung auch.

wenn jour­nal­is­mus aber der “aufk­lärerischen tra­di­tion” treu sein will, müsste sie sich einen neuen umgang mit infor­ma­tion auf der höhe der zeit anmerken lassen.

warum jour­nal­is­mus eine solche entwick­lung schw­er fällt, ist wohl schlicht auf ein the­o­riede­fiz­it zurück zu führen. es gibt schlicht und sehr ergreif­f­end kein ort, wo jour­nal­is­mus über sich selb­st nach­denkt und sys­tem­a­tisch zur metare­flek­tion (von sprach- bis ökonomiekri­tik) geführt wird. jour­nal­is­mus kam aus einem devoten ver­hält­nis zu den ver­laut­barungswilli­gen und ven­tilierte sich selb­st in einem gün­sti­gen moment als 4. macht im staat. eine her­aus­lö­sung aus dieser abhängigkeit ist diesem beruf­s­stand — lasst uns aus dem deutschsprachi­gen raum ler­nen! — nie wirk­lich gelun­gen. und so müssen wir heute ins­beson­deren eines ler­nen:

AVOID MASS MEDIA

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