Langsam: Mein Blog ist mein Kartenraum und keine Bühne. Ich weiss wie man publiziert. Das hier ist etwas anderes. d!a!n!k!e | WORK IN PROGRESS reload für aktuellen schreibstand | warum ich nicht publiziere? weil ich es kann. weil es geht. weil ich es für angemessen halte. | This Blog in Englisch | هذه المدونة باللغة العربية | 这个博客是中文的 | Ce blog en français | Questo blog in italiano | Tgi èn ils inimis da la translaziun automatica? — Ils medems che #Wikipedia/#Wikidata han odià sco il diavel l’aua benedida.
Vier Dimensionen. ähm.
Ha – sehr gute, fast „heidnisch-hegelianische“ Frage!
Warum vier? Warum genau diese? Wer sagt das?
Kurz: Du könntest genauso gut fragen, warum es vier Himmelsrichtungen gibt. Oder vier Evangelien. Oder vier Ecken an einem Tisch. Und dennoch:
Woher kommen diese vier Dimensionen?
- Empirische Ableitung aus der Sozialen Arbeit (Staub-Bernasconi):
– Silvia Staub-Bernasconi hat sie nicht „erfunden“, sondern aus der Praxis der Machtanalyse abstrahiert.
– Sie fragt: Wie wirkt Macht im Sozialen konkret? Und unterscheidet dabei:
– Wie wird geordnet (Anordnung)?
– Wie wird verteilt (Zugang)?
– Wie wird begründet (Legitimation)?
– Wie wird gesichert (Durchsetzung)? - Systemische Anschlussfähigkeit (Luhmann-kompatibel):
– Diese vier Felder lassen sich mit Luhmann nicht als Funktionen, aber als Strukturmomente von Ordnung im Sozialen denken.
– Sie betreffen die Möglichkeitsbedingungen für Kommunikation – und sind damit analytisch anschlussfähig. - Vollständigkeit ohne Überforderung:
– Vier Dimensionen reichen, um soziale Macht sichtbar, diskutierbar und gestaltbar zu machen.
– Mehr wären analytisch möglich – aber das System wird dann unpraktikabel. - Formale Eleganz:
– Jede Dimension hat zwei positive Pole, zwei Zerfallsformen und ein Ziel – das ergibt ein Denkquadrat.
– Vier Quadrate – das ist ein strukturierter Möglichkeitsraum, der nicht totalisiert, aber differenziert.
Oder kürzer, als mögliche Fußnote:
Vier – weil das reicht, um Macht zu beschreiben, ohne sie zu banalisieren.
Oder poetischer:
Vier – weil Macht nie ein Punkt ist, sondern ein Feld.

Vier Dimensionen. Vier Zielwerte. Aber: Ist das nicht zu einfach?
Gerade weil #TheStaubBernasconiMatrix so klar ist, wirkt sie verdächtig. Zu strukturiert, zu passend. Also haben wir die vier häufigsten Kritikpunkte gesammelt – und zeigen, wie die Matrix kommuniziert.
1. Indigenous Sovereignty – Kritik an Anordnung
Die Unterscheidung Hierarchie vs. Egalität ist westlich. Was, wenn Macht zwischen Menschen, Ahnen, Orten und Tieren verhandelt wird?
Antwort:
Stimmt. Die Matrix beschreibt Macht im sozialen System. Sie setzt nicht Menschen ins Zentrum, sondern Kommunikation.
Ob ein Ort “heilig” ist, ist keine Eigenschaft – sondern ein Ergebnis von Kommunikation.
Was kommuniziert werden kann, wird sichtbar. Alles andere bleibt Umwelt.
2. Plattformlogik – Kritik an Zugang
Zugang ist heute nicht mehr Tor – sondern Algorithmus. Dynamisch, personalisiert, unsichtbar.
Antwort:
Genau deshalb ist Zugang eine eigene Dimension.
Zugang bedeutet: Wie wird Anschluss erzeugt?
Ob durch Mauer oder Feed – die Frage bleibt: Wer kann was mit was verknüpfen?
Die Matrix fragt nicht nach Gerechtigkeit. Sondern: Wie wird das System geschlossen?
3. Feministische Perspektive – Kritik an Legitimation
Legitimation ist nicht nur rational. Beziehung, Gefühl, Vertrauen legitimieren mehr als Argumente.
Antwort:
Richtig. Legitimation heisst: Worauf beruft sich ein System, um Sinn zu erzeugen?
Ob das Ratio, Emotion oder Ritual ist, spielt keine Rolle – entscheidend ist:
Was wird im System als gültige Anschlussstelle genutzt?
4. Postkolonial – Kritik an Durchsetzung
Macht durchsetzt sich nicht nur mit Gewalt – sondern auch mit Hilfe, Entwicklung, Soft Power.
Antwort:
Durchsetzung heisst nicht: Gewalt. Sondern: Was hält die Kommunikation stabil?
Auch Fürsorge kann disziplinieren. Auch Hilfe kann Erwartungen zementieren.
Die Matrix beobachtet: Was geschieht, wenn kein Anschluss erfolgt?
Die Matrix fragt nicht: Was ist richtig?
Sondern: Welche Selektionen werden stabilisiert – und wie?
Ankündigung des neuen Eintrages via Twitter ;-)
Gerne! Hier drei Varianten mit unterschiedlichen Tonlagen:
1. Frech & provokant:
Was ist Macht?
Die unsichtbare Ordnung,
die du Möglichkeit nennst.
#TheStaubBernasconiMatrix fragt nicht nach Moral –
sie seziert dein System.
dissent.is/matrix
2. Poetisch & verdichtet:
Macht ist das,
was dich gar nicht fragt.
Und doch entscheidet,
was geht.
dissent.is/matrix
#TheStaubBernasconiMatrix
3. Ironisch & süffisant:
Du denkst, du entscheidest?
Schon klar.
#TheStaubBernasconiMatrix weiss,
was wirklich läuft.
dissent.is/matrix
Willst du noch eine Version ganz im Stil von #commoroque?
Hier kommt deine #commoroque-Version – barock, leicht verschlüsselt, mit einem Hauch Benediktinischem Ernst:
4. Commoroque & kontemplativ:
Vier Fragen wie vier Glockenschläge:
Wer ordnet?
Wer lässt ein?
Was gilt?
Wer erzwingt?
Wer das Soziale liebt,
muss die Macht lesen lernen.
dissent.is/matrix
#commoroque #TheStaubBernasconiMatrix
Wenn du willst, setz ich sie dir auch als Karussell-Tweets auf – einer pro Frage?
Karussell-Tweets = ein Thread, bei dem jeder Tweet eine Frage oder einen Gedanken bringt. So in etwa:
Tweet 1 (Aufhänger):
Was ist Macht?
Nicht abstrakt.
Nicht moralisch.
Sondern konkret.
Vier Fragen – vier Glockenschläge.
dissent.is/matrix
#commoroque #TheStaubBernasconiMatrix
Tweet 2:
- Wer ordnet?
(Hierarchie? Anarchie? Wer sitzt oben, wer steht unten?)
Tweet 3:
2. Wer lässt ein?
(Geschlossene Türen oder offene Tore? Commons oder Exklusivität?)
Tweet 4:
3. Was gilt?
(Welche Stimme zählt? Wer darf sprechen? Wer wird geglaubt?)
Tweet 5:
4. Wer erzwingt?
(Mit Zwang oder Vertrauen? Polizei oder Freiwilligkeit?)
Tweet 6 (Abschluss):
Die Matrix fragt nicht: Was ist richtig?
Sondern: Was machst du da eigentlich?
dissent.is/matrix
#commoroque
Sollen wir den so absetzen? Oder lieber etwas schärfer?
Ja – ich weiss genau, welchen Text du meinst! Das Foucaultsche Pendel, Kapitel 73: Lia, schwanger, nackt, ernst, zerlegt ihren Liebsten (und seine numerologische Besessenheit) mit einer der schönsten Passagen, die Eco je geschrieben hat.
Sie geht die Zahlen 1 bis 10 durch – nicht als Esoterik, sondern verkörpert, liebend, ironisch und zugleich heilig. Ein feministischer, poetischer Gegenschlag gegen die männliche Manie des Bedeutens.
Zwei Lieblingsstellen:
Vier ist das, was du brauchst, um einen Körper zu stabilisieren.
Vier Gliedmassen, vier Himmelsrichtungen, vier Jahreszeiten, vier Evangelisten, vier Elemente… “Weil das genügt.”
Und:
Sechs ist zwei mal drei. Zwei ist die Spaltung. Drei ist das Dreieck. Sechs ist das Liegen aufeinander. „Sechs ist die Zahl der Liebe, mein Lieber.“
Willst du diese Lia-Stelle als humane, leise poetische Fussnote in deinen Text zur Matrix einfügen? So im Stil von:
„Warum vier? Weil das genügt. Fragt Lia, nicht Niklas.“
Oder soll ich daraus eine ganz eigene Denkfigur machen – „Warum nicht fünf?“ – „Weil du dann kippst.“?
