#zawlazaw @guentzels erklärt mir jesaja 28 (reden am netz)

der erste podcast von @guentzels

nach­trag:

direkt zum pod­cast auf mixlr: http://mixlr.com/güntzel-schmidt/showreel/zawlazaw alle im pod­cast erwäh­n­ten links & teile der vorgeschichte:

https://twitter.com/guentzels/status/830415911186268160

habe mir die 30min pod­cast ein­mal ange­hört. und jet­zt höre ich es mir noch ein­mal an. lege dazu noti­zen auf twit­ter ab. und baue hier par­al­lel diese struk­tur hier auf. ja. bin zz in wien. weil jene schweinerei noch immer nicht aufge­hört hat :-/ ordne mit einem ersten tag diesen ein­trag /predigt zu ;-)

übersetzungen

nach @guentzels | Über­set­zung Jesa­ja 28,7–15 (google docs)

#zawlazaw

7 Sog­ar diese torkeln vom Wein
und schwanken vom Bier.
Priester und Prophet torkeln vom Bier,
sind ver­wirrt vom Wein.
Sie schwanken vom Bier,
haben tolle Visio­nen
und fällen schwank­ende Urteile.

8 Denn alle Tis­che sind voller Kotze;
Scheiße, so weit das Auge reicht.

9 Wen (sagen sie) will er Wis­sen kund­tun?
Wen will er Offen­barung lehren?
Von Milch entwöh­nte (Kinder),
von der Brust abge­set­zte.

10 Denn (es klingt wie) Abcde­fghi, Jklmnopqr, Stu­vwxyz.
Ein wenig hier, ein wenig da.

11 Er wird mit Ges­tam­mel
und in fremder Sprache
zu diesem Volk reden,

12 zu dem er sprach:
Das ist der Rast­platz.
Lasst die Müden sich lagern.
Das ist der Ruhe­p­latz.
Aber sie woll­ten nicht hören.

13 Darum erge­ht ihnen das Wort JHWHs:
Abcde­fghi, Jklmnopqr, Stu­vwxyz.
Ein wenig hier, ein wenig da.
Damit sie beim Gehen rück­wärts stürzen,
zer­brochen, geschnappt und gefan­gen wer­den.

14 Darum hört das Wort JHWHs, ihr Läster­mäuler,
Führer dieses Volkes zu Jerusalem.

15 Ihr sagt: Wir schlossen einen Bund mit dem Tod,
mit der Unter­welt macht­en wir einen Ver­trag,
dass die strö­mende Geißel, wenn sie über­set­zt,
nicht zu uns kom­men wird.
Denn wir haben Lüge zu unser­er Zuflucht gemacht
und hin­ter Täuschung ver­steck­en wir uns.

Elber­felder

7 Und auch diese wanken vom Wein und taumeln vom Rauschtrank: Priester und Prophet wanken vom Rauschtrank, sind ver­wirrt vom Wein, taumeln vom Rauschtrank. Sie wanken beim Weis­sagen, torkeln beim Recht­sprechen.
8 Denn alle Tis­che sind voll Unflat und Erbroch­en­em, dass kein Platz mehr da ist.
9 Wen will er Erken­nt­nis lehren und wem die Botschaft ver­ständlich machen? Kindern, die von der Milch entwöh­nt, die von den Brüsten abge­set­zt sind?
10 Denn er sagt: Zaw la zaw, zaw la zaw, kaw la kaw, kaw la kaw; hier ein wenig, da ein wenig!
11 Ja, durch stam­mel­nde Lip­pen und durch eine fremde Sprache wird er zu diesem Volk reden,
12 er, der zu ihnen sprach: Das ist die Ruhe! Schafft Ruhe dem Erschöpften! Und das ist die Erquick­ung! Aber sie woll­ten nicht hören.
13 Und das Wort des HERRN für sie wird sein: Zaw la zaw, zaw la zaw, kaw la kaw, kaw la kaw; hier ein wenig, da ein wenig; damit sie hinge­hen und rück­wärts stürzen und zer­schmettert wer­den, sich ver­strick­en lassen und gefan­gen wer­den. 14 Darum hört das Wort des HERRN, ihr Män­ner der Prahlerei, Beherrsch­er dieses Volkes, das in Jerusalem ist! 15 Denn ihr sagt: Wir haben einen Bund mit dem Tod geschlossen und mit dem Sche­ol einen Ver­trag gemacht. Wenn die ein­her­flu­tende Geißel hin­durch­fährt, wird sie uns nicht erre­ichen, denn wir haben Lüge zu unser­er Zuflucht gemacht und in Trug uns gebor­gen.

vorbereitung podcast re:aktion

re:aktion @moritzklenk
http://podlog.noradio.eu/podlog-2017–01-31/
re:aktion @latent_de
http://latent.de/Worte/Merkmal-von-Gedichten.html

Was macht einen Text zu einem Gedicht?
— Gedichte haben eine notwendi­ge Form, son­st sind es keine.
kon­text
— vom “schreiben am netz” (2003) zum “reden am netz” (2017)
— pod­log moritz
— twit­ter moments

#medi­en­lǝsɥɔǝʍ
alte texte
— poesie/lyrik bedeu­tung entste­ht aus der kon­stel­la­tion. nicht aus der logisch-lin­ear-kausalen aneinan­der­rei­hung
— 720–720 vChr, kriegszeigen

zaw gebot | kaw vorschriften
buch­staben wieder­holen um sie zu ler­nen
schwätzen (mundart um den bodensee | abw­er­tung in der hoch-/schrift­sprache)
reden in anderen zun­gen
das reden der “bar­baren” (bedro­hung durch “fremde”)

- die geschichte aus ther­an.
— welchen “quellen” kann ver­traut wer­den?!?

wie sich ver­hal­ten im krieg?
— das maul aufreis­sen?
— sich duck­en? aus­sitzen? warten?

die alten texte ungläu­big lesen
— auf gott ver­trauen (was kön­nte eine solche aus­sage meinen?)
— die propheten (wer ist das?)
was mich ange­sprochen hat am text?
— “selb­st­beschrei­bung von unten”
— das alte tes­ta­ment — bis und mit jesus — ist die erzäh­lung von gejagten, aus­ge­set­zten, zweifel­nden
— sog­ar die spätere machtkirche der chris­ten behält diesen ges­tus und kom­biniert es mit den zeichen der siege­serzäl­hun­gen und sym­bol­en: insb: der kirch­turm (stele, pfeil­er, obelisk, männliche frucht­barkeist­sym­bole…)
werdet wie die kinder (math 18,3)
— psalm 8
— jesus
— #dada
die strate­gie des kinderkrams
zur ken­ntlichkeit entstellen
— reak­tio­nen auf snapchat
die drastis­che sprache!
— tis­chled­er (reiche kön­nen es sich leis­ten, auf das leben­snotwendi­ge zu spuck­en)
— ich dachte eher an das ver­mis­chen: von essen­sauf­nahme und auss­chei­dung
— beschrei­bung der verkehrung aller zustände, aller kul­tureller ver­sicherun­gen und vere­in­barun­gen
4x ver­drehung
1
— die priester sprechen kein recht mehr
— die propheten sind so besof­fen, dass sie ein­fach alles (und auch ihr gegen­teil) prophezei­hun­gen (wahrheit ver­drehen)
2
ein wort wird als kinderkram abge­tan
3
prophet: ihr wollt mich nicht ver­ste­hen, dann rede ich unver­ständlich zu euch
(jesa­ja als belei­digte leber­wurst?)
4
eigene real­ität der demon­stri­erten real­ität ent­ge­gen­stellen
(was ist wahrheit? was sind fak­ten? #schur­nal­ism)

/abschluss brain­storm­ing @guentzels

?
wie mitschreiben?
twit­ter vs zettelka­s­ten

optionen der selbstbeschreibung

1 | entweder

ich bin opfer
bsp: die sicht im alten tes­ta­ment, inkl. jesus, inkl. selb­st­beschrei­bung “gläu­biger chris­ten”, welchen alle dinge zum besten dienen. und je mehr sie ver­fol­gt wer­den, um so deut­lich­er zeigt dies, dass sie “gute chris­ten” sind…
bsp: pakt mit gott
para­dox: unter­stel­lung von höchst erfol­gre­ichem konzept

2 | oder

ich bin sieger
bsp: die sicht des schwarzen rit­ters (mon­ty phy­ton) er hat auch dann noch nicht ver­loren, wenn er…
bsp: empire usa
bsp: pakt mit teufel
para­dox: unter­stel­lung von fake, heiss­er luft, welche bloss noch ärg­ert (und bedrohlich wird.)

3 | sowohl-als-auch

ich war opfer und ich war sieger
bsp: deutsch­land: seht her: an jed­er ecke ein mah­n­mal, ein den!mal, guckt wie wir uns entschuldigt haben. diese demon­stra­tive “demut” kann aber nur so über­wälti­gend gross sein, weil “der wille zur macht” auch so über­steigert gross war und ist.
bsp: pakt mit any­thing goes, die ide­al­isierung der totalflex­i­bil­isierung

4 | weder-noch

ich war nie opfer und ich war nie sieger
bsp: der klas­sis­che ver­sager. hätte zwar gewollt, hat sich aber nie getraut.
bsp: der kap­i­tal­ist im ganzkör­p­er-kon­dom (slo­ter­dijk, zauber­baum)
bsp: die riesige mehrheit der men­schen, welche ein­fach täglich ihren job machen. und mit “15 min of fame” über­raschend gut leben. in ihrem ein­fam­i­lien­haus in der vorstadt. in ihrer woh­nung mit riesigem tv. etc. etc. (andy warhol. war hol(e), and you krieg loch…)

5 | anders. und anders als so

zb: ich bin kün­stler. ich gestalte.
zb: hedo­nis­mus
zb: …

über den umgang mit der ungewissheit aus einer unterprivilegierten perspektive

zwei schöp­fungs­geschicht­en

Die untreuen Priester und Propheten in Jerusalem
Jes 28,7 Sog­ar diese hier schwanken, berauscht vom Wein, / und taumeln, betäubt vom Bier. Priester und Propheten schwanken vom Bier, / sind über­wältigt vom Wein. Sie taumeln vom Bier, / sie schwanken bei ihren Visio­nen, / sie torkeln, wenn sie ihr Urteil verkün­den.
Jes 28,8 Alle Tis­che sind voll von Erbroch­en­em, / sind voll von Kot bis auf den let­zten Fleck.
Jes 28,9 Wen will der Mann denn Erken­nt­nis lehren, / wem das Gehörte erk­lären? Kindern, die man eben von der Milch entwöh­nte, / die man ger­ade von der Brust nahm?
Jes 28,10 Was soll sein Ges­tam­mel, sein Pap­per­la­papp, / sein Geschwätz bald hier, / sein Geschwätz bald dort?
Jes 28,11 Ja, mit stam­mel­nder Lippe und fremder Zunge / redet er kün­ftig zu diesem Volk.
Jes 28,12 Er hat­te zu ihnen gesagt: So find­et ihr Ruhe; / gön­nt doch den Müden die Rast, / hier ist der Ort der Erhol­ung. / Sie aber woll­ten nicht hören.
Jes 28,13 Darum erge­ht das Wort des Her­rn an sie / in Form von Ges­tam­mel, von Pap­per­la­papp, von Geschwätz bald hier / und Geschwätz bald dort, damit sie gehen und hin­tenüber­fall­en, / damit sie sich ver­fan­gen und ver­strick­en / und schließlich zer­schellen.
Jes 28,14 Darum hört das Wort des Her­rn, ihr Spöt­ter, / ihr Sprüchemach­er bei diesem Volk in Jerusalem.
Jes 28,15 Ihr habt gesagt: Wir haben mit dem Tod ein Bünd­nis geschlossen, / wir haben mit der Unter­welt einen Ver­trag gemacht. Wenn die Flut her­an­braust, / erre­icht sie uns nicht; denn wir haben unsere Zuflucht zur Lüge genom­men / und uns hin­ter der Täuschung ver­steckt.

  • beschrei­bung des zus­tandes
  • beschrei­bung der inter­ven­tion
  • beschrei­bung des ideals

wo reflek­tion ist, ist ins­beson­dere ungewis­sheit.
ruhe ist als ide­al möglich, aber nicht real­is­tisch.
wer­den wie die kinder.
neugierieg. offen. stetig im modus des ler­nens (durch spie­len).
die mächti­gen machen einen pakt mit dem elend.
sie prof­i­tieren vom elend.
die täuschung, die lüge ist ihre ver­sicherung.


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