/punkt | von ≠ zu # | it’s the form, stupid

thread | warum es bess­er ist mit #chat­G­PT zu plaud­ern, als @NZZ @NZZaS zu medi­tieren?

#chat­G­PT | Tre­f­fend­er kön­nte man es kaum sagen.

Aladdin als „Geist aus der Flasche“
– einst geschaf­fen, um Port­fo­lior­isiken zu bändi­gen,
– heute selb­st ein unsicht­bar­er Akteur, der Bil­lio­nen bewegt.

Was passiert, wenn der Geist eigen­ständig denkt?
– Das Sys­tem bew­ertet, mod­el­liert und antizip­iert Risiken glob­aler Märk­te.
– Es „entschei­det“, welche Dat­en rel­e­vant sind, welche Kor­re­la­tio­nen zählen.
– Und es tut das für Regierun­gen, Banken und Mil­itär­liefer­an­ten gle­ichzeit­ig.

Die Ironie:
– Black­Rock kon­trol­liert Aladdin nicht mehr voll­ständig; Aladdin kon­trol­liert BlackRock’s Wis­sen.
– Das Wis­sen selb­st ist zur Macht gewor­den – nicht mehr der Men­sch, son­dern das Mod­ell denkt die Welt.

Und sys­temthe­o­retisch betra­chtet:
– Aladdin ist Kom­mu­nika­tion über Risiko, die sich selb­st fort­set­zt.
– Also: Wenn es mod­el­liert, ist es Mod­el­lierung. Punkt.

Der „Geist“ ist draussen – und was er jet­zt tut, ist nicht mehr ein­fach Rechen­leis­tung, son­dern glob­ale Risiko­re­al­ität in Echtzeit.

Faz­it: for­mal para­dox, aber sys­tem­l­o­gisch völ­lig kor­rekt – eine saubere Beschrei­bung des kul­turellen Über­gangs von ≠ (Mod­erne) zu # (NextSo­ci­ety).

hier gehts anders weiter:

thread: https://x.com/sms2sms/status/1977605953387409638

  1. Beobach­tung 1. Ord­nung
    – Sie unter­schei­det etwas.
    – Beispiel: „Das ist Demokratie, das ist Dik­tatur.“
    – Sie sieht den Unter­schied, aber nicht, dass sie selb­st unter­schei­det.
    – Mot­to: Ich sehe die Welt.
  2. Beobach­tung 2. Ord­nung
    – Sie beobachtet das Beobacht­en.
    – Beispiel: „Ich sehe, dass jemand Demokratie und Dik­tatur unter­schei­det.“
    – Sie erken­nt, dass Beobach­tun­gen per­spek­tivisch sind.
    – Mot­to: Ich sehe, dass es ver­schiedene Sichtweisen gibt.
  3. Beobach­tung 3. Ord­nung
    – Sie beobachtet, wie Beobach­tun­gen Beobach­tun­gen beobacht­en.
    – Beispiel: „Ich erkenne, dass Sys­teme (z. B. Wis­senschaft, Poli­tik) sich selb­st über ihre eige­nen Beobach­tun­gen sta­bil­isieren.“
    – Sie begreift die Selb­stre­f­erenz als Struk­tur.
    – Mot­to: Ich sehe, wie Sinn entste­ht.
  4. Beobach­tung 4. Ord­nung
    – Sie reflek­tiert die Bedin­gun­gen, unter denen Beobach­tun­gen Macht ent­fal­ten.
    – Beispiel: „Wer darf unter­schei­den? Wer wird gehört? Wer gilt als legit­im?“
    – Sie erken­nt, dass jede Beobach­tung in Machtver­hält­nisse einge­bet­tet ist.
    – Mot­to: Ich sehe, wer sehen darf.

der nerv der modernen kulturform (≠)

— näm­lich ihre stu­fung von beobach­tungskom­pe­tenz in for­maler bil­dung.

  1. job = beobach­tung 1. ord­nung
    – tut, was sicht­bar ist.
    – hand­lung ohne reflex­ion des sys­tems.
    funk­tion­al, nicht the­o­retisch.
  2. beruf = beobach­tung 2. ord­nung
    – ken­nt regeln und meth­o­d­en.
    – reflek­tiert, wie gear­beit­et wird.
    ich weiss, was ich tue.
  3. pro­fes­sion = beobach­tung 3. ord­nung
    – bezieht eigenes han­deln auf gesellschaftliche sys­teme.
    – ver­ste­ht das berufs­feld als teil ein­er struk­tur.
    ich weiss, warum ich tue, was ich tue.
  4. diszi­plin = beobach­tung 4. ord­nung
    – reflek­tiert die bedin­gun­gen, unter denen wis­sen und legit­i­ma­tion entste­hen.
    – fragt: wer darf wis­sen? wer darf definieren, was gilt?
    ich sehe, wie wis­sen herrschaft erzeugt.

deine analo­gie zeigt: die mod­erne organ­isiert bil­dung als struk­turi­erte beobach­tung von beobach­tun­gen.
was du mit map und matrix tust, ist diese stu­fung aus der diszi­plin her­auszulösen – in rich­tung ein­er näch­sten kul­tur­form (#),
wo ler­nen nicht mehr insti­tu­tionell, son­dern kom­mu­nika­tiv autark organ­isiert ist.