#PhysicalDistancing ≠ #SocialDistancing

[Textsorte: Memo]
Arbeits­form: Doku­men­ta­tion, Lis­ten­bil­dung, Work in Progress
Anlass: Ein Tweet von Jonas Bieri #Covid­IN­FOch
TL;DR: Eine Ein­führung in die Bio-Psy­cho-Soziale Denk­fig­ur nach Sil­via Staub-Beransconi oder Niklas Luh­mann.

Die Mem­os und Links zum #SNAPer­i­ment vom XXX 2020. Die ganze Playliste: WikiDienstag.ch Pro­dUs­ing #DataL­it­er­a­cy

Andere Einträge rund um #CoronaVirus in dissent.is

#SocialDistancing — Vermeide die #Spuckdistanz

Die Spuck­dis­tanz ein­hal­ten, meint, dass zwei men­schliche Kör­p­er sich nicht all zu Nahe kom­men sollen.

Das Soziale beze­ich­net aber nicht die Kör­p­er.

Auch nicht Kör­p­er von Men­schen. Dafür haben wir den Begriff des Physis­chen. Es müsste also #Phys­i­calD­is­tanc­ing heis­sen.

Wenn einem — nicht nur kleinen Kind, son­dern auch einem grossen — Men­schen die kör­per­liche Nähe ver­weigert wird, verküm­mert es. Auch dafür haben wir auch einen Begriffe: Das Emo­tionale, das Psy­chis­che.

Die Bio-Psycho-Soziale Denkfigur

Sie nan­nten es #Par­a­dig­men­Wech­sel und so. Die Kyber­netik­erIn­nen, die Sys­temthe­o­retik­erIn­nen. Sozialar­bei­t­erIn­nen, Kün­sterIn­nen, ForscherIn­nen, die Sit­u­a­tion­is­ten, die Fluxu­sleute, die DADAis­ten… waren ihre EarlyAdopters. Egal:

Es zeich­net sich seit langer Zeit ab, dass das mech­a­nis­tis­ches, lin­ear-kausales-deter­min­is­tis­che Welt­bild, nicht geeignet ist, zur Beschrei­bung von dem, was zur Darstel­lung gebracht wer­den muss.

Aber wenn die #Kom­plex­ität ein­mal als Unter­schei­dung zu #Kom­pliziertheit ver­standen hast, find­est du plöt­zlich dieses “Phänomen” in der ganzen Geschichte, welche sich Men­schen über ihr Men­sch­sein erzählen. (Klar, sie find­en dann vor allem die Namen von Män­nern. So What? Für eine andere erzäh­lung: Sil­via Staub-Beransconi oder Sadie Plant ;-)

Jedes Kind versteht das:

  1. Der men­schliche Kör­p­er unter­schei­det sich nicht von ein­er Katze, von einem Baum, von einem Tisch.
  2. Die Gefüh­le, Empfind­un­gen und Gedanken, kannst du einem anderen Men­schen nicht mit einem Copy/Paste zur Ver­fü­gung stellen.
  3. Das Soziale ist weit mehr — und etwas gän­zlich Anderes — als die Summe von Kör­pern und Gefühlen, Empfind­un­gen und Gedanken von men­schlichen Kör­pern.

Sie nannten es auto-poietische Systeme

Das Lebendi­ge, das Psy­chis­che und das Soziale kön­nen als einiger­massen abgeschlossene Umge­bun­gen beschrieben wer­den, welche sich selb­st zu steuern ver­mö­gen und auch aus sich selb­st weit­er vor sich hin­wus­seln kön­nen. Sie brauchen die bei­den anderen “Sys­teme”, sie kön­nen “irri­tiert” wer­den von den jew­eils anderen Sys­te­men: Aber was sie mit diesen “Vorschlä­gen” anfan­gen, machen sie ganz alleine unter sich aus.

Wenn die Dinosauri­er herum­furzen, ist da der Natur ziem­lich egal. (So?)

Es waren die “Radikalen Kon­struk­tivis­ten” — Paul Wat­zlaw­ick und so — , welche diese Ideen pop­ulär gemacht haben. Aber das wäre ein anderes The­ma ;-)

Wie die Systeme sich selber steuern?

- Naja: durch ihre interne Ver­net­zung und die prozes­suale Ver­ar­beitung

Leben — Stof­fwech­sel schliesst an Stof­fwech­sel an.
Psy­che — Gedanken schliessen an Gedanken an.
Soziales — Kom­mu­nika­tion schliesst an Kom­mu­nika­tion an.

Du kannst nicht nicht Kommunizieren #PaulWatzlawick

und das meint konkret: Du kannst nicht nicht

  • unter­schei­den,
  • beobacht­en,
  • han­deln.

Wir Sozialar­bei­t­en­den zitieren in dieser Sache eher Sil­via Staub-Beransconi. Pop­ulär­er ist Niklas Luh­mann.

Was ist Kommunikation? #NiklasLuhmann 1986

Der vorge­le­sene Text als PDF

user:sms2sms in #ZuercherFestspiel1901 (2019) sms2sms:
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Stefan M. Seydel/sms ;-)

(*1965), M.A., Studi­um der Sozialen Arbeit in St. Gallen und Berlin. Unternehmer, Sozialar­beit­er, Kün­stler.

Ausstel­lun­gen und Per­for­mances in der Roy­al Acad­e­my of Arts in Lon­don (Frieze/Swiss Cul­tur­al Fund UK), im Deutsches His­torisches Muse­um Berlin (Kura­tion Bazon Brock), in der Cryp­ta Cabaret Voltaire Zürich (Kura­tion Philipp Meier) uam. Gewin­ner Migros Jubilée Award, Kat­e­gorie Wis­sensver­mit­tlung. Diverse Ehrun­gen mit rocketboom.com durch Web­by Award (2006–2009). Jury-Mit­glied “Next Idea” Prix Ars Elec­tron­i­ca 2010. Bis 2010 Mach­er von rebell.tv. Co-Autor von “Die Form der Unruhe“, Umgang mit Infor­ma­tion auf der Höhe der Zeit, Band 1 und 2, Junius Ver­lag Ham­burg. Ruhen­des Mit­glied im P.E.N.-Club Liecht­en­stein. Er war drei Jahre Mit­glied der Schulleitung Gym­na­si­um Kloster Dis­en­tis. Seit Som­mer 2014 lebt und arbeit­et er in Zürich: #dfdu.org AG, Kon­stel­la­torische Kom­mu­nika­tion. (Entwick­lung von Pilot und Impul­spro­jek­ten, gegrün­det 1997 mit Tina Piazzi.)


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