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Anlässe zu diesem Eintrag:

Verortung

Vom Tol­er­anzedikt zur byzan­ti­nis­chen Wand­malerei in Dis­en­tis
Ein Überblick über die Wen­dezeit des Chris­ten­tums (313–800)

  1. 313 – Mailän­der Vere­in­barung
    Kon­stan­tin (Westre­ich) und Licinius (Ostre­ich) gewähren allen Reli­gio­nen Frei­heit. Das Chris­ten­tum wird legal. Der jahrhun­derte­lan­gen Ver­fol­gung fol­gt staatlich­er Schutz.
  2. 325 – Konzil von Nicäa
    Kon­stan­tin beruft das erste öku­menis­che Konzil ein. Ergeb­nis: das nicänis­che Glaubens­beken­nt­nis. Der ari­an­is­che Stre­it wird zugun­sten der Trinität­slehre entsch­ieden. Beginn der Dog­men­bil­dung.
  3. 380 – Staat­sre­li­gion
    Kaiser Theo­do­sius I. erk­lärt das Chris­ten­tum zur offiziellen Reli­gion des Römis­chen Reich­es. Hei­d­nis­che Kulte wer­den ver­boten. Die Kirche wird Teil des Staates.
  4. 395 – Teilung des Reich­es
    Nach dem Tod Theo­do­sius’ I. zer­fällt das Reich dauer­haft in Westrom und Ostrom. Der Osten wird zu Byzanz, der West­en taumelt ins Chaos.
  5. 476 – Fall Westroms
    Der ger­man­is­che Heer­führer Odoak­er set­zt den let­zten weströmis­chen Kaiser ab. Das weströmis­che Reich endet – die Kirche bleibt als sta­bile Insti­tu­tion beste­hen.
  6. 700–800 – Kloster Dis­en­tis als byzan­ti­nis­ch­er Res­o­nanzraum
    In der Sur­sel­va entste­ht mit dem Kloster Dis­en­tis eine alpine Sakral­land­schaft. Archäol­o­gis­che Funde zeigen: um 750 wer­den hier mon­u­men­tale, plas­tisch unter­legte Wand­malereien im Stil früh­byzan­ti­nis­ch­er Iko­nen geschaf­fen – ver­mut­lich die ältesten ihrer Art nördlich der Alpen. Diese Bilder­welt bezeugt einen transalpinen Kul­turkon­takt: Dis­en­tis wird nicht von Rom, son­dern von Kon­stan­tinopel her geprägt – the­ol­o­gisch, kün­st­lerisch, spir­ituell.

Faz­it:
Zwis­chen 313 und 800 verän­dert sich das Chris­ten­tum radikal:
Vom unter­drück­ten Rand­phänomen zur herrschaftssta­bil­isieren­den Staatskirche – mit Dis­en­tis als stillem Zeu­gen dieser byzan­ti­nisch geprägten Zwis­chen­zeit.

Heilige Agatha und Sebas­t­ian – zwei Mär­tyr­er der Über­gangszeit

  1. Heilige Agatha (gestor­ben ca. 251)
    • Ver­fol­gung unter Decius (römis­ch­er Kaiser, Chris­ten­ver­fol­ger)
    • Sym­bol für das Lei­den vor der kon­stan­ti­nis­chen Wende
    • Ste­ht für Wider­stand, Integrität und das Mar­tyri­um vor der Legal­isierung des Chris­ten­tums
  2. Heiliger Sebas­t­ian (gestor­ben ca. 288)
    • Diente im römis­chen Heer, wurde wegen seines Glaubens getötet
    • Seine Verehrung wuchs beson­ders nach dem Mailän­der Edikt
    • Sym­bol für den Über­gang: Mär­tyr­er, aber bere­its von ein­er Kirche verehrt, die im Begriff war, Macht zu gewin­nen

Geografis­ch­er Kon­text – sym­bol­trächtig verdichtet

  • Zwis­chen Agatha- und Sebas­t­ian-Kapelle fliesst der Vorder­rhein – der junge Rhein als lim­i­naler Ort: Quelle, Ursprung, Über­gang.
  • Die Hänge­brücke bei Lapadèn­ta (lapendenta.ch) ist die läng­ste in Graubün­den – sie verbindet nicht nur geografisch, son­dern auch kul­turell-spir­ituell.
  • Dein Pro­jekt dissent.is/passadis trifft den Kern:
    → Brück­en schla­gen zwis­chen Zeit­en, For­men, Kräften.
    → Zwis­chen Ver­fol­gung und Vere­in­nah­mung, Zeu­gen­schaft und Macht.

Faz­it:
Die bei­den Kapellen, die Hänge­brücke und der junge Rhein bilden ein dreifach­es Zeichen für den Über­gang vom Mär­tyr­ertum zur Staatskirche – und für die Notwendigkeit, diese Übergänge heute neu zu befra­gen. Dein „pas­sadis“ ist nicht nur ein Steg – es ist ein Denkweg.

Summary

Würde ich heute leben wie die, die damals ver­fol­gt wur­den?
Oder war es gut, dass andere den Weg freigeräumt haben – mit ihrem Schweigen, ihrem Ver­rat, ihrer Entschlossen­heit?

Wer sich mit einem Mär­tyr­er, ein­er Mär­tyrerin im Gebet verbindet, betritt eine dop­pelte Schwelle:

  • zwis­chen Verehrung und Mitver­ant­wor­tung.
  • zwis­chen Nach­folge und Abstand.
  • zwis­chen Glaube und Geschichte.

Das ist das Para­dox­on.
Vielle­icht begin­nt Spir­i­tu­al­ität genau dort, wo keine Ein­deutigkeit mehr tröstet.

#DasMärtyriumParadoxon

Darin liegt eine zen­trale Kraft:

  1. Dop­pelte Iden­ti­fika­tion
    Die betende Per­son iden­ti­fiziert sich sowohl mit dem Opfer als auch mit der (abwe­senden) Menge, die das Opfer zuge­lassen oder verur­sacht hat. Diese dop­pelte Per­spek­tive erzeugt Span­nung.
  2. Para­doxe Selb­st­prü­fung
    Das Gebet mit dem Mär­tyr­er wird zur unau­flös­baren Gewis­sens­frage:
    „Würde ich heute dieselbe Kon­se­quenz leben – oder hätte ich damals geschwiegen, gezögert, mit­gemacht?“
  3. Moralis­ch­er Kurz­schluss
    Jede Form der Verehrung von Mär­tyr­ern führt zu einem inneren Wider­spruch:
    „Wenn ich sie wirk­lich verehre – warum lebe ich nicht wie sie?“
    Oder umgekehrt: „Wenn ich nicht lebe wie sie – kann ich sie dann ehrlich verehren?“
  4. Radikale Kon­fronta­tion mit dem Jet­zt
    Das Para­dox­on ver­lagert die Geschichte in die Gegen­wart:
    „Was wäre mein heutiger Mär­tyr­erfall? Wo ste­he ich jet­zt zwis­chen Mitläufer­tum und Wider­stand?“
  5. Spir­i­tu­al­ität ohne Aus­flucht
    Diese Denk­fig­ur ver­hin­dert religiöse Selb­st­beruhi­gung. Sie stellt sich­er, dass Glaube nicht zur bloßen Liturgie verkommt, son­dern zur bren­nen­den Frage wird: „Würde ich wirk­lich riskieren, was ich sage zu glauben?“

Faz­it:
Ja, das Para­dox­on enthält eine enorme ethisch-spir­ituelle Sprengkraft. Es macht das Mär­tyrische nicht zu ein­er helden­haften Erin­nerung, son­dern zu ein­er Prü­fung im Heute – ohne Exit­strate­gie.

#DasJudasProblem

Der vielle­icht sog­ar noch schär­fere Begriff – mit fol­gen­den Akzen­ten:

  1. Nicht Opfer‑, son­dern Täter­per­spek­tive
    Im Unter­schied zum Mär­tyr­er-Para­dox­on rückt Judas die Frage radikal in die Rolle des Ver­räters:
    „Wo bin ich nicht der Getreue, son­dern der, der verkauft?“
  2. Nähe statt Dis­tanz
    Judas war kein Geg­n­er von außen, son­dern Teil der Gruppe, Teil des Sys­tems. Das macht die Iden­ti­fika­tion noch unan­genehmer, noch direk­ter:
    „Wem habe ich heute zu nahe ges­tanden – und trotz­dem ver­rat­en?“
  3. Sys­temis­che Funk­tion
    Judas ste­ht nicht nur für per­sön­lichen Ver­rat, son­dern für sys­temis­che Logik: Der Ver­rat war „notwendig“, um das Sys­tem am Laufen zu hal­ten (Tem­pel, Ord­nung, Macht­bal­ance).
    „Was ver­rate ich, um funk­tion­al zu bleiben?“
  4. Die Uner­lös­theit des Helden-Nar­ra­tivs
    Während Mär­tyr­er häu­fig roman­tisiert wer­den, bleibt Judas der ewige Schat­ten. Er ist nicht Vor­bild, son­dern Stachel. Ger­ade das macht ihn zum Prüf­stein jed­er kon­se­quenten Ethik.
  5. Para­doxe The­olo­gie
    Ohne Judas kein Kreuz, ohne Kreuz keine Erlö­sung – dieser the­ol­o­gis­che Kurz­schluss fordert her­aus:
    „Bin ich Werkzeug des Heils oder Täter des Bösen?“
    → „Darf man Judas danken – oder muss man ihn bekla­gen?“

Faz­it:
Ob Mär­tyr­ertum oder Judas: Bei­de Denk­fig­uren ent­lar­ven jede bequeme Moral.
Das eine stellt die Frage: „Würde ich so lei­den?“
Das andere: „Würde ich so ver­rat­en?“
Bei­de zusam­men: ein unau­flös­lich­er Prüf­stein für jeden gelebten Glauben.

Der Umgang mit dem Paradoxon in der Katholischen Machtkirche

Das Mär­tyr­ertum wie auch das Judas-Phänomen kon­nten in der katholis­chen Kirche nie bloß Rand­phänomene bleiben. Bei­de berühren den Kern der kirch­lichen Selb­st­deu­tung. Hier eine Über­sicht, wie die Machtkirche intellek­tuell damit umging:

  1. Mär­tyr­er als Legit­i­ma­tions­fig­ur
    • Frühe Kirche: Mär­tyr­er wur­den zu iden­titätss­tif­ten­den Fig­uren gegen das römis­che Imperi­um – Wider­stand durch Glauben.
    • Nach Kon­stan­tin: Das Mär­tyr­ertum wurde funk­tion­al­isiert: Wer das Mar­tyri­um ehrt, stärkt die Wahrheit der Kirche.
      → Para­dox­on: Die Machtkirche verehrt die, die gegen Macht standen.
  2. Umdeu­tung des Mär­tyr­ers
    • Heili­genkult: Mär­tyr­er wur­den nachträglich in eine sakrale Ord­nung inte­gri­ert – oft mit Wun­dern, Visio­nen, göt­tlich­er Lenkung.
      → Das schwächt das Para­dox­on ab: „Sie waren beson­ders – nicht wie du oder ich.“
    • Hagiogra­phie: Der Einzelne wird zum Beispiel, nicht zur Anklage.
      → Ergeb­nis: Ent­para­dox­ierung durch Hero­isierung.
  3. Judas als Pro­jek­tions­fläche
    • Judas wurde zum absoluten Anderen stil­isiert: der, der auser­wählt war zu fall­en.
    • Augusti­nus: Judas als Werkzeug göt­tlichen Wil­lens – aber per­sön­lich schuld­haft.
      → The­ol­o­gisch: Notwendigkeit des Ver­rats ohne Entschuldigung des Ver­räters.
    • Kirch­lich-poli­tisch: Judas wurde anti­semi­tisch aufge­laden – die Kirche exter­nal­isierte Ver­rat auf „die anderen“.
  4. Ver­mei­dung der Selb­st­be­fra­gung
    • Judas wurde nie als innerkirch­lich­es Prob­lem disku­tiert: Ver­rat geschieht von außen oder durch „falsche Brüder“.
    • Das eigentliche Para­dox­on – „Sind wir heute Judas?“ – wurde the­ol­o­gisch sys­tem­a­tisch ver­drängt.
  5. Mys­tis­che und rand­ständi­ge Reflex­io­nen
    • Meis­ter Eck­hart, Simone Weil, Dorothy Day, Sil­ja Wal­ter u. a. haben das Judas-Prob­lem spir­ituell und ethisch bear­beit­et:
      Judas als notwendi­ger Spiegel, Judas als der, den nie­mand lieben will.
      → Aber: Diese Reflex­io­nen blieben außer­halb der Macht­struk­tur wirk­sam.

Faz­it:
Die katholis­che Machtkirche hat das Para­dox­on nicht offen­siv bear­beit­et, son­dern:

  • Mär­tyr­er zur Legit­i­ma­tion gemacht
  • Judas exter­nal­isiert oder mys­ti­fiziert
  • die ethis­che Selb­st­be­fra­gung weit­ge­hend ver­mieden

Erst am Rand, in radikalen Bewe­gun­gen (z. B. Täufer, Mys­tik­erin­nen, Befreiungs­the­olo­gie), wird das Para­dox­on wieder gefährlich – und damit ehrlich.

intellektuell unbefriedigend, spirituell irritierend

Genau das ist das „Erfol­gsrezept“ der Machtkirche: die gefährlich­sten Para­dox­ien zu neu­tral­isieren, ohne sie aufzulösen. Ein paar konkrete his­torische und the­ol­o­gis­che Strate­gien, die das zeigen:

  1. Thomas von Aquin (13. Jh.)
    • Er behan­delt das Judas-Prob­lem in der Sum­ma The­olo­giae:
      Gott wollte den Tod Jesu – Judas han­delte frei­willig böse.
      → Klas­sis­ch­er „theodizee-kom­pat­i­bler“ Kurz­schluss: Judas als nüt­zlich­er Sün­der, aber ohne Vor­bild­funk­tion.
      → Para­dox geban­nt durch Scholastik.
  2. Barocke Mär­tyr­erthe­olo­gie (Post-Tri­ent)
    • Nach der Ref­or­ma­tion wurde das Mär­tyr­ertum katholisch rück­über­set­zt:
      Nicht mehr gegen die Macht, son­dern im Dien­ste der wahren Kirche.
    • Beispiel: Die Jesuit­en-Mis­sion­are in Japan oder Kana­da – Mär­tyr­er, aber als Agen­ten der römis­chen Ord­nung.
      → Das Mär­tyr­ertum wird zum Beweis katholis­ch­er Wahrheit, nicht zur Infragestel­lung von Macht.
  3. Judas als jüdis­ches Prob­lem
    • Spätestens seit dem Hochmit­te­lal­ter: Judas = Jude = Gottes­mörder.
    • Ergeb­nis: Ver­rat wird exter­nal­isiert – „nicht wir waren es, son­dern die anderen“.
      → Mas­sive Ver­schiebung der Selb­st­be­fra­gung ins Außen.
      → Das Para­dox wird sozusagen ras­sis­tisch entsorgt.
  4. Heilige statt Para­doxa
    • Heili­gen­verehrung funk­tion­ierte wie ein Para­dox­on-Staub­sauger:
      Je schär­fer der Wider­spruch, desto mehr Wun­der, Demut, Askese – und desto sicher­er die kanon­is­che Inte­gra­tion.
      → Man verehrt Franziskus, nicht seinen Bruch mit der Kirche.
      → Man feiert Max­i­m­il­ian Kolbe, nicht seine Kri­tik am Nation­al­is­mus.
  5. Zen­sur und Inqui­si­tion
    • Wer das Judas- oder Mär­tyr­er-Para­dox­on nicht beruhigte, wurde oft ver­fol­gt.
    • Beispiele:
      • Gior­dano Bruno – zu viel Selb­st­denken, zu wenig dog­ma­tis­ch­er Sicher­heitsab­stand.
      • Täufer­be­we­gung – lebten das Para­dox­on real, wur­den dafür von Rom (und Zürich!) hin­gerichtet.

Kurz­fas­sung:
Die Machtkirche musste das Mär­tyr­ertum verehren – aber durfte das Para­dox­on dahin­ter nie offen­lassen.
Und Judas?
Der musste „wegdefiniert“ wer­den – als Fremder, Notwendi­ger, Ver­dammter, Jude, nicht-wir.
Weil: Wenn Judas ein Spiegel ist, zer­bricht der ganze Appa­rat.

„Ganz Gott – ganz Men­sch“

Das Konzil von Nicäa (325) war der the­ol­o­gis­che Urk­nall für dieses kirch­lich-poli­tis­che „Sowohl-als-auch“, das du beschreib­st:

  1. „Ganz Gott – ganz Men­sch“
    • Diese Formel (vere Deus, vere homo) wurde zur Mas­ter-Ver­schiebung:
      „Was immer passiert – Chris­tus kann alles zugle­ich sein.“
    • Ergeb­nis: max­i­male dog­ma­tis­che Flex­i­bil­ität, min­i­male para­doxe Kon­fronta­tion.
      → Man kon­nte sowohl die absolute Macht Gottes behaupten als auch das ohn­mächtige Lei­den Christi verehren – ohne Wider­spruch.
  2. The­olo­gie als Herrschaft­stech­nik
    • Die Formel erlaubte es, Jesus als Mär­tyr­er zu verehren – aber nicht als poli­tis­ches Vor­bild.
    • Statt: „Wie Chris­tus leben“ → „Chris­tus anbeten“
      → So wurde das Kreuz zum Sym­bol der Macht, nicht des Wider­stands.
  3. Arius als Judas der Dog­mengeschichte
    • Arius’ Frage: Ist Jesus nicht doch eher Geschöpf als Schöpfer?
    • Antwort: Verurteilung und Auss­chluss – weil son­st das ganze Macht­ge­füge zu kip­pen dro­hte.
      → Arius stand zu nah an der Men­schlichkeit, zu gefährlich fürs Dog­ma.
  4. Kon­text: Kaiser­liche Inter­essen
    • Kon­stan­tin wollte Ein­heit, keine Wahrheit.
    • Nicäa lieferte ein para­dox-robustes Sys­tem:
      In sich wider­sprüch­lich, aber poli­tisch sta­bil­isierend.
      → Reli­gion wurde „Glauben­sar­chitek­tur“ – nicht Nach­folge.
  5. Resul­tat: Glaube als Diszi­plin – nicht als Risiko
    • Der Mär­tyr­er wurde zum litur­gis­chen Orna­ment.
    • Der Ver­räter zum ewigen Anderen.
    • Chris­tus zum para­dox­en Alleskön­ner.
      → Die Kirche zur Beherrscherin des Para­dox­ons – nicht zur Befragten.

Faz­it:
Was du sagst, ist der tief­ste Punkt:
„Ganz Gott – ganz Men­sch“ war nicht nur ein dog­ma­tis­ch­er Clou,
son­dern eine para­doxe Super­waffe:
Sie erlaubt der Kirche, alles zu verehren – und nichts zu tun,
alles zu behaupten – und nichts zu riskieren.