
Langsam: Mein Blog ist mein Kartenraum und keine Bühne. Ich weiss wie man publiziert. Das hier ist etwas anderes. d!a!n!k!e | WORK IN PROGRESS reload für aktuellen schreibstand | warum ich nicht publiziere? weil ich es kann. weil es geht. weil ich es für angemessen halte.

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Anlass zu diesem Eintrag:
In #Venezia2025 wurde das Projekt RE-TAGGING nicht direkt gezeigt. Aber ich habe es beim Verlinken von #PressureCooker gefunden: eFlux | instagram | twitter | … | Meine Bezüge? Nicht nur wegen UAE: #TheFreedomMachine ;-))) und frühe Erinnerungen an CodeCeck… #ArsElectronica…


Summary
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Nua vegn mia maglia? #ReTagging Surselva
Kurzkonzept (3 Sätze):
Mit QR-Codes oder Barcode-Scans auf Alltagsprodukten zeigt das Projekt, woher Dinge in der Surselva wirklich kommen. Joghurt, Milch, Fleisch – kaum etwas stammt noch aus dem Tal selbst. Diese kleinen Interventionen wollen stören, sensibilisieren – und die Lust auf echte Autarkie entfachen.
3 Umsetzungsebenen:
- Digitale Schnittstelle (über Barcode/QR)
- App/API-Anbindung an „Open Food Facts“ oder eigene kleine Datenbank
- Scans zeigen Herkunft, Transportwege, ggf. CO₂ oder Wasserverbrauch
- Klar lokalisiert: „Dieses Produkt wurde 1500 km transportiert – bis nach Disentis.“
- Physische Intervention
- Sticker (z. B. rot: „Nua vegn mia maglia?“ / gelb: „Betg ord nossa val.“ / grün: „Produì en nossa regiun.“)
- Anbringen im Dorfladen, auf dem Markt, im Gasthaus, aber auch im eigenen Kühlschrank
- QR führt auf mobile Site mit Infos + Möglichkeit zur Selbstverortung
- Soziale Challenge
- #ReTagging als Format: Wer entdeckt das absurdeste Beispiel?
- #PressureCooker als Monats-Challenge: 30 Tage möglichst autark konsumieren
- Kombination mit Spaziergängen, Hofbesuchen, Gesprächen – z. B. im Format #Passadis2025
Formate für Öffentlichkeit:
- Wandtafel im Volg/Spar/Coop: „Woher kommt das, was hier verkauft wird?“
- Postkartenserie: Kühlschrankmagneten, QR-Sticker für Milchflaschen etc.
- Blog-Serie: Wöchentliche Aufdeckung à la “Joghurtreise der Woche”
- Workshop an Schule/Katechese: Produkt-Tracking statt Produktkonsum
Ziel:
- Nicht nur kritisieren, sondern einladen zur Neuverortung
- Das Label „aus der Region“ ernst nehmen – und mit Inhalt füllen
- Einen Commons-Diskurs vor Ort lostreten: Wer kann, will, darf produzieren?
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#OpenData
1. Open Source & öffentlich nutzbar
- Open Food Facts
- globales, offenes Projekt
- enthält Herkunft, Inhaltsstoffe, CO₂- und Wasserbilanz, Labels, Nährwerte
- API verfügbar, Barcode-Scan möglich
- https://world.openfoodfacts.org/
- Open Product Data (Product Open Data)
- generische Produktdatenbank (nicht nur Lebensmittel)
- API & offene Lizenz
- https://product-open-data.com/
- Open Apparel Registry (OAR)
- Fokus auf Kleidung / Textilien
- zeigt Zulieferbetriebe weltweit
- gut für den Modeteil deiner Idee („Nua vegn mia maglia?“)
- https://openapparel.org/
2. Kommerziell, aber API-fähig
- GS1
- globaler Standard für Barcodes
- Herkunftsinfos teils abrufbar (Zugang oft eingeschränkt)
- gut für Meta-Daten über Hersteller
- CodeCheck (CH/D)
- populäre App, Daten zu Lebensmitteln & Kosmetik
- enthält Zusatzstoffe, Labels, Bewertungen
- begrenzter API-Zugriff, aber zur Inspiration nützlich
- https://codecheck.info
3. Öko-/Sozial-orientierte Datenprojekte
- FairChain
- Transparenz für Lieferketten, v. a. Kaffee/Kakao
- Blockchain-basiert
- interessant für Commons-basierte Regionalprojekte
- Farm to Fork (EU-Projekt)
- enthält Nachhaltigkeitsdaten entlang der Lebensmittelkette
- politisch initiiert, teils offen, noch fragmentiert
Für deine Idee empfehle ich:
- Open Food Facts als technischer Startpunkt
- mit eigenem Layer: Wo gekauft? Wo konsumiert? Was gäbe es lokal?
- ergänzt durch visuelle Marker (Sticker, Screenshots, QR), die lokal zur Diskussion anregen
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#CodeCheck
Ja, du liegst richtig – CodeCheck ist tatsächlich ein Schweizer Projekt, das aus der Region gestartet ist und später global bekannt wurde:
- Gründer und Ursprung
– Gegründet 2010 als Verein von Roman Bleichenbacher, damals Student in Zürich. Die Idee entstand bereits 2002 mit einer Datenbank zur Erfassung von Inhaltsstoffen diverser Produkte (de.wikipedia.org, codecheck-app.com).
– Die App baut auf dieser Datenbank auf, die ab 2010 kontinuierlich wuchs . - Premierungen & Anerkennung
– Das Projekt gewann mehrere Preise in den 2000er-Jahren: den Switch Innovation Prize (2004), den Eidgenössischen Design-Förderpreis (2005) und Prix Ars Electronica (2006) (codecheck-app.com). - Wachstum & Finanzierung
– 2014 erfolgte eine erste Finanzierungsrunde (über CHF 1,1–1,2 Mio), mit Investoren wie den Doodle-Gründern Myke Näf und Paul Sevinç. In der Folge wurde die CodeCheck AG gegründet (de.wikipedia.org).
– Ab 2014 expandierte man nach Deutschland und Österreich, 2016 wurde eine Tochterfirma in Berlin gegründet, 2017 ging’s in die USA, 2019 nach UK und 2020 in die NL . - Aktuelle Struktur
– Heute firmiert CodeCheck unter der Producto Check GmbH (seit 2022, nach Insolvenz) mit Hauptsitz in Berlin, aber weiterhin mit dem Ursprung in Zürich (de.wikipedia.org).
– Die App zählt über 7 Mio Downloads und rund 2–4,5 Mio aktive Nutzer pro Monat (codecheck-app.com). - Basler Bezug?
– Der Gründer stammt nicht aus Basel, sondern aus Zürich. Das Projekt ist eindeutig schweizerisch, mit starken Auszeichnungen und regionaler Verwurzelung .
Zusammenfassung in Zahlen:
Jahr | Ereignis |
---|---|
2002 | Start der Online-Datenbank (Roman Bleichenbacher, Zürich) |
2004-06 | Preise: Switch, Design-Förderpreis, Ars Electronica |
2010 | Launch der CodeCheck-App |
2014 | Gründung CodeCheck AG Zürich, CHF 1.2 Mio Finanzierung |
2016 | Gründung CodeCheck GmbH Berlin |
2017–20 | Internationale Expansion (USA, UK, NL) |
2022 | Relaunch unter Producto Check GmbH |
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2030.AutarkieIndex.org
BrainStorming
(1) Roman Bleichenbacher könnte sich bei V‑ZUG aus mehreren Gründen für dein #ReTagging‑Projekt interessieren:
- Transparenz & Nachhaltigkeit
Seine Erfahrungen mit CodeCheck – einer Plattform, die Konsument*innen über Inhaltsstoffe, Herkunft und soziale/ökologische Aspekte aufklärt – passen direkt zur Idee, Verbrauchern über QR‑Codes Herkunft von Lebensmitteln und Produkten zu zeigen. - Digitale Innovation in der Küche
Bei V‑ZUG leitet er heute das „V‑Kitchen“-Projekt, das digitale Küchentechnologien (Apps, Rezepte, vernetzte Geräte) mit Nachhaltigkeit und User-orientiertem Kochen verbindet (tavora.ch). Dein Ansatz, QR‑Codes auf Milch, Joghurt oder Fleisch sichtbar zu machen, fügt sich nahtlos in diese Vision ein. - Regionale Versorgung im Fokus
V‑ZUG setzt auf Energieeffizienz und Langlebigkeit („Innovation that matters“) – was auf regionale, ressourcenschonende Produktstrategien abzielt (vzug.com). Ein Projekt, das Konsument*innen im Alpental zeigt, wie weit Lebensmittel reisen, unterstützt genau diese Zielsetzung.
Zusammenfassung:
Verbindung | Relevanz |
---|---|
Transparenz & Konsumentenaufklärung | CodeCheck-Hintergrund |
Digitale Produktinnovationen | Rolle bei V‑Kitchen |
Nachhaltigkeit & Regionalität | Markenstrategie V‑ZUG |
➡️ Fazit: Deine Idee trifft genau Bleichenbachers Schnittstelle aus Konsumententransparenz, digitaler Küchentechnologie und regional-nachhaltiger Ernährung. Das könnte ihn persönlich und V‑ZUG als Marke interessieren.
(2) Rea Furrer
Ja, sehr wahrscheinlich.
Rea Furrer und Umwelt Graubünden vertreten genau die Themen, die dein Projekt berührt:
Warum das Projekt für sie relevant ist:
- Sensibilisierung für Umweltfolgen des Konsums
– #ReTagging macht sichtbar, wie weit Produkte reisen – und was das für CO₂, Energie, Ressourcen bedeutet.
– Das passt zur Bildungs- und Aufklärungsarbeit von Umwelt Graubünden. - Förderung regionaler Kreisläufe
– Der Fokus auf „Produkte aus dem Tal oder nicht?“ entspricht direkt den Zielen nachhaltiger Regionalentwicklung.
– Könnte als Pilotprojekt für nachhaltigen Konsum in Bergregionen dienen. - Niederschwellige, partizipative Methodik
– QR-Sticker, Kühlschrankmarker, Schulaktionen – das ist anschlussfähig für Bildungsarbeit, Gemeinden, Schulen, Höfe.
– Umwelt Graubünden sucht oft kreative, lokale Umsetzungen, die „aus dem Tal selbst kommen“. - Kollaboration mit bestehenden Netzwerken
– Umwelt Graubünden ist gut vernetzt mit Gemeinden, Bildungsinstitutionen und Medien im Kanton.
– Ein Projekt wie #ReTagging könnte sichtbar gemacht und skaliert werden – etwa als Modellprojekt für weitere Regionen.
Mögliche Einstiegsfrage an Rea Furrer (z. B. in einem E‑Mail-Betreff):
„Nua vegn mia maglia? – Ein Pilotprojekt zu Konsumtransparenz in der Surselva“
(3) Johannes Rebsamen
Johannes Rebsamen ist in der Forschung und Lehre im Bereich Landschaftsarchitektur aktiv. Hier ein kurzer Überblick:
- Funktion & Bildung
– Studium in Architektur und Urban Design an der ETH Zürich (Jg. 1980)
– Seit 2011 wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur bei Christoph Girot, ETH Zürich (girot.arch.ethz.ch) - Unternehmerische Tätigkeit
– Co‑Founder und Co‑Director von SCANVISION GmbH, einem Spin‑off der ETH Zürich für 3D‑Vermessung und Visualisierung (girot.arch.ethz.ch) - Regionale Verankerung
– Mitglied im Komitee der Biodiversitätsinitiative Graubünden, vertreten auch in Surselva (biodiversitaetsinitiative.ch)
Einschätzung zur Projektpassung:
- ✔️ Fachliche Nähe: Sein Fokus auf Landschaftsarchitektur, partizipative Wahrnehmung und Visualisierung passt hervorragend zum #ReTagging‑Ansatz, der geografische, gesellschaftliche und ökologische Dimensionen verbindet.
- ✔️ Technische Kompetenz: Über SCANVISION bringt er Tools und Erfahrung mit digitaler Visualisierung und Raumdaten mit – zentral für QR-gestützte Informationsvermittlung im alpinen Raum.
- ✔️ Regionale Rolle: Engagement in Graubünden zeigt Nähe zur Surselva und Bereitschaft zur Mithilfe bei lokalen Biodiversitäts- oder Transparenzprojekten.
Fazit: Johannes Rebsamen ist ein idealer Ansprechpartner—er verknüpft Landschaftsforschung, digitale Tools und regionales Engagement.
(4) https://www.agricultura.ch/
Ja, agricultura.ch (Verein für eine bäuerliche und soziale Landwirtschaft) könnte ein sehr passender Partner sein – inhaltlich wie strukturell. Hier ein kurzes Profil und die Einschätzung:
agricultura.ch – Überblick
- Sitz in Zürich, Vernetzung in der ganzen Schweiz
- Geschäftsleiterin: Sarah Hoch
- Trägerin der Bäuerinnen- und Bauern-Koordination (BBK)
- Eng verbunden mit Themen wie: Ernährungssouveränität, bäuerliche Selbstbestimmung, Landwirtschaftspolitik, Saatgutgerechtigkeit
Warum passend für #ReTagging / „Nua vegn mia maglia?“
- Thematische Überschneidung:
– Herkunft von Lebensmitteln, Lieferketten, Hoftransparenz
– Kritik an industrialisierter Landwirtschaft und Supermarktlogik - Methodische Anschlussfähigkeit:
– agricultura.ch arbeitet mit Bildungsformaten, Aktionswochen, Interventionen → QR-Sticker könnten leicht eingebunden werden - Politische Schlagkraft:
– Gute Anbindung an bäuerliche Bewegungen, auch international (Via Campesina etc.)
– Könnte deinem Projekt Rückhalt in agrarpolitischen Debatten geben - Erweiterbares Netzwerk:
– Könnte helfen, das Projekt von der Surselva in andere Talschaften oder Höfe zu bringen
Fazit:
Sarah Hoch und ihr Team wären eine ideale Ansprechstelle, gerade wenn du #ReTagging mit Lebensmittelproduktion und bäuerlichem Alltag verknüpfen willst.
(5) https://medelina.ch/kultur/verein-medelina/
Ja, der Verein Medelina (in Curaglia, Val Medel) ist sehr anschlussfähig an deine #ReTagging-Initiative – insbesondere unter dem Slogan „Nua vegn mia maglia?“ in einem alpinen Versorgungsraum.
Warum Verein Medelina ein idealer Partner wäre:
- Starke lokale Verankerung
– Sitz im Herzen der Surselva (Curaglia, 1332 m ü. M.)
– Verbindet Kultur, Landwirtschaft, Bildung, Handwerk und Tourismus
– Brücke zwischen Tradition & kritischer Gegenwart - Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit Herkunft & Zukunft
– Programm „medelina.kultur“ greift lokale Stoffe und globale Fragen auf
– Offen für Formate wie Spaziergänge, Materialverknüpfungen, neue Erzählweisen - Räumliche Infrastruktur vorhanden
– Gästehaus, Seminarbetrieb, Gastronomie = ideale Bühne für QR-Aktionen, Talks, Verkostung etc.
– Sichtbarkeit im Tal: Dorfladen, Veranstaltungen, Netzwerke in Landwirtschaft und Bildung - Zukunftsfragen im Zentrum
– Themen wie Klima, Migration, Ressourcen, Versorgung: gelebte Fragen im Medelina-Kontext
– Dein Ansatz würde dort nicht als exotisch, sondern als transformativ lokal wahrgenommen
Fazit:
Medelina könnte ein Pilotstandort für eine „autarke Lesbarkeit der Dinge“ werden. Denkbar wären:
– QR-Codes im Gastraum (Milch, Brot, Käse…)
– Spaziergänge unter dem Motto „Was kommt hier wirklich von hier?“
– Stickeraktionen mit Schüler:innen oder Gästen
– Kulinarisches Storytelling im Haus oder Garten
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Was taugt die Idee?
Gute Frage – und berechtigt. RE-TAGGING ist auf den ersten Blick nichts völlig Neues. Barcodes, Transparenzdaten, QR-Codes und Lieferkettenanalysen gibt’s längst. Aber was neu (bzw. radikal anders) ist, ergibt sich aus der Kombination folgender Aspekte:
1. Kontextualisierung statt nur Transparenz
– RE-TAGGING stört nicht technisch, sondern ästhetisch und sozial
– Der Fokus liegt auf der In-Situ-Verunsicherung: ein QR-Tag auf der Wand ist etwas anderes als ein Datenblatt in einer App
2. Guerrilla-Taktik statt Systemintegration
– Statt Systemerweiterung (z. B. Coop-Label), wird bewusst unterlaufen
– Der Bruch mit dem architektonischen oder konsumspezifischen “Narrativ” ist gestalterisch intendiert
3. Öffentlichkeit durch Irritation
– Nicht nur Information, sondern Desorientierung mit Ansage
– Die Tags wirken wie Fehler, wie offene Fragen: „Was ist ST-01?“ → Dadurch entsteht Neugier, Gespräch, soziale Reibung
4. Infrastrukturelle Lesbarkeit
– Es geht nicht “nur” um den CO₂-Fussabdruck eines Produkts allein, sondern um Materialketten als Machtketten
– Architektur, Landwirtschaft oder Konsum werden als politische Infrastruktur lesbar gemacht
5. Lokale Rückbindung (z. B. Surselva)
– In deiner Anwendung: Kontextualisierung nicht abstrakt, sondern im konkreten alpinen Versorgungsraum
– Der Skandal ist lokal spürbar: „Ich trinke Milch, aber nicht aus meinem Tal.“ — „Ich esse Käse, aber nicht aus meinem Tal.“ — „Ich esse Bündnerfleisch, von Rindern aus Südamerika.“
Fazit:
Neu ist nicht die Technik – neu ist die soziale Praxis, das ästhetisch-politische Format und die Ortsbindung mit Commons-Potenzial. Das macht aus „schon Bekanntem“ eine neue Form kultureller Intervention.
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Auf 1133 m.ü.m. (Niklaus Meienberg, Oh du weisse Arche, nah am Gebirge) autark leben. geht das?
Autark leben auf 1133 m ü. M. – nah am Gebirge, wie bei Meienberg – bedeutet: selbstbestimmt, lokal, witterungsnah, zyklisch. Für den Bereich Essen ergibt sich ein klares, aber herausforderndes Szenario. Hier ein schneller Durchlauf:
1. Jahreszeiten bestimmen das Angebot
Saison | Mögliche Nahrungsmittel (lokal) |
---|---|
Frühling | Brennnessel, Löwenzahn, Molke, Eier |
Sommer | Milch, Beeren, Salat, Ziegenkäse, Brot |
Herbst | Kartoffeln, Bohnen, Kohl, Äpfel, Gerste |
Winter | Trockenfleisch, Dörrbirnen, Käse, Lagergemüse |
2. Infrastruktur (minimal)
- Holzofen oder Gemeinschaftsbackhaus
- Keller/Lager für Fermentation, Trocknung, Einsalzen
- Tiere im Kreislauf: Milchziege, Huhn, evtl. Rind
- Gedeckter Garten + Acker (Getreide!) + Alpwirtschaft
3. Importverzicht (konsequent)
Produkt | Autarkie-Version |
---|---|
Kaffee, Zucker | Weglassen oder durch Malz/Honig ersetzen |
Bananen, Avocados | Gibt es nicht – stattdessen Apfel, Wurzelgemüse |
Olivenöl | Ersetzen durch Butter oder Rindertalg |
Brot (Industrie) | Selbst backen mit eigenem Korn (Emmer, Dinkel, Roggen) |
4. Herausforderungen
- Kaloriendichte im Winter
- Eiweiss ohne Importe (-> Milch, Käse, Hülsenfrüchte, Nüsse)
- Kein Dauerangebot: radikaler Abschied vom Supermarktdenken
- Verarbeitung braucht Zeit, Wissen, Kooperation
5. Commons-Potenzial (als Einladung gedacht):
- Gemeinschaftsbacktage
- Gemeinsame Vorratswirtschaft
- Saatguttausch, Pflanzenpflege, Ziegen teilen
- Gemeinsame Kühlung & Lagerung
Fazit:
Autarkie auf 1133 m ist kein Zurück zur Natur, sondern ein Vorschlag für neue soziale, klimabezogene und rhythmische Organisation des Lebens – und ein starkes Gegenbild zur durchgetakteten Versorgungskette.
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Datenbasis by #HomeOffice
Inspiration #ReTagging
https://www.home-office.co/re-tagging-info
RE-TAGGING
Der Finish-Schedule (Oberflächenplan) legt für jede Fläche eines Gebäudes ein Materialprodukt, eine Beschaffenheit und eine Behandlung fest. So entsteht ein getaggter Datensatz, der ästhetische Intentionen mit Materialwirtschaft, Rohstoffmärkten und Arbeitsverhältnissen der gebauten Umwelt verknüpft. Gleichzeitig entfernt dieses Informationsformat das Material vom Produktions- und Zirkulationsprozess. Indem der visuelle Entwurf der Architektur von den ressourcenintensiven Transaktionen ihrer Herstellung getrennt wird, verschleiert der Finish-Schedule oft die realen Entnahmen, logistischen Bewegungen und Arbeitsbedingungen entlang einer komplexen Kette finanzieller, ökologischer und geopolitischer Verflechtungen.
Während BIM (Building Information Modeling) immer tiefere Produktinformationen ins digitale Modell einbettet, stellt sich die Frage: Könnte der Finish-Schedule stattdessen diese materiellen Beziehungen sichtbar machen? Statt als neutraler Satz von Tags und Spezifikationen im Vertragsdokument zu fungieren, wie könnte der Schedule diese Auslassungen aufdecken – und die Infrastrukturen von Kapital, Boden und Arbeit in der Architektur sichtbar machen?
RE-TAGGING schlägt eine Reihe ortsspezifischer Markierungen vor, die den Finish-Schedule im gebauten Raum materialisieren. Das Projekt verwendet Etiketten und Sticker, die auf jede architektonische Oberfläche oder Komponente angebracht werden können. Jedes Tag trägt eine einfache Kennzeichnung wie „CC-01“ oder „ST-02“ – vergleichbar mit typischen Baunormen – sowie einen QR-Code. Diese Tags verweisen auf einen online abrufbaren, live aktualisierten Ressourcenschedule, der jedes Material mit den dahinterliegenden logistischen Netzwerken und Warenströmen verbindet. Der digitale Schedule enthält detaillierte Angaben zu jedem Baustoff, darunter: Ort der Rohstoffgewinnung, aktuelle Marktwerte, enthaltene Rohstoffe, gebundene Energie pro Einheit und der Arbeits-Footprint der Produktion.
Als Strategie einer „Lese- und Schreibfähigkeit nach dem Bezug“ („post-occupancy literacy“) schafft dieses Material-Common eine öffentliche Rückverfolgbarkeit architektonischer Produktion – und entmystifiziert die gebaute Umwelt. RE-TAGGING ist ein raues, subversives Mittel der Materialtransparenz: grafisch pointiert, visuell störend – und aufklärend.
Ausstellungen:
- Building Information, TU Berlin. Kuratiert von Kadambari Baxi, Elisa R. Linn, Klaus Platzgummer und Lennart Wolff. März 2022.
- Fulfilled, The Ohio State University. Kuratiert von Ashley Bigham. Februar 2020. Fotos: Outpost Office.
Prototyp: 2020–2022
Projektleitung: Daniel Jacobs, Brittany Utting
Designteam: Jianing Cui, Leah Hong
Kurz gesagt:
RE-TAGGING ist ein Projekt, das die versteckten sozialen, ökologischen und ökonomischen Prozesse hinter Baumaterialien sichtbar machen will – direkt am Gebäude selbst.
Worum geht es konkret?
- Problem: Finish Schedules blenden Realität aus
Architekturpläne (Finish Schedules) nennen Materialien, Farben, Oberflächen – aber ohne Bezug zu:- Herkunft der Materialien
- Arbeitsbedingungen
- Energieverbrauch
- globalen Lieferketten
- Lösung: RE-TAGGING als Aufklärungstaktik
Das Projekt bringt physische Tags/Sticker am Gebäude an – wie Bauetiketten – mit QR-Codes. Diese führen zu:- einer live-aktualisierten Online-Datenbank
- Infos zu Rohstoffgewinnung, Marktwert, Energieverbrauch, Arbeitsverhältnissen
- Ziel: Sichtbarkeit statt Unsichtbarkeit
- Architektur wird nicht nur als Form, sondern als Prozess gezeigt
- Macht- und Ressourcendynamiken werden offengelegt
- Das Projekt versteht sich als Material-Common, also kollektives Wissen über das Gebaute
- Taktik: Stören & aufklären
- „Rough guerrilla tactic“
- Die Tags wirken wie Störungen in der Oberfläche – und damit als kritische Intervention
Kernbotschaft:
Architektur ist nicht neutral. Wer baut, entscheidet über Menschen, Rohstoffe, Energieflüsse. RE-TAGGING macht das sichtbar – direkt im Alltag, direkt an der Wand.
Commodity Values [LIVE]: | Trading Economics | https://tradingeconomics.com/commodities |
Commodity Values [LIVE]: | Federal Reserve Economic Data (FRED) | https://fred.stlouisfed.org/ |
Commodity Values [2022]: | Statistica | https://www.statista.com/markets/941/construction/ |
Market Futures [LIVE]: | Investing.com | https://www.investing.com/commodities/ |
Producer Price Index [LIVE]: | US Bureau of Labor Statistics | https://www.bls.gov/ |
Producer Price Index [LIVE]: | Federal Reserve Economic Data (FRED) | https://fred.stlouisfed.org/ |
Embodied Energy [2019] | Inventory of Carbon and Energy (ICE) | https://circularecology.com/embodied-carbon-footprint-database.html |
Embodied Carbon [2019] | Inventory of Carbon and Energy (ICE) | https://circularecology.com/embodied-carbon-footprint-database.html |
Recycled Content [2019] | Inventory of Carbon and Energy (ICE) | https://circularecology.com/embodied-carbon-footprint-database.html |
Ähnliche Ansätze:
Ja, es gibt einige Projekte, die wie RE-TAGGING materielle oder digitale Oberflächen als Einstieg in komplexe Lieferketten, Produktionsbedingungen und Machtverhältnisse nutzen. Das von dir erwähnte Schweizer Projekt dürfte „Real Costs“ oder „BarcodeReport“ ähneln – hier einige bekannte und ähnliche Projekte im Überblick:
1. „The Real Costs“ (Michael Mandiberg, USA)
- Browser-Plug-in aus den 2000ern
- Ersetzt z. B. Flugticketpreise durch CO₂-Emissionen
- Ziel: Ökologische Kosten sichtbar machen
- Konzeptverwandt mit heutigen „Carbon Labels“
2. „Goods“ (Knowbotic Research / CH / ca. 2000er)
- Analyse von Warenkreisläufen, Supply Chains, Warenströmen
- Teilweise an der Ars Electronica gezeigt
- Fokus: Transparenz digitaler und logistischer Systeme
3. „Transparency Grenade“ (Julian Oliver, 2012)
- Gerät, das Netzwerkdaten „leakt“ – als Kunstaktion in Konzernzentralen
- Ästhetische Kritik an Intransparenz der Macht
- Analogie zu Baustellen-Stickern à la RE-TAGGING
4. „Too Good To Waste“ (ETH Zürich, Gramazio Kohler Research, CH)
- Materialkreisläufe im Bauwesen
- Fokus auf Wiederverwendung statt Neuproduktion
- Sichtbarmachung durch gezielte Material-Taxonomien
5. „Open Food Facts“ (französisch initiiert, global)
- Barcode-basiertes Citizen-Science-Projekt
- Nutzt offene Daten zu Inhaltsstoffen, CO₂-Fußabdruck etc.
- Ziel: Aufgeklärter Lebensmittelkonsum
6. „ToxFox“ / „Codecheck“ (DE/CH)
- Apps zur Barcode-Erkennung bei Kosmetik/Lebensmitteln
- Fokus: Schadstoffe, Mikroplastik, Nachhaltigkeit
7. „TRACES – Mapping Power in Architecture“ (Future Architecture Platform, EU)
- Kartenbasierte Analyse von Architekturprojekten
- Wer finanziert, wer profitiert, woher stammen Ressourcen?
- Teilweise in AR oder vor Ort visualisiert
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Multifunktionaler Aussenraum auf 1133 m ü. M. – Nutzung übers Jahr
Frühling (März–Mai)
- Setzlingsanzucht (z. B. in Kisten, alten Harassen)
- Wärmeschutz durch Fenster/Planen → Frühbeet-Effekt
- Kompostbereitung (nebenan oder integriert)
Sommer (Juni–August)
4. Tomaten, Gurken, Peperoni im geschützten Bereich
5. Trocknungsplatz für Kräuter (z. B. Minze, Salbei, Bohnenkraut)
6. Lagerplatz für Geräte, die täglich gebraucht werden (Spaten, Giesskanne)
Herbst (September–Oktober)
7. Aufbewahrung von Kürbissen, Bohnen, Nüssen
8. Fermentationsstation: Sauerkraut, Gemüse in Gläsern
9. Schutz für empfindliche Pflanzen (z. B. Feige, Rosmarin im Topf)
Winter (November–Februar)
10. Überwinterung von robusteren Kübelpflanzen (mit Stroh, Vliesen)
11. Kaltes, aber trockenes Zwischenlager für Käse, Äpfel, Kartoffeln
12. Werkbank für Kleinarbeiten: Flickzeug, Schärfen, Saatgut sortieren
Bauliche Anforderungen:
– Dachneigung gegen Schnee
– Windschutz, aber durchlüftet
– Möglichst viel passive Sonnenwärme
– Boden: Kies + isolierende Holzfläche oder Paletten
Erweiterbar:
– Wassersammelstelle mit Regentonne
– kleine Photovoltaik für Licht oder USB
– QR-Tafel zur Dokumentation: Was wächst hier wann & wie?
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#wegretuschiertag
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Links, Threads, zu verarbeitende Hinweise…
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Offene Blogeinträge, welche zu diesem Thema passen…
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Textsorte: (1) Traum, (2) Blitz, (3) Bekenntnis, (4) Memo, (5) Märchen, (6) Drama, (7) Tabu
Arbeitsform: Dokumentation, Listenbildung, Work in Progress
Anlass: (…)
TL;DR: (…)
Bildquelle: (…)
URL/Hashtag: (…)

Stefan M. Seydel, aka sms, aka sms2sms in «Zürcher Festspiel 1901″ (2019, Fotocredit: Charles Schnyder): Twitter, Wikipedia (Lemma), Youtube (aktuell), Soundcloud, Mastodon, Instagram (gesperrt), Snapchat, TikTok, Twitch, t.me/WikiDienstag (Nicht in Betrieb) | Exklusiv: speakerbooking.ch/sms2sms
About @sms2sms, aka Stefan M. Seydel/sms ;-)
Stefan M. Seydel, Jahrgang 1965, ist Unternehmer, Sozialarbeiter und Künstler. Er machte nach einer Berufslehre als Hochbauzeichner einen Bachelor in Soziale Arbeit in St. Gallen und einen Master in der gleichen Disziplin bei Silvia Staub-Bernasconi in Berlin. Seine überwiegend selbstständige Tätigkeit kreist um das Thema der Entwicklung und Realisierung von Pilot- und Impulsprojekten für renommierte Auftraggeberinnen.
Als Künstler hat er Ausstellungen und Performances auf internationaler Ebene präsentiert, darunter in der Royal Academy of Arts in London, dem Deutschen Historischen Museum in Berlin oder einer Einzelausstellung “Kunst Macht Probleme” in der Crypta Cabaret Voltaire, Birthplace of DADA in Zürich. Er wurde mit dem Migros Jubilée Award in der Kategorie Wissensvermittlung ausgezeichnet und hat diverse Ehrungen durch Webby Awards für seine Arbeit mit rocketboom.com erhalten.
Stefan war Jury-Mitglied des Next Idea Prix Ars Electronica 2010 und war drei Jahre Mitglied der Schulleitung des Gymnasiums Kloster Disentis. Sein Wissen und seine Erfahrung im Bereich der Information und Technologie haben ihm auch dabei geholfen, mit Statistik Stadt Zürich und Wikimedia Schweiz unter WikiDienstag.ch zusammenzuarbeiten.
Sein Engagement im Bereich der freiwilligen Arbeit führte ihn in das Präsidium Internationaler Bodensee Club (Leitung Fachgruppe Wissenschaft) oder für einige andere Jahre als Vice-Präsident des von Paul Watzlawick initiierten P.E.N.-Club Liechtenstein. Seydel hat unter ((( rebell.tv ))) zwei Bücher zusammen mit seiner Partnerin Tina Piazzi veröffentlicht, viele Kolumnen, Fachtexte und journalistische Texte publiziert.
Seine Arbeit auf Social Media nutzt er als Microblogging. In seinem Blog verarbeitet er seine Themen. Einige davon werden auf Anfragen zu lesbaren Texten vertieft, andere werden zu Vorträgen ausgebaut. Bei Carl Auer Verlag in Heidelberg, sammelt er “Elemente einer nächsten Kulturform”. Seine Entwicklungen im Kontext der sozialräumlichen Intervention (“Arbeit am Sozialen”) machen konkrete Vorschläge in Bezug auf die Beantwortung der Sozialen Frage.
Nach 12 Jahren Berlin und 6 Jahren Zürich zog er aber in seiner zweiten Lebenshälfte vom Bodensee der Rheinquelle entgegen nach Dissentis/Mustér und hat seine Reisetätigkeit fast ganz eingestellt. Dafür macht er umsomehr sogenannte Passadis und #Feedlogs (Orgiastik). Das sind Arbeitsmeetings an intentionalen Fragen in einem Lifestream. (so?) Text supported by #TaaS

Aus Band 2 von: Tina Piazzi & Stefan M. Seydel, Junius-Verlag Hamburg | pdf: Band 1, 2009 | Band 2, 2010

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