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Seit Immanuel Kant gilt in der Erkenntnistheorie, dass unsere Wahrnehmung der Welt nicht unmittelbar ist. Wir erkennen nicht die Dinge „an sich“, sondern nur so, wie sie uns durch unsere kognitiven Strukturen erscheinen. Trotzdem blieb die Idee einer objektiven Realität als Hintergrundannahme bestehen.
In der realistischen Epistemologie wurden daher verschiedene Formen der Erkenntniskonstruktion unterschieden:
- Selektion – Auswahl aus einer komplexen Wirklichkeit
- Repräsentation – Abbildung eines externen Sachverhalts
- Kognitive Nachbildung – Mentale Modelle der Welt
- Emotionale Einfärbung – Subjektive Interpretationen
- Parteiliche Tönung – Ideologische Verzerrungen
Solange Konstruktion als eine dieser Formen verstanden wurde, blieb sie unproblematisch. Die Realität war immer noch „da draußen“ – nur eben gefiltert, schwer erreichbar, eigentlich gar nicht… aber als Idee doch weiterhin unverzichtbar ;-)
Das Radikale am radikalen Konstruktivismus?
Der radikale Bruch kam mit Heinz von Foerster, Humberto Maturana, Niklas Luhmann & Co.:
- Keine Realität „da draußen“ – Wirklichkeit ist eine Leistung des kognitiven Systems, nicht eine Abbildung von etwas Externem.
- Erkenntnis als Selbstreferenz – Systeme können nur auf sich selbst referieren, nicht auf eine „objektive Welt“.
- Autopoiesis statt Abbildtheorie – Wahrnehmung, Wissen und Kommunikation sind operativ geschlossen, sie erzeugen sich selbst.
Damit war jeder Referentialismus radikal ausgeschlossen – und genau das war das Radikale am radikalen Konstruktivismus. Oder noch einmal.
Langsamer:
Das Radikale am radikalen Konstruktivismus war die kompromisslose Absage an jeden Referentialismus – also die Idee, dass Sprache, Begriffe oder wissenschaftliche Modelle direkt auf eine „äußere“ Realität verweisen. Stattdessen galt:
- Erkenntnis als Selbstreferenz
Wir erkennen nicht „die Welt“, sondern nur unsere eigene Konstruktion von ihr.
Alles Wissen ist operativ geschlossen – es gibt keine Beobachtung ohne den Beobachter.
- Kein Zugang zur „Dingwelt“
Heinz von Foerster: „Die Umwelt, die wir wahrnehmen, ist unsere Erfindung.“
Niklas Luhmann: „Was wir über die Welt wissen, ist eine Konstruktion aus Kommunikation.“
Keine objektiven Fakten, sondern nur Selektionen innerhalb eines Beobachtungssystems.
- Autopoiesis statt Abbildtheorie
Systeme (biologisch, psychisch, sozial) erzeugen sich selbst durch ihre eigenen Operationen.
Es gibt keine „Wahrheit“, nur funktionale Passungen innerhalb eines Systems.
- Der Fluchtpunkt: Gesellschaft als radikal kontingent
Gesellschaft ist kein Spiegel der Natur oder ein Ergebnis objektiver Strukturen.
Sie existiert nur durch Kommunikation – und diese ist immer kontingent, also auch anders möglich.
Das wirklich Radikale: Sie haben nicht nur den direkten Bezug zur Realität abgelehnt, sondern auch jede moralische oder epistemische Privilegierung von Weltbildern. Daher war der radikale Konstruktivismus für viele so verstörend – er hat den Boden unter den Füßen weggezogen.
DIE AXIOME DES RADIKALEN KONSTRULTIVISMUS

ARCHIV | bei der eröffnung dieses eintrages habe ich mir folgendes notiert:
Samstag, 14. August — Aktueller Zwischenstand | Die Kopernikanische Konsequenz nach Ernst Peter Fischer | Die Elemente einer nächsten #KulturForm (Carl Auer Verlag)
WORK IN PROGRESS
#Konstruktivismus
Notizen während dem Lesen von:
https://drive.google.com/file/d/1h0yRxRtS3QGBKQKZGQFm732drTI-MJgM/view
Der erste Satz: “Der Konstruktivismus ist aus der derzeitigen Soziologie kaum mehr wegzudenken.”
Und der letzte Satz der Dissertation: “Und auch wenn die Scheindebatten mit dem Realismus um die Tische und Steine dieser Welt noch nicht beendet sind, scheint beides derzeit nicht in Sicht.”
Es geht um den Unterschied zwischen Konstruktivismus und Realismus. (so?)
Konstruktivismus als »die Form, in die die Reflexion des Wissenschaftssystems angesichts der eigenen Extravaganzen gerinnt« Niklas Luhmann, Seite 53, Soziologische Aufklärung 5. Konstruktivistische Perspektiven, 4. Aufl., Frankfurt a.M.: Suhrkamp.
Aber es gibt Ermüdungserscheinungen:
- Die Unterscheidung Körper — Leib sucht die Integration von Emotionen und Affekte. Solche Fragestellungen werden als zeitgeschichtliche relevanter angesehen.
- Naturwissenschftliche Fächer werden als gesellschftlich Bedeutender wahrgenommen und darum muss Soziologie im Dialog mit Naturwissenschften die Grenzen der sozialen Konstruktion anerkennen.
- Es werden innerhalb des Konstruktivismus zentrale Annahmen in Frage gestellt. (Welche?)
Bruno Latour soll als deutlichster Kritiker und radikalster Vertreter dieser Forschungsrichtung “porträtiert” werden, wobei bestritten würde, dass er überhaupt “dem” Konstruktivismus zuzureichnen sei ;-)
“Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit von Peter Berger und Thomas Luckmann im Jahr 1966.”
“Die Strategie Latours besteht nun darin, das diagnostizierte Scheitern des klassischen soziologischen Konstruktivismus zum Ausgangspunkt einer grundlegenden Reformulierung dieses Ansatzes zu nehmen, mit dem schließlich auch die Soziologie als Ganzes reformuliert werden kann.”
ANT = Akteur Netzwerk Theorie (Bruno Latour)
Die konstruktivistische Denkfigur in der Soziologie
Der erste Satz: “Der Konstruktivismus ist ein zutiefst modernes Phänomen.”
Kant
Der erste Satz: “Über die Bedeutung der von Kant selbst so benannten ›kopernikanischen Revolution‹ der Philosophie, die vor allem die Kritik der reinen Vernunft bei der Frage nach der Bedingung der Möglichkeit von Erkenntnis vollzieht, ist viel geschrieben worden.”
Das erinnert mich an Ernst Peter Fischer: “Die Kopernikanische Konsequenz”. Ich habe es mir so gemerkt: Ich sehe mit meinen Augen, dass die Sonne auf und unter geht. Und ich weiss, dass es nicht stimmt. Ich kann meinen Sinnen nicht vertrauen. Bei Kant tönt das zunächst einmal so:
»Wenn die Anschauung sich nach der Beschaffenheit der Gegenstände richten müßte, so sehe ich nicht ein, wie man a priori von ihr etwas wissen könne; richtete sich aber der Gegenstand (als Objekt der Sinne) nach der Beschaffenheit unseres Anschauungsvermögens, so kann ich mir diese Möglichkeit ganz wohl vorstellen.« (Kant 1974a: BXVII, S. 25)
Vorläufer
Hermeneutik
Attraktivität des konstruktivistischen Programms
Berger/Luckmann
Luhmann
Foucault
Zwischenfazit: Einheit und Vielfalt des soziologischen Konstruktivismus
Allgemein meine zwei Fragen während dem lesen:
- Kann ich in eigenen Worten die Unterschiede der gezeigten Konstruktivistischen Denkfiguren nachvollziehen?
- Was bringt Bruno Latour in die Diskussion ein?
- Wie reagiert #BioPsySocCyber auf diese hier gesammelten Hinweise?
#SozialeFormen
https://drive.google.com/file/d/1h41WcdluXD0DT2Hx3i76DKf7pgr4tF5W/view
(…)
#Nominalismus vs #Realismus
#SoziologWie?
Woran würde ich eine nächste #Kulturform erkennen?
- Sie wäre einfach. Jedes Kind könnte es nacherzählen…

Stefan M. Seydel, aka sms, aka sms2sms in «Zürcher Festspiel 1901″ (2019, Fotocredit: Charles Schnyder): Twitter, Wikipedia, Youtube (aktuell), Soundcloud, Instagram, Snapchat, TikTok, Twitch
Stefan M. Seydel/sms ;-)
(*1965), M.A., Studium der Sozialen Arbeit in St. Gallen und Berlin. Unternehmer, Sozialarbeiter, Künstler.
Ausstellungen und Performances in der Royal Academy of Arts in London (Frieze/Swiss Cultural Fund UK), im Deutsches Historisches Museum Berlin (Kuration Bazon Brock), in der Crypta Cabaret Voltaire Zürich (Kuration Philipp Meier) uam. Gewinner Migros Jubilée Award, Kategorie Wissensvermittlung. Diverse Ehrungen mit rocketboom.com durch Webby Award (2006–2009). Jury-Mitglied “Next Idea” Prix Ars Electronica 2010. Pendelte bis 2010 als Macher von rebell.tv zwölf Jahre zwischen Bodensee und Berlin. Co-Autor von “Die Form der Unruhe“, Umgang mit Information auf der Höhe der Zeit, Band 1 und 2, Junius Verlag Hamburg. Ruhendes Mitglied im P.E.N.-Club Liechtenstein. Er war drei Jahre Mitglied der Schulleitung Gymnasium Kloster Disentis. Seit Ende 2018 entwickelte er in Zürich-Hottingen in vielen Live-Streams – u.a. in Zusammenarbeit mit Statistik Stadt Zürich und Wikimedia Schweiz – den Workflow WikiDienstag.ch, publizierte während der Corona-Krise in der NZZ einen Text über Wikipedia, initiierte das #PaulWatzlawick-Festival 2020 mit und sammelt im Blog von Carl Auer Verlag, Heidelberg, «Elemente einer nächsten Kulturform». Im Juli 2020 kehrt er mit seinem 1997 gegründeten Unternehmen (Spin-Off mit Aufträgen der FH St. Gallen, Gesundheitsdirektion Kanton St. Gallen, Bundesamt für Gesundheit (BAG) und der EU aus einer Anstellung als Leiter Impuls- und Pilotinterventionen für die Aids-Hilfe St. Gallen/Appenzell) zurück nach Dissent.is/Muster, mitten in die Schweizer Alpen.
Textsorte: (1) Traum
Arbeitsform: Dokumentation, Listenbildung, Work in Progress
Anlass: (…)
TL;DR: (…)
Bildquelle: (…)
URL/Hashtag: #SoziologWie? #konstruktivismus #SozialeFormen