WAS WAR DAS RADIKALE AM RADIKALEN KONSTRUKTIVISMUS?

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Seit Immanuel Kant gilt in der Erken­nt­nis­the­o­rie, dass unsere Wahrnehmung der Welt nicht unmit­tel­bar ist. Wir erken­nen nicht die Dinge „an sich“, son­dern nur so, wie sie uns durch unsere kog­ni­tiv­en Struk­turen erscheinen. Trotz­dem blieb die Idee ein­er objek­tiv­en Real­ität als Hin­ter­grun­dan­nahme beste­hen.

In der real­is­tis­chen Epis­te­molo­gie wur­den daher ver­schiedene For­men der Erken­nt­niskon­struk­tion unter­schieden:

  1. Selek­tion – Auswahl aus ein­er kom­plex­en Wirk­lichkeit
  2. Repräsen­ta­tion – Abbil­dung eines exter­nen Sachver­halts
  3. Kog­ni­tive Nach­bil­dung – Men­tale Mod­elle der Welt
  4. Emo­tionale Ein­fär­bung – Sub­jek­tive Inter­pre­ta­tio­nen
  5. Parteiliche Tönung – Ide­ol­o­gis­che Verz­er­run­gen

Solange Kon­struk­tion als eine dieser For­men ver­standen wurde, blieb sie unprob­lema­tisch. Die Real­ität war immer noch „da draußen“ – nur eben gefiltert, schw­er erre­ich­bar, eigentlich gar nicht… aber als Idee doch weit­er­hin unverzicht­bar ;-)

Das Radikale am radikalen Konstruktivismus?

Der radikale Bruch kam mit Heinz von Foer­ster, Hum­ber­to Mat­u­rana, Niklas Luh­mann & Co.:

  • Keine Real­ität „da draußen“ – Wirk­lichkeit ist eine Leis­tung des kog­ni­tiv­en Sys­tems, nicht eine Abbil­dung von etwas Externem.
  • Erken­nt­nis als Selb­stre­f­erenz – Sys­teme kön­nen nur auf sich selb­st referieren, nicht auf eine „objek­tive Welt“.
  • Autopoiesis statt Abbildthe­o­rie – Wahrnehmung, Wis­sen und Kom­mu­nika­tion sind oper­a­tiv geschlossen, sie erzeu­gen sich selb­st.

Damit war jed­er Ref­er­en­tial­is­mus radikal aus­geschlossen – und genau das war das Radikale am radikalen Kon­struk­tivis­mus. Oder noch ein­mal.

Langsamer:

Das Radikale am radikalen Kon­struk­tivis­mus war die kom­pro­miss­lose Absage an jeden Ref­er­en­tial­is­mus – also die Idee, dass Sprache, Begriffe oder wis­senschaftliche Mod­elle direkt auf eine „äußere“ Real­ität ver­weisen. Stattdessen galt:

  1. Erken­nt­nis als Selb­stre­f­erenz

Wir erken­nen nicht „die Welt“, son­dern nur unsere eigene Kon­struk­tion von ihr.

Alles Wis­sen ist oper­a­tiv geschlossen – es gibt keine Beobach­tung ohne den Beobachter.

  1. Kein Zugang zur „Ding­welt“

Heinz von Foer­ster: „Die Umwelt, die wir wahrnehmen, ist unsere Erfind­ung.“

Niklas Luh­mann: „Was wir über die Welt wis­sen, ist eine Kon­struk­tion aus Kom­mu­nika­tion.“

Keine objek­tiv­en Fak­ten, son­dern nur Selek­tio­nen inner­halb eines Beobach­tungssys­tems.

  1. Autopoiesis statt Abbildthe­o­rie

Sys­teme (biol­o­gisch, psy­chisch, sozial) erzeu­gen sich selb­st durch ihre eige­nen Oper­a­tio­nen.

Es gibt keine „Wahrheit“, nur funk­tionale Pas­sun­gen inner­halb eines Sys­tems.

  1. Der Flucht­punkt: Gesellschaft als radikal kontin­gent

Gesellschaft ist kein Spiegel der Natur oder ein Ergeb­nis objek­tiv­er Struk­turen.

Sie existiert nur durch Kom­mu­nika­tion – und diese ist immer kontin­gent, also auch anders möglich.

Das wirk­lich Radikale: Sie haben nicht nur den direk­ten Bezug zur Real­ität abgelehnt, son­dern auch jede moralis­che oder epis­temis­che Priv­i­legierung von Welt­bildern. Daher war der radikale Kon­struk­tivis­mus für viele so ver­störend – er hat den Boden unter den Füßen wegge­zo­gen.

DIE AXIOME DES RADIKALEN KONSTRULTIVISMUS

(öffne das Doku­ment)

ARCHIV | bei der eröffnung dieses eintrages habe ich mir folgendes notiert:

Sam­stag, 14. August — Aktueller Zwis­chen­stand | Die Kopernikanis­che Kon­se­quenz nach Ernst Peter Fis­ch­er | Die Ele­mente ein­er näch­sten #Kul­tur­Form (Carl Auer Ver­lag)

WORK IN PROGRESS

https://twitter.com/sms2sms/status/1426446428747018242
https://dissent.is/2021/08/10/die-liste-der-geloeschten-unterscheidungen-nach-niklasluhmann/
https://twitter.com/moritzklenk/status/521905923984752641
https://twitter.com/sms2sms/status/1425509376782123014

#Konstruktivismus

Noti­zen während dem Lesen von:

https://drive.google.com/file/d/1h0yRxRtS3QGBKQKZGQFm732drTI-MJgM/view

Der erste Satz: “Der Kon­struk­tivis­mus ist aus der derzeit­i­gen Sozi­olo­gie kaum mehr wegzu­denken.”

Und der let­zte Satz der Dis­ser­ta­tion: “Und auch wenn die Schein­de­bat­ten mit dem Real­is­mus um die Tis­che und Steine dieser Welt noch nicht been­det sind, scheint bei­des derzeit nicht in Sicht.”

Es geht um den Unter­schied zwis­chen Kon­struk­tivis­mus und Real­is­mus. (so?)

Kon­struk­tivis­mus als »die Form, in die die Reflex­ion des Wis­senschaftssys­tems angesichts der eige­nen Extrav­a­ganzen gerin­nt« Niklas Luh­mann, Seite 53, Sozi­ol­o­gis­che Aufk­lärung 5. Kon­struk­tivis­tis­che Per­spek­tiv­en, 4. Aufl., Frank­furt a.M.: Suhrkamp.

Aber es gibt Ermü­dungser­schei­n­un­gen:

  1. Die Unter­schei­dung Kör­p­er — Leib sucht die Inte­gra­tion von Emo­tio­nen und Affek­te. Solche Fragestel­lun­gen wer­den als zeit­geschichtliche rel­e­van­ter ange­se­hen.
  2. Natur­wis­senschftliche Fäch­er wer­den als gesellschftlich Bedeu­ten­der wahrgenom­men und darum muss Sozi­olo­gie im Dia­log mit Natur­wis­senschften die Gren­zen der sozialen Kon­struk­tion anerken­nen.
  3. Es wer­den inner­halb des Kon­struk­tivis­mus zen­trale Annah­men in Frage gestellt. (Welche?)
    Bruno Latour soll als deut­lich­ster Kri­tik­er und radikalster Vertreter dieser Forschungsrich­tung “porträtiert” wer­den, wobei bestrit­ten würde, dass er über­haupt “dem” Kon­struk­tivis­mus zuzure­ich­nen sei ;-)

“Die gesellschaftliche Kon­struk­tion der Wirk­lichkeit von Peter Berg­er und Thomas Luck­mann im Jahr 1966.”

“Die Strate­gie Latours beste­ht nun darin, das diag­nos­tizierte Scheit­ern des klas­sis­chen sozi­ol­o­gis­chen Kon­struk­tivis­mus zum Aus­gangspunkt ein­er grundle­gen­den Refor­mulierung dieses Ansatzes zu nehmen, mit dem schließlich auch die Sozi­olo­gie als Ganzes refor­muliert wer­den kann.”

ANT = Akteur Net­zw­erk The­o­rie (Bruno Latour)

Die konstruktivistische Denkfigur in der Soziologie

Der erste Satz: “Der Kon­struk­tivis­mus ist ein zutief­st mod­ernes Phänomen.”

Kant

Der erste Satz: “Über die Bedeu­tung der von Kant selb­st so benan­nten ›kopernikanis­chen Rev­o­lu­tion‹ der Philoso­phie, die vor allem die Kri­tik der reinen Ver­nun­ft bei der Frage nach der Bedin­gung der Möglichkeit von Erken­nt­nis vol­lzieht, ist viel geschrieben wor­den.”

Das erin­nert mich an Ernst Peter Fis­ch­er: “Die Kopernikanis­che Kon­se­quenz”. Ich habe es mir so gemerkt: Ich sehe mit meinen Augen, dass die Sonne auf und unter geht. Und ich weiss, dass es nicht stimmt. Ich kann meinen Sin­nen nicht ver­trauen. Bei Kant tönt das zunächst ein­mal so:

»Wenn die Anschau­ung sich nach der Beschaf­fen­heit der Gegen­stände richt­en müßte, so sehe ich nicht ein, wie man a pri­ori von ihr etwas wis­sen könne; richtete sich aber der Gegen­stand (als Objekt der Sinne) nach der Beschaf­fen­heit unseres Anschau­ungsver­mö­gens, so kann ich mir diese Möglichkeit ganz wohl vorstellen.« (Kant 1974a: BXVII, S. 25)

Vorläufer

Hermeneutik

Attraktivität des konstruktivistischen Programms

Berger/Luckmann

Luhmann

Foucault

Zwischenfazit: Einheit und Vielfalt des soziologischen Konstruktivismus

Allgemein meine zwei Fragen während dem lesen:

  1. Kann ich in eige­nen Worten die Unter­schiede der gezeigten Kon­struk­tivis­tis­chen Denk­fig­uren nachvol­lziehen?
  2. Was bringt Bruno Latour in die Diskus­sion ein?
  3. Wie reagiert #BioP­sySoc­Cy­ber auf diese hier gesam­melten Hin­weise?

#SozialeFormen

https://drive.google.com/file/d/1h41WcdluXD0DT2Hx3i76DKf7pgr4tF5W/view

(…)

#Nominalismus vs #Realismus

https://twitter.com/sms2sms/status/1426065561176494082

#SoziologWie?

Woran würde ich eine nächste #Kulturform erkennen?

  • Sie wäre ein­fach. Jedes Kind kön­nte es nacherzählen…

Ste­fan M. Sey­del, aka sms, aka sms2sms in «Zürcher Fest­spiel 1901″ (2019, Foto­cre­d­it: Charles Schny­der): Twit­terWikipediaYoutube (aktuell), Sound­cloudInsta­gramSnapchatTik­TokTwitch

Stefan M. Seydel/sms ;-)

(*1965), M.A., Studi­um der Sozialen Arbeit in St. Gallen und Berlin. Unternehmer, Sozialar­beit­er, Kün­stler.

Ausstel­lun­gen und Per­for­mances in der Roy­al Acad­e­my of Arts in Lon­don (Frieze/Swiss Cul­tur­al Fund UK), im Deutsches His­torisches Muse­um Berlin (Kura­tion Bazon Brock), in der Cryp­ta Cabaret Voltaire Zürich (Kura­tion Philipp Meier) uam. Gewin­ner Migros Jubilée Award, Kat­e­gorie Wis­sensver­mit­tlung. Diverse Ehrun­gen mit rocketboom.com durch Web­by Award (2006–2009). Jury-Mit­glied “Next Idea” Prix Ars Elec­tron­i­ca 2010. Pen­delte bis 2010 als Mach­er von rebell.tv zwölf Jahre zwis­chen Bodensee und Berlin. Co-Autor von “Die Form der Unruhe“, Umgang mit Infor­ma­tion auf der Höhe der Zeit, Band 1 und 2, Junius Ver­lag Ham­burg. Ruhen­des Mit­glied im P.E.N.-Club Liecht­en­stein. Er war drei Jahre Mit­glied der Schulleitung Gym­na­si­um Kloster Dis­en­tis. Seit Ende 2018 entwick­elte er in Zürich-Hot­tin­gen in vie­len Live-Streams – u.a. in Zusam­me­nar­beit mit Sta­tis­tik Stadt Zürich und Wiki­me­dia Schweiz – den Work­flow WikiDienstag.ch, pub­lizierte während der Coro­na-Krise in der NZZ einen Text über Wikipedia, ini­ti­ierte das #PaulWat­zlaw­ick-Fes­ti­val 2020 mit und sam­melt im Blog von Carl Auer Ver­lag, Hei­del­berg, «Ele­mente ein­er näch­sten Kul­tur­form». Im Juli 2020 kehrt er mit seinem 1997 gegrün­de­ten Unternehmen (Spin-Off mit Aufträ­gen der FH St. Gallen, Gesund­heits­di­rek­tion Kan­ton St. Gallen, Bun­de­samt für Gesund­heit (BAG) und der EU aus ein­er Anstel­lung als Leit­er Impuls- und Pilot­in­ter­ven­tio­nen für die Aids-Hil­fe St. Gallen/Appenzell) zurück nach Dissent.is/Muster, mit­ten in die Schweiz­er Alpen.

Textsorte: (1) Traum
Arbeits­form: Doku­men­ta­tion, Lis­ten­bil­dung, Work in Progress
Anlass: (…)
TL;DR: (…)
Bildquelle: (…)
URL/Hashtag: #Sozi­olog­Wie? #kon­struk­tivis­mus #Soziale­For­men