Langsam: Mein Blog ist mein Kartenraum und keine Bühne. Ich weiss wie man publiziert. Das hier ist etwas anderes. d!a!n!k!e | WORK IN PROGRESS reload für aktuellen schreibstand | warum ich nicht publiziere? weil ich es kann. weil es geht. weil ich es für angemessen halte. | This Blog in Englisch | هذه المدونة باللغة العربية | 这个博客是中文的 | Ce blog en français | Questo blog in italiano | Tgi èn ils inimis da la translaziun automatica? — Ils medems che #Wikipedia/#Wikidata han odià sco il diavel l’aua benedida.
Maximal zugespitzt:
🔥 Das Theater war die größte Maschine zur Produktion von Differenzierung. Jetzt wird es zur Maschine der moralischen Eindeutigkeit umgebaut.
🔥 Jede Unterscheidung, die es erarbeitet hat, wird rückabgewickelt – und damit auch der Raum für Ambivalenz, Zweifel und Widerspruch.
🔥 Die neue Identitäts- und Moralpolitik will keine Unterscheidungen mehr – sie will Einheitlichkeit. Wer sich nicht einordnet, wird ausgeschlossen.
🔥 Theater, Debatte, Wissenschaft, Kunst – alle werden zu Safe Spaces, wo nicht mehr gedacht, sondern nur noch bestätigt wird.
🔥 Die Moderne ist zu ihrem eigenen Gegner geworden.
- ((Figur)Schauspieler) – Die gespielte Figur ist nicht die Person, die sie darstellt.
- ((Aussage)Person) – Was eine Figur sagt, ist nicht die Meinung des Schauspielers oder Autors.
- ((Zitat)Meinung) – Das Wiedergeben eines Satzes bedeutet nicht Zustimmung oder Identifikation.
- ((Kunst)Wirkung) – Gezeigtes auf der Bühne ist nicht mit seinen realen Auswirkungen gleichzusetzen.
- ((Publikum)Akteur) – Der Zuschauer ist nicht Teil der Handlung, sondern Beobachter.
- ((Rolle)Individuum) – Eine Person kann in verschiedene Rollen schlüpfen, ohne ihre Identität zu verlieren.
- ((Maske)Gesicht) – Das äußere Erscheinungsbild auf der Bühne ist nicht das wahre Selbst.
- ((Fiktion)Erfahrung) – Theater erzählt Geschichten, die nicht faktisch sind, aber trotzdem Erfahrungen erzeugen.
- ((Prolog)Handlung) – Einführung und Erzählrahmen sind von der eigentlichen Handlung getrennt.
- ((Tragödie)Komödie) – Zwei verschiedene Formen, die sich an entgegengesetzten Emotionen orientieren.
- ((Applaus)Kritik) – Zustimmung oder Ablehnung des Publikums sind Teil der Rezeptionskultur.
- ((Bühne)Alltag) – Das Theater schafft einen eigenen Raum mit eigenen Regeln, getrennt vom täglichen Leben.
- ((Improvisation)Skript) – Freies Spiel und festgelegte Struktur sind zwei getrennte Modi des Ausdrucks.
- ((Illusion)Technik) – Theater arbeitet mit Mitteln, die das Publikum täuschen und eine Welt erschaffen.
- ((Regisseur)Aufführung) – Die Inszenierung ist nicht gleich der ursprünglichen Intention des Regisseurs.
Theater vs. Gegenwart: Die systematische Verwischung der Unterscheidungen
- ((Figur)Schauspieler)
Früher: Eine Figur ist nicht die Person, die sie spielt.
Heute: „Nur ein queerer Schauspieler darf eine queere Figur spielen.“ → Rückkehr zu einer Identitätsfixierung, die das Spiel begrenzt.
- ((Aussage)Person)
Früher: Was eine Figur sagt, ist nicht die Meinung des Schauspielers oder Autors.
Heute: „Wer ein problematisches Wort in einem Stück spricht oder zitiert, ist ein Problem.“ → Kein Schutzraum für Ambivalenz mehr.
- ((Zitat)Meinung)
Früher: Ein Satz kann wiedergegeben werden, ohne dass man ihm zustimmt.
Heute: „Der Professor, der das N‑Wort in einer Diskussion über Rassismus erwähnt, wird gecancelt.“ → Kein Unterschied mehr zwischen Zitat und Gesinnung.
- ((Kunst)Wirkung)
Früher: Theater zeigt etwas, ohne es zu propagieren.
Heute: „Wenn du etwas zeigst, befürwortest du es.“ → Theater wird moralisch bewertet, nicht als Reflexionsraum verstanden.
- ((Publikum)Akteur)
Früher: Zuschauer beobachten, sind nicht Teil der Inszenierung.
Heute: „Publikum muss sich aktiv sicher fühlen, Trigger-Warnungen überall.“ → Das Publikum darf nicht mehr irritiert werden.
- ((Rolle)Individuum)
Früher: Eine Person kann verschiedene Rollen spielen, ohne sich selbst zu verlieren.
Heute: „Du darfst nur das spielen, was deiner Identität entspricht.“ → Ende der künstlerischen Freiheit.
- ((Maske)Gesicht)
Früher: Die äußere Darstellung ist nicht das wahre Selbst.
Heute: „Wer eine kulturelle Identität spielt, begeht cultural appropriation.“ → Maske darf nicht mehr als Verfremdung genutzt werden.
- ((Fiktion)Erfahrung)
Früher: Fiktion ist erfunden, kann aber tiefe Erfahrungen auslösen.
Heute: „Bestimmte Geschichten sollten nicht mehr erzählt werden, weil sie Trauma triggern.“ → Narrative werden eingeschränkt.
- ((Prolog)Handlung)
Früher: Einführung und Rahmen sind nicht die eigentliche Handlung.
Heute: „Kontext schützt nicht vor Skandal.“ → Alles wird isoliert betrachtet und skandalisiert.
- ((Tragödie)Komödie)
Früher: Zwei verschiedene Modi der Darstellung.
Heute: „Comedy darf nicht mehr über alles lachen.“ → Humor wird politisch reglementiert.
- ((Applaus)Kritik)
Früher: Zustimmung und Ablehnung sind Teil der Kunst.
Heute: „Wer ein problematisches Stück inszeniert, riskiert den Karriere-Exit.“ → Kritik wird zur moralischen Verurteilung.
- ((Bühne)Alltag)
Früher: Theater hat eigene Regeln, die sich vom Alltag unterscheiden.
Heute: „Was auf der Bühne passiert, ist genauso real wie im echten Leben.“ → Das Theater verliert seine Schutzfunktion.
- ((Improvisation)Skript)
Früher: Freies Spiel und festgelegte Struktur sind getrennt.
Heute: „Wer von der politisch korrekten Linie abweicht, kann gecancelt werden.“ → Freiheit des künstlerischen Ausdrucks eingeschränkt.
- ((Illusion)Technik)
Früher: Theater arbeitet mit Täuschung, um Realität zu reflektieren.
Heute: „Täuschung kann gefährlich sein.“ → Alles soll authentisch sein – was das Theater in seiner Funktion zerstört.
- ((Regisseur)Aufführung)
Früher: Die Inszenierung ist nicht gleich der ursprünglichen Intention des Regisseurs.
Heute: „Regisseure werden für ihre Interpretationen moralisch bewertet.“ → Kein Schutzraum für experimentelle Ansätze mehr.
Fazit: Die Rückabwicklung der zivilisatorischen Errungenschaften
Jede dieser Unterscheidungen wird heute systematisch angegriffen.
Die Ambivalenz, die das Theater geschaffen hat, wird durch eine Moral der Eindeutigkeit ersetzt.
Das Theater, das einst die Welt differenzierte, soll jetzt nur noch „safe“ und „gerecht“ sein – was es zerstört.