#AnderesAndersMachen #aam (2010 — 2022)

soundcloud.com/sms2sms/aam | dissent.is/aam | #dfdu Band 2, Junius-Ver­lag Ham­burg, 2010

Ziel:

  • Ich ver­suche den (eige­nen) Gedanken­gang — welchen wir (piazzi/seydel) vor 12 jahren gemacht haben — noch ein­mal nach zu vol­lziehen…
  • Der Kreis­lauf 1–4 : A‑D
  • Und diesen — falls ich ihn noch immer mit­ge­hen würde! — als Grafik darstellen
  • schon jet­zt weiss ich, dass der Gedanken der x‑Achse von der (heuti­gen) #TheLuh­man­n­Map zuzu ord­nen ist: — + ≠ #kul­turlǝsɥɔǝʍ ¯\_(ツ)_/¯

WORK IN PROGRESS

AUSGANGSTHESE

Die Infor­ma­tion-Over­load wird als Prob­lem Die im ersten Moment dur­chaus als ent­las­tend emp­fun­dene Dien­stleis­tung wirkt tat­säch­lich höchst beun­ruhi­gend. Denn selb­stver­ständlich ist jede Infor­ma­tion stets von ein­er blitzar­ti­gen Unter­lau­fung durch eine ganz andere Infor­ma­tion bedro­ht.

Wir lei­den unter der Bedin­gung von #Net­zme­di­en nicht mehr bloss unter einem Infor­ma­tion-Overkill. Das Prob­lem ist wesentlich drama­tis­ch­er: Alles was gewusst wer­den kann, wird tat­säch­lich gle­ichzeit­ig auch ganz anders gewusst.

#MASSENMEDIEN
- Medi­en ohne Rück­kanal

Die Dien­st­sleis­tung von Jour­nal­is­mus unter der Bedin­gung von Infor­ma­tion­süber­fluss:

(1) Auswählen
(2) Auf­bere­it­en
(3) Kon­servieren
(4) Dis­tribuieren

Ein Jemand wählt das «Richtige» für jemand anders aus (1) und ent­fer­nt in der Aufar­beitung (2) alles Störende, Über­flüs­sige, Unnötige und Ablenk­ende, fix­iert diesen «Con­tent» in gekon­nt strate­gisch gestal­teten, kon­servieren­den Kanälen (3) und über­mit­telt diese ruck­el­frei zur unter­hal­tenden Kon­suma­tion (4).

KRITIK

(1) Wer meint, Infor­ma­tion­süber­fluss durch härtere, präzis­ere, kon­sis­ten­tere Analyse in beruhi­gende Über­sicht zu ver­wan­deln, irrt. (Gründlich. Grund­sät­zlich. Prinzip­iell.)

(2) Wer meint, Infor­ma­tio­nen seien kon­trol­lier­bar, diszi­plin­ier­bar, normier­bar, der muss sich sagen lassen, dass jed­er Total­i­taris­mus genau diese Ziele ver­fol­gt hat. (Autsch!)

(3) Wer meint, weit­er­hin Infor­ma­tio­nen beschränken, bün­deln, sortieren, kanal­isieren zu kön­nen, darf den Ein­satz von gewaltiger Macht nicht scheuen. (Just do it. Yes we can.)

(4) Wer meint, eine Infor­ma­tion müsse bloss «kurz, knack­ig, knack­iger» ver­mit­telt wer­den, es gewinne ein­fach jen­er, welch­er länger, lauter, pen­e­tran­ter pen­etriere, hat ver­mut­lich Recht. (Und jet­zt? Wir haben ver­standen.)

#NETZMEDIEN
- Medi­en mit Rück­kanal

Unter #Net­zme­di­en ist (1–4) weit­er­hin möglich. Dieser Ablauf kann aber so rasend schnell bis hin zur beliebi­gen Beliebigkeit simuliert wer­den.

(A) Robus­theit ein­er Infor­ma­tion
(B) Kon­tex­tu­al­isierung
© freie Erken­nt­nis­gewin­nung
(D) Ver­trauen

(A) Über viele, unter­schiedliche, wider­sprüch­liche, kon­tro­verse Infor­ma­tio­nen zu ver­fü­gen, ist Zeichen von freier Infor­ma­tion.

(B) Eine Infor­ma­tion kann noch so «richtig und wahr» sein. Erst wenn es gelingt, die facetten­re­iche Vielfalt erlebter Real­ität zu inte­gri­eren, ent­fal­tet sich die Qual­ität ein­er Infor­ma­tion. Oder ein­fach­er: «The Con­text ist the Mes­sage.» (Bazon Brock)

© Mehrdeutige, ambigue, kon­tex­tu­al­isierte Infor­ma­tion sta­bil­isiert eine freie, indi­vidu­elle, offene Erken­nt­nis­gewin­nung und unter­läuft verkrustete, ille­git­ime Macht­struk­turen.

(D) Die Her­stel­lung von «Ein­deutigkeit» ein­er Infor­ma­tion entste­ht im Rezip­i­en­ten.

Ger­ade darum wird die (A) Robus­theit ein­er Infor­ma­tion, die (B) Kon­tex­tu­al­isierung, die © freie Erken­nt­nis­gewin­nung, die Möglichkeit zu einem (D) Ver­trauen in die eigene Wahrnehmung so zen­tral.

Wenn also das Prob­lem der Infor­ma­tion­süber­schuss ist, dann wird die Ver­har­rung auf die Prob­lem­lö­sung mit den Mit­teln aus dem Kreis­lauf 1 bis 4 zum Prob­lem selb­st.

Hinge­gen ver­schwindet das Prob­lem gän­zlich, wenn mit der Erfül­lung der unter A bis D aufgezählten Kri­te­rien «gerech­net» (Dirk Baecker/Maren Lehmann) wird.

(…)

(…)

Aktuelle Arbeiten:

Ste­fan M. Sey­del, aka sms, aka sms2sms in «Zürcher Fest­spiel 1901″ (2019, Foto­cre­d­it: Charles Schny­der):  Twit­terWikipedia (Lem­ma), Youtube (aktuell), Sound­cloudMastodonInsta­gram (ges­per­rt), SnapchatTik­TokTwitcht.me/WikiDienstag (Nicht in Betrieb)

Stefan M. Seydel/sms ;-)

(*1965), M.A., Studi­um der Sozialen Arbeit in St. Gallen und Berlin. Unternehmer, Sozialar­beit­er, Kün­stler.

Ausstel­lun­gen und Per­for­mances in der Roy­al Acad­e­my of Arts in Lon­don (Frieze/Swiss Cul­tur­al Fund UK), im Deutsches His­torisches Muse­um Berlin (Kura­tion Bazon Brock), in der Cryp­ta Cabaret Voltaire Zürich (Kura­tion Philipp Meier) uam. Gewin­ner Migros Jubilée Award, Kat­e­gorie Wis­sensver­mit­tlung. Diverse Ehrun­gen mit rocketboom.com durch Web­by Award (2006–2009). Jury-Mit­glied “Next Idea” Prix Ars Elec­tron­i­ca 2010. Pen­delte bis 2010 als Mach­er von rebell.tv zwölf Jahre zwis­chen Bodensee und Berlin. Co-Autor von “Die Form der Unruhe“, Umgang mit Infor­ma­tion auf der Höhe der Zeit, Band 1 und 2, Junius Ver­lag Ham­burg. Ruhen­des Mit­glied als Ex-Vice-Präsi­dent im P.E.N.-Club Liecht­en­stein. Er war drei Jahre Mit­glied der Schulleitung Gym­na­si­um Kloster Dis­en­tis. Ab 2018 arbeit­ete er in Zürich-Hot­tin­gen im unter rebell.tv entwick­el­ten Work­flow u.a. in Zusam­me­nar­beit mit Sta­tis­tik Stadt Zürich und Wiki­me­dia Schweiz unter dem Label “WikiDienstag.ch”. Er pub­lizierte während der Coro­na-Krise im Früh­ling 2020 in der NZZ einen Text über Wikipedia, ini­ti­ierte Jahres­fes­ti­vals #PaulWat­zlaw­ick, #StanisławLem (doi: 10.55301/9783849770006), #Kathari­naVonZ­im­mern und sam­melt im Blog von Carl Auer Ver­lag, Hei­del­berg, “Ele­mente ein­er näch­sten Kul­tur­form”. Im Juli 2020 kehrt er mit seinem 1997 gegrün­de­ten Unternehmen (Spin-Off mit Aufträ­gen der FH St. Gallen, Gesund­heits­di­rek­tion Kan­ton St. Gallen, Bun­de­samt für Gesund­heit (BAG) und der EU aus ein­er Anstel­lung als Leit­er Impuls- und Pilot­in­ter­ven­tio­nen für die Aids-Hil­fe St. Gallen/Appenzell) zurück nach Dissent.is/Muster, mit­ten in die Schweiz­er Alpen.

Textsorte: (1) Traum, (2) Blitz, (3) Beken­nt­nis, (4) Memo, (5) Märchen, (6) Dra­ma, (7) Tabu
Arbeits­form: Doku­men­ta­tion, Lis­ten­bil­dung, Work in Progress
Anlass: (…)
TL;DR: (…)
Bildquelle: (…)
URL/Hashtag: (…)


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