besser :-) #Count23 https://t.co/oOQdIr3Y6Y pic.twitter.com/Byuwk4uWrM
— ████████dissent.is (@sms2sms) January 7, 2016
über lange zeit, war ein kurzer text — mit einem späteren update — für medienheft (2011) ein knapper zubringer am beispiel von twitter zu unserem kleinen, leichten, günstigen band 2 von “DIE FORM DER UNRUHE” (2010, junius verlag hamburg). das büchlein war ein versuch, unseren hinweise “zum umgang mit information auf der höhe der zeit” zu sammeln. unserer eigenen unruhe eine form zu geben, in worte zu fasse, in beispielen zu erzählen.
#dfdu DIE FORM DER «UN>RUHE<
https://twitter.com/sms2sms/status/685028942978351104
Netzrisse // Stefan M. Seydel: https://t.co/9Ioqj27v0i: https://t.co/521TEfweG4 via @YouTube
— Dock18 (@DoDock18) January 5, 2016
zu einem der vielen, welche rebell.tv mehr als bloss beobachtet hat, gehört @meteamythos. er war und wurde uns zu weit mehr als bloss zum “kurator von rebell.tv”. er hat uns das feld der kunst eröffnet. und uns damit nicht nur in der akademischen engführung gelockert, sondern uns auch massgeblich in unserer eigenen kreativen fülle einer sozialarbeit, welche sich als eine arbeit am sozialen versteht, ermutigt.
unser band 2 ist entstanden und ausgerichtet gewesen, auf eine branche, aus welcher wir nächstes kapital erhofften für unser angel-investment. unser claim war, dass rebell.tv für die computerzeit werden würde, was die NZZ für die maschinenzeit gewesen sei. eine dramatische fehleinschätzung. und eine sehr interessante und produktive oben drauf. weil journalismus im selbstverständnis von “aufklärung”, “humanismus”, “kritik”, “demokratie” und hallihallo handelt. bis zum aufkommen des internets, war es für die progressivsten, kritischsten, engagiertesten journalisten — und auch für die sozialarbeit — ein wichtiges ziel “gegenöffentlichkeit” herzustellen. jürgen habermas hat gezeigt, wie öffentlichkeit nicht einfach immer da war. sondern entstanden ist…
was wir — um in der schweiz zu bleiben — erlebt haben, ist, dass sich die medienhäuser umgebaut haben. zu unterhaltungskonzernen (ringier). zu cleveren abschöpfern von plattformen im internet (TAmedia). zu eifrigen PR-blättern (weltwoche). zu ewiggestrigen moralisch wertvollwissern (woz). es waren ausgerechnet die journalisten, welche ihren verlegern ermöglicht haben, mit üblen abwertungen der möglichkeiten durch ein netzwerk von hyperlinks, ihre gewinngeilen unternehmungen umzubauen. die krise ist evident. die 68er generation verabschiedet sich mit ihrem erbe — auch dem ökonomischen — in die wellnesszonen der vitalen senilen. die investitionen machen andere. in andere bereiche. es bleibt spannend.
in diesen tagen arbeitet nun aber der erwähnte philipp meier an einer eigenen zusammenfassung seiner erfahrungen im kontext von journalismus. und seine arbeit soll mir hier noch einmal als auf- und anregung dienen, einige gedanken zu ordnen und zu verorten.
ich werde @watson_news auf ende januar 2016 verlassen pic.twitter.com/YUOMaIbwsF
— philipp meier ✊ (@metamythos) October 30, 2015
das wird hart;) https://t.co/dd56EfANTr
— philipp meier ✊ (@metamythos) January 7, 2016
WORK IN PROGRESS
«WIR>ALLE ANDERN
«ANSCHLUSS>VERWEIGERUNG
«DEFINITION>KRITIK< pic.twitter.com/BfDtL42HDo— ████████dissent.is (@sms2sms) January 7, 2016
ein schneller versuch, ein paar gedanken der letzten monaten in freiem assozieren zu sammen… eher ein testen, ob gewisse gedanken ketten “funktionieren” könnten…
«WIR>ALLE ANDEREN<
(…) die konstruktion von einem WIR war schon immer eine gefährliche sache: die horde, die familie, die gleichgläubigen, jene mit der gleichen hautfarbe, die angehörigen der gleichen nation, des gleichen thinktanks… etc. nicht die herstellung eines WIR ist schwierig. ganz im gegenteil. DAS IST JA DAS PROBLEM. einen umgang mit konsens zu pflegen, ist das, was wir KULTUR nennen. hier enthaupten sich jene, welche von sich behaupten, die schöner verzierte keule zu schwingen. die herausforderung — zu allen uns zugänglichen zeiten — war, einen umgang mit dem fakt zu finden, dass wo starke menschen zusammen etwas tun wollen, dissens ist. dabei scheinen verschiedene modelle getestet worden zu sein:
- matriarchat/patriarchat
- monarchie/theokratie
- demokratie/diktatur
- aktuell sehen wir am ehsten die anarchie. anarchie darum, weil ganz offensichtlich zentralste teile für den nationalstaat erodiert ist: steuern, recht, gewaltmonopol, geld…
es lässt sich sehen, dass die konstruktion eines WIR nur noch im notfall, in der krise, über nationalstaat geleistet wird. terroranschläge sind dabei ein tragisch günstiges mittel, für politik und massenmedien, ein totes pferd als lebendig, vital und wirkungsmächtig zu hyperventilieren.
auf anderen ebenen aber, fallen kommunikative möglichkeiten in den alltag ein, welche es erlauben, mit dem staatspräsidenten auf facebook befreundet zu sein. der amerikanische präsident spricht in salopper du-form weltweit menschen an, und bittet diese via eMail um support für seine anliegen. potentziell können alle mit allen reden. die mitgliedschaft in offenen austauschzirkeln ist möglich. das WIR geht eher interessen, geschmäckern, meinungen nach.
das WIR zerfällt auf die kleinstmöglichste ökonomische einheit zusammen. die ICH AG. es war eine sozialdemokratische regierung in deutschland, welche die bürgerinnen und bürger als kunden und als “ich ag” anzusprechen begonnen haben. ganz ohne zu erröten.
das vakuum ist dramatisch. und potenziell gefährlich. #ANARCHkonf journalismus spielt in diesem konflikt nicht keine rolle. ganz im gegenteil. aber dazu liest sich besser peter sloterdijk ;-)
«DEFINITION>KRITIK<
(…) kritik ohne widerstand wird zu bildungsbürgerlichen, intellektuellen unterhaltungsmaschine. vor 200 jahren war es schwierig, den mut zu haben, einen aufrechten gang zu wagen, seinen kopf auf geradem rücken zu tragen. eine eigene these zu vertreten. der widerstand ist gebrochen. “jeder eckenpisser hat heute den mut, seinem eigenen verstand zu vertrauen.” (@kusanowsky) kritik ist nicht mehr das mittel der wahl. kann nicht mehr das mittel der wahl sein. kritik führt eben gerade nicht mehr zur anpassung von dem, was nicht mehr passt. ganz im gegenteil. das freie je-ka-mi — was ein ziel der aufklärung war — stabilisert bestehende verhältnisse. der lösungsversuch der aufklärung, wird zum problem selbst. soziologische theorien hängen in den ruinen der alt68eridee-logiken fest. und schaffen nicht einmal die möglichkeit, aus einer meta-ebene auf diese situation zu gucken. #1968kritik das theoriedefizit ist evident. was nach der aufklärung kommt? sogar die frage selbst, verschlägt den philosophen den atem.
- wahrheit (bezeichnet die tabus)
- wirklichkeit (bezeichnet all das, wie das WIR im ICH wirkt)
- realität (bezeichnet das, was alltagspraktisch am und mit dem körper der menschen — und dem, was wir deren umwelt nennen — realisiert, aktualisiert, ermöglicht wird.)
kommunikative «ANSCHLUSS>VERWEIGERUNG<
(…) hyperaffirmierung des vorgängermediums als mittel zur kommunikativen anschlussverweigerung
#SPRACHE
die sprache ermöglicht, das zu explizieren, was jenseits von handlung auch schon da war.
- und ermöglichte, das routinemässige handeln zu unterbrechen.
#SCHRIFT
du hast gestern gesagt…
— ich meinte es natürlich anders… hätte ichs aufgeschrieben, hätte ich es genauer, präziser, konziser gesagt…
#BUCHDRUCK
der grosse, schwere, gewichtige gedanke kann jetzt problemlos verteilt werden. auch — und insbesondere — anonmyisiert. die ausweitung aller möglichen gedanken in allen möglichen ausformulierungen wird ermöglicht. jetzt darf auch über das informiert werden, was vorher in engen formationen in form gehalten wurde.
#COMUPTER
alle möglichen möglichkeiten der gedanklichen möglichkeiten von (sprache, schrift, bild, ton, bewegtem bild) werden nun auf einer ideal gleichen ebene (0/1) zur verfügung gestellt. es können verbindungen gemacht werden. die nächste kommunikation wird eine konstellatorische sein. #CountToThree > #Count23
FOLGERUNGEN #schurnalism
(…) die liste müsste a) zeigen, warum journalismus gar nicht mehr geht… und b) mögliche reaktionen zeigen.
a)
- du bist nicht der einzige der denkt und schreibt (sich zurückziehen ist keine garantie mehr für qualität!) irgendwo da draussen ist immer irgend ein jemand, was das was du tust, siehst, denkst… besser, interessanter, vertiefter beobachtet und überraschender, witziger, frecher zu erzählen weiss
- du kannst nicht der erste sein. zeige, wie du zum thema gekommen bist und wie du es beobachtest. (wenn du es mir nicht zeigst, zeige ich es dir ;-)
- zusammenstellung für ein zielpublikum ist PR. die transparenzbox ist gemacht. die frage ist bloss noch, wie journalismus diesen zugänglich macht.
- algorithmen entscheiden über skalierungen von informationen. und du hast keine hoheit mehr. (bsp.anschlüsse der medienhäuser an google und facebook.) ein zeichen für pulverisierte hierarchie. das ist aber gut: meinungen zu bündeln, in horden abzufüllen, zu faschieren.. nannten wir noch vor kurzer zeit: faschismus.
b)
- zeige deinen workflow (#dfdu)
- ich bleibe stur. äh. bockig ;-)
was tun?
(…)
jve: “Was würden sie als eine Ihrer Haupteigenschaften bezeichnen? Neugier?“
sms: “Bockigkeit.” pic.twitter.com/XOMTc0j7J4— ████████dissent.is (@sms2sms) January 6, 2016
#bonusmaterial
Und heute gegen Langeweile: 11 Szenen, bei denen sich das Beste im Hintergrund abspielt – https://t.co/IYymIYtYbx pic.twitter.com/T043QBLvKi
— watson News (@watson_news) January 7, 2016
eine gute übung, nicht auf das zu schauen, was die professionellen storyteller einem sellen wollen (so?) @watson_news @metamythos
— ████████dissent.is (@sms2sms) January 7, 2016
BüHNE
WAR
FAKEsie nennen es journalismus. und realisieren krieg um #aufmerksamkeit (so?) https://t.co/KNnWz2AfA2
— ████████dissent.is (@sms2sms) January 7, 2016
wollte ich eh schon lange mal sammeln:
@sms2sms Geht das auch ein bisserl weniger kryptisch? Was habe ich wie warum wo?
— Vinzenz Wyss (@VinzenzWyss) December 12, 2015
@VinzenzWyss den club zum #pflichtstoff erklären? inkl. prüfug. so: https://t.co/fJA5hKXQXG #BRversusPR pic.twitter.com/VFa1N8VeDz
— ████████dissent.is (@sms2sms) October 27, 2014
@VinzenzWyss das wäre eine hübsche #BRversusPR veranstaltung. (gemeinsam glotzen ;-)
— ████████dissent.is (@sms2sms) October 3, 2014
@VinzenzWyss rollenklärung und y‑modell? wie ging der? #BRversusPR ist das auch #pflichtliteratur für deine studis: http://t.co/ND16WgHY6l ?
— ████████dissent.is (@sms2sms) September 5, 2014
@VinzenzWyss willsagn: eine so ärgerliche passage widerspruchslos stehen zu lassen, meint, einverstanden zu sein :-( pic.twitter.com/d3aR5q80vr
— ████████dissent.is (@sms2sms) August 20, 2014
@VinzenzWyss “eine Kultur aus der Blogosphäre” http://t.co/43aBPspUfF #wenntwaischwanimain #AIBS eine kultur? eine blogospähre?
— ████████dissent.is (@sms2sms) August 20, 2014
@sms2sms Es ist eh alles gesagt. Wobei, Moment: Theoriebezug fehlt noch (aber das will ja keiner hören) @motzella @BlumRoger
— Vinzenz Wyss (@VinzenzWyss) May 26, 2015
@sms2sms Siehst Du, jetzt spitze ich auhc schon Differenzen weg. Klar: Viele Blogger halten sich mehr an Grundsätze als manche Journalisten.
— Vinzenz Wyss (@VinzenzWyss) August 25, 2014
@sms2sms @cyberwriter Es gibt Regeln der Signifikation (Wollen) sowie der Legitimation (Sollen) und es gibt Herrschaftsressourcen (Können)
— Vinzenz Wyss (@VinzenzWyss) April 9, 2011